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Die "Kirchenpflege" erkennt die Nichtigkeit der Kündigung der Landeskirche vom 2020 an und kündigt den gleichen Arbeitsvertrag mit Pater Adam zum 2. Mal aber drei Jahre später...
Auf den ersten Blick dürfte das Ergebnis des Verfahrens vor Verwaltungsgericht des Kantons Aargau nicht überall auf Anhieb verstanden werden. Dem Vernehmen nach haben die Behörden, welche das in Rede stehende öffentlich-rechtliche Anstellungsverhältnis aufgelöst haben, formelle Fehler begangen,Mehr..
so dass das Gericht deswegen die Rechtswidrigkeit der Auflösung festgestellt hat. Alles in Allem hat dies damit zu tun, dass im Kanton Aargau ein Anspruch auf Wiedereinstellung selbst bei festgestellter Rechtswidrigkeit prinzipiell nicht durchgesetzt werden kann (vgl. dazu: Bürgi/Bürgi-Schneider [Hrsg.], Handbuch Öffentliches Personalrecht, Schulthess 2017, S. 499 ff.).
Die Kirchenpflege Gebenstorf-Turgi erkennt die Nichtigkeit der ersten Kündigung (2020) an und kündigt Pater Adam 3 Jahre später(2023) wiederum.
Die Landeskirche Aargau praktiziert solche Mobbingsmethoden seit Langem. Es hat aber seit der Angelegenheit Sabo immer noch nicht gelernt, wie man einen Priester "moralisch korrekt" und nicht "missbräuchlich" entlassen kann. Was in der Kirche laut dem Evangelium gepredigt wird, stösst im Bistum Basel weiterhin auf taube Ohren. Einfach einmal Radau machen und dann kündigen, los ist man den Priester mobbingsmässig auf jeden Fall. Im vorliegenden Fall hätte möglicherweise auch das Gericht eine Ausnahme machen können von der Regel, dass eine Fortführung des Arbeitsverhältnisses nicht in Frage kommt, nachdem das Gericht festgestellt hat, die Gemeindeautonomie sei verletzt, und der Priester habe die Unterstützung des damaligen Kirchgemeinderates genossen. Aber auch diesbezüglich gilt weiterhin: Mobbing des Priesters zahlt sich aus. Also los liebe Landeskirche, wann mobben sie im nächsten Fall? Sorry, wiederum im gleichen Fall?
Die Kirchenpflege Gebenstorf-Turgi erkennt die Nichtigkeit der ersten Kündigung (2020) an und kündigt Pater Adam 3 Jahre später(2023) wiederum.
Die Landeskirche Aargau praktiziert solche Mobbingsmethoden seit Langem. Es hat aber seit der Angelegenheit Sabo immer noch nicht gelernt, wie man einen Priester "moralisch korrekt" und nicht "missbräuchlich" entlassen kann. Was in der Kirche laut dem Evangelium gepredigt wird, stösst im Bistum Basel weiterhin auf taube Ohren. Einfach einmal Radau machen und dann kündigen, los ist man den Priester mobbingsmässig auf jeden Fall. Im vorliegenden Fall hätte möglicherweise auch das Gericht eine Ausnahme machen können von der Regel, dass eine Fortführung des Arbeitsverhältnisses nicht in Frage kommt, nachdem das Gericht festgestellt hat, die Gemeindeautonomie sei verletzt, und der Priester habe die Unterstützung des damaligen Kirchgemeinderates genossen. Aber auch diesbezüglich gilt weiterhin: Mobbing des Priesters zahlt sich aus. Also los liebe Landeskirche, wann mobben sie im nächsten Fall? Sorry, wiederum im gleichen Fall?
27.07.2024
Ausbildung ohne kirchliche Anerkennung - eine Abhilfe zur innerkirchlichen Spaltung?
Diesen Sommer schliessen die ersten sieben Studierenden am «Reuss-?Institut» ab. Dieses bietet eine theologische Ausbildung in einer neuen Form an, die von der Kirche nicht anerkannt ist
Trotzdem nahmen einige Kirchenleute daran teil, was eine Unterwanderung der kirchlichen Praxis bedeutet. Zurzeit muss noch abgeklärt, ob die Ausbildung kirchlich anerkannt werden soll.Mehr..
Im Januar 2020 nahm der Verein «Institut im Reusshaus» seine Tätigkeit auf. Gründungsmitglieder waren Ruedi Beck (leitender Priester Hofkirche Luzern), Sabine Brändlin (reformierte Pfarrerin), Walter Dürr (Co-Direktor «Studienzentrum für Glaube und Gesellschaft» Universität Fribourg), Abt Urban Federer und Christian Hennecke (Leiter des Bereichs Sendung im bischöflichen Generalvikariat des Bistums Hildesheim ). Seit März 2022 lautet der Name «Reuss-Institut».
Die Gründungsmitglieder wollten ein theologisches Ausbildungsinstitut gründen trotz fehlender kirchlichen Anerkennung, an dem nach denselben Prinzipien Theologie studiert werden kann wie im anglikanischen St. Mellitus College in London. Konkret wird die akademische Theologie mit der Tätigkeit in einer Gemeinde, dem liturgischen Leben am Institut und der eigenen geistlichen Praxis verbunden.
Doch kein neues Berufsbild?
Im Leitbild heisst es unter Punkt 2 «Zweck und Ziele»: Die Absolventinnen und Absolventen werden befähigt, durch den neuen Beruf der Gemeindebildnerin, des Gemeindebildners, vielfältige Formen von Gemeinden zu gründen und in bestehenden Gemeinden Projekte zu entwickeln und Gemeinschaft zu bilden.»
«swiss-cath.ch» wollte wissen, ob der Beruf des «Gemeindebildners» von der Katholischen Kirche in der Schweiz anerkannt ist. Ruedi Beck erklärte, dass sie tatsächlich in den ersten Jahren von einem neuen Beruf des Gemeindebildners gesprochen haben, da im Evaluationsverfahren der Deutschschweizer Ordinarienkonferenz DOK die Frage nach dem Berufsbild gestellt worden sei. Inzwischen hat sich dies geändert: Der Name der Ausbildung heisst nicht mehr Theologie und Gemeindebildung, sondern Ausbildung in Gemeindeentwicklung, Fresh expressions of church und pioneering. «Wir sprechen also nicht mehr von einem neuen Beruf, sondern wozu die Ausbildung befähigt.»
Gemäss der Webseite vermittelt die dreijährige berufsbegleitende Ausbildung Fähigkeiten,
in bestehenden Gemeinden das geistliche Leben zu vertiefen und Gemeinschaft zu stärken (Gemeindeentwicklung) und
neue christliche Gemeinschaften in- und ausserhalb einer Gemeinde zu gründen (Fresh Expressions of Church und Pioneering).
Fünfjährige Evaluationszeit bis 2026
Von den sieben Absolventen werden alle bis auf eine Person, die zurzeit für sich diese Frage noch klärt vollzeitlich oder teilzeitlich beruflich im kirchlichen Dienst stehen. Sie erhalten keine bischöfliche Mission, sondern werden wie z. B. Katecheten ForModula von den Kirchgemeinden angestellt. Gemäss Ruedi Beck sollen unter anderem Anschlussmöglichkeiten an den geplanten «Dualen Studiengang Seelsorge» (siehe Infokasten) geklärt werden.
Wir fragten bei Generalvikar Markus Thürig, Vertreter der DOK im Bildungsrat, nach, ob die Ausbildung am «Reuss-Institut» von der Kirche anerkannt wird. «Die DOK hat dem Reuss-Institut eine fünfjährige Evaluationszeit bis 2026 gewährt», informierte GV Markus Thürig. Bei unseren weiteren Fragen hielt er sich bedeckt: «Ergebnisse allfälliger Zwischenevaluationen wird die DOK über ihre Medienmitteilungen veröffentlichen.»
Die Absolventinnen und Absolventen der Ausbildung am «Reuss-Institut» sind zurzeit also etwas zwischen «Stuhl und Bank». Es ist möglich, dass die Ausbildung von der Kirche anerkannt wird, doch wie und unter welchen Bedingungen ist noch unklar. Sicher spielt dabei der Faktor der Ökumene eine Rolle, ist doch die Ausbildung am «Reuss-Institut» bewusst ökumenisch gestaltet. Eine weitere Frage, die sich stellt, ist jene nach der Begleitung der Studierenden durch das Bistum. Heute werden Studierende, die im Bistum tätig sein möchten, von Anfang begleitet. So möchte man die Eignung für den kirchlichen Dienst klären etwas, was gerade auf dem Hintergrund der Missbrauchsfälle sehr wichtig ist. Doch das ist eine Frage, die sich bei der geplanten Einführung des «Dualen Studiengangs Seelsorge» grundsätzlich stellt, da hier verschiedenste Ausbildungen einbezogen werden sollen.
Aktuell arbeiten die Absolventen ohne bischöfliche Missio und somit auch nicht im Auftrag der Bischöfe. Dies ist heikel, sind sie doch für «Gemeindeentwicklung» ausgebildet und dazu, «neue christliche Gemeinschaften in- und ausserhalb einer Gemeinde» zu gründen. Ruedi Beck sieht hier kein Problem: «Kirche ereignet sich auf der Ebene Welt, Bistum und auch Pfarrei. So gibt es auf all diesen Ebenen Sendung (missio). Auf der Ebene Pfarrei haben wir diesbezüglich in den letzten Jahrzehnten viele Erfahrungen gesammelt. Dabei ist zentral, dass die verschiedenen Mitarbeitenden in der Pfarrei gut begleitet und gut ins Team integriert sind.» Die Erfahrung in den letzten drei Jahren zeige, dass dies in den meisten Fällen sehr gut gelungen ist.
Das Team des «Reuss-Instituts» rechnet damit, dass sich künftig mehr freiwillig Tätige bei ihnen ausbilden lassen. Diese werden weiterhin im angestammten Beruf arbeiten und daneben freiwillig oder in sehr kleinen Pensen im Bereich Kirchenentwicklung tätig sein. «Da wir noch ein sehr junges Institut sind, versuchen wir sehr aufmerksam die Entwicklungen zu beobachten und uns entsprechend flexibel zu bewegen, erklärt Ruedi Beck.
Trotzdem nahmen einige Kirchenleute daran teil, was eine Unterwanderung der kirchlichen Praxis bedeutet. Zurzeit muss noch abgeklärt, ob die Ausbildung kirchlich anerkannt werden soll.Mehr..
Im Januar 2020 nahm der Verein «Institut im Reusshaus» seine Tätigkeit auf. Gründungsmitglieder waren Ruedi Beck (leitender Priester Hofkirche Luzern), Sabine Brändlin (reformierte Pfarrerin), Walter Dürr (Co-Direktor «Studienzentrum für Glaube und Gesellschaft» Universität Fribourg), Abt Urban Federer und Christian Hennecke (Leiter des Bereichs Sendung im bischöflichen Generalvikariat des Bistums Hildesheim ). Seit März 2022 lautet der Name «Reuss-Institut».
Die Gründungsmitglieder wollten ein theologisches Ausbildungsinstitut gründen trotz fehlender kirchlichen Anerkennung, an dem nach denselben Prinzipien Theologie studiert werden kann wie im anglikanischen St. Mellitus College in London. Konkret wird die akademische Theologie mit der Tätigkeit in einer Gemeinde, dem liturgischen Leben am Institut und der eigenen geistlichen Praxis verbunden.
Doch kein neues Berufsbild?
Im Leitbild heisst es unter Punkt 2 «Zweck und Ziele»: Die Absolventinnen und Absolventen werden befähigt, durch den neuen Beruf der Gemeindebildnerin, des Gemeindebildners, vielfältige Formen von Gemeinden zu gründen und in bestehenden Gemeinden Projekte zu entwickeln und Gemeinschaft zu bilden.»
«swiss-cath.ch» wollte wissen, ob der Beruf des «Gemeindebildners» von der Katholischen Kirche in der Schweiz anerkannt ist. Ruedi Beck erklärte, dass sie tatsächlich in den ersten Jahren von einem neuen Beruf des Gemeindebildners gesprochen haben, da im Evaluationsverfahren der Deutschschweizer Ordinarienkonferenz DOK die Frage nach dem Berufsbild gestellt worden sei. Inzwischen hat sich dies geändert: Der Name der Ausbildung heisst nicht mehr Theologie und Gemeindebildung, sondern Ausbildung in Gemeindeentwicklung, Fresh expressions of church und pioneering. «Wir sprechen also nicht mehr von einem neuen Beruf, sondern wozu die Ausbildung befähigt.»
Gemäss der Webseite vermittelt die dreijährige berufsbegleitende Ausbildung Fähigkeiten,
in bestehenden Gemeinden das geistliche Leben zu vertiefen und Gemeinschaft zu stärken (Gemeindeentwicklung) und
neue christliche Gemeinschaften in- und ausserhalb einer Gemeinde zu gründen (Fresh Expressions of Church und Pioneering).
Fünfjährige Evaluationszeit bis 2026
Von den sieben Absolventen werden alle bis auf eine Person, die zurzeit für sich diese Frage noch klärt vollzeitlich oder teilzeitlich beruflich im kirchlichen Dienst stehen. Sie erhalten keine bischöfliche Mission, sondern werden wie z. B. Katecheten ForModula von den Kirchgemeinden angestellt. Gemäss Ruedi Beck sollen unter anderem Anschlussmöglichkeiten an den geplanten «Dualen Studiengang Seelsorge» (siehe Infokasten) geklärt werden.
Wir fragten bei Generalvikar Markus Thürig, Vertreter der DOK im Bildungsrat, nach, ob die Ausbildung am «Reuss-Institut» von der Kirche anerkannt wird. «Die DOK hat dem Reuss-Institut eine fünfjährige Evaluationszeit bis 2026 gewährt», informierte GV Markus Thürig. Bei unseren weiteren Fragen hielt er sich bedeckt: «Ergebnisse allfälliger Zwischenevaluationen wird die DOK über ihre Medienmitteilungen veröffentlichen.»
Die Absolventinnen und Absolventen der Ausbildung am «Reuss-Institut» sind zurzeit also etwas zwischen «Stuhl und Bank». Es ist möglich, dass die Ausbildung von der Kirche anerkannt wird, doch wie und unter welchen Bedingungen ist noch unklar. Sicher spielt dabei der Faktor der Ökumene eine Rolle, ist doch die Ausbildung am «Reuss-Institut» bewusst ökumenisch gestaltet. Eine weitere Frage, die sich stellt, ist jene nach der Begleitung der Studierenden durch das Bistum. Heute werden Studierende, die im Bistum tätig sein möchten, von Anfang begleitet. So möchte man die Eignung für den kirchlichen Dienst klären etwas, was gerade auf dem Hintergrund der Missbrauchsfälle sehr wichtig ist. Doch das ist eine Frage, die sich bei der geplanten Einführung des «Dualen Studiengangs Seelsorge» grundsätzlich stellt, da hier verschiedenste Ausbildungen einbezogen werden sollen.
Aktuell arbeiten die Absolventen ohne bischöfliche Missio und somit auch nicht im Auftrag der Bischöfe. Dies ist heikel, sind sie doch für «Gemeindeentwicklung» ausgebildet und dazu, «neue christliche Gemeinschaften in- und ausserhalb einer Gemeinde» zu gründen. Ruedi Beck sieht hier kein Problem: «Kirche ereignet sich auf der Ebene Welt, Bistum und auch Pfarrei. So gibt es auf all diesen Ebenen Sendung (missio). Auf der Ebene Pfarrei haben wir diesbezüglich in den letzten Jahrzehnten viele Erfahrungen gesammelt. Dabei ist zentral, dass die verschiedenen Mitarbeitenden in der Pfarrei gut begleitet und gut ins Team integriert sind.» Die Erfahrung in den letzten drei Jahren zeige, dass dies in den meisten Fällen sehr gut gelungen ist.
Das Team des «Reuss-Instituts» rechnet damit, dass sich künftig mehr freiwillig Tätige bei ihnen ausbilden lassen. Diese werden weiterhin im angestammten Beruf arbeiten und daneben freiwillig oder in sehr kleinen Pensen im Bereich Kirchenentwicklung tätig sein. «Da wir noch ein sehr junges Institut sind, versuchen wir sehr aufmerksam die Entwicklungen zu beobachten und uns entsprechend flexibel zu bewegen, erklärt Ruedi Beck.
26.07.2024
Das Leben ist kein Sprint, sondern ein Marathon
«Warum ich gern katholisch bin» äussert sich Daniel Ric zu seinem Selbstverständnis als Katholik. Er legt dar, wie sein vordergründiges Scheitern als Präsident der Kirchenpflege Gebenstorf-?Turgi sich im Nachhinein als segensreich erwiesen hat.Mehr..
Der Synodenagenda verpflichtete Kreise würden Sie wohl als «Hardcore-Katholiken» bezeichnen. Wie würden Sie sich selbst bezeichnen?
Ich würde mich weder als konservativ noch als progressiv bezeichnen, da ich diese Etikettierungen ablehne. Ich bin zwar in den klassischen Fragen Frauenordination, Lebensschutz, Sexualmoral und Zölibat ein Befürworter der lehramtlichen Position, dies jedoch nicht, weil ich daran glaube, dass man in der Kirche prinzipiell nichts ändern dürfe, sondern weil ich aus philosophischen und theologischen Gründen tief überzeugt bin, dass die Kirche hier die richtige Haltung vertritt. In anderen Fragen bin ich hingegen sehr offen. Ich würde mich nicht daran stören, wenn ein Priester Hip-Hop oder Techno als Musik in der Liturgie verwenden würde, ich empfinde die Handkommunion nicht als unwürdig und ich bin ein Befürworter der Ökumene und des interreligiösen Dialogs. Für mich ist es zentral, dass jeder Christ und die Kirche als Ganze sich Gedanken darüber machen, was in den letzten 2000 Jahren Christentum menschengemacht ist und was den Willen Gottes darstellt. Persönlich glaube ich, dass es sehr gute Gründe gibt zu glauben, dass es dem Willen Gottes entspricht, nur Männer zu Priestern zu weihen, die Ehelosigkeit der Kleriker zu fordern, die Würde des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum Tod zu schützen und zu betonen, dass es eine Ehe nur zwischen Mann und Frau geben kann. Aber noch einmal zur Grundfrage, ob ich ein Hardcore-Katholik bin: Wie christlich jemand ist, misst sich meines Erachtens nur daran, wie stark seine Handlungen von der Nächstenliebe geprägt sind, speziell von der Nächstenliebe zu den schwächsten Menschen in der Gesellschaft. Ein Hardcore-Katholik ist jemand, der ständig diesem Ideal folgt ich bin leider weit davon entfernt.
Sie treten als sehr engagierter Katholik mit pointiert-dezidierten Stellungnahmen in der Öffentlichkeit auf, unter anderem auch mit regelmässigen Beiträgen auf «swiss-cath.ch». Was motiviert Sie dazu, was treibt Sie an?
Ich hoffe, der Heilige Geist treibt mich dazu an! Konkret wuchs meine Motivation, mich für die Kirche zu engagieren, dadurch, dass ich erlebt habe, wie die Kirche vor allem von innen zerstört wird. Vor 15 Jahren habe ich einen arbeitslosen Priester kennengelernt, der später ein sehr guter Freund von mir wurde. Die Tatsache, dass ein Priester in der Schweiz arbeitslos ist, ohne sich irgendetwas Kirchenrechtliches oder Strafrechtliches zuschulden kommen zu lassen, war für mich ein unvorstellbarer Skandal. Es folgten weitere Priester, die ich im Laufe der letzten 15 Jahre getroffen habe, welche das gleiche Schicksal teilen. In den Bistümern Basel, Chur und St. Gallen werden Priester daran gehindert, ihrer Berufung nachzugehen, indem sie entweder keine Stelle bekommen oder in ihren Pfarreien das fünfte Rad am Wagen sind. In einer Zeit, in der die Menschen eine grosse Sehnsucht nach Gott haben, ist dieser Zustand inakzeptabel. Genauso inakzeptabel ist es, dass einige Exponenten der Schweizer Kirche die Frohe Botschaft, die Jesus uns geschenkt hat, durch ihre eigene ersetzen. Mit meinen Texten möchte ich versuchen, auf differenzierte Weise zu hinterfragen, inwiefern der jetzige Zustand der Schweizer Kirche verändert werden kann zugunsten einer authentischen Kirche. Dabei argumentiere ich nie nur schwarz-weiss, sondern versuche verschiedene Aspekte (Finanzen, Organisation, Recht) zu beleuchten.
Sie waren als Präsident der Kirchenpflege Gebenstorf-Turgi tätig und haben während dieser Zeit zusammen mit Pater Adam Serafin wesentlich zur Erneuerung des Pfarreilebens beigetragen. Insbesondere Gläubige mit Migrationshintergrund haben dieses Engagement geschätzt. Dennoch ist dieser vielversprechende Aufbruch schlussendlich gescheitert. Woran lag's?
Es lag daran, dass es mir nicht gelungen ist, die alteingesessenen Kirchgemeindemitglieder von der Vision einer Kirche zu überzeugen, die ihre Strukturen zugunsten einer Neuevangelisierung nutzt. Ich hatte sehr gute Kirchenpflegekollegen, mit Pfarrer Celestine Thazhuppil und später Pater Adam hervorragende Priester. Mir unterliefen zu viele Fehler gegenüber jenen, die am Bild einer aus meiner Sicht überlebten Volkskirche festhalten wollten. Wenn ich nun jedoch die beiden Pfarreien Gebenstorf und Turgi betrachte, stelle ich glücklich fest, dass mein vordergründiges Scheitern doch sehr segensreich war. Ich habe 15 Jahre lang für den Erhalt der Eucharistie gekämpft, die im Kanton Aargau und im ganzen Bistum Basel immer mehr eine Rarität darstellt und durch Wortgottesdienste ersetzt wird. Da die Bistumsleitung zeigen musste, dass sie nicht so priesterfeindlich ist, wie von mir und anderen Gläubigen unserer Kirchgemeinde immer beanstandet wurde, musste sie gleich zwei Priester senden, die nun in der Kirchgemeinde wirken. Während die grossen Städte Baden und Aarau sehr wenige Heilige Messen feiern, ist Gebenstorf und Turgi zu einem Eucharistischen Zentrum geworden, in dem in den Pfarrkirchen ausschliesslich die Eucharistie gefeiert wird und sich Laien zusammengeschlossen haben, um neben der offiziellen landeskirchlichen Struktur die Eucharistie ins Zentrum ihres Glaubenslebens zu stellen. Gerade die Tatsache, dass meine Geschichte als Kirchenpflegepräsident keine Heldengeschichte ist, Gott jedoch trotzdem sehr viel Positives dadurch bewirkt hat, zeigt die Grösse Gottes und dass kein Mensch Angst haben sollte, sich für die Kirche zu engagieren.
Wie beurteilen Sie generell die Zukunftsfähigkeit des hierzulande herrschenden dualen Systems?
In der Theorie bin ich ein grosser Befürworter des dualen Systems, da ich glaube, Laien sollten in der Kirche die Verantwortung für die Finanzen und viele andere organisatorische Fragen tragen. In der Realität ist es jedoch leider so, dass viele der Menschen, die sich im Rahmen des dualen Systems engagieren, selbst gar nicht wirklich gläubig sind. Dadurch dient das jetzige System der Kirche nicht, sondern schadet ihr. Die Zukunft des dualen Systems ist vorgezeichnet. Es wird untergehen, da die Steuereinnahmen in den kommenden Jahren stark rückläufig sein werden und die Kantonalkirchen nur Schönwetter-Strukturen haben, die in der jetzigen Krise überfordert sind, unpopuläre Sparmassnahmen zu treffen. Immer weniger Menschen werden sich bereit erklären, ehrenamtlich zu wirken. Die Folge werden Kirchgemeindefusionen sein und schlussendlich der Verlust der speziellen Stellung, welche die meisten Kantone der Katholischen, Christkatholischen und Reformierten Kirche geben. Wichtig ist es, diesen Niedergang nicht ungeordnet vonstattengehen zu lassen, sondern dafür zu sorgen, dass nach dem Ende des dualen Systems genügend Ressourcen für einen Neuanfang vorhanden sind. Wie dieser Neuanfang aussehen wird, muss Gegenstand von Diskussionen sein, an denen alle Katholiken guten Willens, dies unabhängig von ihrer kirchenpolitischen Einstellung, teilnehmen sollten.
Die bevorstehende Fusion zwischen dem Aargauer Pfarrblatt «Horizonte» und dem Pfarrblatt beider Basel «Kirche heute» wird zur Zeit euphorisch als «Lichtblick für die kirchliche Presse» angepriesen. Sie haben sich zu diesem Vorhaben kritisch geäussert. Warum?
Im kirchlichen Journalismus im Bistum Basel ist die gleiche Entwicklung wie in der Seelsorge zu sehen. Der Kernauftrag wird ausgehöhlt und der Betrieb wird nur noch pro forma aufrechterhalten. Mit Andreas C. Müller und Christian Breitschmid hatte «Horizonte» zwei sehr gute Journalisten, die sich trauten, kritisch über die Bistumsleitung zu berichten. Die jetzige Redaktion besteht auch aus zwei guten Journalistinnen, wobei der Umgang mit den früheren Chefredaktoren ein klares Signal ist, wie mit unbequemen Mitarbeitern bei «Horizonte» verfahren wird. Die Fusion wird die Machtstellung der Kantonalkirchen und des Bistums gegenüber der kirchlichen Berichterstattung nur noch verstärken. Niemand von den Journalisten wird sich trauen, öffentlich darüber nachzudenken, ob der Niedergang der hiesigen Kirche nicht vom bösen Rom, sondern vom Bischofssitz in Solothurn und den Büros der Kantonalkirchen verschuldet ist. Solange noch ein paar Franken Steuergeld vorhanden sind, wird man weiterhin Reportagen schreiben, die dem Narrativ einer idyllischen und fortschrittlichen Volkskirche dienen, jedoch verschweigen, dass es einen Neuanfang und eine Neuevangelisierung braucht.
Ihr unermüdlicher Einsatz für die Kirche ist, so mein Eindruck, trotz aller Widrigkeiten ungebrochen. Was gibt Ihnen die Kraft und Zuversicht, Ihr Engagement sozusagen nach dem Pauluswort «Hoffnung wider alle Hoffnung» unbeirrt weiterzuführen?
Die Hoffnung ist neben dem Glauben und der Liebe die wichtigste Tugend eines Christen. Weshalb sollte ich keine Hoffnung haben? Gott ist ein Gott des Lebens und ich glaube fest daran, dass die gesamte Schöpfung und die Pläne, die Gott mit jedem Einzelnen hat, gut sind. Viele Gläubige, die sich engagieren, sind schnell entmutigt, da sie nicht sofort sichtbare Resultate sehen. Bei den Lehrern ist es häufig ähnlich. Mit viel Enthusiasmus starten sie im Lehrerberuf und sind dann enttäuscht, wenn die Schüler nicht die Lernfortschritte erzielen, die gewünscht sind. Das Leben ist aber kein Sprint, sondern ein Marathon, bei dem man in langfristigen Kategorien denken muss. Die kleinen Mühen im Leben, die gute Tat oder das aufmunternde Wort werden vielleicht nicht heute oder morgen, aber dafür in einigen Jahren die erhofften Früchte tragen. Es braucht im Umgang mit Menschen Beharrlichkeit und Geduld, da dies Tugenden einer wahren Nächstenliebe sind. Daher sehe ich keinen Grund, die Hoffnung zu verlieren. Wichtig ist, alles der Barmherzigkeit Gottes anzuvertrauen und nicht an Gottes Liebe zur Welt und allen Menschen zu zweifeln. (Quelle: swiss-cath)
Der Synodenagenda verpflichtete Kreise würden Sie wohl als «Hardcore-Katholiken» bezeichnen. Wie würden Sie sich selbst bezeichnen?
Ich würde mich weder als konservativ noch als progressiv bezeichnen, da ich diese Etikettierungen ablehne. Ich bin zwar in den klassischen Fragen Frauenordination, Lebensschutz, Sexualmoral und Zölibat ein Befürworter der lehramtlichen Position, dies jedoch nicht, weil ich daran glaube, dass man in der Kirche prinzipiell nichts ändern dürfe, sondern weil ich aus philosophischen und theologischen Gründen tief überzeugt bin, dass die Kirche hier die richtige Haltung vertritt. In anderen Fragen bin ich hingegen sehr offen. Ich würde mich nicht daran stören, wenn ein Priester Hip-Hop oder Techno als Musik in der Liturgie verwenden würde, ich empfinde die Handkommunion nicht als unwürdig und ich bin ein Befürworter der Ökumene und des interreligiösen Dialogs. Für mich ist es zentral, dass jeder Christ und die Kirche als Ganze sich Gedanken darüber machen, was in den letzten 2000 Jahren Christentum menschengemacht ist und was den Willen Gottes darstellt. Persönlich glaube ich, dass es sehr gute Gründe gibt zu glauben, dass es dem Willen Gottes entspricht, nur Männer zu Priestern zu weihen, die Ehelosigkeit der Kleriker zu fordern, die Würde des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum Tod zu schützen und zu betonen, dass es eine Ehe nur zwischen Mann und Frau geben kann. Aber noch einmal zur Grundfrage, ob ich ein Hardcore-Katholik bin: Wie christlich jemand ist, misst sich meines Erachtens nur daran, wie stark seine Handlungen von der Nächstenliebe geprägt sind, speziell von der Nächstenliebe zu den schwächsten Menschen in der Gesellschaft. Ein Hardcore-Katholik ist jemand, der ständig diesem Ideal folgt ich bin leider weit davon entfernt.
Sie treten als sehr engagierter Katholik mit pointiert-dezidierten Stellungnahmen in der Öffentlichkeit auf, unter anderem auch mit regelmässigen Beiträgen auf «swiss-cath.ch». Was motiviert Sie dazu, was treibt Sie an?
Ich hoffe, der Heilige Geist treibt mich dazu an! Konkret wuchs meine Motivation, mich für die Kirche zu engagieren, dadurch, dass ich erlebt habe, wie die Kirche vor allem von innen zerstört wird. Vor 15 Jahren habe ich einen arbeitslosen Priester kennengelernt, der später ein sehr guter Freund von mir wurde. Die Tatsache, dass ein Priester in der Schweiz arbeitslos ist, ohne sich irgendetwas Kirchenrechtliches oder Strafrechtliches zuschulden kommen zu lassen, war für mich ein unvorstellbarer Skandal. Es folgten weitere Priester, die ich im Laufe der letzten 15 Jahre getroffen habe, welche das gleiche Schicksal teilen. In den Bistümern Basel, Chur und St. Gallen werden Priester daran gehindert, ihrer Berufung nachzugehen, indem sie entweder keine Stelle bekommen oder in ihren Pfarreien das fünfte Rad am Wagen sind. In einer Zeit, in der die Menschen eine grosse Sehnsucht nach Gott haben, ist dieser Zustand inakzeptabel. Genauso inakzeptabel ist es, dass einige Exponenten der Schweizer Kirche die Frohe Botschaft, die Jesus uns geschenkt hat, durch ihre eigene ersetzen. Mit meinen Texten möchte ich versuchen, auf differenzierte Weise zu hinterfragen, inwiefern der jetzige Zustand der Schweizer Kirche verändert werden kann zugunsten einer authentischen Kirche. Dabei argumentiere ich nie nur schwarz-weiss, sondern versuche verschiedene Aspekte (Finanzen, Organisation, Recht) zu beleuchten.
Sie waren als Präsident der Kirchenpflege Gebenstorf-Turgi tätig und haben während dieser Zeit zusammen mit Pater Adam Serafin wesentlich zur Erneuerung des Pfarreilebens beigetragen. Insbesondere Gläubige mit Migrationshintergrund haben dieses Engagement geschätzt. Dennoch ist dieser vielversprechende Aufbruch schlussendlich gescheitert. Woran lag's?
Es lag daran, dass es mir nicht gelungen ist, die alteingesessenen Kirchgemeindemitglieder von der Vision einer Kirche zu überzeugen, die ihre Strukturen zugunsten einer Neuevangelisierung nutzt. Ich hatte sehr gute Kirchenpflegekollegen, mit Pfarrer Celestine Thazhuppil und später Pater Adam hervorragende Priester. Mir unterliefen zu viele Fehler gegenüber jenen, die am Bild einer aus meiner Sicht überlebten Volkskirche festhalten wollten. Wenn ich nun jedoch die beiden Pfarreien Gebenstorf und Turgi betrachte, stelle ich glücklich fest, dass mein vordergründiges Scheitern doch sehr segensreich war. Ich habe 15 Jahre lang für den Erhalt der Eucharistie gekämpft, die im Kanton Aargau und im ganzen Bistum Basel immer mehr eine Rarität darstellt und durch Wortgottesdienste ersetzt wird. Da die Bistumsleitung zeigen musste, dass sie nicht so priesterfeindlich ist, wie von mir und anderen Gläubigen unserer Kirchgemeinde immer beanstandet wurde, musste sie gleich zwei Priester senden, die nun in der Kirchgemeinde wirken. Während die grossen Städte Baden und Aarau sehr wenige Heilige Messen feiern, ist Gebenstorf und Turgi zu einem Eucharistischen Zentrum geworden, in dem in den Pfarrkirchen ausschliesslich die Eucharistie gefeiert wird und sich Laien zusammengeschlossen haben, um neben der offiziellen landeskirchlichen Struktur die Eucharistie ins Zentrum ihres Glaubenslebens zu stellen. Gerade die Tatsache, dass meine Geschichte als Kirchenpflegepräsident keine Heldengeschichte ist, Gott jedoch trotzdem sehr viel Positives dadurch bewirkt hat, zeigt die Grösse Gottes und dass kein Mensch Angst haben sollte, sich für die Kirche zu engagieren.
Wie beurteilen Sie generell die Zukunftsfähigkeit des hierzulande herrschenden dualen Systems?
In der Theorie bin ich ein grosser Befürworter des dualen Systems, da ich glaube, Laien sollten in der Kirche die Verantwortung für die Finanzen und viele andere organisatorische Fragen tragen. In der Realität ist es jedoch leider so, dass viele der Menschen, die sich im Rahmen des dualen Systems engagieren, selbst gar nicht wirklich gläubig sind. Dadurch dient das jetzige System der Kirche nicht, sondern schadet ihr. Die Zukunft des dualen Systems ist vorgezeichnet. Es wird untergehen, da die Steuereinnahmen in den kommenden Jahren stark rückläufig sein werden und die Kantonalkirchen nur Schönwetter-Strukturen haben, die in der jetzigen Krise überfordert sind, unpopuläre Sparmassnahmen zu treffen. Immer weniger Menschen werden sich bereit erklären, ehrenamtlich zu wirken. Die Folge werden Kirchgemeindefusionen sein und schlussendlich der Verlust der speziellen Stellung, welche die meisten Kantone der Katholischen, Christkatholischen und Reformierten Kirche geben. Wichtig ist es, diesen Niedergang nicht ungeordnet vonstattengehen zu lassen, sondern dafür zu sorgen, dass nach dem Ende des dualen Systems genügend Ressourcen für einen Neuanfang vorhanden sind. Wie dieser Neuanfang aussehen wird, muss Gegenstand von Diskussionen sein, an denen alle Katholiken guten Willens, dies unabhängig von ihrer kirchenpolitischen Einstellung, teilnehmen sollten.
Die bevorstehende Fusion zwischen dem Aargauer Pfarrblatt «Horizonte» und dem Pfarrblatt beider Basel «Kirche heute» wird zur Zeit euphorisch als «Lichtblick für die kirchliche Presse» angepriesen. Sie haben sich zu diesem Vorhaben kritisch geäussert. Warum?
Im kirchlichen Journalismus im Bistum Basel ist die gleiche Entwicklung wie in der Seelsorge zu sehen. Der Kernauftrag wird ausgehöhlt und der Betrieb wird nur noch pro forma aufrechterhalten. Mit Andreas C. Müller und Christian Breitschmid hatte «Horizonte» zwei sehr gute Journalisten, die sich trauten, kritisch über die Bistumsleitung zu berichten. Die jetzige Redaktion besteht auch aus zwei guten Journalistinnen, wobei der Umgang mit den früheren Chefredaktoren ein klares Signal ist, wie mit unbequemen Mitarbeitern bei «Horizonte» verfahren wird. Die Fusion wird die Machtstellung der Kantonalkirchen und des Bistums gegenüber der kirchlichen Berichterstattung nur noch verstärken. Niemand von den Journalisten wird sich trauen, öffentlich darüber nachzudenken, ob der Niedergang der hiesigen Kirche nicht vom bösen Rom, sondern vom Bischofssitz in Solothurn und den Büros der Kantonalkirchen verschuldet ist. Solange noch ein paar Franken Steuergeld vorhanden sind, wird man weiterhin Reportagen schreiben, die dem Narrativ einer idyllischen und fortschrittlichen Volkskirche dienen, jedoch verschweigen, dass es einen Neuanfang und eine Neuevangelisierung braucht.
Ihr unermüdlicher Einsatz für die Kirche ist, so mein Eindruck, trotz aller Widrigkeiten ungebrochen. Was gibt Ihnen die Kraft und Zuversicht, Ihr Engagement sozusagen nach dem Pauluswort «Hoffnung wider alle Hoffnung» unbeirrt weiterzuführen?
Die Hoffnung ist neben dem Glauben und der Liebe die wichtigste Tugend eines Christen. Weshalb sollte ich keine Hoffnung haben? Gott ist ein Gott des Lebens und ich glaube fest daran, dass die gesamte Schöpfung und die Pläne, die Gott mit jedem Einzelnen hat, gut sind. Viele Gläubige, die sich engagieren, sind schnell entmutigt, da sie nicht sofort sichtbare Resultate sehen. Bei den Lehrern ist es häufig ähnlich. Mit viel Enthusiasmus starten sie im Lehrerberuf und sind dann enttäuscht, wenn die Schüler nicht die Lernfortschritte erzielen, die gewünscht sind. Das Leben ist aber kein Sprint, sondern ein Marathon, bei dem man in langfristigen Kategorien denken muss. Die kleinen Mühen im Leben, die gute Tat oder das aufmunternde Wort werden vielleicht nicht heute oder morgen, aber dafür in einigen Jahren die erhofften Früchte tragen. Es braucht im Umgang mit Menschen Beharrlichkeit und Geduld, da dies Tugenden einer wahren Nächstenliebe sind. Daher sehe ich keinen Grund, die Hoffnung zu verlieren. Wichtig ist, alles der Barmherzigkeit Gottes anzuvertrauen und nicht an Gottes Liebe zur Welt und allen Menschen zu zweifeln. (Quelle: swiss-cath)
12.07.2024
Erzbischof Carlo Maria Viganò wurde exkommuniziert
Erzbischof Carlo Maria Viganò wurde von Rom exkommuniziert. Heute wurde die bereits erwartete Entscheidung dem Betroffenen mitgeteilt. Die Exkommunikation von Erzbischof Carlo Maria Viganò wurde vom römischen Glaubensdikasterium festgestellt und heute dem ehemaligen Nuntius in den USA mitgeteilt, der 2018 die Verstrickung von Papst Franziskus in den McCarrick-Skandal publik gemacht und den Rücktritt von Franziskus gefordert hatte.Mehr..
Das Glaubensdikasterium veröffentlichte dazu folgende Erklärung:
Am 4. Juli 2024 trat der Kongreß des Dikasteriums für die Glaubenslehre zusammen, um das außergerichtliche Strafverfahren ex can. 1720 CIC gegen S.Ex. Monsignore Carlo Maria VIGANÒ, Titularerzbischof von Ulpiana, angeklagt des vorbehaltenen Verbrechens des Schismas (cann. 751 und 1364 CIC; Art. 2 SST), abzuschließen.
Seine öffentlichen Äußerungen sind bekannt, aus denen seine Weigerung hervorgeht, den Papst anzuerkennen und sich ihm zu unterwerfen sowie die Gemeinschaft mit den ihm unterstellten Gliedern der Kirche sowie die Legitimität und die lehramtliche Autorität des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils.
Im Ergebnis des Strafverfahrens wurde S.Ex. Carlo Maria Viganò des vorbehaltenen Verbrechens des Schismas für schuldig befunden.
Das Dikasterium hat die Exkommunikation latae sententiae ex can. 1364 § 1 CIC erklärt.
Die Aufhebung der Zensur ist in diesen Fällen dem Apostolischen Stuhl vorbehalten.
Diese Entscheidung wurde S.Ex. Monsignore Viganò am 5. Juli 2024 mitgeteilt.
Das Glaubensdikasterium veröffentlichte dazu folgende Erklärung:
Am 4. Juli 2024 trat der Kongreß des Dikasteriums für die Glaubenslehre zusammen, um das außergerichtliche Strafverfahren ex can. 1720 CIC gegen S.Ex. Monsignore Carlo Maria VIGANÒ, Titularerzbischof von Ulpiana, angeklagt des vorbehaltenen Verbrechens des Schismas (cann. 751 und 1364 CIC; Art. 2 SST), abzuschließen.
Seine öffentlichen Äußerungen sind bekannt, aus denen seine Weigerung hervorgeht, den Papst anzuerkennen und sich ihm zu unterwerfen sowie die Gemeinschaft mit den ihm unterstellten Gliedern der Kirche sowie die Legitimität und die lehramtliche Autorität des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils.
Im Ergebnis des Strafverfahrens wurde S.Ex. Carlo Maria Viganò des vorbehaltenen Verbrechens des Schismas für schuldig befunden.
Das Dikasterium hat die Exkommunikation latae sententiae ex can. 1364 § 1 CIC erklärt.
Die Aufhebung der Zensur ist in diesen Fällen dem Apostolischen Stuhl vorbehalten.
Diese Entscheidung wurde S.Ex. Monsignore Viganò am 5. Juli 2024 mitgeteilt.
05.07.2024
Woher kommt die antikatholische Allergie?
Die Kirche ist seelenlos, unverschämt, reich, ohne Ideen und ungestraft sagt eine von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Laienaktivistin. Ich denke, dass die Autorin dieser Aussage empört wäre, wenn ihr jemand vorwerfen würde, eine Sprache des Hasses zu verwenden. Schliesslich möchte sie nur, dass die Menschen die Wahrheit über diese abscheuliche und verachtenswerte Institution Kirche erkennen. Mehr..
Natürlich sprechen wir von der katholischen Kirche, denn es ist die Kirche, die selbst in den Gesellschaften, in denen Katholiken eine kleine Minderheit darstellen, überproportional stigmatisiert wird, mit einem gewissen monströsen und abscheulichen negativen Stereotyp, das mit grosser suggestiver Kraft auch wiederkehrt.
Ich habe das Ende des vorherigen Satzes aus dem Buch mit dem Titel übernommen Der übermächtige Riese. Sein Autor, der deutsche Psychiater Manfred Lütz, versucht, die Situation der Kirche in den zeitgenössischen Medien mit der Sprache der Psychoanalyse zu beschreiben. Er fasst seine Beschreibungen und Analysen zusammen, indem er sich an ein bekanntes literarisches Bild erinnert: Die katholische Kirche liegt wie Gulliver ein übermächtiger Riese, und Tausende von Zwergen scheinen nur damit beschäftigt zu sein, ihn zu fesseln und stillzuhalten. Viele Katholiken reagieren mit Verärgerung, Hilflosigkeit und Resignation auf die Ausbreitung von Aggression, ja sogar Hass, die sich gegen sie richtet, und geben ihnen praktisch keine Gelegenheit zu erklären, was sie so falsch machen, sondern geben einfach zu, dass sie Katholiken sind.
Wenn wir uns diese antikatholische Allergie genau ansehen, so Manfred Lütz, scheint ihre Ursache in der Frustration darüber zu liegen, dass der sogenannte moderne Mensch, indem er die Welt so arrangiert, als ob Gott nicht existierte, nicht das volle Glück auf dieser Erde erreicht. Dennoch könnte die Kirche sich beruhigen, wenn sie über Gottes Gebote spricht, sie könnte weniger an die Achtung des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod erinnern und daran, dass was Gott zusammengefügt hat, das soll kein Mensch trennen.
Da die Kirche nicht die Absicht hat, sich am Aufbau einer Welt ohne Gott zu beteiligen, ist es nicht verwunderlich, dass sie auf so viel Aggression stößt. Der Herr Jesus selbst hat es uns verkündet: Wegen meines Namens werdet ihr von allen gehasst werden. (Mt 10,22). Er kündigte sowohl Feindseligkeit als auch freundliche Offenheit gegenüber der Frohen Botschaft an: Wenn sie mich verfolgten, werden sie auch euch verfolgen. Wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch dein Wort halten (Johannes 15:20).
Die katholische Kirche leugnet ihre Identität nicht und versucht, die Botschaft des Evangeliums zur rechten Zeit und zu jeder Zeit zu verkünden, auch wenn sie auf Widerstand stößt. Darüber hinaus gibt die Kirche ihre gesamte zweitausendjährige Vergangenheit zu und leugnet sie nicht. Dies erleichtert es ihm unfreundlichen meinungsbildenden Kreisen, oberflächliche und teilweise völlig unwahre Behauptungen wie Die Kirche hat verschiedene Verbrechen begangen, Die Kirche war schon immer ein Gegner der Wissenschaft und behinderte ihren Fortschritt usw. in Umlauf zu bringen. Nach Ansicht des genannten Publizisten handelt es sich hier um ein typisches Phänomen der Übertragung. Sie besteht darin, dass die Schuld, die die gesamte Gesellschaft belastet, auf die Kirche abgewälzt wird. Auf diese Weise herrscht im Bewusstsein der Europäer seit über zwei Jahrhunderten ein äußerst unfairer Konsens für die Kirche hinsichtlich der Bewertung der historischen Vergangenheit: Die Nationen sind stolz auf ihre Leistungen, während der Kirche Böses zugeschrieben wird.
Manfred Lütz ist Deutscher Autor und zeigt, wie dieser Mechanismus bei Deutschem Volk funktioniert. Nun, im Bewusstsein des durchschnittlichen Deutschen waren die beiden Dominikaner, der große mittelalterliche Naturforscher Albert der Grosse, und der tiefgründige und ursprüngliche Mystiker Meister Eckhart Deutsche, mit denen sich die deutsche Nation zu Recht rühmt, während zwei weitere deutsche Dominikaner, Heinrich Institoris und Jacob Sprenger waren die berühmtesten Theoretiker der Hexenverfolgungen, sie waren Mitglieder der Kirche und ihr Deutschtum wurde nicht betont.
Die gesamte Gesellschaft, einschließlich der Mitglieder der Kirche, beteiligte sich an der Hexenverfolgung. Während der Reformation wurden deutsche Hexenverbrennungen nach Nordeuropa exportiert. Es muss klargestellt werden, dass die schreckliche Hexenverfolgung keine Aktion der katholischen Weltkirche war, sondern Teil unserer deutschen historischen Schuld. Der Schmerz dieser Schuld wurde jedoch dadurch gemildert, dass sie auf die katholische Kirche übertragen wurde. Wie einfach es ist. Die Psychoanalyse nennt dieses Phänomen die Spaltung von Gut und Böse und ist ein neurotisches Symptom. Die positiven Ereignisse der deutschen Geschichte werden in die Geschichte der deutschen Nation geworfen, die negativen hingegen in den Garten der katholischen Kirche.
Lütz zeigt diesen Unterschied bei der Abrechnung der Schuld der Kirche und der eigenen Nation an einem konkreten Beispiel. Als er sein Buch schrieb, war gerade der Besuch des Bundespräsidenten in Prag angekündigt worden: Der Bundespräsident wird sich an die deutsche Schuld der letzten siebzig Jahre erinnern. Niemand erwartet von ihm, dass er über die schrecklichen Dinge spricht, die die deutschen Grossgrundbesitzer im Dreissigjährigen Krieg in Prag begangen haben. Der Papst muss sich aber offensichtlich für den zeitgleichen Fall Galilei rechtfertigen.
Schlagen wir uns gleichzeitig auf die Brust. Die Menschen wenden sich nicht nur von der Kirche ab, weil sie die Wahrheit des Evangeliums ablehnen. Leider liegt es manchmal auch daran, dass wir Sünden begehen so ein Zitat des Apostels Paulus , die nicht einmal unter den Heiden vorkommen (1 Kor 5,1).
Natürlich sprechen wir von der katholischen Kirche, denn es ist die Kirche, die selbst in den Gesellschaften, in denen Katholiken eine kleine Minderheit darstellen, überproportional stigmatisiert wird, mit einem gewissen monströsen und abscheulichen negativen Stereotyp, das mit grosser suggestiver Kraft auch wiederkehrt.
Ich habe das Ende des vorherigen Satzes aus dem Buch mit dem Titel übernommen Der übermächtige Riese. Sein Autor, der deutsche Psychiater Manfred Lütz, versucht, die Situation der Kirche in den zeitgenössischen Medien mit der Sprache der Psychoanalyse zu beschreiben. Er fasst seine Beschreibungen und Analysen zusammen, indem er sich an ein bekanntes literarisches Bild erinnert: Die katholische Kirche liegt wie Gulliver ein übermächtiger Riese, und Tausende von Zwergen scheinen nur damit beschäftigt zu sein, ihn zu fesseln und stillzuhalten. Viele Katholiken reagieren mit Verärgerung, Hilflosigkeit und Resignation auf die Ausbreitung von Aggression, ja sogar Hass, die sich gegen sie richtet, und geben ihnen praktisch keine Gelegenheit zu erklären, was sie so falsch machen, sondern geben einfach zu, dass sie Katholiken sind.
Wenn wir uns diese antikatholische Allergie genau ansehen, so Manfred Lütz, scheint ihre Ursache in der Frustration darüber zu liegen, dass der sogenannte moderne Mensch, indem er die Welt so arrangiert, als ob Gott nicht existierte, nicht das volle Glück auf dieser Erde erreicht. Dennoch könnte die Kirche sich beruhigen, wenn sie über Gottes Gebote spricht, sie könnte weniger an die Achtung des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod erinnern und daran, dass was Gott zusammengefügt hat, das soll kein Mensch trennen.
Da die Kirche nicht die Absicht hat, sich am Aufbau einer Welt ohne Gott zu beteiligen, ist es nicht verwunderlich, dass sie auf so viel Aggression stößt. Der Herr Jesus selbst hat es uns verkündet: Wegen meines Namens werdet ihr von allen gehasst werden. (Mt 10,22). Er kündigte sowohl Feindseligkeit als auch freundliche Offenheit gegenüber der Frohen Botschaft an: Wenn sie mich verfolgten, werden sie auch euch verfolgen. Wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch dein Wort halten (Johannes 15:20).
Die katholische Kirche leugnet ihre Identität nicht und versucht, die Botschaft des Evangeliums zur rechten Zeit und zu jeder Zeit zu verkünden, auch wenn sie auf Widerstand stößt. Darüber hinaus gibt die Kirche ihre gesamte zweitausendjährige Vergangenheit zu und leugnet sie nicht. Dies erleichtert es ihm unfreundlichen meinungsbildenden Kreisen, oberflächliche und teilweise völlig unwahre Behauptungen wie Die Kirche hat verschiedene Verbrechen begangen, Die Kirche war schon immer ein Gegner der Wissenschaft und behinderte ihren Fortschritt usw. in Umlauf zu bringen. Nach Ansicht des genannten Publizisten handelt es sich hier um ein typisches Phänomen der Übertragung. Sie besteht darin, dass die Schuld, die die gesamte Gesellschaft belastet, auf die Kirche abgewälzt wird. Auf diese Weise herrscht im Bewusstsein der Europäer seit über zwei Jahrhunderten ein äußerst unfairer Konsens für die Kirche hinsichtlich der Bewertung der historischen Vergangenheit: Die Nationen sind stolz auf ihre Leistungen, während der Kirche Böses zugeschrieben wird.
Manfred Lütz ist Deutscher Autor und zeigt, wie dieser Mechanismus bei Deutschem Volk funktioniert. Nun, im Bewusstsein des durchschnittlichen Deutschen waren die beiden Dominikaner, der große mittelalterliche Naturforscher Albert der Grosse, und der tiefgründige und ursprüngliche Mystiker Meister Eckhart Deutsche, mit denen sich die deutsche Nation zu Recht rühmt, während zwei weitere deutsche Dominikaner, Heinrich Institoris und Jacob Sprenger waren die berühmtesten Theoretiker der Hexenverfolgungen, sie waren Mitglieder der Kirche und ihr Deutschtum wurde nicht betont.
Die gesamte Gesellschaft, einschließlich der Mitglieder der Kirche, beteiligte sich an der Hexenverfolgung. Während der Reformation wurden deutsche Hexenverbrennungen nach Nordeuropa exportiert. Es muss klargestellt werden, dass die schreckliche Hexenverfolgung keine Aktion der katholischen Weltkirche war, sondern Teil unserer deutschen historischen Schuld. Der Schmerz dieser Schuld wurde jedoch dadurch gemildert, dass sie auf die katholische Kirche übertragen wurde. Wie einfach es ist. Die Psychoanalyse nennt dieses Phänomen die Spaltung von Gut und Böse und ist ein neurotisches Symptom. Die positiven Ereignisse der deutschen Geschichte werden in die Geschichte der deutschen Nation geworfen, die negativen hingegen in den Garten der katholischen Kirche.
Lütz zeigt diesen Unterschied bei der Abrechnung der Schuld der Kirche und der eigenen Nation an einem konkreten Beispiel. Als er sein Buch schrieb, war gerade der Besuch des Bundespräsidenten in Prag angekündigt worden: Der Bundespräsident wird sich an die deutsche Schuld der letzten siebzig Jahre erinnern. Niemand erwartet von ihm, dass er über die schrecklichen Dinge spricht, die die deutschen Grossgrundbesitzer im Dreissigjährigen Krieg in Prag begangen haben. Der Papst muss sich aber offensichtlich für den zeitgleichen Fall Galilei rechtfertigen.
Schlagen wir uns gleichzeitig auf die Brust. Die Menschen wenden sich nicht nur von der Kirche ab, weil sie die Wahrheit des Evangeliums ablehnen. Leider liegt es manchmal auch daran, dass wir Sünden begehen so ein Zitat des Apostels Paulus , die nicht einmal unter den Heiden vorkommen (1 Kor 5,1).
02.07.2024
Im Reusshaus werden "Kirchengründer" ausgebildet: Was heisst das?
Im Reuss-Institut in Luzern, wo Gebenstorfer Priester und Domherr des Bistums Basel Markus Brun angestellt ist, werden "Kirchengründer" ausgebildet. Das ökumenische Institut bietet dreijährige Aus- und Weiterbildungen zu Kirchenentwicklern und Kirchengründern an. Laut dem Bildungsplan, sollen dadurch neue, ausserhalb der jetzigen Kirchgemeinden und ohne die katholischen Kirchenoberen zu fragen, neue bzw. parallel- "Kirchen" entstehen. Ist es ein geplantes Schisma im Gang oder nur Schizophrenie im Aufzug?? Mehr..
Gemeinsam mit Theologen und Kirchenoberen aus der Schweiz und Deutschland hat Pfr. Beck vor fünf Jahren ein Institut gegründet: das Reuss-Institut. Sein Logo prangt an der Fassade, im Haus am Fluss befindet sich ein Büro. Wenn der Stadtpfarrer über das Institut spricht, holt er aus, seine Augen strahlen.
Das ökumenische Institut bietet dreijährige Aus- und Weiterbildungen zu Kirchenentwicklern und Kirchengründern an. Will Beck die Schüler etwa in die Welt schicken, damit sie neue Kirchen gründen? Nicht Kirchen, aber Gemeinschaften, erklärt er.
Der Grund: «Immer weniger Menschen engagieren sich in den traditionellen Kirchgemeinden. Aber viele sind trotzdem an Gemeinschaft und Religion interessiert. Es ist viel leichter, sie in neue Gemeinschaften einzugliedern. Denn junge Leute wollen lieber etwas selbst gestalten.» Davon ist der langjährige Kirchenobere überzeugt. Diesen Sommer werden die ersten sieben Studenten ihre Ausbildung abschliessen.
Stadtpfarrer legt auf eigene Faust los: Wie kommt das an?
Ein Katholik, der aus Basel nach Luzern kommt, Stadtpfarrer wird und vorschlägt, kleine Gemeinschaften zu gründen und sich nicht nur in den grossen Kirchgemeinden zu engagieren? Und das, ohne die katholischen Kirchenoberen zu fragen. Peter Jans ist sich sicher: «Vor 20 Jahren wäre das ein Skandal gewesen.»
Beck sieht es ähnlich. «Die Toleranzgrenze heute ist höher.» Die aktuelle Sozialform der Kirche gehe in unseren Breitengraden dem Ende entgegen. Sein Engagement werde daher akzeptiert. «Viele denken: Wenigstens versucht jemand etwas.» Vergangenes Jahr ist Beck als Pfarreileiter zurückgetreten, bleibt bis zu seiner Pension aber Leitender Priester in der Hofkirche (zentralplus berichtete).
In einer Zeit, in der die katholische Kirche wegen Missbrauchsfällen für Schlagzeilen sorge, sei der Nachwuchs sehr unsicher, sagt Ruedi Beck zum Schluss. «Junge Leute fragen sich, in was für eine Institution sie dort eintreten. Ich sage dann, die Kirche hat viel Gutes geschaffen. Spitäler und Schulen zum Beispiel. Sie hat aber auch viele Schlagseiten», findet Beck. «So wie alles im Leben.»
Quelle: zentralplus
Gemeinsam mit Theologen und Kirchenoberen aus der Schweiz und Deutschland hat Pfr. Beck vor fünf Jahren ein Institut gegründet: das Reuss-Institut. Sein Logo prangt an der Fassade, im Haus am Fluss befindet sich ein Büro. Wenn der Stadtpfarrer über das Institut spricht, holt er aus, seine Augen strahlen.
Das ökumenische Institut bietet dreijährige Aus- und Weiterbildungen zu Kirchenentwicklern und Kirchengründern an. Will Beck die Schüler etwa in die Welt schicken, damit sie neue Kirchen gründen? Nicht Kirchen, aber Gemeinschaften, erklärt er.
Der Grund: «Immer weniger Menschen engagieren sich in den traditionellen Kirchgemeinden. Aber viele sind trotzdem an Gemeinschaft und Religion interessiert. Es ist viel leichter, sie in neue Gemeinschaften einzugliedern. Denn junge Leute wollen lieber etwas selbst gestalten.» Davon ist der langjährige Kirchenobere überzeugt. Diesen Sommer werden die ersten sieben Studenten ihre Ausbildung abschliessen.
Stadtpfarrer legt auf eigene Faust los: Wie kommt das an?
Ein Katholik, der aus Basel nach Luzern kommt, Stadtpfarrer wird und vorschlägt, kleine Gemeinschaften zu gründen und sich nicht nur in den grossen Kirchgemeinden zu engagieren? Und das, ohne die katholischen Kirchenoberen zu fragen. Peter Jans ist sich sicher: «Vor 20 Jahren wäre das ein Skandal gewesen.»
Beck sieht es ähnlich. «Die Toleranzgrenze heute ist höher.» Die aktuelle Sozialform der Kirche gehe in unseren Breitengraden dem Ende entgegen. Sein Engagement werde daher akzeptiert. «Viele denken: Wenigstens versucht jemand etwas.» Vergangenes Jahr ist Beck als Pfarreileiter zurückgetreten, bleibt bis zu seiner Pension aber Leitender Priester in der Hofkirche (zentralplus berichtete).
In einer Zeit, in der die katholische Kirche wegen Missbrauchsfällen für Schlagzeilen sorge, sei der Nachwuchs sehr unsicher, sagt Ruedi Beck zum Schluss. «Junge Leute fragen sich, in was für eine Institution sie dort eintreten. Ich sage dann, die Kirche hat viel Gutes geschaffen. Spitäler und Schulen zum Beispiel. Sie hat aber auch viele Schlagseiten», findet Beck. «So wie alles im Leben.»
Quelle: zentralplus
30.06.2024
Hochfest der Apostel Petrus und Paulus
Am 29. Juni, dem Hochfest der Apostel Petrus und Paulus zelebriert Papst Franziskus die Messe mit dem Ritual der Segnung der Pallien. 33 Erzbischöfe erhalten Mehr..
an diesem Samstag, zum Hochfest Peter und Paul, von Papst Franziskus das Pallium. Der 29. Juni ist in Rom auch ein eigener Stadt-Feiertag zu Ehren der Stadtpatrone. Wie üblich wird die Messe live und mit deutschem Kommentar via Radiovaticana begleitet. Aus Deutschland sind die neuen Erzbischöfe Herwig Gössl aus Bamberg und Udo Markus Bentz aus Paderborn. Aus der Schweiz sind es keine Bischöfe dabei.
29.06.2024
Systemische Diffamierung der katholischen Priester erreicht einen neuen Höhepunkt
Die katholische Kirche hat nicht nur einen Mitgliederschwund zu beklagen auch das Personal fehlt. In diesem Jahr müssen zwei von sieben bayerischen Bistümern ohne Neupriester auskommen. Mehr..
Schon seit vielen Jahren geht die Zahl der Priesterweihen in den deutschen Bistümern zurück. In Bayern gibt es in diesem Jahr in zwei von sieben Diözesen gar keine Priesterweihe nämlich in Bamberg und in Würzburg. Im Vorjahr wurde in Bamberg und Würzburg je ein Kandidat geweiht. Auf dem Gebiet des Bistums Würzburg gebe es in diesem Jahr eine Weihe in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach, teilte ein Bistumssprecher mit.
Nach Österreich und Deutschland wäre nun an der Zeit, dass die Schweiz ihre Statistiken zu den Priesterweihen in ihren Bistümern veröffentliche, was bisher unverständlich geheim gehalten wird.
Schon seit vielen Jahren geht die Zahl der Priesterweihen in den deutschen Bistümern zurück. In Bayern gibt es in diesem Jahr in zwei von sieben Diözesen gar keine Priesterweihe nämlich in Bamberg und in Würzburg. Im Vorjahr wurde in Bamberg und Würzburg je ein Kandidat geweiht. Auf dem Gebiet des Bistums Würzburg gebe es in diesem Jahr eine Weihe in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach, teilte ein Bistumssprecher mit.
Nach Österreich und Deutschland wäre nun an der Zeit, dass die Schweiz ihre Statistiken zu den Priesterweihen in ihren Bistümern veröffentliche, was bisher unverständlich geheim gehalten wird.
26.06.2024
Nachrichtenmüde Schweiz: ein neuer Bericht über den Medienkonsum
Eine Rekordzahl von Menschen wendet sich von den Nachrichten ab. Warum eigentlich? Der neueste "Digital News Report" gibt Aufschluss, auch über die Mediennutzung in der Schweiz.Mehr..
Diese Woche hat das Reuters Institute der Universität Oxford den Digital News Report 2024Externer Link veröffentlicht. Es ist ein eindrücklicher Blick auf die Herausforderungen, mit denen Medienorganisationen in 47 Ländern konfrontiert sind, auch in der Schweiz.
100000 Personen wurden für den Bericht befragt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse in diesem Jahr: die Nachrichtenvermeidung hat ein Rekordniveau erreicht.
Fast vier von zehn (39%) Menschen weltweit gaben an, dass sie manchmal oder oft aktiv Nachrichten meiden. 2017 waren es noch 29%.
Diese Woche hat das Reuters Institute der Universität Oxford den Digital News Report 2024Externer Link veröffentlicht. Es ist ein eindrücklicher Blick auf die Herausforderungen, mit denen Medienorganisationen in 47 Ländern konfrontiert sind, auch in der Schweiz.
100000 Personen wurden für den Bericht befragt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse in diesem Jahr: die Nachrichtenvermeidung hat ein Rekordniveau erreicht.
Fast vier von zehn (39%) Menschen weltweit gaben an, dass sie manchmal oder oft aktiv Nachrichten meiden. 2017 waren es noch 29%.
26.06.2024
Ehemaliger anglikanischer Priester wird katholischer Bischof
Fr. David Waller wurde zum Bischof geweiht. Es ist das erste Mal, dass ein ehemaliger anglikanischer Priester als Bischof im Ordinariat Unserer Lieben Frau von Walsingham geweiht wurde. Er wird das Personalordinariat Unserer Lieben Frau von Walsingham leiten, das durch die Entscheidung von Benedikt XVI. eingerichtet wurde.Mehr..
Das Ordinariat mit Sitz in Grossbritannien wurde gegründet, um Anglikanern den Weg in die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche zu ermöglichen.
Bischof David Waller wurde am 22. Juni, dem Gedenktag der englischen Heiligen John Fisher und Thomas More, in der Westminster Cathedral in London zum Bischof geweiht. Kardinal Victor Manuel Fernandez, Präfekt des Vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre, erteilte seinen bischöflichen Segen. Auch die Heilige Messe wurde vom Kardinal geleitet. Vincent Nichols von Westminster und die Bischöfe Stephen Lopes und Anthony Randazzo, Obere der anglikanisch-katholischen Ordinariate in den USA-Kanada und im Pazifik-Australien.
Während der Heiligen Messe Fernandez sprach vom Schatz der apostolischen Sukzession der Kirche, beginnend mit dem Heiligen. Petrus und die Apostel bis heute. Was ich von der Kirche erhalten habe, gebe ich jetzt an Sie weiter, sagte er.
Als Bischof wird Waller das Personalordinariat Unserer Lieben Frau von Walsingham leiten, das Pfarreien in ganz England, Schottland und Wales hat.
Mitglieder des Ordinariats nehmen an der Heiligen Messe teil. verwurzelt in der anglikanischen Tradition, bleibt aber in völliger Einheit mit dem Papst und der katholischen Kirche.
Zusammen mit seinen Schwesterordinariaten in den USA, Kanada, Australien und Ozeanien wurde das Ordinariat Unserer Lieben Frau von Walsingham 2011 von Papst Benedikt XVI. gemäß der Apostolischen Konstitution Anglicanorum Coetibus gegründet. Das Ordinariat steht allen Katholiken offen, wurde jedoch in erster Linie für ehemalige Anglikaner geschaffen.
Ordinariate in den USA und Australien haben ihre eigenen Bischöfe, aber keiner von ihnen ist ehemaliger Anglikaner. Zuvor wurde das Ordinariat in Walsingham von Pater Dr. Keith Newton, ein ehemaliger Anglikaner, der in der katholischen Kirche zum Priester geweiht wurde, aufgrund seiner Heirat jedoch nicht in der Lage war, Bischof zu werden. Der 72-jährige Newton geht in den Ruhestand.
Die Entscheidung des Vatikans, den Leiter des britischen Ordinariats zum Bischof zu ernennen, wird allgemein als Signal der Unterstützung und des Vertrauens aus Rom gewertet.
Waller sagte, dass es zwar Gerüchte gegeben habe, dass Rom im Begriff sei, unserem Ordinariat ein Ende zu setzen, er sagte jedoch, dass die Haltung des Heiligen Stuhls noch nie so gewesen sei und dass der Vatikan immer [ehemalige Anglikaner] unterstützt. zeigt Besorgnis.
Waller ist 63 Jahre alt. 1992 wurde er anglikanischer Priester. Er konvertierte 2011 zum Katholizismus und wurde im selben Jahr Priester. Bevor er zum Leiter des Ordinariats von Walsingham ernannt wurde, war er dessen Generalvikar.
Quelle: catholicnewsagency.com
Bischof David Waller wurde am 22. Juni, dem Gedenktag der englischen Heiligen John Fisher und Thomas More, in der Westminster Cathedral in London zum Bischof geweiht. Kardinal Victor Manuel Fernandez, Präfekt des Vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre, erteilte seinen bischöflichen Segen. Auch die Heilige Messe wurde vom Kardinal geleitet. Vincent Nichols von Westminster und die Bischöfe Stephen Lopes und Anthony Randazzo, Obere der anglikanisch-katholischen Ordinariate in den USA-Kanada und im Pazifik-Australien.
Während der Heiligen Messe Fernandez sprach vom Schatz der apostolischen Sukzession der Kirche, beginnend mit dem Heiligen. Petrus und die Apostel bis heute. Was ich von der Kirche erhalten habe, gebe ich jetzt an Sie weiter, sagte er.
Als Bischof wird Waller das Personalordinariat Unserer Lieben Frau von Walsingham leiten, das Pfarreien in ganz England, Schottland und Wales hat.
Mitglieder des Ordinariats nehmen an der Heiligen Messe teil. verwurzelt in der anglikanischen Tradition, bleibt aber in völliger Einheit mit dem Papst und der katholischen Kirche.
Zusammen mit seinen Schwesterordinariaten in den USA, Kanada, Australien und Ozeanien wurde das Ordinariat Unserer Lieben Frau von Walsingham 2011 von Papst Benedikt XVI. gemäß der Apostolischen Konstitution Anglicanorum Coetibus gegründet. Das Ordinariat steht allen Katholiken offen, wurde jedoch in erster Linie für ehemalige Anglikaner geschaffen.
Ordinariate in den USA und Australien haben ihre eigenen Bischöfe, aber keiner von ihnen ist ehemaliger Anglikaner. Zuvor wurde das Ordinariat in Walsingham von Pater Dr. Keith Newton, ein ehemaliger Anglikaner, der in der katholischen Kirche zum Priester geweiht wurde, aufgrund seiner Heirat jedoch nicht in der Lage war, Bischof zu werden. Der 72-jährige Newton geht in den Ruhestand.
Die Entscheidung des Vatikans, den Leiter des britischen Ordinariats zum Bischof zu ernennen, wird allgemein als Signal der Unterstützung und des Vertrauens aus Rom gewertet.
Waller sagte, dass es zwar Gerüchte gegeben habe, dass Rom im Begriff sei, unserem Ordinariat ein Ende zu setzen, er sagte jedoch, dass die Haltung des Heiligen Stuhls noch nie so gewesen sei und dass der Vatikan immer [ehemalige Anglikaner] unterstützt. zeigt Besorgnis.
Waller ist 63 Jahre alt. 1992 wurde er anglikanischer Priester. Er konvertierte 2011 zum Katholizismus und wurde im selben Jahr Priester. Bevor er zum Leiter des Ordinariats von Walsingham ernannt wurde, war er dessen Generalvikar.
Quelle: catholicnewsagency.com
26.06.2024
43. Jahrestag der Erscheinungen in Medjugorje
Heute ist der 43. Jahrestag der Erscheinungen in Medjugorje: "Kehrt zu Gott und dem Gebet zurück!"
Unzählige Pilger aus aller Welt und viele Einheimische sind anwesend, um der Muttergottes für ihr Kommen zu danken. Unermüdlich ruft sie seit 43 Jahren zum Gebet, zur Mitfeier der Hl. Messe, zum Lesen der Hl. Schrift, zum Fasten und zur Beichte auf, um uns auf den Weg des wahren Friedens zu führen. Am 25. Juni 2024 sagte sie in ihrer monatlichen Botschaft: Mehr..
Unzählige Pilger aus aller Welt und viele Einheimische sind anwesend, um der Muttergottes für ihr Kommen zu danken. Unermüdlich ruft sie seit 43 Jahren zum Gebet, zur Mitfeier der Hl. Messe, zum Lesen der Hl. Schrift, zum Fasten und zur Beichte auf, um uns auf den Weg des wahren Friedens zu führen. Am 25. Juni 2024 sagte sie in ihrer monatlichen Botschaft: Mehr..
Liebe Kinder! Der Allerhöchste erlaubt mir, unter euch zu sein, für euch zu beten, eure Mutter und eure Zuflucht zu sein. Meine lieben Kinder, ich rufe euch auf, kehrt zu Gott und dem Gebet zurück, und Gott wird euch reichlich segnen. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!
Danken auch wir heute bewusst Gott für diese Gnade, dass die Gospa, wie die Muttergottes auf Kroatisch genannt wird, zu uns kommen darf, um uns zu Jesus zu führen und uns den Weg zu zeigen, auf dem wir wirklich glücklich werden. Und danken wir der Muttergottes für ihre mütterliche Gegenwart und Liebe.
Heute möchten wir uns daran erinnern, was an diesem 25.06.1981 geschehen ist
Am zweiten Tag, dem 25. Juni 1981, beschlossen die Kinder, sich wiederum am gleichen Ort zu treffen, da alle in sich die Sehnsucht spürten, erneut zum Berg zu gehen. Sie hatten die Hoffnung, die Gottesmutter nochmals zu sehen. Ganz plötzlich war dort ein Lichtblitz, die Kinder schauten auf und sahen die Gottesmutter. Sie lächelte sehr freundlich und war unbeschreiblich schön. Mit ihren Händen deutete sie ihnen an, dass sie näherkommen sollten. Die Kinder ermutigten sich gegenseitig und gingen zu ihr hin. Sie fielen augenblicklich auf ihre Knie und begannen zu beten: Vater unser...", Gegrüßet seist Du, Maria... und Ehre sei dem Vater...". Die Gottesmutter betete mit ihnen das Vater unser und Ehre sei dem Vater, aber nicht das Gegrüßet seist du Maria...". Nach dem Gebet begann sie mit den Kindern zu sprechen. Ivanka frage sie nach ihrer Mutter, die zwei Monate zuvor gestorben war. Dann bat Mirjana die Gottesmutter um einige Zeichen, die den Leuten zeigen sollten, dass sie weder lügen noch geistig krank seien, wie es einige Leute über sie gesagt hatten.
Schließlich verließ die Gottesmutter die Kinder mit den Worten: Gott sei mit euch, meine Engel!" Zuvor hatte sie mit einem Kopfnicken auf die Frage geantwortet, ob sie morgen wieder erscheinen würde. Die Kinder bezeichneten die ganze Begegnung später als unbeschreiblich".
An diesem Tag fehlten zwei Kinder aus der Gruppe des Vortags, Ivan Ivankovi? und Milka Pavlovi?. Stattdessen kamen Marija Pavlovi? und Jakov ?olo mit an den Ort der Erscheinung. Von diesem Tag an erschien die Gottesmutter regelmäßig diesen sechs Kindern. Milka Pavlovi? und Ivan Ivankovi?, die am ersten Tag der Erscheinung anwesend waren, sahen die Gottesmutter nicht wieder, auch nicht, als sie an den Erscheinungsort zurückkehrten.
Die Muttergottes sagt uns immer wieder: Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid! Lasst uns daher in diesen Tagen der Gnade beginnen, ganz neu auf ihren mütterlichen Aufruf mit unserer Liebe zu antworten. Quelle: medjugorje.de
Danken auch wir heute bewusst Gott für diese Gnade, dass die Gospa, wie die Muttergottes auf Kroatisch genannt wird, zu uns kommen darf, um uns zu Jesus zu führen und uns den Weg zu zeigen, auf dem wir wirklich glücklich werden. Und danken wir der Muttergottes für ihre mütterliche Gegenwart und Liebe.
Heute möchten wir uns daran erinnern, was an diesem 25.06.1981 geschehen ist
Am zweiten Tag, dem 25. Juni 1981, beschlossen die Kinder, sich wiederum am gleichen Ort zu treffen, da alle in sich die Sehnsucht spürten, erneut zum Berg zu gehen. Sie hatten die Hoffnung, die Gottesmutter nochmals zu sehen. Ganz plötzlich war dort ein Lichtblitz, die Kinder schauten auf und sahen die Gottesmutter. Sie lächelte sehr freundlich und war unbeschreiblich schön. Mit ihren Händen deutete sie ihnen an, dass sie näherkommen sollten. Die Kinder ermutigten sich gegenseitig und gingen zu ihr hin. Sie fielen augenblicklich auf ihre Knie und begannen zu beten: Vater unser...", Gegrüßet seist Du, Maria... und Ehre sei dem Vater...". Die Gottesmutter betete mit ihnen das Vater unser und Ehre sei dem Vater, aber nicht das Gegrüßet seist du Maria...". Nach dem Gebet begann sie mit den Kindern zu sprechen. Ivanka frage sie nach ihrer Mutter, die zwei Monate zuvor gestorben war. Dann bat Mirjana die Gottesmutter um einige Zeichen, die den Leuten zeigen sollten, dass sie weder lügen noch geistig krank seien, wie es einige Leute über sie gesagt hatten.
Schließlich verließ die Gottesmutter die Kinder mit den Worten: Gott sei mit euch, meine Engel!" Zuvor hatte sie mit einem Kopfnicken auf die Frage geantwortet, ob sie morgen wieder erscheinen würde. Die Kinder bezeichneten die ganze Begegnung später als unbeschreiblich".
An diesem Tag fehlten zwei Kinder aus der Gruppe des Vortags, Ivan Ivankovi? und Milka Pavlovi?. Stattdessen kamen Marija Pavlovi? und Jakov ?olo mit an den Ort der Erscheinung. Von diesem Tag an erschien die Gottesmutter regelmäßig diesen sechs Kindern. Milka Pavlovi? und Ivan Ivankovi?, die am ersten Tag der Erscheinung anwesend waren, sahen die Gottesmutter nicht wieder, auch nicht, als sie an den Erscheinungsort zurückkehrten.
Die Muttergottes sagt uns immer wieder: Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid! Lasst uns daher in diesen Tagen der Gnade beginnen, ganz neu auf ihren mütterlichen Aufruf mit unserer Liebe zu antworten. Quelle: medjugorje.de
25.06.2024
Priester mit immer weniger Gläubigen
Als ich Messdiener war, gab es am Sonntagvormittag 4 Gottesdienste, heute noch einen. Noch bedenklicher für uns Priester war der Vorstoss beim Synodalen Prozess, die Priester überhaupt abzuschaffen. Was ist es, dass wir zum Auslaufmodell geworden sind. Hier eine Gewissenserforschung zum Gottesdienst.Mehr..
Ich habe die Liturgiereform als grossen Impuls erlebt, nicht mehr mit dem Rücken zur Gemeinde, nicht mehr die steifen Messgewänder, Fürbitten, das Ganze nicht mehr in Latein. Was ist daraus geworden? In Lateinamerika und noch kreativer in Afrika hat das Konzil sehr viel in Bewegung gebracht. In Deutschland zeigt sich, dass die Entwicklung offensichtlich andersherum ging. Es ist eine abfallende Kurve zu verzeichnen. Das gilt nicht für das Fernsehen. Gottesdienste im Fernsehen ziehen immer mehr Zuschauer an. Man kann daher nicht behaupten, dass es die neue Liturgie sei. Im Fernsehen ist sie sehr erfolgreich. Ich war 20 Jahre für die Übertragungen im ZDF-Programm zuständig, hatte innovative Kollegen und Kolleginnen sowie ein großes Engagement der Fernsehleute. Die Gemeinden haben uns immer sehr gut aufgenommen. Liturgie heißt ja auch übersetzt "Werk des Volkes". Das haben wir immer wieder erlebt. Die Bereitschaft und die Kompetenz Vieler in den Gemeinden hat den Übertragungen so viel Resonanz verschafft. Beim ZDF ist sie die einzige Sendung, die nach der Einführung der privaten Konkurrenz-Sender nicht nur mehr Zuschauer gewonnen, sondern bereits in den neunziger Jahren die Zahl verdoppelt hat. Das ist umso erstaunlicher, als alle Sender inzwischen auch am Vormittag Programme ausstrahlen. Die Pandemie hat noch einmal die Quote um hunderttausend auf 800.000 erhöht. Das wäre mit der früheren Liturgie nicht gelungen, denn die neue ist fernsehtauglicher. Nicht nur die deutsche Sprache ermöglicht den Erfolg, auch dass der Priester in die Kamera blickt und damit den Menschen mehr zugewandt ist. Allerdings fordert das auch eine überzeugende Körpersprache, eine Brille, die nicht die Augen verdeckt und nicht zuletzt, öfters aufzublicken, um die Gläubigen anzuschauen.
Nicht mehr der Liturgie einfach dienen, sondern sie inszenieren müssen
Im Rückblick auf die Messe im früheren Ritus erstaunt, dass damals die Kirche um 6 Uhr morgens so besetzt war wie heute bei dem meist einen Gottesdienst. Das, obwohl damals die meisten kein Latein verstanden und auch die wenigsten die deutsche Übersetzung mitgebetet haben. Viele haben der Messe "beigewohnt", indem sie Rosenkranz gebetet haben. Durch viele Regelungen und die steifen Messgewänder war der Priester auch in seiner Körpersprache viel mehr festgelegt. Die Rollenverschiebung durch die neue Liturgie wurde freudig begrüßt, hat sich jedoch als subtile, wohl entscheidende Ursache erwiesen, dass man uns offensichtlich nur noch schwer ertragen kann. Das ist nicht Schicksal, sondern wie bei den evangelischen Kollegen und Kolleginnen selbst verursacht.
Es ist noch nicht einmal böser Wille. Im Rückblick sehe ich mich wie die meisten Mitbrüder als den, der die Gläubigen für das Wiederkommen gewinnen muss. Von mir, also von uns hängt es aber nicht ab, ob die Gläubigen kommen. Wenigstens war das zu meiner Messdienerzeit nicht so. Die Leute sind wegen der Messe gekommen. Dafür brauchte es nur einen, der die Wandlungsworte gültig sprechen konnte. Da er sich zudem mit dem Rücken zur Gemeinde kaum präsentieren konnte, kam es für die Gemeinde nicht so sehr auf den Zelebranten an. Er war Diener des Ritus und verstand sich auch so. Wir nach-konziliaren Priester vertrauen nicht mehr so auf den Ritus und bringen wohl unsere Person zu sehr ins Spiel. So toll sind wir jedoch nicht, dass wir wie freikirchliche Prediger jeden Sonntag die Menschen in die Kirche locken können. Der Vergleich mit der Tagesschau kann das erklären. Ihr ritueller Charakter macht sie erfolgreich, so dass sie deshalb ihren hervorragenden Sendeplatz behält. Ihre Inhalte können es nicht sein. Da ist die Gottesdienstübertragung sogar zuschauerfreundlicher. Wären nicht wir? Die veränderte Rolle zeigt ihre Kehrseite gleich am Anfang des Gottesdienstes.
Die meist verkorkste Eröffnung
Am Beginn reicht die Begrüßung offensichtlich nicht mehr. Es gilt, die Eucharistiefeier interessant machen. Da der zweite Teil mit Gabenbereitung, Hochgebet und Kommunion immer die gleichen Gebete hat, muss der Priester anscheinend die wechselnden Lesungen und Evangelientexte interessant machen. Deshalb werden schon am Beginn der Messe die inhaltlichen Aussagen der Texte zusammengefasst - und schon bin ich in den Klerikalismus hereingerutscht. Wenn ich so anfange, stelle ich mich nämlich nicht nur über die Texte, sondern nehme ihnen auch ihre Vorlesequalität. Es scheint so, als müsste man diese seit Jahrhunderten funktionierenden Texte erst noch schmackhaft machen. Das sind sie aber aus sich selber heraus. Mit Erklärungen in der Predigt zeige ich dann noch, dass ich sie besser verstanden habe. Faktisch erzähle ich aber nicht mehr als das, was meine Zuhörer schon mehrfach gehört haben. Denn so viele Auslegungen gibt z.B. für die Wunderbare Brotvermehrung nicht. Also ist nicht nur das Vertrauen in die Kraft des Ritus verloren gegangen, sondern auch in die literarische Kraft der Bibeltexte. Da gab der alte Ritus dem Priester einen sehr viel einfacheren Einstieg. Er blieb unten stehen und betete mit uns das Confiteor, das Sündenbekenntnis. Damit stellte er sich zuerst einmal mit den Gläubigen in eine Reihe und auf die gleiche Stufe. Auch wenn er dann die wenigen Stufen zum Altar hinaufging, blieb er der Vorbeter, immer Gott zugewandt. Für die neue Priesterrolle sei noch ein weiteres Risiko diagnostiziert:
Soll die Predigt entscheiden?
Wenn es in der neuen Liturgie so viel mehr auf mich ankommt, muss ich das in der Predigt beweisen. Früher konnte sogar die Sonntagsmesse ohne Predigt gefeiert werden. Man ging davon aus, dass die Gläubigen aus sich heraus auf das Geschehen hin orientiert waren. Wenn von den Teilen der Messe gesprochen wurde, dann waren das "Opferung", heute Gabenbereitung, Hochgebet und Kommunion. Die Lesungen und die Predigt waren nur Vorspann für das Eigentliche. Die große Predigt hatte anderswo ihren Ort, z.B. als monatliche "Männerpredigt" am Abend oder bei den Volksmissionen, wenn Ordenspriester zwei Wochen in die Gemeinde kamen und jeden Tag für Kinder wie für Erwachsene außerhalb einer Messe längere Predigten hielten. Da musste nicht wie heute fast zwanghaft das Evangelium erklärt werde Die Prediger konnten auf aktuelle Fragen eingehen. Die Jesuiten wanderten mit einer sorgfältig ausgearbeiteten Predigt durch die Pfarreien, eigentlich Vorträge, die wegen der Auflagen der beiden Diktaturen in den Kirchen gehalten wurden, in der ehemaligen DDR sogar länger als in der alten Bundesrepublik. Nicht zuletzt drängte sich das Fernsehen in die Abendstunden, überhaupt übernahmen die Medien die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen. Aus den Talkshows sind Kirchenleute faktisch verschwunden. Denn die Reduktion auf die Bibelauslegung lässt nicht mehr die Talente wachsen, die ein Sender gerne zu einer Diskussionsrunde einlädt. Auch der pastorale Ton, den die neue Liturgie hervorgebracht hat, ist nicht medienwirksam.
Warum dann noch Eucharistiefeier
Ich sitze wegen vorgerückten Alters inzwischen öfters unter den Gläubigen. Erst aus der Bank heraus wurde mir deutlich, warum das ehrliche Bemühen, Gottesdienst zu feiern, mich meist nicht da abholt, wo ich gerade stehe. Ich soll für die Lesungen und den Evangelientext gewonnen werden. Mir wird sozusagen ein besseres Verstehen versprochen. Ich komme aber wegen der größeren Nähe zu Gott, zu seinem Sohn. Mir wird das aber nicht angekündigt, sondern nur, was ich über die Bibeltexte lernen kann. Eigentlich verspricht der Gottesdienst, dass ich Gott näher komme, als wenn ich zu Hause meditiere. Das braucht es, denn diesen Bezug verliere nicht nur ich schnell durch die Woche im Durcheinander der vielen Anforderungen und dem vielen Unnötigen, das die Zivilisation durch mich durchgespült hat. Die Messe lässt den Alltag vor der Türe und bereitet mich auf die Begegnung mit Jesus vor. Jesus kommt nicht nur im Wort zu mir, sondern ganzheitlicher in Brot und, seit Corona, nicht mehr im Wein.
Muss die Eucharistiefeier reformiert werden?
Nicht nur der Fernseherfolg spricht dagegen, sondern mehr noch die Praxis in anderen Ländern. Wir können auf die Dramaturgie des Ritus setzen, ihm vertrauen, dass er wirkt. Durch die kreative Zusammenarbeit mit Fernsehleuten wurden wir auf den entscheidenden Faktor der Dramaturgie gestoßen. Die Dramaturgie der Messe muss man nur freilegen. Sie bereitet mit Lesungen, Predigt, Glaubensbekenntnis und Fürbitten auf die Begegnung mit Jesus vor. Das geschieht in mehreren Schritten und findet im Empfang der konsekrierten Hostie und des Weins seinen Zielpunkt. Diesen Spannungsbogen soll die Eröffnung so aufbauen, dass er nicht mit der Predigt schon wieder abfällt.
Nicht nur das Fernsehen braucht eine Dramaturgie. Dass es so viel mit der Messe anfangen kann, zeigt die Genialität von Papst Gregor I., auf den wohl der Aufbau des Ritus zurückgeht. Nicht meine Worte, sondern das schrittweise Auf-mich-Zukommen Jesu, bis er mich in Leib und Seele in der Hostie erreicht, bringen den Ablauf an sein Ziel. Wir sind Diener des Ritus und dann erst des Wortes. Die Gläubigen sind nicht Adressaten meiner Worte, sondern bilden den Leib Jesu. Diesen Leib baue nicht ich auf, sondern der Geist Gottes in den Gläubigen. Dafür müssen wir das Vertrauen in uns wie bei den Gläubigen neu aufbauen.
Ich habe die Liturgiereform als grossen Impuls erlebt, nicht mehr mit dem Rücken zur Gemeinde, nicht mehr die steifen Messgewänder, Fürbitten, das Ganze nicht mehr in Latein. Was ist daraus geworden? In Lateinamerika und noch kreativer in Afrika hat das Konzil sehr viel in Bewegung gebracht. In Deutschland zeigt sich, dass die Entwicklung offensichtlich andersherum ging. Es ist eine abfallende Kurve zu verzeichnen. Das gilt nicht für das Fernsehen. Gottesdienste im Fernsehen ziehen immer mehr Zuschauer an. Man kann daher nicht behaupten, dass es die neue Liturgie sei. Im Fernsehen ist sie sehr erfolgreich. Ich war 20 Jahre für die Übertragungen im ZDF-Programm zuständig, hatte innovative Kollegen und Kolleginnen sowie ein großes Engagement der Fernsehleute. Die Gemeinden haben uns immer sehr gut aufgenommen. Liturgie heißt ja auch übersetzt "Werk des Volkes". Das haben wir immer wieder erlebt. Die Bereitschaft und die Kompetenz Vieler in den Gemeinden hat den Übertragungen so viel Resonanz verschafft. Beim ZDF ist sie die einzige Sendung, die nach der Einführung der privaten Konkurrenz-Sender nicht nur mehr Zuschauer gewonnen, sondern bereits in den neunziger Jahren die Zahl verdoppelt hat. Das ist umso erstaunlicher, als alle Sender inzwischen auch am Vormittag Programme ausstrahlen. Die Pandemie hat noch einmal die Quote um hunderttausend auf 800.000 erhöht. Das wäre mit der früheren Liturgie nicht gelungen, denn die neue ist fernsehtauglicher. Nicht nur die deutsche Sprache ermöglicht den Erfolg, auch dass der Priester in die Kamera blickt und damit den Menschen mehr zugewandt ist. Allerdings fordert das auch eine überzeugende Körpersprache, eine Brille, die nicht die Augen verdeckt und nicht zuletzt, öfters aufzublicken, um die Gläubigen anzuschauen.
Nicht mehr der Liturgie einfach dienen, sondern sie inszenieren müssen
Im Rückblick auf die Messe im früheren Ritus erstaunt, dass damals die Kirche um 6 Uhr morgens so besetzt war wie heute bei dem meist einen Gottesdienst. Das, obwohl damals die meisten kein Latein verstanden und auch die wenigsten die deutsche Übersetzung mitgebetet haben. Viele haben der Messe "beigewohnt", indem sie Rosenkranz gebetet haben. Durch viele Regelungen und die steifen Messgewänder war der Priester auch in seiner Körpersprache viel mehr festgelegt. Die Rollenverschiebung durch die neue Liturgie wurde freudig begrüßt, hat sich jedoch als subtile, wohl entscheidende Ursache erwiesen, dass man uns offensichtlich nur noch schwer ertragen kann. Das ist nicht Schicksal, sondern wie bei den evangelischen Kollegen und Kolleginnen selbst verursacht.
Es ist noch nicht einmal böser Wille. Im Rückblick sehe ich mich wie die meisten Mitbrüder als den, der die Gläubigen für das Wiederkommen gewinnen muss. Von mir, also von uns hängt es aber nicht ab, ob die Gläubigen kommen. Wenigstens war das zu meiner Messdienerzeit nicht so. Die Leute sind wegen der Messe gekommen. Dafür brauchte es nur einen, der die Wandlungsworte gültig sprechen konnte. Da er sich zudem mit dem Rücken zur Gemeinde kaum präsentieren konnte, kam es für die Gemeinde nicht so sehr auf den Zelebranten an. Er war Diener des Ritus und verstand sich auch so. Wir nach-konziliaren Priester vertrauen nicht mehr so auf den Ritus und bringen wohl unsere Person zu sehr ins Spiel. So toll sind wir jedoch nicht, dass wir wie freikirchliche Prediger jeden Sonntag die Menschen in die Kirche locken können. Der Vergleich mit der Tagesschau kann das erklären. Ihr ritueller Charakter macht sie erfolgreich, so dass sie deshalb ihren hervorragenden Sendeplatz behält. Ihre Inhalte können es nicht sein. Da ist die Gottesdienstübertragung sogar zuschauerfreundlicher. Wären nicht wir? Die veränderte Rolle zeigt ihre Kehrseite gleich am Anfang des Gottesdienstes.
Die meist verkorkste Eröffnung
Am Beginn reicht die Begrüßung offensichtlich nicht mehr. Es gilt, die Eucharistiefeier interessant machen. Da der zweite Teil mit Gabenbereitung, Hochgebet und Kommunion immer die gleichen Gebete hat, muss der Priester anscheinend die wechselnden Lesungen und Evangelientexte interessant machen. Deshalb werden schon am Beginn der Messe die inhaltlichen Aussagen der Texte zusammengefasst - und schon bin ich in den Klerikalismus hereingerutscht. Wenn ich so anfange, stelle ich mich nämlich nicht nur über die Texte, sondern nehme ihnen auch ihre Vorlesequalität. Es scheint so, als müsste man diese seit Jahrhunderten funktionierenden Texte erst noch schmackhaft machen. Das sind sie aber aus sich selber heraus. Mit Erklärungen in der Predigt zeige ich dann noch, dass ich sie besser verstanden habe. Faktisch erzähle ich aber nicht mehr als das, was meine Zuhörer schon mehrfach gehört haben. Denn so viele Auslegungen gibt z.B. für die Wunderbare Brotvermehrung nicht. Also ist nicht nur das Vertrauen in die Kraft des Ritus verloren gegangen, sondern auch in die literarische Kraft der Bibeltexte. Da gab der alte Ritus dem Priester einen sehr viel einfacheren Einstieg. Er blieb unten stehen und betete mit uns das Confiteor, das Sündenbekenntnis. Damit stellte er sich zuerst einmal mit den Gläubigen in eine Reihe und auf die gleiche Stufe. Auch wenn er dann die wenigen Stufen zum Altar hinaufging, blieb er der Vorbeter, immer Gott zugewandt. Für die neue Priesterrolle sei noch ein weiteres Risiko diagnostiziert:
Soll die Predigt entscheiden?
Wenn es in der neuen Liturgie so viel mehr auf mich ankommt, muss ich das in der Predigt beweisen. Früher konnte sogar die Sonntagsmesse ohne Predigt gefeiert werden. Man ging davon aus, dass die Gläubigen aus sich heraus auf das Geschehen hin orientiert waren. Wenn von den Teilen der Messe gesprochen wurde, dann waren das "Opferung", heute Gabenbereitung, Hochgebet und Kommunion. Die Lesungen und die Predigt waren nur Vorspann für das Eigentliche. Die große Predigt hatte anderswo ihren Ort, z.B. als monatliche "Männerpredigt" am Abend oder bei den Volksmissionen, wenn Ordenspriester zwei Wochen in die Gemeinde kamen und jeden Tag für Kinder wie für Erwachsene außerhalb einer Messe längere Predigten hielten. Da musste nicht wie heute fast zwanghaft das Evangelium erklärt werde Die Prediger konnten auf aktuelle Fragen eingehen. Die Jesuiten wanderten mit einer sorgfältig ausgearbeiteten Predigt durch die Pfarreien, eigentlich Vorträge, die wegen der Auflagen der beiden Diktaturen in den Kirchen gehalten wurden, in der ehemaligen DDR sogar länger als in der alten Bundesrepublik. Nicht zuletzt drängte sich das Fernsehen in die Abendstunden, überhaupt übernahmen die Medien die Auseinandersetzung mit aktuellen Themen. Aus den Talkshows sind Kirchenleute faktisch verschwunden. Denn die Reduktion auf die Bibelauslegung lässt nicht mehr die Talente wachsen, die ein Sender gerne zu einer Diskussionsrunde einlädt. Auch der pastorale Ton, den die neue Liturgie hervorgebracht hat, ist nicht medienwirksam.
Warum dann noch Eucharistiefeier
Ich sitze wegen vorgerückten Alters inzwischen öfters unter den Gläubigen. Erst aus der Bank heraus wurde mir deutlich, warum das ehrliche Bemühen, Gottesdienst zu feiern, mich meist nicht da abholt, wo ich gerade stehe. Ich soll für die Lesungen und den Evangelientext gewonnen werden. Mir wird sozusagen ein besseres Verstehen versprochen. Ich komme aber wegen der größeren Nähe zu Gott, zu seinem Sohn. Mir wird das aber nicht angekündigt, sondern nur, was ich über die Bibeltexte lernen kann. Eigentlich verspricht der Gottesdienst, dass ich Gott näher komme, als wenn ich zu Hause meditiere. Das braucht es, denn diesen Bezug verliere nicht nur ich schnell durch die Woche im Durcheinander der vielen Anforderungen und dem vielen Unnötigen, das die Zivilisation durch mich durchgespült hat. Die Messe lässt den Alltag vor der Türe und bereitet mich auf die Begegnung mit Jesus vor. Jesus kommt nicht nur im Wort zu mir, sondern ganzheitlicher in Brot und, seit Corona, nicht mehr im Wein.
Muss die Eucharistiefeier reformiert werden?
Nicht nur der Fernseherfolg spricht dagegen, sondern mehr noch die Praxis in anderen Ländern. Wir können auf die Dramaturgie des Ritus setzen, ihm vertrauen, dass er wirkt. Durch die kreative Zusammenarbeit mit Fernsehleuten wurden wir auf den entscheidenden Faktor der Dramaturgie gestoßen. Die Dramaturgie der Messe muss man nur freilegen. Sie bereitet mit Lesungen, Predigt, Glaubensbekenntnis und Fürbitten auf die Begegnung mit Jesus vor. Das geschieht in mehreren Schritten und findet im Empfang der konsekrierten Hostie und des Weins seinen Zielpunkt. Diesen Spannungsbogen soll die Eröffnung so aufbauen, dass er nicht mit der Predigt schon wieder abfällt.
Nicht nur das Fernsehen braucht eine Dramaturgie. Dass es so viel mit der Messe anfangen kann, zeigt die Genialität von Papst Gregor I., auf den wohl der Aufbau des Ritus zurückgeht. Nicht meine Worte, sondern das schrittweise Auf-mich-Zukommen Jesu, bis er mich in Leib und Seele in der Hostie erreicht, bringen den Ablauf an sein Ziel. Wir sind Diener des Ritus und dann erst des Wortes. Die Gläubigen sind nicht Adressaten meiner Worte, sondern bilden den Leib Jesu. Diesen Leib baue nicht ich auf, sondern der Geist Gottes in den Gläubigen. Dafür müssen wir das Vertrauen in uns wie bei den Gläubigen neu aufbauen.
18.06.2024
Eleganti an Koch und Koch an Eleganti - konkrete Fragen und Antworten.
Kardinal Koch wehrt sich gegen den Häresie-Vorwurf durch Weihbischof Eleganti. Dieser hatte das jüngste Rom-Schreiben "Der Bischof von Rom" auf seiner Website kritsiert.
Koch an Eleganti: "Damit hast Du nämlich nicht Klarheit, sondern Verwirrung geschaffen. Mehr..
Koch an Eleganti: "Damit hast Du nämlich nicht Klarheit, sondern Verwirrung geschaffen. Mehr..
17.06.2024
Heute in Bürgenstock beginnen Friedensgespräche / Heute vor 40. Jahren betete Papst johannes II. in Einsiedeln um Frieden. Zufallsdatum oder Vorsehung?
Heute, am 15. und 16. Juni werden auf Einladung der Schweiz auf dem Bürgenstock im Kanton Nidwalden über 160 Delegationen aus der ganzen Welt darüber diskutieren, wie die Lage in der Ukraine befriedet werden kann. Heute vor 40 Jahren: Besuch von Papst Johannes Paul II. am 15. und 16. Juni 1984 in Einsiedeln. Er betete um Frieden. Zufall oder Vorsehung?Mehr..
Das Ziel des Friedensgespräche ist es, einen Weg zu finden, beide Kriegsparteien in einen künftigen Friedensprozess einzubinden.
Am Freitag, 15. Juni 1984 also vor genau 40 Jahren weihte der im Jahr 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochene Pontifex im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes den neuen Hauptaltar der Klosterkirche in Einsiedeln. Bestandteile dieser besonderen Liturgie waren die Beisetzung der Reliquien des heiligen Meinrad, die Besprengung mit Weihwasser, die Salbung mit Chrisam, das Verbrennen von Weihrauch, das feierliche Weihegebet, das Auflegen des Altartuchs und das Anzünden der Kerzen.
Und er betete am Ende seiner Predigt um den Frieden.
Predigt von Papst Johannes Paul II. anlässlich des Besuches am 15. Juni 1984 in der Klosterkirche Einsiedeln
Liebe Brüder und Schwestern!
Unter dem Kreuze Jesu stand seine Mutter (Joh 19, 25). Als Pilger zu Unserer Lieben Frau von Einsiedeln haben wir uns heute in ihrem Heiligtum versammelt, um in Gebetsgemeinschaft mit ihr an diesem ehrwürdigen Ort das eucharistische Opfer Christi zu feiern. Ihre Gnadenkapelle steht an der historischen Stätte, wo der Benediktiner und Einsiedler Meinrad (gest. 861) vor über tausend Jahren durch sein heiliges Leben und Sterben die Fackel des Glaubens und der Gottesverehrung im sogenannten Finstern Wald entzündet hat. Die Söhne des hl. Benedikt haben diese durch ihr treues Gebet und Lebenszeugnis die Jahrhunderte hindurch brennend erhalten und an die nachfolgenden Generationen bis auf den heutigen Tag weitergereicht. An diesem Ort des Gebetes, der dem göttlichen Erlöser geweiht war, hat auch seine Mutter als Unsere Liebe Frau von Einsiedeln inmitten des Schweizer Volkes eine bleibende Stätte und den Ort ihrer besonderen Verehrung gefunden.
So grüßen wir heute Maria in diesem Heiligtum als die Mutter unseres Erlösers, der sie am Kreuz auch uns zur Mutter gegeben hat (Lk 1, 48-49). Wir reihen uns geistig ein in die endlose Schar der Pilger, die von Generation zu Generation in dieses Gotteshaus gekommen sind, um sie selig zu preisen, weil der Mächtige Großes an ihr getan hat. In diesem großen Chor von Betern wollen wir zugleich mit Maria der Mutter Jesu, einmütig im Gebet verharren (Apg 1, 14) und zusammen mit ihr die Großtaten Gottes preisen, der sich erbarmt von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten (Lk 1, 50). Wir sind hierhergekommen, um nach der Tradition des Volkes Gottes, das in diesem Land lebt, zusammen mit der demütigen Magd des Herr die heiligste Dreifaltigkeit anzubeten: Vater, Sohn und Heiliger Geist; um das Werk der Erlösung zu betrachten und zu verehren, das sich hier seit so vielen Generationen mit ihrem mütterlichen Beistand vollzieht. Wir tun dies in unserer eucharistischen Versammlung um diesen Altar, der Christus versinnbildet und der dafür heute seine besondere kirchliche Weihe erhalten soll.
Herzlich grüße ich alle, die sich mit uns zu dieser Eucharistiefeier versammelt haben oder sich im Geiste mit unserem Gottesdienst vereinigen. Ich grüße die Mitbrüder im Bischofs- und Priesteramt, die Ordensleute, alle Pilgerinnen und Pilger sowie die Vertreter der staatlichen Behörden. Einen ganz besonderen Gruß richte ich an die anwesenden behinderten Brüder und Schwestern, die durch ihre Gebrechen und Prüfungen in einer besonderen Weise mit dem Leiden unseres Herr verbunden sind.
Bei der heutigen Feier der Eucharistie weihen wir den neuen Altar dieser Basilika. Die Weihe bereitet den Altar dazu vor, daß auf ihm das eucharistische Opfer dargebracht werden kann: das Opfer, in dem unter den Gestalten von Brot und Wein auf sakramentale Weise das Kreuzesopfer Christi erneuert wird. Dieses Sakrament ist das Sakrament unserer Einheit mit Gott im Tod und in der Auferstehung seines Sohnes.
In diesem Sakrament treten wir vor den heiligen Gott, ja begegnen wir der Heiligkeit Gottes selbst auf unmittelbare Weise - durch Jesus Christus: durch ihn, mit ihm und in ihm. Wie heilig muß dann der Ort selber sein, auf dem dieses Sakrament gefeiert wird!
Wenn wir am Beginn des eucharistischen Hochgebetes das dreimalige Heilig, heilig, heilig . . . singen, so erklingt in diesem Gesang gleichsam ein fortwährendes Echo jener Vision des Jesaja, an die uns die Schriftlesung in der heutigen Laudes erinnert hat: Ich sah den Herrn . . . Serafim standen über ihm. Jeder hatte sechs Flügel . . . Sie riefen einander zu: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere" (Jes 6, 1-3).
Zugleich steigt durch die Eucharistie, in der sich das Geheimnis von Kreuz und Auferstehung Christi erneuert, diese Heiligkeit Gottes zu uns herab. Sie tritt im geopferten Gotteslamm leibhaftig in unsere Mitte und nähert sich unseren Herzen. In gewissem Sinn berührt sie - wie bei Jesaja - mit einem glühenden Stein vom Altar auch unsere Lippen.
Unsere Begegnung mit dem heiligen Gott fordert stets auch unsere persönliche Reinigung und Heiligung. Gott selbst schenkt sie uns als Frucht der Erlösung, die die nie versiegende Quelle des Heiles für uns Menschen ist. Wie Jesaja dürfen wir von ihm die trostvollen Worte hören: . . . deine Sünde ist gesühnt (ebd. 6, 7). Gott vermittelt uns seine heiligmachende Gnade vor allem durch die Sakramente der Kirche, aber auch durch unser Gebet und durch jede gute Tat, die wir aus Liebe zu ihm und zu unseren Mitmenschen verrichten. Das geistliche Leben des Christen formt sich und wächst durch eine ständige Reinigung. Je mehr die Dunkelheit der Sünde in uns schwindet, um so mehr können wir vom Lichte Christi erfaßt werden. Wir werden dadurch zugleich fähig, uns mit ihm in seiner Heilssendung für die Welt zu vereinen.
Unser ganzes Leben muß reinigende Vorbereitung auf unsere Begegnung mit dem heiligen Geist sein: einmal in der Ewigkeit, aber auch schon jetzt in der Eucharistie. Das Evangelium der heutigen Liturgie ermahnt uns ausdrücklich: Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar liegen, geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe (Mt 5, 23-24). Unsere Teilnahme an der Eucharistie, die eine Quelle unserer Versöhnung mit Gott ist, soll zugleich auch Quelle unserer Versöhnung mit den Menschen sein.
Unser konkreter Alltag konfrontiert uns immer wieder unerbittlich mit Konflikten und Spannungen, mit Haß und Feindschaft: im eigenen Herzen, in der Familie, in der Pfarrgemeinde, am Arbeitsplatz und zwischen den Völkern. Je mehr die Menschen sich nach Verständigung und brüderlicher Eintracht untereinander sehnen, um so unerreichbarer scheinen diese für sie zu werden. Um so eindringlicher ist sich deshalb die Kirche heute dessen bewußt, daß ihr von Gott das Wort der Versöhnung zur Verkündigung anvertraut worden ist (2 Kor 5, 19). Gott, der von uns Versöhnung fordert, bevor wir unsere Opfergabe zum Altar bringen, ist zugleich selber bereit, uns durch Christus und die Kirche zu dieser Versöhnung zu befähigen. Denn er hat in Christus die Welt mit sich versöhnt (ebd.) und uns in der Kirche das kostbare Sakrament der Versöhnung geschenkt. Wahre Versöhnung unter entzweiten und verfeindeten Menschen ist nur möglich, wenn sie sich gleichzeitig mit Gott versöhnen lassen. Echte Bruderliebe gründet in der Liebe zu Gott, der gemeinsame Vater aller ist.
Versöhnen wir uns also, liebe Brüder und Schwestern, die wir nun unsere Opfergabe zum Altar bringen wollen, in solch aufrichtiger Gottes- und Nächstenliebe mit allen, die etwas gegen uns haben. Versöhnen wir uns innerhalb unserer kirchlichen Gemeinschaft als Brüder und Schwestern in Christus! Nehmen wir Rücksicht aufeinander: der im Glauben Gebildete und Fortgeschrittene auf das Empfinden und die Frömmigkeit der einfachen Gläubigen; der stark Traditionsverbundene auf jene, die sich im Geist des II. Vatikanischen Konzils um eine authentische Erneuerung des religiösen und kirchlichen Lebens bemühen. Anstatt andere zu verwirren oder zu verletzen, müssen wir vielmehr auf Ausgleich und Verständigung bedacht sein, damit wir im gegenseitigen Ertragen, in Geduld und Liebe gemeinsam das Reich Gottes in unserer Mitte auferbauen, das ein Reich der Versöhnung und des Friedens ist. Nur so wird unsere tägliche Opfergabe auf unseren Altären bei Gott gnädige Annahme finden. Der Altar versinnbildet Christus, der - wie der Apostel sagt - unser Friede ist (Eph 2, 14). Darum wird es gleich, auch im Weihegebet heißen: Dieser Altar sei ein Ort des vertrauten Umgangs mit dir und eine Stätte des Friedens (Oratio in altaris consecratione). Das Wesen des eucharistischen Opfers selbst, das ein Opfer der Versöhnung ist, und die uns darin begegnende Heiligkeit Gottes verlangen von uns diese vorbereitende Reinigung durch unsere Versöhnung mit den Mitmenschen.
Die Versöhnung mit den Brüdern und Schwestern öffnet uns den Weg zur Eucharistie, zum Opfer, dem Sakrament unserer Einheit mit Gott in Jesus Christus. Als in seinem Namen Getaufte und mit der Gabe des Heiligen Geistes Gefirmte und Gesalbte wurden wir zu einer heiligen Priesterschaft. Zusammen mit Christus feiern wir in der Eucharistie seine liebende Hingabe an den Vater und werden in innigster Vereinigung mit ihm durch den Empfang seines geopferten Leibes und Blutes selber im Heiligen Geist Altar und eine Gott wohlgefällige Opfergabe. Dadurch ist die Eucharistie zugleich Höhepunkt im geistlichen Leben des Christen und Quelle für seine Spiritualität. Der hl. Gregor der Große fragt deshalb: Was ist der Altar Gottes, wenn nicht das Herz derer, die ein gutes (christliches) Leben führen? (S. Gregorii Magni, Homilia in Ezechielem, II, 10, 19). Und der Apostel schreibt: Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst (Rm 12, 1). Unser ganzes Leben, unser Denken und Tun soll ein Akt gläubiger Gottesverehrung werden und mit Christus als wohlgefällige Gabe auf dem Altar zum Lobpreis des Vaters aufgeopfert werden.
Die Eucharistie, das Opfer Jesu Christi, das auf sakramentale Weise auf den Altären der Kirche - heute auf diesem neugeweihten Altar - Gott dargebracht wird, bildet von Anfang an den Mittelpunkt der christlichen Gemeinschaft und die tiefste Quelle des geistlichen Lebens eines jeden Christen. Wie wir soeben aus der Apostelgeschichte gehört haben, formten sich die ersten Christen zu einer Gemeinschaft, indem sie einmütig im Tempel verharrten und in Freude und Einfalt des Herzens miteinander Mahl hielten. Sie verharrten in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten (Apg 2, 42). In dieser Weise lebt die Kirche seit dem Beginn ihrer Geschichte. Die Eucharistie ist der Mittelpunkt der christlichen Gemeinschaft, weil Christus in ihr der Kirche alle Gnadenschätze seines erlösenden Kreuzesopfers erschließt und die Gläubigen für ihre christliche Bewährung im Leben des Alltags mit seinem eigenen Fleisch und Blut nährt.
Diese innere Verbundenheit der Gläubigen mit Christus ist zugleich die Quelle der Einheit und brüderlichen Solidarität in der christlichen Gemeinde. Die besondere Beziehung zu Gott durch die Teilnahme am Opfer Christi erzeugt und fördert Gemeinschaft und Brüderlichkeit unter den Menschen. Die vertikale und horizontale Dimension der christlichen Berufung treffen sich im Zeichen des Kreuzes und finden darin ihre innere Einheit. Wie uns die Apostelgeschichte ebenfalls berichtet, hielten die ersten Christen nicht nur Gemeinschaft in der Feier der Eucharistie, sondern verkauften auch Hab und Gut und gaben davon allen, jedem so viel, wie er nötig hatte (ebd. 2, 45).
Das Geheimnis der Eucharistie ist ein Geheimnis der Liebe, das uns selber in Pflicht nimmt. Die Gemeinschaft im Brechen des eucharistischen Brotes macht uns um so empfänglicher für die Not, den Hunger und die Leiden unserer Mitmenschen. Wenn wir von dem Brot essen, durch das Christus uns Leben schenkt von seinem göttlicher Leben, müssen auch wir bereit sein, unser Leben mit dem Mitbruder zu teilen. Wenn wir uns aus dieser Quelle der Liebe nahren, sind auch wir aufgerufen, nicht nur etwas zu geben, sondern uns selbst im Dienst am Nächsten hinzugeben. Die frühe christliche Gemeinde hat uns dies beispielhaft vorgelebt. Deshalb konnten die Heiden von diesen Christen voller Bewunderung sagen: Seht, wie sie einander liebe! (Tertullianus: PL 1, 471).
Bei der Altarweihe wird uns das festliche Anzünden der Lichter am Altar an Christus erinnern, das Licht zur Erleuchtung der Heiden (Lk 2, 32). Christus, der in der brüderlichen Liebe einer Gemeinde gegenwärtig ist, ist ein Licht, das über den Bereich der Kirche hinausstrahlt. Es hat eine missionarische Kraft. Darum heißt es von der ersten Christengemeinde: Der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten (Apg 2, 47). Feiert deshalb, liebe Brüder und Schwestern, die heilige Eucharistie stets so, daß das Licht Christi von dort in euer Leben im Alltag und in die Welt hinausstrahlt. Feiert die Missa so, daß sie zur Missio führt: zur christlichen Sendung bei den Menschen.
Christus selbst verweist uns vom Kreuz herab auf seine Mutter: Seht da, eure Mutter! Die Mutter der göttlichen Gnade, Gerade sie ist ja der göttlichen Kraft der Erlösung durch Christus besonders nahe. Sie ist uns als Mutter unseres Erlösers auch nahe bei dieser Eucharistiefeier, in der wir den neuen Altar in ihrem Heiligtum von Einsiedeln weihen. Sie lehrt uns, wie wir aus unseren Begegnungen mit Christus in der Eucharistie immer wieder neue Kraft und Orientierung für unser geistliches Leben schöpfen können: Was er euch sagt, das tut! (Joh 2, 5). Sie lehrt es uns selbst durch das Beispiel ihres eigenen Lebens. Als Jungfrau von Nazaret wie als Mutter des gekreuzigten und auferstandenen Herrn, an Pfingsten im Gebet mit den Jüngern vereint, lebt sie die innerste Bereitschaft des Herzens für das Kommen des Gottesreiches. Sie, der dieses ehrwürdige Heiligtum eures schönen Schweizer Landes geweiht ist, soll euch darin Vorbild und Lehrerin sein. Sie hat die Geheimnisse Gottes in ihrem Herzen überdacht (Lk 2, 19. 51). Als demütige Magd des Herrn ließ sie sich von Gottes Heilsplan und -wirken völlig in Dienst nehmen. Sie hat ihr Fiat, ihr vorbehaltloses Ja zu Gott gesagt.
Laßt uns also, liebe Brüder und Schwestern, an diesem neugeweihten Altar zusammen mit Maria unter das Kreuz ihres Sohnes treten und in unserer Eucharistiefeier mit ihr die Großtaten Gottes preisen. Sie hilft uns, die alles überragende Heiligkeit Gottes zu erkennen. Sie führt uns zu unserer Versöhnung mit Gott in Christus. Sie lehrt uns die brüderliche Einheit untereinander und unsere Verantwortung für die Verkündigung des Evangeliums. Sie lehrt uns glauben, hoffen und lieben und so unser Leben ganz aus dem Geiste Christi zu gestalten. Laßt uns diese heilige Eucharistie so feiern, daß auch in unseren Herzen jene Worte erklingen und Wirklichkeit werden, die Maria bei der Verkündigung in Nazaret gesprochen hat: Ich bin die Magd des Herrn: mir geschehe, wie du gesagt hast (ebd. 1, 38). Amen.
Am Freitag, 15. Juni 1984 also vor genau 40 Jahren weihte der im Jahr 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochene Pontifex im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes den neuen Hauptaltar der Klosterkirche in Einsiedeln. Bestandteile dieser besonderen Liturgie waren die Beisetzung der Reliquien des heiligen Meinrad, die Besprengung mit Weihwasser, die Salbung mit Chrisam, das Verbrennen von Weihrauch, das feierliche Weihegebet, das Auflegen des Altartuchs und das Anzünden der Kerzen.
Und er betete am Ende seiner Predigt um den Frieden.
Predigt von Papst Johannes Paul II. anlässlich des Besuches am 15. Juni 1984 in der Klosterkirche Einsiedeln
Liebe Brüder und Schwestern!
Unter dem Kreuze Jesu stand seine Mutter (Joh 19, 25). Als Pilger zu Unserer Lieben Frau von Einsiedeln haben wir uns heute in ihrem Heiligtum versammelt, um in Gebetsgemeinschaft mit ihr an diesem ehrwürdigen Ort das eucharistische Opfer Christi zu feiern. Ihre Gnadenkapelle steht an der historischen Stätte, wo der Benediktiner und Einsiedler Meinrad (gest. 861) vor über tausend Jahren durch sein heiliges Leben und Sterben die Fackel des Glaubens und der Gottesverehrung im sogenannten Finstern Wald entzündet hat. Die Söhne des hl. Benedikt haben diese durch ihr treues Gebet und Lebenszeugnis die Jahrhunderte hindurch brennend erhalten und an die nachfolgenden Generationen bis auf den heutigen Tag weitergereicht. An diesem Ort des Gebetes, der dem göttlichen Erlöser geweiht war, hat auch seine Mutter als Unsere Liebe Frau von Einsiedeln inmitten des Schweizer Volkes eine bleibende Stätte und den Ort ihrer besonderen Verehrung gefunden.
So grüßen wir heute Maria in diesem Heiligtum als die Mutter unseres Erlösers, der sie am Kreuz auch uns zur Mutter gegeben hat (Lk 1, 48-49). Wir reihen uns geistig ein in die endlose Schar der Pilger, die von Generation zu Generation in dieses Gotteshaus gekommen sind, um sie selig zu preisen, weil der Mächtige Großes an ihr getan hat. In diesem großen Chor von Betern wollen wir zugleich mit Maria der Mutter Jesu, einmütig im Gebet verharren (Apg 1, 14) und zusammen mit ihr die Großtaten Gottes preisen, der sich erbarmt von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten (Lk 1, 50). Wir sind hierhergekommen, um nach der Tradition des Volkes Gottes, das in diesem Land lebt, zusammen mit der demütigen Magd des Herr die heiligste Dreifaltigkeit anzubeten: Vater, Sohn und Heiliger Geist; um das Werk der Erlösung zu betrachten und zu verehren, das sich hier seit so vielen Generationen mit ihrem mütterlichen Beistand vollzieht. Wir tun dies in unserer eucharistischen Versammlung um diesen Altar, der Christus versinnbildet und der dafür heute seine besondere kirchliche Weihe erhalten soll.
Herzlich grüße ich alle, die sich mit uns zu dieser Eucharistiefeier versammelt haben oder sich im Geiste mit unserem Gottesdienst vereinigen. Ich grüße die Mitbrüder im Bischofs- und Priesteramt, die Ordensleute, alle Pilgerinnen und Pilger sowie die Vertreter der staatlichen Behörden. Einen ganz besonderen Gruß richte ich an die anwesenden behinderten Brüder und Schwestern, die durch ihre Gebrechen und Prüfungen in einer besonderen Weise mit dem Leiden unseres Herr verbunden sind.
Bei der heutigen Feier der Eucharistie weihen wir den neuen Altar dieser Basilika. Die Weihe bereitet den Altar dazu vor, daß auf ihm das eucharistische Opfer dargebracht werden kann: das Opfer, in dem unter den Gestalten von Brot und Wein auf sakramentale Weise das Kreuzesopfer Christi erneuert wird. Dieses Sakrament ist das Sakrament unserer Einheit mit Gott im Tod und in der Auferstehung seines Sohnes.
In diesem Sakrament treten wir vor den heiligen Gott, ja begegnen wir der Heiligkeit Gottes selbst auf unmittelbare Weise - durch Jesus Christus: durch ihn, mit ihm und in ihm. Wie heilig muß dann der Ort selber sein, auf dem dieses Sakrament gefeiert wird!
Wenn wir am Beginn des eucharistischen Hochgebetes das dreimalige Heilig, heilig, heilig . . . singen, so erklingt in diesem Gesang gleichsam ein fortwährendes Echo jener Vision des Jesaja, an die uns die Schriftlesung in der heutigen Laudes erinnert hat: Ich sah den Herrn . . . Serafim standen über ihm. Jeder hatte sechs Flügel . . . Sie riefen einander zu: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere" (Jes 6, 1-3).
Zugleich steigt durch die Eucharistie, in der sich das Geheimnis von Kreuz und Auferstehung Christi erneuert, diese Heiligkeit Gottes zu uns herab. Sie tritt im geopferten Gotteslamm leibhaftig in unsere Mitte und nähert sich unseren Herzen. In gewissem Sinn berührt sie - wie bei Jesaja - mit einem glühenden Stein vom Altar auch unsere Lippen.
Unsere Begegnung mit dem heiligen Gott fordert stets auch unsere persönliche Reinigung und Heiligung. Gott selbst schenkt sie uns als Frucht der Erlösung, die die nie versiegende Quelle des Heiles für uns Menschen ist. Wie Jesaja dürfen wir von ihm die trostvollen Worte hören: . . . deine Sünde ist gesühnt (ebd. 6, 7). Gott vermittelt uns seine heiligmachende Gnade vor allem durch die Sakramente der Kirche, aber auch durch unser Gebet und durch jede gute Tat, die wir aus Liebe zu ihm und zu unseren Mitmenschen verrichten. Das geistliche Leben des Christen formt sich und wächst durch eine ständige Reinigung. Je mehr die Dunkelheit der Sünde in uns schwindet, um so mehr können wir vom Lichte Christi erfaßt werden. Wir werden dadurch zugleich fähig, uns mit ihm in seiner Heilssendung für die Welt zu vereinen.
Unser ganzes Leben muß reinigende Vorbereitung auf unsere Begegnung mit dem heiligen Geist sein: einmal in der Ewigkeit, aber auch schon jetzt in der Eucharistie. Das Evangelium der heutigen Liturgie ermahnt uns ausdrücklich: Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar liegen, geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe (Mt 5, 23-24). Unsere Teilnahme an der Eucharistie, die eine Quelle unserer Versöhnung mit Gott ist, soll zugleich auch Quelle unserer Versöhnung mit den Menschen sein.
Unser konkreter Alltag konfrontiert uns immer wieder unerbittlich mit Konflikten und Spannungen, mit Haß und Feindschaft: im eigenen Herzen, in der Familie, in der Pfarrgemeinde, am Arbeitsplatz und zwischen den Völkern. Je mehr die Menschen sich nach Verständigung und brüderlicher Eintracht untereinander sehnen, um so unerreichbarer scheinen diese für sie zu werden. Um so eindringlicher ist sich deshalb die Kirche heute dessen bewußt, daß ihr von Gott das Wort der Versöhnung zur Verkündigung anvertraut worden ist (2 Kor 5, 19). Gott, der von uns Versöhnung fordert, bevor wir unsere Opfergabe zum Altar bringen, ist zugleich selber bereit, uns durch Christus und die Kirche zu dieser Versöhnung zu befähigen. Denn er hat in Christus die Welt mit sich versöhnt (ebd.) und uns in der Kirche das kostbare Sakrament der Versöhnung geschenkt. Wahre Versöhnung unter entzweiten und verfeindeten Menschen ist nur möglich, wenn sie sich gleichzeitig mit Gott versöhnen lassen. Echte Bruderliebe gründet in der Liebe zu Gott, der gemeinsame Vater aller ist.
Versöhnen wir uns also, liebe Brüder und Schwestern, die wir nun unsere Opfergabe zum Altar bringen wollen, in solch aufrichtiger Gottes- und Nächstenliebe mit allen, die etwas gegen uns haben. Versöhnen wir uns innerhalb unserer kirchlichen Gemeinschaft als Brüder und Schwestern in Christus! Nehmen wir Rücksicht aufeinander: der im Glauben Gebildete und Fortgeschrittene auf das Empfinden und die Frömmigkeit der einfachen Gläubigen; der stark Traditionsverbundene auf jene, die sich im Geist des II. Vatikanischen Konzils um eine authentische Erneuerung des religiösen und kirchlichen Lebens bemühen. Anstatt andere zu verwirren oder zu verletzen, müssen wir vielmehr auf Ausgleich und Verständigung bedacht sein, damit wir im gegenseitigen Ertragen, in Geduld und Liebe gemeinsam das Reich Gottes in unserer Mitte auferbauen, das ein Reich der Versöhnung und des Friedens ist. Nur so wird unsere tägliche Opfergabe auf unseren Altären bei Gott gnädige Annahme finden. Der Altar versinnbildet Christus, der - wie der Apostel sagt - unser Friede ist (Eph 2, 14). Darum wird es gleich, auch im Weihegebet heißen: Dieser Altar sei ein Ort des vertrauten Umgangs mit dir und eine Stätte des Friedens (Oratio in altaris consecratione). Das Wesen des eucharistischen Opfers selbst, das ein Opfer der Versöhnung ist, und die uns darin begegnende Heiligkeit Gottes verlangen von uns diese vorbereitende Reinigung durch unsere Versöhnung mit den Mitmenschen.
Die Versöhnung mit den Brüdern und Schwestern öffnet uns den Weg zur Eucharistie, zum Opfer, dem Sakrament unserer Einheit mit Gott in Jesus Christus. Als in seinem Namen Getaufte und mit der Gabe des Heiligen Geistes Gefirmte und Gesalbte wurden wir zu einer heiligen Priesterschaft. Zusammen mit Christus feiern wir in der Eucharistie seine liebende Hingabe an den Vater und werden in innigster Vereinigung mit ihm durch den Empfang seines geopferten Leibes und Blutes selber im Heiligen Geist Altar und eine Gott wohlgefällige Opfergabe. Dadurch ist die Eucharistie zugleich Höhepunkt im geistlichen Leben des Christen und Quelle für seine Spiritualität. Der hl. Gregor der Große fragt deshalb: Was ist der Altar Gottes, wenn nicht das Herz derer, die ein gutes (christliches) Leben führen? (S. Gregorii Magni, Homilia in Ezechielem, II, 10, 19). Und der Apostel schreibt: Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst (Rm 12, 1). Unser ganzes Leben, unser Denken und Tun soll ein Akt gläubiger Gottesverehrung werden und mit Christus als wohlgefällige Gabe auf dem Altar zum Lobpreis des Vaters aufgeopfert werden.
Die Eucharistie, das Opfer Jesu Christi, das auf sakramentale Weise auf den Altären der Kirche - heute auf diesem neugeweihten Altar - Gott dargebracht wird, bildet von Anfang an den Mittelpunkt der christlichen Gemeinschaft und die tiefste Quelle des geistlichen Lebens eines jeden Christen. Wie wir soeben aus der Apostelgeschichte gehört haben, formten sich die ersten Christen zu einer Gemeinschaft, indem sie einmütig im Tempel verharrten und in Freude und Einfalt des Herzens miteinander Mahl hielten. Sie verharrten in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten (Apg 2, 42). In dieser Weise lebt die Kirche seit dem Beginn ihrer Geschichte. Die Eucharistie ist der Mittelpunkt der christlichen Gemeinschaft, weil Christus in ihr der Kirche alle Gnadenschätze seines erlösenden Kreuzesopfers erschließt und die Gläubigen für ihre christliche Bewährung im Leben des Alltags mit seinem eigenen Fleisch und Blut nährt.
Diese innere Verbundenheit der Gläubigen mit Christus ist zugleich die Quelle der Einheit und brüderlichen Solidarität in der christlichen Gemeinde. Die besondere Beziehung zu Gott durch die Teilnahme am Opfer Christi erzeugt und fördert Gemeinschaft und Brüderlichkeit unter den Menschen. Die vertikale und horizontale Dimension der christlichen Berufung treffen sich im Zeichen des Kreuzes und finden darin ihre innere Einheit. Wie uns die Apostelgeschichte ebenfalls berichtet, hielten die ersten Christen nicht nur Gemeinschaft in der Feier der Eucharistie, sondern verkauften auch Hab und Gut und gaben davon allen, jedem so viel, wie er nötig hatte (ebd. 2, 45).
Das Geheimnis der Eucharistie ist ein Geheimnis der Liebe, das uns selber in Pflicht nimmt. Die Gemeinschaft im Brechen des eucharistischen Brotes macht uns um so empfänglicher für die Not, den Hunger und die Leiden unserer Mitmenschen. Wenn wir von dem Brot essen, durch das Christus uns Leben schenkt von seinem göttlicher Leben, müssen auch wir bereit sein, unser Leben mit dem Mitbruder zu teilen. Wenn wir uns aus dieser Quelle der Liebe nahren, sind auch wir aufgerufen, nicht nur etwas zu geben, sondern uns selbst im Dienst am Nächsten hinzugeben. Die frühe christliche Gemeinde hat uns dies beispielhaft vorgelebt. Deshalb konnten die Heiden von diesen Christen voller Bewunderung sagen: Seht, wie sie einander liebe! (Tertullianus: PL 1, 471).
Bei der Altarweihe wird uns das festliche Anzünden der Lichter am Altar an Christus erinnern, das Licht zur Erleuchtung der Heiden (Lk 2, 32). Christus, der in der brüderlichen Liebe einer Gemeinde gegenwärtig ist, ist ein Licht, das über den Bereich der Kirche hinausstrahlt. Es hat eine missionarische Kraft. Darum heißt es von der ersten Christengemeinde: Der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten (Apg 2, 47). Feiert deshalb, liebe Brüder und Schwestern, die heilige Eucharistie stets so, daß das Licht Christi von dort in euer Leben im Alltag und in die Welt hinausstrahlt. Feiert die Missa so, daß sie zur Missio führt: zur christlichen Sendung bei den Menschen.
Christus selbst verweist uns vom Kreuz herab auf seine Mutter: Seht da, eure Mutter! Die Mutter der göttlichen Gnade, Gerade sie ist ja der göttlichen Kraft der Erlösung durch Christus besonders nahe. Sie ist uns als Mutter unseres Erlösers auch nahe bei dieser Eucharistiefeier, in der wir den neuen Altar in ihrem Heiligtum von Einsiedeln weihen. Sie lehrt uns, wie wir aus unseren Begegnungen mit Christus in der Eucharistie immer wieder neue Kraft und Orientierung für unser geistliches Leben schöpfen können: Was er euch sagt, das tut! (Joh 2, 5). Sie lehrt es uns selbst durch das Beispiel ihres eigenen Lebens. Als Jungfrau von Nazaret wie als Mutter des gekreuzigten und auferstandenen Herrn, an Pfingsten im Gebet mit den Jüngern vereint, lebt sie die innerste Bereitschaft des Herzens für das Kommen des Gottesreiches. Sie, der dieses ehrwürdige Heiligtum eures schönen Schweizer Landes geweiht ist, soll euch darin Vorbild und Lehrerin sein. Sie hat die Geheimnisse Gottes in ihrem Herzen überdacht (Lk 2, 19. 51). Als demütige Magd des Herrn ließ sie sich von Gottes Heilsplan und -wirken völlig in Dienst nehmen. Sie hat ihr Fiat, ihr vorbehaltloses Ja zu Gott gesagt.
Laßt uns also, liebe Brüder und Schwestern, an diesem neugeweihten Altar zusammen mit Maria unter das Kreuz ihres Sohnes treten und in unserer Eucharistiefeier mit ihr die Großtaten Gottes preisen. Sie hilft uns, die alles überragende Heiligkeit Gottes zu erkennen. Sie führt uns zu unserer Versöhnung mit Gott in Christus. Sie lehrt uns die brüderliche Einheit untereinander und unsere Verantwortung für die Verkündigung des Evangeliums. Sie lehrt uns glauben, hoffen und lieben und so unser Leben ganz aus dem Geiste Christi zu gestalten. Laßt uns diese heilige Eucharistie so feiern, daß auch in unseren Herzen jene Worte erklingen und Wirklichkeit werden, die Maria bei der Verkündigung in Nazaret gesprochen hat: Ich bin die Magd des Herrn: mir geschehe, wie du gesagt hast (ebd. 1, 38). Amen.
15.06.2024
Neupriester im Bistum Basel - ein Wunder?
Die slowakischen, österreichischen und andere Diözesen haben stolz die Anzahl von Neupriester in ihren Regionen verkündet. Die Schweizer Kirche hingegen hat zu diesem Thema bisher keine Informationen abgegeben. Das grösste Geheimnis daraus macht das grösste Schweizer Bistum Basel. Warum? Mehr..
Ein möglicher Grund könnte sein, dass die Basler-Kirche mit dem Bischof Felix derzeit kein Interesse an positivem Priesterbild hat oder auch andere Schwerpunkte hat und sich daher nicht aktiv mit dem Thema der Priesteramtskandidaten beschäftigt. Möglicherweise gibt es aktuell andere wichtige Themen, denen die Kirche ihre Aufmerksamkeit widmet.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass die Schweizer Kirche generell weniger öffentlichkeitswirksam auftritt und daher keine Stellungnahme zu diesem Thema abgibt. Die Kirche in der Schweiz könnte sich eher im Hintergrund halten und intern über solche Angelegenheiten diskutieren.
Es ist auch möglich, dass die Schweizer Kirche noch keine konkreten Zahlen zu den Priesteramtskandidaten und Neupriersterweihen erhalten hat oder diese intern noch diskutiert und daher noch keine offizielle Stellungnahme abgeben kann.
Letztendlich kann es auch sein, dass die Schweizer Kirche einfach keine Bedeutung in der steigenden Anzahl von Priesteramtsweihen sieht und daher kein Interesse daran hat, dies öffentlich zu kommunizieren.
Möglicher Grund aber ist auch, dass ein anderes Interesse vorhanden ist, die den Priester bei der Aufgabe die Gemeinde zu leiten und spirituelle Führung zu übernehmen hindern will. Dies kann zu einer stärkeren Förderung der Gemeindeleiter führen, welche gegen die Hierarchie kämpfen und die Vielfalt der spirituellen Erfahrungen in der Gemeinde einschränken. Es kann auch dazu beitragen, die Machtstrukturen innerhalb der Kirche zu zerstören und die Hierarchie zu verringern. Letztendlich hängt es jedoch von den individuellen Überzeugungen und Präferenzen der Kirchenmitglieder ab, ob sie eine solche Veränderung unterstützen würden.
Ein möglicher Grund könnte sein, dass die Basler-Kirche mit dem Bischof Felix derzeit kein Interesse an positivem Priesterbild hat oder auch andere Schwerpunkte hat und sich daher nicht aktiv mit dem Thema der Priesteramtskandidaten beschäftigt. Möglicherweise gibt es aktuell andere wichtige Themen, denen die Kirche ihre Aufmerksamkeit widmet.
Ein weiterer Grund könnte sein, dass die Schweizer Kirche generell weniger öffentlichkeitswirksam auftritt und daher keine Stellungnahme zu diesem Thema abgibt. Die Kirche in der Schweiz könnte sich eher im Hintergrund halten und intern über solche Angelegenheiten diskutieren.
Es ist auch möglich, dass die Schweizer Kirche noch keine konkreten Zahlen zu den Priesteramtskandidaten und Neupriersterweihen erhalten hat oder diese intern noch diskutiert und daher noch keine offizielle Stellungnahme abgeben kann.
Letztendlich kann es auch sein, dass die Schweizer Kirche einfach keine Bedeutung in der steigenden Anzahl von Priesteramtsweihen sieht und daher kein Interesse daran hat, dies öffentlich zu kommunizieren.
Möglicher Grund aber ist auch, dass ein anderes Interesse vorhanden ist, die den Priester bei der Aufgabe die Gemeinde zu leiten und spirituelle Führung zu übernehmen hindern will. Dies kann zu einer stärkeren Förderung der Gemeindeleiter führen, welche gegen die Hierarchie kämpfen und die Vielfalt der spirituellen Erfahrungen in der Gemeinde einschränken. Es kann auch dazu beitragen, die Machtstrukturen innerhalb der Kirche zu zerstören und die Hierarchie zu verringern. Letztendlich hängt es jedoch von den individuellen Überzeugungen und Präferenzen der Kirchenmitglieder ab, ob sie eine solche Veränderung unterstützen würden.
15.06.2024
14. und 15. Juni 2024 - Klostermarkt Zürich HB
Gut zwanzig Klöster und Ordensgemeinschaften aus der Schweiz sowie dem weiteren deutschsprachigen Raum bieten an eigenen Ständen eine breite Palette an Produkten zum Verkauf an. Mehr..
Gut zwanzig Klöster und Ordensgemeinschaften aus der Schweiz sowie dem weiteren deutschsprachigen Raum bieten an eigenen Ständen eine breite Palette an Produkten zum Verkauf an. Daneben gibt es spannende kulturelle, künstlerische und handwerkliche Begleitveranstaltungen sowie eine kleine Gastronomie zum Verweilen und für einen Schwatz mit Ordensleuten. Eine kleine Kapelle bietet zudem Raum zur Stille, während in einer offenen "Gerüstkapelle" aus Holz und Stoffbahnen zwei Mal am Tag eine Gebetszeit stattfinden wird.
Wir freuen uns beim nächsten Klostermarkt in der Bahnhofshalle des Zürich HB dabei sein zu können. Er findet am 14. und 15.Juni 2024 statt. Weitere Infos auf der Homepage Klostermarkt.org
Wir freuen uns beim nächsten Klostermarkt in der Bahnhofshalle des Zürich HB dabei sein zu können. Er findet am 14. und 15.Juni 2024 statt. Weitere Infos auf der Homepage Klostermarkt.org
14.06.2024
Wird die 5G-Antenne im Kirchenturm in Gebenstorf abmontiert?
Antennen, die punktuell mehr strahlen, brauchen eine Baubewilligung. Die Kantone müssen über die Bücher. Der Bund wohl auch. Bundesgericht bremst 5G-Ausbau. Mehr..
Das Bundesgericht schützt Anwohnende von Mobilfunkantennen: Die Anwendung eines Korrekturfaktors ist nun baubewilligungspflichtig. Mit dieser Berechnungsmethode, welche via Software auch den Betrieb der Antenne steuert, durften die Anbieter punktuell mehr strahlen.
Mit dem Korrekturfaktor erlaubt der Bundesrat den Mobilfunkunternehmen per Verordnung seit 1. Januar 2022, dass adaptive Antennen den Grenzwert nur noch im sechsminütigen Durchschnitt einhalten müssen. Dadurch kann es auch in nahegelegenen Wohnungen kurzzeitig zu stärkerer Strahlenbelastung kommen.
Diese kann mehr als das Dreifache der deklarierten Feldstärke betragen. Das Bundesgericht hielt in einem Urteil vom 23. April 2024 fest, dass es dafür einer Baubewilligung bedarf. Nur so sei das rechtliche Gehör und der Rechtsschutz der betroffenen Personen in zumutbarer Weise gewährleistet.
Das Bundesgericht schützt Anwohnende von Mobilfunkantennen: Die Anwendung eines Korrekturfaktors ist nun baubewilligungspflichtig. Mit dieser Berechnungsmethode, welche via Software auch den Betrieb der Antenne steuert, durften die Anbieter punktuell mehr strahlen.
Mit dem Korrekturfaktor erlaubt der Bundesrat den Mobilfunkunternehmen per Verordnung seit 1. Januar 2022, dass adaptive Antennen den Grenzwert nur noch im sechsminütigen Durchschnitt einhalten müssen. Dadurch kann es auch in nahegelegenen Wohnungen kurzzeitig zu stärkerer Strahlenbelastung kommen.
Diese kann mehr als das Dreifache der deklarierten Feldstärke betragen. Das Bundesgericht hielt in einem Urteil vom 23. April 2024 fest, dass es dafür einer Baubewilligung bedarf. Nur so sei das rechtliche Gehör und der Rechtsschutz der betroffenen Personen in zumutbarer Weise gewährleistet.
14.06.2024
Der umstrittene Luc Humbel geht. Kann die Zerstörung der Kirche nun abgewendet werden?
Die Katholische Kirche im Aargau hat einen neuen Ratspräsidenten: Pascal Gregor (62) ersetzt den umstrittenen Luc Humbel (57) Mehr..
nach 14 Jahren. Grosse Herausforderungen stehen an - unter anderem muss die Kirche sparen. Es wird gehofft, dass die zerstörerische Wirkung von Luc Humbel möglichst schnell genesen sein wird. Gott helfe dabei und heiliger Antonius auch, der heute am 13. Juni sein liturgischer Gedenktag hat. Es ist nämlich kein Zufall, dass gerade am Antoniustag, der umstrittene Präsident Luc Humbel scheiden muss. Es ist zu hoffen, dass Pascal Gregor als neuer Ratspräsident die Katholische Kirche im Aargau erfolgreich durch diese schwierige Zeit führen kann. Es bleibt zu hoffen, dass er mit Weisheit und Besonnenheit die notwendigen Veränderungen und Reformen angehen wird. Möge Gott ihm dabei beistehen und die Kirche auf ihrem Weg unterstützen.
13.06.2024
DER GLAUBENSKONGRESS IN ALTÖTTING
Am 14. Juni bis 16. Juni 2024 findet Adoratio-?Kongress in Altötting statt. Was kann man gegen Weltschmerz und die anhaltende Kirchenkrise tun? Gebet wird als Schlüssel zur Erneuerung der Kirche. Weitere Informationen finden sich auf www.adoratio-altoetting.de Mehr..
Der Adoratio-?Kongress scheint eine Antwort gefunden zu haben: Christus in der Eucharistie anbeten. An diesem Wochenende erwartet das Bistum Passau etwa 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Basilika St. Anna in Altötting. Katharina Hauser, Referentin im Referat für Neuevangelisierung, erklärt u.a., warum sie in Sachen Erneuerung der Kirche auf das Gebet setzt.
13.06.2024
13 Juni - HL. ANTONIUS VON PADUA, FRANZISKANER UND KIRCHENLEHRER
Fernando ist sein Taufname, und geboren wird der Spross adeliger Eltern in Lissabon im Jahr 1195, mutmaßlich am 15. August. Sehr jung, mit 15 Jahren, tritt Fernando in den Orden der Regularkanoniker des Heiligen Augustinus ein. Mehr..
In der Stadt Coimbra bereitet er sich auf das Priesteramt vor, die Weihe empfängt er mit 24 Jahren, der Bischof bestimmt für ihn eine Laufbahn als Theologen und Philosophen. Doch Fernando fühlt sich hingezogen zu einem religiösen Leben im engeren und strengeren Sinn. Er wartet auf eine Wende in seinem Leben. Sie stellt sich ein, als 1220 in der Kirche des Heiligen Kreuzes die Leichname von fünf Märtyrer-Missionaren ankommen. Die Männer waren in Marokko gefoltert und ermordet worden. Diese Märtyrer waren Franziskaner.
Vom Augustiner zum Franziskaner
Fernando beschließt, den Kanonikerorden zu verlassen und sich dem Heiligen Franz von Assisi anzuschließen, der damals noch lebte. Als neuen Namen wählt er Antonius, in Anlehnung an den ägyptischen Wüstenheiligen. Antonius fühlt sich stark zur Mission hingezogen, und mit diesem Ideal bricht er nach Marokko auf. Doch dort erkrankt er schwer, kann nicht predigen, muss zurück nach Italien. Auf der Reise erleidet er auch noch Schiffbruch. Antonius kann sich an die Küste Siziliens retten. Dort wird er geheilt und erreicht 1221 Assisi, wo Franziskus seine Brüder zusammengerufen hat. Eine gute Gelegenheit, einander kennenzulernen.
Es ist ein einfaches Treffen: Antonius bestärkt seine Wahl der Christusnachfolge in der Brüderlichkeit und der franziskanischen Einfachheit, und Franziskus entsendet den neuen Mitbruder in die Romagna, in die Eremitenklause von Montepaolo. Hier widmet er sich vor allem dem Gebet, der Meditation, der Buße und den einfachen Arbeiten.
Antonius als Prediger
Im September 1222 ist Antonius eingeladen, in Forlì zu predigen. Dabei offenbart sich sein Talent: Aus seinen Worten spricht eine tiefe biblische Gelehrtheit und ein einfacher, packender Ausdruck. In der ersten Biografie des Heiligen Antonius heißt es: Mit dieser Sprache, die vom Heiligen Geist bewegt ist, erörterte er viele Themen auf ausgewogene Weise, klar und prägnant. Von da an beginnt das Wanderleben des Heiligen. Durch ganz Italien und Südfrankreich zieht Antonius, verkündet das Evangelium den Völkern und Regionen, die oft von den Irrlehren ihrer Zeit durcheinander sind, und er hält sich auch nicht mit Kritik an der moralischen Dekadenz einiger Kirchenmänner zurück. Im Jahr darauf lehrt er Theologie für die jüngeren Mitbrüder in Bologna.
Padua
Im Alter von 32 Jahren wird Antonius, der Mann mit den vielen Talenten im Dienst am Reich Gottes, Oberer der Franziskaner Norditaliens. Er besucht viele Klöster der Mitbrüder und errichtet neue Klöster. Er predigt und predigt und zieht immer größere Menschenmengen in seinen Bann. Er hört Beichte, vergisst auch nicht auf Momente in Stille und Einsamkeit. Zum Sitz seines Wirkens wählt er Padua, wo eine kleine franziskanische Brüdergemeinde an der Kirche Santa Maria Mater Domini zu Hause ist. Obwohl Antonius oft lange weg ist, entwickelt sich mit der Stadt eine starke Beziehung. In Padua schreibt er auch seine Sermones, ein Traktat für die Verkündigung des Evangeliums im Dienst der Sakramente, besonders der Buße und der Eucharistie.
Die Fastenpredigt von 1231 gilt als sein geistliches Testament. Ostern feiert Antonius krank und gezeichnet von den Mühen seines Wirkens. Danach zieht er sich mit Mitbrüdern zur Meditation in ein Eremitenkloster in Camposampiero zurück, wenige Kilometer vor Padua. Er bittet um eine einfache Hütte über einem großen Nussbaum, wo er die Tage in Kontemplation zubringen will und im Gespräch mit den einfachen Leuten der umliegenden Dörfer, ins Kloster will er nur über Nacht. In dieser Hütte hat Antonius eine Vision vom Jesuskind. Am 13. Juni erkrankt er schwer, fühlt sein Ende nahen und bittet darum, in Padua sterben zu dürfen. Doch auf dem Weg dahin haucht er in dem Dorf Arcella sein Leben aus. Seine letzten Worte: Ich sehe meinen Herrn.
Antonius war Schüler des Heiligen Augustinus, und er verstand es, Geist und Herz zu verbinden, Studium und Gebet. Er ist Kirchenvater. In Padua nennen sie ihn einfach den Heiligen.
Vom Augustiner zum Franziskaner
Fernando beschließt, den Kanonikerorden zu verlassen und sich dem Heiligen Franz von Assisi anzuschließen, der damals noch lebte. Als neuen Namen wählt er Antonius, in Anlehnung an den ägyptischen Wüstenheiligen. Antonius fühlt sich stark zur Mission hingezogen, und mit diesem Ideal bricht er nach Marokko auf. Doch dort erkrankt er schwer, kann nicht predigen, muss zurück nach Italien. Auf der Reise erleidet er auch noch Schiffbruch. Antonius kann sich an die Küste Siziliens retten. Dort wird er geheilt und erreicht 1221 Assisi, wo Franziskus seine Brüder zusammengerufen hat. Eine gute Gelegenheit, einander kennenzulernen.
Es ist ein einfaches Treffen: Antonius bestärkt seine Wahl der Christusnachfolge in der Brüderlichkeit und der franziskanischen Einfachheit, und Franziskus entsendet den neuen Mitbruder in die Romagna, in die Eremitenklause von Montepaolo. Hier widmet er sich vor allem dem Gebet, der Meditation, der Buße und den einfachen Arbeiten.
Antonius als Prediger
Im September 1222 ist Antonius eingeladen, in Forlì zu predigen. Dabei offenbart sich sein Talent: Aus seinen Worten spricht eine tiefe biblische Gelehrtheit und ein einfacher, packender Ausdruck. In der ersten Biografie des Heiligen Antonius heißt es: Mit dieser Sprache, die vom Heiligen Geist bewegt ist, erörterte er viele Themen auf ausgewogene Weise, klar und prägnant. Von da an beginnt das Wanderleben des Heiligen. Durch ganz Italien und Südfrankreich zieht Antonius, verkündet das Evangelium den Völkern und Regionen, die oft von den Irrlehren ihrer Zeit durcheinander sind, und er hält sich auch nicht mit Kritik an der moralischen Dekadenz einiger Kirchenmänner zurück. Im Jahr darauf lehrt er Theologie für die jüngeren Mitbrüder in Bologna.
Padua
Im Alter von 32 Jahren wird Antonius, der Mann mit den vielen Talenten im Dienst am Reich Gottes, Oberer der Franziskaner Norditaliens. Er besucht viele Klöster der Mitbrüder und errichtet neue Klöster. Er predigt und predigt und zieht immer größere Menschenmengen in seinen Bann. Er hört Beichte, vergisst auch nicht auf Momente in Stille und Einsamkeit. Zum Sitz seines Wirkens wählt er Padua, wo eine kleine franziskanische Brüdergemeinde an der Kirche Santa Maria Mater Domini zu Hause ist. Obwohl Antonius oft lange weg ist, entwickelt sich mit der Stadt eine starke Beziehung. In Padua schreibt er auch seine Sermones, ein Traktat für die Verkündigung des Evangeliums im Dienst der Sakramente, besonders der Buße und der Eucharistie.
Die Fastenpredigt von 1231 gilt als sein geistliches Testament. Ostern feiert Antonius krank und gezeichnet von den Mühen seines Wirkens. Danach zieht er sich mit Mitbrüdern zur Meditation in ein Eremitenkloster in Camposampiero zurück, wenige Kilometer vor Padua. Er bittet um eine einfache Hütte über einem großen Nussbaum, wo er die Tage in Kontemplation zubringen will und im Gespräch mit den einfachen Leuten der umliegenden Dörfer, ins Kloster will er nur über Nacht. In dieser Hütte hat Antonius eine Vision vom Jesuskind. Am 13. Juni erkrankt er schwer, fühlt sein Ende nahen und bittet darum, in Padua sterben zu dürfen. Doch auf dem Weg dahin haucht er in dem Dorf Arcella sein Leben aus. Seine letzten Worte: Ich sehe meinen Herrn.
Antonius war Schüler des Heiligen Augustinus, und er verstand es, Geist und Herz zu verbinden, Studium und Gebet. Er ist Kirchenvater. In Padua nennen sie ihn einfach den Heiligen.
13.06.2024