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Ein missionarischer Priester einfach abgeschoben
Er steigerte und verjüngte den Kirchbesuch, auch die Spenden nahmen zu. Doch das genügte dem Bischof nicht. Für P. Thomas Gögele, einen Missions-Priester, gibt es in der Erzdiözese Salzburg nichts zu tun und der Bischof schweigt. Nachlesen auf dem Blog: Pater.BlogMehr..
Er ist Priester, jung und missionarisch, liebt die Hl. Messe, feiert diese würdig. Sein Herz ist voll mit Jesus und voller Tatendrang: P. Thomas Gögele LC. Nach vielen Jahren in der Diözese Linz als Kaplan wechselte er nach einer Einladung in die Erzdiözese Salzburg und wollte dort eine Pfarre "durch Alpha" neu beleben. Die Alpha-Kurse, bei denen die Grundlagen des Glaubens vermittelt werden, kommen ursprünglich aus England und werden seit vielen Jahren weltweit in vielen Diözesen angeboten.
Doch plötzlich ist das Projekt in der Erzdiözese Salzburg zu Ende. "Obwohl ich ursprünglich nicht darum gebeten hatte, sondern nach Salzburg eingeladen wurde, und in den darauffolgenden Monaten versucht hab, mit Freude und Begeisterung meine pfarrpastoralen Erfahrungen der letzten elf Jahre einzubringen, habe ich es offenbar tatsächlich in weniger als einem dreiviertel Jahr geschafft, vier der wichtigsten Verantwortungsträger gegen mich bzw. dieses Projekt aufzubringen", berichtet P. Thomas in seinem Blog und übt Kritik an Erzbischof Lackner, "einen Bischof, der sich nicht äußert, außer dass er nicht für seine Priester zuständig sei". Kritik gibt es auch am Pfarrverbandleiter und am Pfarrgemeinderatsobmann.
Am 18. Juni gab es ein Gespräch mit Lackner, nur einen Tag später wurde im Konsistorium beschlossen, P. Thomas per 31. August rauszuwerfen. Einen "Dialog" darüber gab es nicht. Laut dem Generalvikar gibt es für den Priester in der gesamten Erzdiözese keine Arbeit. "Wie soll man so die Kirche ernst nehmen?", fragt sich P. Thomas und schreibt dazu: "Gar nicht zu erwähnen, dass durch diese pastoral zumindest fragwürdige Entscheidung praktisch die gesamte Pfarre St. Martin vor den Kopf gestoßen wurde, weil sich unzählige Menschen keinen Reim auf die ganze Geschichte machen können. Viele haben aus eigenen Stücken versucht, die zuständigen Obrigkeiten zu kontaktieren und darzulegen, was in diesen wenigen Monaten in der Pfarre an positivem Aufbruch spürbar war. Alles ohne Erfolg es wird in einem Wisch als 'Emotionalitäten' und 'frustrierte Hoffnung' abgetan."
P. Thomas hatte es binnen weniger Monate geschafft, den Kirchenbesuch zu steigern und zu verjüngen. Auch die Spenden nahmen zu. Es soll viele positive Rückmeldungen von Gläubigen gegeben habe. "Sehr schade um das Potential für Jüngerschaft und Evangelisation, auch als Signalwirkung und Ermutigung für andere Pfarren und Pfarrverbände. Angesichts solcher unverständlicher Entscheidungen hilft wohl nur beten. Wie jemand kürzlich sagte: 'Auch wenn bei Gott alles möglich ist (vgl Lk 1,37): in der Kirche scheint einiges unmöglich ', schreibt P. Thomas und schaltet sozusagen auf seinem Blog eine eigene Stellenausschreibung: "Bischof gesucht! Priester, 46J., mehrsprachig, 14jährige Pfarrerfahrung, sucht Bischof/Diözese, um eine Stadtpfarre als Pilotprojekt in 3 Jahren durch Alpha u. andere weltweit erfolgreiche Konzepte im Sinne der missionarischen Jüngerschaft neu zu beleben."
Er ist Priester, jung und missionarisch, liebt die Hl. Messe, feiert diese würdig. Sein Herz ist voll mit Jesus und voller Tatendrang: P. Thomas Gögele LC. Nach vielen Jahren in der Diözese Linz als Kaplan wechselte er nach einer Einladung in die Erzdiözese Salzburg und wollte dort eine Pfarre "durch Alpha" neu beleben. Die Alpha-Kurse, bei denen die Grundlagen des Glaubens vermittelt werden, kommen ursprünglich aus England und werden seit vielen Jahren weltweit in vielen Diözesen angeboten.
Doch plötzlich ist das Projekt in der Erzdiözese Salzburg zu Ende. "Obwohl ich ursprünglich nicht darum gebeten hatte, sondern nach Salzburg eingeladen wurde, und in den darauffolgenden Monaten versucht hab, mit Freude und Begeisterung meine pfarrpastoralen Erfahrungen der letzten elf Jahre einzubringen, habe ich es offenbar tatsächlich in weniger als einem dreiviertel Jahr geschafft, vier der wichtigsten Verantwortungsträger gegen mich bzw. dieses Projekt aufzubringen", berichtet P. Thomas in seinem Blog und übt Kritik an Erzbischof Lackner, "einen Bischof, der sich nicht äußert, außer dass er nicht für seine Priester zuständig sei". Kritik gibt es auch am Pfarrverbandleiter und am Pfarrgemeinderatsobmann.
Am 18. Juni gab es ein Gespräch mit Lackner, nur einen Tag später wurde im Konsistorium beschlossen, P. Thomas per 31. August rauszuwerfen. Einen "Dialog" darüber gab es nicht. Laut dem Generalvikar gibt es für den Priester in der gesamten Erzdiözese keine Arbeit. "Wie soll man so die Kirche ernst nehmen?", fragt sich P. Thomas und schreibt dazu: "Gar nicht zu erwähnen, dass durch diese pastoral zumindest fragwürdige Entscheidung praktisch die gesamte Pfarre St. Martin vor den Kopf gestoßen wurde, weil sich unzählige Menschen keinen Reim auf die ganze Geschichte machen können. Viele haben aus eigenen Stücken versucht, die zuständigen Obrigkeiten zu kontaktieren und darzulegen, was in diesen wenigen Monaten in der Pfarre an positivem Aufbruch spürbar war. Alles ohne Erfolg es wird in einem Wisch als 'Emotionalitäten' und 'frustrierte Hoffnung' abgetan."
P. Thomas hatte es binnen weniger Monate geschafft, den Kirchenbesuch zu steigern und zu verjüngen. Auch die Spenden nahmen zu. Es soll viele positive Rückmeldungen von Gläubigen gegeben habe. "Sehr schade um das Potential für Jüngerschaft und Evangelisation, auch als Signalwirkung und Ermutigung für andere Pfarren und Pfarrverbände. Angesichts solcher unverständlicher Entscheidungen hilft wohl nur beten. Wie jemand kürzlich sagte: 'Auch wenn bei Gott alles möglich ist (vgl Lk 1,37): in der Kirche scheint einiges unmöglich ', schreibt P. Thomas und schaltet sozusagen auf seinem Blog eine eigene Stellenausschreibung: "Bischof gesucht! Priester, 46J., mehrsprachig, 14jährige Pfarrerfahrung, sucht Bischof/Diözese, um eine Stadtpfarre als Pilotprojekt in 3 Jahren durch Alpha u. andere weltweit erfolgreiche Konzepte im Sinne der missionarischen Jüngerschaft neu zu beleben."
05.09.2024
Jeder erste Donnerstag im Monat ist der Priesterdonnerstag
Jeder erste Donnerstag im Monat ist der Priesterdonnerstag. Früherwar es der Samstag gewesen in dem besonders für die Priester gebetet wurde. Der Samstag wurde damals wegen der Mutter Gottes gewählt die an diesen Tag auch ihren Gedenktag hat. Doch durch eine neue Liturgieform verlegte man den Samstag auf den Donnerstag. Mehr..
Besonders wird an dem Tag um Heiligung der Priester und der Erweckung von Priesterberufungen gebetet. Sinnvoll wäre es aber nicht nur an diesen Tag für die Priester zu beten sondern so oft wie möglich. Man kann ja auch jeden Donnerstag speziell besonders für die Priester beten. Hier ein Gebet von der kleinen hl. Theresia von Lisieux, dass einmal gebetet werden soll:
O Jesus, ewiger Hoherpriester, / bewahre deine Priester im Schutze deines Heiligsten Herzens, / wo ihnen niemand schaden kann. Bewahre unbefleckt ihre gesalbten Hände, / die täglich deinen heiligen Leib berühren. / Bewahre rein die Lippen, / die gerötet sind von deinem kostbaren Blute. / Bewahre rein und unirdisch ihr Herz, / das gesiegelt ist mit dem erhabenen Zeichen deines glorreichen Priestertums. Lass sie wachsen in der Liebe und Treue zu dir / und schütze sie vor der Ansteckung der Welt. / Gib ihnen mit der Wandlungskraft über Brot und Wein / auch die Wandlungskraft über die Herzen. / Segne ihre Arbeiten mit reichlicher Frucht / und schenke ihnen dereinst / die Krone des ewigen Lebens. Amen.
Theresia von Lisieux
O Jesus, ewiger Hoherpriester, / bewahre deine Priester im Schutze deines Heiligsten Herzens, / wo ihnen niemand schaden kann. Bewahre unbefleckt ihre gesalbten Hände, / die täglich deinen heiligen Leib berühren. / Bewahre rein die Lippen, / die gerötet sind von deinem kostbaren Blute. / Bewahre rein und unirdisch ihr Herz, / das gesiegelt ist mit dem erhabenen Zeichen deines glorreichen Priestertums. Lass sie wachsen in der Liebe und Treue zu dir / und schütze sie vor der Ansteckung der Welt. / Gib ihnen mit der Wandlungskraft über Brot und Wein / auch die Wandlungskraft über die Herzen. / Segne ihre Arbeiten mit reichlicher Frucht / und schenke ihnen dereinst / die Krone des ewigen Lebens. Amen.
Theresia von Lisieux
05.09.2024
In Zukunft ohne Freifach Religion in den Schulen im Aargau
Die Landeskirche Aargau hat beschlossen, das Angebot - das Freifach Religion an den Kantonsschulen - auf das Ende des Schuljahrs 2024/2025 einzustellen. Mehr..
Nun hätten die Kirchen dieses schulische Engagement ausweiten sollen. Denn in den kommenden Jahren entstehen drei weitere Kantonsschulen im Aargau zusätzlich zu den bereits sechs bestehenden. Der Entscheid ist offensichtlich dem scheidenden Landeskirchepräsidenten Luc Humbel zu "verdanken"
21.08.2024
Adieu Luc Humbel!
Der gescheiterte Präsident der Landeskirche Luc Humbel hat sein (hoffentlich) letztes Interview auf der von der Landeskirche finanzierten Serviceplattform der kirchlichen "Schädlinge" gegeben. Einmal mehr wird dabei ein verfälschtes Bild der Kirche in ihrem Wesen vermittelt. Mehr..
Luc Humbel scheint immer noch nicht begriffen zu haben, was die Kirche in ihrem Wesen ausmacht. Die Verkündigung der Lehre Jesu Christi steht im Mittelpunkt, und nicht soziale Verantwortung als das primäre Ziel. Es ist entscheidend zu verstehen, dass aus dem Glauben heraus Gutes getan werden kann; ohne Glauben kann jedoch nichts Gutes hervorgebracht werden. Die Landeskirche ist unter Luc Humbel so schwach geworden, weil sie den Glauben an Gott bekämpfte und nur noch an sich selbst sowie an die Kirchensteuer glaubte. Der Glaube an Gottes Kraft in den Sakramenten der Kirche und das Handeln aus dieser Kraft heraus sind von zentraler Bedeutung. Es braucht eine Rückbesinnung auf die fundamentalen Glaubenswerte, um die Kirche wieder zu stärken und ihre wahre Mission zu erfüllen.
Luc Humbel scheint immer noch nicht begriffen zu haben, was die Kirche in ihrem Wesen ausmacht. Die Verkündigung der Lehre Jesu Christi steht im Mittelpunkt, und nicht soziale Verantwortung als das primäre Ziel. Es ist entscheidend zu verstehen, dass aus dem Glauben heraus Gutes getan werden kann; ohne Glauben kann jedoch nichts Gutes hervorgebracht werden. Die Landeskirche ist unter Luc Humbel so schwach geworden, weil sie den Glauben an Gott bekämpfte und nur noch an sich selbst sowie an die Kirchensteuer glaubte. Der Glaube an Gottes Kraft in den Sakramenten der Kirche und das Handeln aus dieser Kraft heraus sind von zentraler Bedeutung. Es braucht eine Rückbesinnung auf die fundamentalen Glaubenswerte, um die Kirche wieder zu stärken und ihre wahre Mission zu erfüllen.
19.08.2024
Ein Skandal in Gebenstorf: am Sonntag wird die Sonntagsruhe durch die Strassenarbeiten gestört, das Christentum wird beleidigt und geltendes Gesetz ignoriert. Wer haftet dafür?
Am Sonntag 18. August 2024 sind Strassenarbeiten in Gebenstorf von morgen an in vollem Gange. Das ist offensichtlich ein Verstoss gegen das Schweizer Gesetz. Wer haftet dafür?Mehr..
In der Schweiz können Strassenarbeiten, die gegen geltendes Recht oder Vorschriften durchgeführt werden, verschiedene rechtliche Konsequenzen haben. Wenn die Arbeiten nicht ordnungsgemäss genehmigt wurden oder gegen die Sicherheitsbestimmungen verstossen, kann die Haftung je nach Umstand sowohl bei der ausführenden Firma als auch bei den zuständigen Behörden liegen. Die Gemeinde informiert nicht ausreichend, die Kirchen werden als Stimme des Volkes ignoriert.
In der Schweiz können mehrere Parteien gegen einen solchen Verstoss vorgehen. Wenn eine Strasse an einem Sonntag repariert wird und dies gegen das geltende Schweizer Gesetz verstösst, das den Ruhetag regelt, könnte die Klage von verschiedenen Seiten eingereicht werden.
Einzelne Bürger: Personen, die sich durch die Arbeiten gestört fühlen oder deren Recht auf den Ruhetag verletzt wird, könnten selbst eine Klage einreichen.
Religiöse Gemeinschaften: Kirchen oder andere religiöse Gemeinschaften, die die Einhaltung des Ruhetags fördern, könnten ebenfalls rechtliche Schritte einleiten.
Gemeinde oder Strafverfolgungsbehörden: In einigen Fällen könnte die Gemeinde selbst oder die örtlichen Behörden ebenfalls aktiv werden, um sicherzustellen, dass das Gesetz eingehalten wird.
Die Klage könnte gegen die Firma, die die Arbeiten durchführt, oder gegen die Gemeinde, die die Erlaubnis für die Arbeiten gegeben hat, gerichtet werden. Die genaue Vorgehensweise hängt von den spezifischen Umständen des Falles und den geltenden Gesetzen ab.
In der Schweiz können Strassenarbeiten, die gegen geltendes Recht oder Vorschriften durchgeführt werden, verschiedene rechtliche Konsequenzen haben. Wenn die Arbeiten nicht ordnungsgemäss genehmigt wurden oder gegen die Sicherheitsbestimmungen verstossen, kann die Haftung je nach Umstand sowohl bei der ausführenden Firma als auch bei den zuständigen Behörden liegen. Die Gemeinde informiert nicht ausreichend, die Kirchen werden als Stimme des Volkes ignoriert.
In der Schweiz können mehrere Parteien gegen einen solchen Verstoss vorgehen. Wenn eine Strasse an einem Sonntag repariert wird und dies gegen das geltende Schweizer Gesetz verstösst, das den Ruhetag regelt, könnte die Klage von verschiedenen Seiten eingereicht werden.
Einzelne Bürger: Personen, die sich durch die Arbeiten gestört fühlen oder deren Recht auf den Ruhetag verletzt wird, könnten selbst eine Klage einreichen.
Religiöse Gemeinschaften: Kirchen oder andere religiöse Gemeinschaften, die die Einhaltung des Ruhetags fördern, könnten ebenfalls rechtliche Schritte einleiten.
Gemeinde oder Strafverfolgungsbehörden: In einigen Fällen könnte die Gemeinde selbst oder die örtlichen Behörden ebenfalls aktiv werden, um sicherzustellen, dass das Gesetz eingehalten wird.
Die Klage könnte gegen die Firma, die die Arbeiten durchführt, oder gegen die Gemeinde, die die Erlaubnis für die Arbeiten gegeben hat, gerichtet werden. Die genaue Vorgehensweise hängt von den spezifischen Umständen des Falles und den geltenden Gesetzen ab.
18.08.2024
Ereignisse der Amtszeit von Luc Humbel
Die Wahl von Pascal Gregor zum neuen Kirchenratspräsidenten der katholischen Landeskirche im Aargau ist tatsächlich von grosser Bedeutung und symbolisiert einen Neuanfang(1. SEPTEMBER 2024) nach den turbulenten Ereignissen der Amtszeit von Luc Humbel.Mehr..
Angesichts der Vorwürfe und hängigen Verfahren, die während Humbels Führung ans Licht kamen, ist der Druck auf Gregor enorm, das Vertrauen in die Landeskirche wiederherzustellen.
Ein zentraler Aspekt seiner Amtszeit wird die Überprüfung der finanziellen Entscheidungen der vergangenen Jahre sein, insbesondere hinsichtlich der Umstellung des Pfarrblattes Horizonte. Dies ist entscheidend, um transparent zu machen, wie Mittel verwendet wurden und um mögliche Missstände anzusprechen. Gregor wird hier zeigen müssen, dass er nicht nur die Probleme erkennt, sondern auch bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und gegebenenfalls notwendige Folgen einzuleiten.
Neben der finanziellen Transparenz wird auch der Dialog mit den unzufriedenen Gemeinden eine Schlüsselrolle spielen. Es ist wichtig, dass Gregor die Gemeinden in die Entscheidungsprozesse einbezieht und ihre Anliegen ernst nimmt statt zj instrumentalisieren, wie sein Vorgänger es zu pflegen wusste. Nur so kann er eine vertrauensvolle Basis schaffen und die Kirche auf einen stabilen und positiven Kurs führen.
Insgesamt ist die Erwartung, dass Gregor mit klarem Blick und einer proaktiven Haltung die Herausforderungen meistert und die katholische Landeskirche Aargau zu neuer Stärke oder zu Fall führt. Mit einem ausgewogenen Ansatz zwischen notwendigen Veränderungen und dem Erhalt der Gemeinschaft der an Christus Glaubenden wird sich zeigen, ob es ihm gelingt, die Landeskirche aus dieser schwierigen Krise gestärkt hervorgehen zu lassen.
Ein zentraler Aspekt seiner Amtszeit wird die Überprüfung der finanziellen Entscheidungen der vergangenen Jahre sein, insbesondere hinsichtlich der Umstellung des Pfarrblattes Horizonte. Dies ist entscheidend, um transparent zu machen, wie Mittel verwendet wurden und um mögliche Missstände anzusprechen. Gregor wird hier zeigen müssen, dass er nicht nur die Probleme erkennt, sondern auch bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und gegebenenfalls notwendige Folgen einzuleiten.
Neben der finanziellen Transparenz wird auch der Dialog mit den unzufriedenen Gemeinden eine Schlüsselrolle spielen. Es ist wichtig, dass Gregor die Gemeinden in die Entscheidungsprozesse einbezieht und ihre Anliegen ernst nimmt statt zj instrumentalisieren, wie sein Vorgänger es zu pflegen wusste. Nur so kann er eine vertrauensvolle Basis schaffen und die Kirche auf einen stabilen und positiven Kurs führen.
Insgesamt ist die Erwartung, dass Gregor mit klarem Blick und einer proaktiven Haltung die Herausforderungen meistert und die katholische Landeskirche Aargau zu neuer Stärke oder zu Fall führt. Mit einem ausgewogenen Ansatz zwischen notwendigen Veränderungen und dem Erhalt der Gemeinschaft der an Christus Glaubenden wird sich zeigen, ob es ihm gelingt, die Landeskirche aus dieser schwierigen Krise gestärkt hervorgehen zu lassen.
15.08.2024
Seit 250 Jahren in Beichtstühlen.
Die Franziskaner feiern ihr Jubiläum
Franziskaner hören Beichte in der Basilika St. Peter seit 250 Jahren. Mehr..
Franziskaner hören Beichte in der Basilika St. Peter seit 250 Jahren. Mehr..
Am 10. August 1774 ernannte Papst Clemens XIV. Franziskaner des Ordens der Minoriten-Konventualen zu Beichtvätern im Vatikanischen Tempel. Sie ersetzten in diesem Gottesdienst die Jesuiten.
Pilger, die nach Rom kommen, können in verschiedenen Sprachen der Welt beichten: Englisch, Chinesisch, Französisch, Spanisch, Maltesisch, Deutsch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Ukrainisch, Ungarisch, Italienisch und sogar in Malayalam, das in Indien gesprochen wird. Von den 14 Strafanstalten stammen sogar fünf aus Polen. Jeder Mönch hört 24 Stunden pro Woche Beichten.
An Wochentagen dauert die Beichte in der Basilika 7.00 bis 12.30 Uhr und von 16.00 bis 19.00 Uhr. Sonntags von 7.00 bis 13.00 Uhr und von 16.00 bis 19.00 Uhr. Wenn auf dem St. Square Die Audienzen finden im Petersdom statt, das Sakrament der Buße und Versöhnung wird jedoch morgens nicht in der Basilika gefeiert.
Das Apostolische Schreiben Miserator Dominus verlangt von den Beichtvätern des Vatikans, dass sie über entsprechende intellektuelle und moralische Qualifikationen verfügen. Ein Kandidat für das Amt des Apostolischen Beichtvaters besteht eine mündliche Prüfung vor der Kommission, legt ein Glaubensbekenntnis ab und erhält die Anerkennung als Apostolischer Beichtvater von der Großen Kardinalpönitentiarie im Petersdom. Peter.
Die Brüder leben in einem Kloster hinter einem Bronzetor, in der Nähe des Hauses der Heiligen Martha, wo der Heilige Vater Franziskus lebt und arbeitet. Spirituelle Söhne des Heiligen Franziskus aus verschiedenen Teilen der Welt bilden die sogenannten Vatikanisches Strafvollzugskollegium.
Quelle: vaticannews.va
Pilger, die nach Rom kommen, können in verschiedenen Sprachen der Welt beichten: Englisch, Chinesisch, Französisch, Spanisch, Maltesisch, Deutsch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Ukrainisch, Ungarisch, Italienisch und sogar in Malayalam, das in Indien gesprochen wird. Von den 14 Strafanstalten stammen sogar fünf aus Polen. Jeder Mönch hört 24 Stunden pro Woche Beichten.
An Wochentagen dauert die Beichte in der Basilika 7.00 bis 12.30 Uhr und von 16.00 bis 19.00 Uhr. Sonntags von 7.00 bis 13.00 Uhr und von 16.00 bis 19.00 Uhr. Wenn auf dem St. Square Die Audienzen finden im Petersdom statt, das Sakrament der Buße und Versöhnung wird jedoch morgens nicht in der Basilika gefeiert.
Das Apostolische Schreiben Miserator Dominus verlangt von den Beichtvätern des Vatikans, dass sie über entsprechende intellektuelle und moralische Qualifikationen verfügen. Ein Kandidat für das Amt des Apostolischen Beichtvaters besteht eine mündliche Prüfung vor der Kommission, legt ein Glaubensbekenntnis ab und erhält die Anerkennung als Apostolischer Beichtvater von der Großen Kardinalpönitentiarie im Petersdom. Peter.
Die Brüder leben in einem Kloster hinter einem Bronzetor, in der Nähe des Hauses der Heiligen Martha, wo der Heilige Vater Franziskus lebt und arbeitet. Spirituelle Söhne des Heiligen Franziskus aus verschiedenen Teilen der Welt bilden die sogenannten Vatikanisches Strafvollzugskollegium.
Quelle: vaticannews.va
14.08.2024
Mariä Himmelfahrt mit Kräutersegnung am 15. August
Am 15. August ist das Hochfest Mariä Himmelfahrt. Seit dem 9. Jahrhundert werden an diesem Tag Kräuterbüschel geweiht. Der Brauch, Blumen und Kräuter zu pflücken, zu Sträussen zu binden und am 15. August segnen zu lassen, ist bis heute lebendig. Mehr..
Kräutersegen
Lasst uns beten! Gott, Du bist allmächtig und lebendig. Du hast durch Dein Wort der Weisheit die gute Schöpfung aus dem Nichts gebildet. Wir danken Dir für alle Bäume und Gewächse, die Blüten und Früchte tragen und die Vielfalt aller Kräuter, Blumen und Getreidesorten, die Menschen und Tieren gut tun und eine heilende Wirkung entfalten.
Wir bitten Dich: Segne all die unterschiedlichen Kräuter und Blumen.
Segne die so liebevoll gebundenen Kräutersträuße durch Deine milde Hand, damit sie über die natürliche Kraft hinaus in großen Nöten helfen und Schutz gewähren.
Gib, dass überall dort wo von diesen gesegneten Kräutern etwas aufbewahrt, mitgetragen oder verwendet wird, von Menschen und Tieren Schaden abgewendet wird und sie Hilfe und Heilung erfahren.
Gott, Du hast Maria in den Himmel aufgenommen.
An ihrem Hochfest danken wir Dir für alle Wunder Deiner Schöpfung.Durch die Heilkräuter und Blumen schenkst Du uns Gesundheit und Freude. Sie zeigen uns die Fülle Deiner Schöpfung.
Zugleich mahnen sie uns zu verantwortlichem und nachhaltigem Umgang mit den Ressourcen unserer Erde und mit unserem Klima.
Schenke uns auf die Fürsprache Mariens Dein Heil.
Lass uns auf dem Weg des Lebens hin zur ewigen Gemeinschaft mir Dir gelangen und jetzt schon in das Lob der ganzen Schöpfung einstimmen, die Dich preist durch Deinen Sohn Jesus Christus in alle Ewigkeit.
Amen.
Kräutersegen
Lasst uns beten! Gott, Du bist allmächtig und lebendig. Du hast durch Dein Wort der Weisheit die gute Schöpfung aus dem Nichts gebildet. Wir danken Dir für alle Bäume und Gewächse, die Blüten und Früchte tragen und die Vielfalt aller Kräuter, Blumen und Getreidesorten, die Menschen und Tieren gut tun und eine heilende Wirkung entfalten.
Wir bitten Dich: Segne all die unterschiedlichen Kräuter und Blumen.
Segne die so liebevoll gebundenen Kräutersträuße durch Deine milde Hand, damit sie über die natürliche Kraft hinaus in großen Nöten helfen und Schutz gewähren.
Gib, dass überall dort wo von diesen gesegneten Kräutern etwas aufbewahrt, mitgetragen oder verwendet wird, von Menschen und Tieren Schaden abgewendet wird und sie Hilfe und Heilung erfahren.
Gott, Du hast Maria in den Himmel aufgenommen.
An ihrem Hochfest danken wir Dir für alle Wunder Deiner Schöpfung.Durch die Heilkräuter und Blumen schenkst Du uns Gesundheit und Freude. Sie zeigen uns die Fülle Deiner Schöpfung.
Zugleich mahnen sie uns zu verantwortlichem und nachhaltigem Umgang mit den Ressourcen unserer Erde und mit unserem Klima.
Schenke uns auf die Fürsprache Mariens Dein Heil.
Lass uns auf dem Weg des Lebens hin zur ewigen Gemeinschaft mir Dir gelangen und jetzt schon in das Lob der ganzen Schöpfung einstimmen, die Dich preist durch Deinen Sohn Jesus Christus in alle Ewigkeit.
Amen.
14.08.2024
"Der Ritter" - Die Weltpremiere des Films ist am 14. August 24
Am 14. August feiert die Kirche das Gedenken an den Heiligen Maksymilian Maria Kolbe. An diesem Tag wird der von der Opoka-Stiftung produzierte Film fast 300 Millionen Haushalte in 150 Ländern auf der ganzen Welt erreichen. Der Film wurde in mehreren Sprachversionen aufbereitet und wird über den amerikanischen Fernsehsender EWTN (Eternal Word Television Network) ausgestrahlt.Mehr..
Das Dokument richtet sich an die Weltöffentlichkeit und soll das Leben des Heiligen zeigen auf dem Hintergrund der Weltgeschichte.
The Knight/Der Ritter wird Millionen von Zuschauern erreichen. Die Weltpremiere des Films ist am 14. August
Der Film wurde in Polen sehr gut aufgenommen. Ich denke, dass es auch dem ausländischen Publikum gefallen wird. Sein Wert ist der historische Kontext des Lebens des Heiligen Maximilian Kolbe, sagte Piotr Pietrus, Chefredakteur von EWTN Polska. Seine reiche Biografie könnte mehreren Menschen geschenkt werden.
Im Film sprechen Experten über das Leben von Pater Maksymilian: Pater Zdzis?aw Kijas, Generalpostulator, Prof. Jan ?aryn, Historiker vom Institut für das Erbe des nationalen Denkens, George Weigel, Theologe, Biograph von Saint. Johannes Paul II. oder Kardinal Gerhard Ludwig Müller.
Im Film auftretende Kommentatoren wie George Weigel und Cardinal Gerhard Ludwig Müller sind Figuren, die dem westlichen und amerikanischen Publikum bekannt sind, sagte Pater Piotr Wi?niowski, Direktor von EWTN Polska
Im internationalen öffentlichen Raum von St. Maksymilian wird vor allem mit dem Märtyrertum in Verbindung gebracht, und wie der Regisseur selbst sagt: Seine reiche Biografie könnte mit mehreren Menschen geteilt werden.
Ich wollte, dass die Leute ihn als einen Mann aus Fleisch und Blut sehen, nicht als Ikone eines Märtyrers. Heilige Maximilian war auch ein Visionär, der gekonnt konservativen Glauben mit Moderne verband; ein Mann mit einem außergewöhnlichen Sinn für Humor und Selbstdistanz; eine Person, die äußerst neugierig auf die Welt ist; unglaublich hartnäckig bei der Erreichung seines Ziels. Er verkörpert den Glauben, dass wahrer Glaube Berge versetzen kann. Das Martyrium war der Höhepunkt seines gesamten Lebens. Deshalb haben wir versucht, sein Leben so originalgetreu wie möglich nachzubilden, fügt er hinzu.
Die Macher wollten mit der Dokumentation den Zuschauer mit der heroischen Haltung und dem Glauben des Märtyrers konfrontieren.
Zur Zeit des hl. Maksymilians Wert war die Gemeinschaft Familie, Kirche, Nation, nicht der Individualismus. Für diese Werte, Saint Maksymilian gab sein Leben. Das ist eine Einstellung, die uns in der heutigen Gesellschaft fehlt, bemerkt Regisseur Micha? Szymanowicz.
Der Ritter Trailer auf youtube
The Knight/Der Ritter wird Millionen von Zuschauern erreichen. Die Weltpremiere des Films ist am 14. August
Der Film wurde in Polen sehr gut aufgenommen. Ich denke, dass es auch dem ausländischen Publikum gefallen wird. Sein Wert ist der historische Kontext des Lebens des Heiligen Maximilian Kolbe, sagte Piotr Pietrus, Chefredakteur von EWTN Polska. Seine reiche Biografie könnte mehreren Menschen geschenkt werden.
Im Film sprechen Experten über das Leben von Pater Maksymilian: Pater Zdzis?aw Kijas, Generalpostulator, Prof. Jan ?aryn, Historiker vom Institut für das Erbe des nationalen Denkens, George Weigel, Theologe, Biograph von Saint. Johannes Paul II. oder Kardinal Gerhard Ludwig Müller.
Im Film auftretende Kommentatoren wie George Weigel und Cardinal Gerhard Ludwig Müller sind Figuren, die dem westlichen und amerikanischen Publikum bekannt sind, sagte Pater Piotr Wi?niowski, Direktor von EWTN Polska
Im internationalen öffentlichen Raum von St. Maksymilian wird vor allem mit dem Märtyrertum in Verbindung gebracht, und wie der Regisseur selbst sagt: Seine reiche Biografie könnte mit mehreren Menschen geteilt werden.
Ich wollte, dass die Leute ihn als einen Mann aus Fleisch und Blut sehen, nicht als Ikone eines Märtyrers. Heilige Maximilian war auch ein Visionär, der gekonnt konservativen Glauben mit Moderne verband; ein Mann mit einem außergewöhnlichen Sinn für Humor und Selbstdistanz; eine Person, die äußerst neugierig auf die Welt ist; unglaublich hartnäckig bei der Erreichung seines Ziels. Er verkörpert den Glauben, dass wahrer Glaube Berge versetzen kann. Das Martyrium war der Höhepunkt seines gesamten Lebens. Deshalb haben wir versucht, sein Leben so originalgetreu wie möglich nachzubilden, fügt er hinzu.
Die Macher wollten mit der Dokumentation den Zuschauer mit der heroischen Haltung und dem Glauben des Märtyrers konfrontieren.
Zur Zeit des hl. Maksymilians Wert war die Gemeinschaft Familie, Kirche, Nation, nicht der Individualismus. Für diese Werte, Saint Maksymilian gab sein Leben. Das ist eine Einstellung, die uns in der heutigen Gesellschaft fehlt, bemerkt Regisseur Micha? Szymanowicz.
Der Ritter Trailer auf youtube
13.08.2024
3,5 Millionen Menschen pilgerten nach Tschenstochau/Polen
Wie jedes Jahr ist der August der Höhepunkt der Wallfahrten nach Tschenstochau/Jasna Góra. Im vergangenen Jahr kamen 3,6 Millionen Pilger zum Bild Unserer Lieben Frau von Tschenstochau. Das sind 1,1 Millionen mehr als vor zwei Jahren. In diesem Jahr erwartet Jasna Góra eine Rekordzahl an Pilgern.Mehr..
Die Pressestelle von Jasna Góra teilte mit, dass seit Beginn der Wallfahrtssaison, d. h. von Mai bis August, 112 Wandergruppen mit insgesamt 14.000 Pilger das Bild Unserer Lieben Frau von Tschenstochau erreichten. Es gab sogar noch mehr Fahrradgruppen, nämlich 161. Insgesamt erreichten 6.000 Radfahrer Jasna Góra. Auch andere Wallfahrten können überraschend sein, etwa die Laufwallfahrt. An dieser Veranstaltung nahmen 16 Gruppen, also ca. 500 Personen, teil. Auch eine Rollschuh-Wallfahrt mit 40 Personen ist bereits eingetroffen. Eine weitere Pilgerreise dieser Art wird bald stattfinden. 24 Personen pilgerten auf Pferd.
Jasna Góra wartet auf weitere Pilger. Die Warschauer Akademische Stadtwallfahrt begann am 5. August und lockte jedes Jahr etwa 2.000 Menschen an. Am selben Tag begann auch die Wallfahrt der behinderten Menschen und Familien. Am 17. August wird die grösste Pilgergruppe an der Tarnauer Wanderwallfahrt teilnehmen, zu der im vergangenen Jahr fast 5,5 Tausend Menschen zählten. Am 22. August aus der Pfarrei des Evangelisten Lukas im Warschauer Stadtteil Jelonki startet eine Fahrradwallfahrt. Viele Pilgergruppen werden in den kommenden Tagen aus ganz Polen aufbrechen.
Die längsten Routen werden von bereits gehenden Pilgern zurückgelegt, darunter: 43. Kaschubische Pilgerfahrt, die aif der Halbinsel-Hel begann und in 19 Tagen 638 km zurücklegt; 40. Stettin-Kamie?-Wallfahrt: Gruppen aus Pustków 636 km in 20 Tagen und aus ?winouj?cie 625 km in 19 Tagen; und 32. E?k-Wallfahrt: Gruppe aus Suwa?ki 560 km in 17 Tagen.
Die Wallfahrt zieht immer noch unterschiedliche Altersgruppen an, von älteren Menschen über junge Menschen bis hin zu Eltern mit Kindern.
Allein im letzten Jahr nahmen 77,5 Tausend Menschen in 228 Gruppen an Wanderwallfahrten teil. Es gab 200 Fahrradgruppen, insgesamt 8,6 Tausend. Radfahrer. An 17 Laufwallfahrten nahmen wiederum 475 Menschen teil.
Im Jahr 2023 war eine der grössten Gruppen nach der Wanderwallfahrt von Tarnów die 44. Radom-Wanderwallfahrt. Die 42. Krakauer Wanderwallfahrt wiederum war auf dem dritten Platz ebenso zahlreich, und die Warschauer Wanderwallfahrt, auch Paulinenwallfahrt genannt, zählte im vergangenen Jahr 4,3 Tausend. Pilger.
Die Pressestelle von Jasna Góra teilte mit, dass seit Beginn der Wallfahrtssaison, d. h. von Mai bis August, 112 Wandergruppen mit insgesamt 14.000 Pilger das Bild Unserer Lieben Frau von Tschenstochau erreichten. Es gab sogar noch mehr Fahrradgruppen, nämlich 161. Insgesamt erreichten 6.000 Radfahrer Jasna Góra. Auch andere Wallfahrten können überraschend sein, etwa die Laufwallfahrt. An dieser Veranstaltung nahmen 16 Gruppen, also ca. 500 Personen, teil. Auch eine Rollschuh-Wallfahrt mit 40 Personen ist bereits eingetroffen. Eine weitere Pilgerreise dieser Art wird bald stattfinden. 24 Personen pilgerten auf Pferd.
Jasna Góra wartet auf weitere Pilger. Die Warschauer Akademische Stadtwallfahrt begann am 5. August und lockte jedes Jahr etwa 2.000 Menschen an. Am selben Tag begann auch die Wallfahrt der behinderten Menschen und Familien. Am 17. August wird die grösste Pilgergruppe an der Tarnauer Wanderwallfahrt teilnehmen, zu der im vergangenen Jahr fast 5,5 Tausend Menschen zählten. Am 22. August aus der Pfarrei des Evangelisten Lukas im Warschauer Stadtteil Jelonki startet eine Fahrradwallfahrt. Viele Pilgergruppen werden in den kommenden Tagen aus ganz Polen aufbrechen.
Die längsten Routen werden von bereits gehenden Pilgern zurückgelegt, darunter: 43. Kaschubische Pilgerfahrt, die aif der Halbinsel-Hel begann und in 19 Tagen 638 km zurücklegt; 40. Stettin-Kamie?-Wallfahrt: Gruppen aus Pustków 636 km in 20 Tagen und aus ?winouj?cie 625 km in 19 Tagen; und 32. E?k-Wallfahrt: Gruppe aus Suwa?ki 560 km in 17 Tagen.
Die Wallfahrt zieht immer noch unterschiedliche Altersgruppen an, von älteren Menschen über junge Menschen bis hin zu Eltern mit Kindern.
Allein im letzten Jahr nahmen 77,5 Tausend Menschen in 228 Gruppen an Wanderwallfahrten teil. Es gab 200 Fahrradgruppen, insgesamt 8,6 Tausend. Radfahrer. An 17 Laufwallfahrten nahmen wiederum 475 Menschen teil.
Im Jahr 2023 war eine der grössten Gruppen nach der Wanderwallfahrt von Tarnów die 44. Radom-Wanderwallfahrt. Die 42. Krakauer Wanderwallfahrt wiederum war auf dem dritten Platz ebenso zahlreich, und die Warschauer Wanderwallfahrt, auch Paulinenwallfahrt genannt, zählte im vergangenen Jahr 4,3 Tausend. Pilger.
13.08.2024
Vor 80 Jahren begannen die Deutschen mit den Deportationen nach KL-Auschwitz
Fast 13.000 Warschauer, darunter Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen, wurden nach Ausbruch des Aufstands in der Hauptstadt Polens von den Deutschen nach Auschwitz deportiert. Am 12. und 13. August 1944 trafen dort die ersten beiden und zahlreichsten Transporte mit insgesamt 6.000 Menschen ein.Mehr..
Nach Ausbruch des Warschauer Aufstands und seiner Niederschlagung deportierten die Deutschen 550.000 Menschen. Stadteinwohner und 100 Tausend Menschen aus der unmittelbaren Umgebung. Sie wurden in ein eigens eingerichtetes Durchgangslager in Pruszków gebracht. 55 Tausend Von dort wurden Menschen in Konzentrationslager deportiert, darunter 13.000. nach Auschwitz.
Die Deutschen brachten die Warschauer in das KZ Auschwitz II-Birkenau. Unter den Festgenommenen befanden sich Regierungsbeamte, Wissenschaftler, Künstler, Ärzte, Händler und Arbeiter. Es gab verletzte, kranke, behinderte und schwangere Frauen. Die Zahl der Deportierten reichte von Säuglingen im Alter von nur wenigen Wochen bis hin zu Menschen im Alter von 90 Jahren. Die überwiegende Mehrheit der Verschleppten waren Polen. Es gab jedoch Fälle, in denen Menschen anderer Nationalitäten nach Auschwitz geschickt wurden, darunter auch Juden, die sich auf sogenannten Arierpapieren versteckten.
Die Deutschen deportierten Tausende Menschen
Bei den grössten Transporten am 12. und 13. August brachten die Deutschen 4.000. Frauen und zweitausend Männer. Unter ihnen waren 1.000. Kinder beiderlei Geschlechts. Am 4. September traf ein weiterer Transport von 3.087 Kindern, Frauen und Männern aus Pruszków ein. Am 13. und 17. September wurden weitere 4.000 Mensvhen deportiert.
Der Transport fand unter schrecklichen Bedingungen statt.
Alle fuhren im Stehen, es gab keine Toiletten, es war eng, man konnte sich nicht hinsetzen, wenn jemand in die Hocke ging, fielen andere darauf erinnerte sich Eulalia Matusiak, damals 12 Jahre alt.
Bogdan Bartnikowski, damals 12, war Verbindungsmann im Warschauer Aufstand. Die Deutschen brachten ihn zusammen mit seiner Mutter ins Lager. Im Januar 2020 erinnerte sich Bartnikowski in einem Interview:
Es war die Nacht vom 11. auf den 12. August 1944. Der Zug hielt an der Rampe in Birkenau und die Wagentüren öffneten sich. Das Licht der Scheinwerfer blitzte uns an. Ich sah SS-Männer mit Waffen, die auf uns gerichtet waren. Die Gefangenen begannen, uns aus den Waggons zu ziehen; Wirf es einfach an den Straßenrand. Als ich neben dem Waggon stand, sah ich die SS-Männer, die Dächer der Männerlagerbaracken und weiter hinten zwei hohe Schornsteine, aus denen mehrere Meter hohe Flammen schossen. Das war meine erste Erinnerung an Birkenau.
Da war es völlig dunkel
Bei ihrer Ankunft brachten die Deutschen Eulalia Matusiak zur Kaserne. Dort war es völlig dunkel, ich wusste nicht, wie ich mich bewegen sollte, und hinter uns ertönten Rufe, die uns aufforderten, schneller hineinzugehen. Dort war kein Platz, und schließlich fragte irgendwo oben jemand: Wer bist du? Ich hieß Lilka und das war mein Spitzname. Na ja, zumindest hier. Jemand half mir und ich kletterte auf die oberste Koje. Da waren einige Frauen und sie sagten zueinander: Schau! Es ist ein Kind! Woher kommst du?, sage ich: aus Warschau. Und sie sagten: Was ist mit Warschau? Ich sage: Aufstand. Aufstand in Warschau!? Und ich musste über den Aufstand reden und reden. Sie waren begeistert davon. Endlich bin ich eingeschlafen. Ich glaube, sie haben mir ein Stück Brot gegeben. Als ich morgens aufwachte, lag ein Stück Brot neben mir, aber sie waren weg - erinnerte sie sich.
Die meisten Häftlinge der Warschauer Transporte wurden nach einigen bis etwa einem Dutzend Wochen in andere Lager tief im Dritten Reich verlegt und in der Rüstungsindustrie eingesetzt. Die Deutschen begannen bereits mit der Evakuierung von Auschwitz. Im Januar 1945 wurden mindestens 602 Frauen mit Kindern, darunter auch die im Lager Geborenen, in Lager in Berlin deportiert. Einige Häftlinge kamen während der Evakuierungs-Todesmärsche ums Leben, andere erlebten ihre Befreiung in Lagern im Reich. Als die Rote Armee in Auschwitz einmarschierte, lebten dort mindestens 298 Warschauer.
Zu denen, die von den Deutschen nach Westen vertrieben wurden, gehörte auch Leokadia Rowi?ska. Als sie im August in Birkenau ankam, war sie schwanger. Im Januar 1945 entschloss sie sich aus Angst vor dem Tod zu einem Evakuierungsmarsch. Die Kolonne der weiblichen Häftlinge wurde am 18. Januar abgezogen. Leokadia ging 30 km. Bei einem nächtlichen Aufenthalt im Dorf Por?ba trennte sie sich von der Kolonne und suchte bei zwei jüdischen Frauen im Dorf Unterschlupf. Am 21. Januar gebar sie einen Sohn, Ireneusz. Das Kind war blau und atmete schlecht. Der Junge starb am 30. Januar.
Die Deutschen gründeten 1940 das Lager Auschwitz, um Polen einzusperren. Zwei Jahre später wurde Auschwitz II-Birkenau gegründet. Es wurde zum Ort der Judenvernichtung. Im Lagerkomplex gab es auch ein Netz von Außenlagern. In Auschwitz töteten die Deutschen mindestens 1,1 Millionen Menschen, hauptsächlich Juden, aber auch Polen, Roma, sowjetische Kriegsgefangene und Menschen anderer Nationalitäten.
Nach Ausbruch des Warschauer Aufstands und seiner Niederschlagung deportierten die Deutschen 550.000 Menschen. Stadteinwohner und 100 Tausend Menschen aus der unmittelbaren Umgebung. Sie wurden in ein eigens eingerichtetes Durchgangslager in Pruszków gebracht. 55 Tausend Von dort wurden Menschen in Konzentrationslager deportiert, darunter 13.000. nach Auschwitz.
Die Deutschen brachten die Warschauer in das KZ Auschwitz II-Birkenau. Unter den Festgenommenen befanden sich Regierungsbeamte, Wissenschaftler, Künstler, Ärzte, Händler und Arbeiter. Es gab verletzte, kranke, behinderte und schwangere Frauen. Die Zahl der Deportierten reichte von Säuglingen im Alter von nur wenigen Wochen bis hin zu Menschen im Alter von 90 Jahren. Die überwiegende Mehrheit der Verschleppten waren Polen. Es gab jedoch Fälle, in denen Menschen anderer Nationalitäten nach Auschwitz geschickt wurden, darunter auch Juden, die sich auf sogenannten Arierpapieren versteckten.
Die Deutschen deportierten Tausende Menschen
Bei den grössten Transporten am 12. und 13. August brachten die Deutschen 4.000. Frauen und zweitausend Männer. Unter ihnen waren 1.000. Kinder beiderlei Geschlechts. Am 4. September traf ein weiterer Transport von 3.087 Kindern, Frauen und Männern aus Pruszków ein. Am 13. und 17. September wurden weitere 4.000 Mensvhen deportiert.
Der Transport fand unter schrecklichen Bedingungen statt.
Alle fuhren im Stehen, es gab keine Toiletten, es war eng, man konnte sich nicht hinsetzen, wenn jemand in die Hocke ging, fielen andere darauf erinnerte sich Eulalia Matusiak, damals 12 Jahre alt.
Bogdan Bartnikowski, damals 12, war Verbindungsmann im Warschauer Aufstand. Die Deutschen brachten ihn zusammen mit seiner Mutter ins Lager. Im Januar 2020 erinnerte sich Bartnikowski in einem Interview:
Es war die Nacht vom 11. auf den 12. August 1944. Der Zug hielt an der Rampe in Birkenau und die Wagentüren öffneten sich. Das Licht der Scheinwerfer blitzte uns an. Ich sah SS-Männer mit Waffen, die auf uns gerichtet waren. Die Gefangenen begannen, uns aus den Waggons zu ziehen; Wirf es einfach an den Straßenrand. Als ich neben dem Waggon stand, sah ich die SS-Männer, die Dächer der Männerlagerbaracken und weiter hinten zwei hohe Schornsteine, aus denen mehrere Meter hohe Flammen schossen. Das war meine erste Erinnerung an Birkenau.
Da war es völlig dunkel
Bei ihrer Ankunft brachten die Deutschen Eulalia Matusiak zur Kaserne. Dort war es völlig dunkel, ich wusste nicht, wie ich mich bewegen sollte, und hinter uns ertönten Rufe, die uns aufforderten, schneller hineinzugehen. Dort war kein Platz, und schließlich fragte irgendwo oben jemand: Wer bist du? Ich hieß Lilka und das war mein Spitzname. Na ja, zumindest hier. Jemand half mir und ich kletterte auf die oberste Koje. Da waren einige Frauen und sie sagten zueinander: Schau! Es ist ein Kind! Woher kommst du?, sage ich: aus Warschau. Und sie sagten: Was ist mit Warschau? Ich sage: Aufstand. Aufstand in Warschau!? Und ich musste über den Aufstand reden und reden. Sie waren begeistert davon. Endlich bin ich eingeschlafen. Ich glaube, sie haben mir ein Stück Brot gegeben. Als ich morgens aufwachte, lag ein Stück Brot neben mir, aber sie waren weg - erinnerte sie sich.
Die meisten Häftlinge der Warschauer Transporte wurden nach einigen bis etwa einem Dutzend Wochen in andere Lager tief im Dritten Reich verlegt und in der Rüstungsindustrie eingesetzt. Die Deutschen begannen bereits mit der Evakuierung von Auschwitz. Im Januar 1945 wurden mindestens 602 Frauen mit Kindern, darunter auch die im Lager Geborenen, in Lager in Berlin deportiert. Einige Häftlinge kamen während der Evakuierungs-Todesmärsche ums Leben, andere erlebten ihre Befreiung in Lagern im Reich. Als die Rote Armee in Auschwitz einmarschierte, lebten dort mindestens 298 Warschauer.
Zu denen, die von den Deutschen nach Westen vertrieben wurden, gehörte auch Leokadia Rowi?ska. Als sie im August in Birkenau ankam, war sie schwanger. Im Januar 1945 entschloss sie sich aus Angst vor dem Tod zu einem Evakuierungsmarsch. Die Kolonne der weiblichen Häftlinge wurde am 18. Januar abgezogen. Leokadia ging 30 km. Bei einem nächtlichen Aufenthalt im Dorf Por?ba trennte sie sich von der Kolonne und suchte bei zwei jüdischen Frauen im Dorf Unterschlupf. Am 21. Januar gebar sie einen Sohn, Ireneusz. Das Kind war blau und atmete schlecht. Der Junge starb am 30. Januar.
Die Deutschen gründeten 1940 das Lager Auschwitz, um Polen einzusperren. Zwei Jahre später wurde Auschwitz II-Birkenau gegründet. Es wurde zum Ort der Judenvernichtung. Im Lagerkomplex gab es auch ein Netz von Außenlagern. In Auschwitz töteten die Deutschen mindestens 1,1 Millionen Menschen, hauptsächlich Juden, aber auch Polen, Roma, sowjetische Kriegsgefangene und Menschen anderer Nationalitäten.
12.08.2024
Erkennen, was das Wichtigste ist
Daniel Ric wirft in seiner Aussprache einen kritischen Blick auf die aktuelle kirchliche Szene in der Deutschschweiz. Er ruft zu einer Neubesinnung auf, welche die Feier der Eucharistie in den Mittelpunkt stellt.Mehr..
Ein befreundeter Priester hat kürzlich in einer Predigt die Frage aufgeworfen, was das Wichtigste im Leben sei. Und er gab gleich selbst die Antwort: «Das Wichtigste ist, zu wissen, was das Wichtigste ist.»
Diese scheinbare Tautologie bringt zum Ausdruck, dass ein Mensch, dem ein oberstes Ziel fehlt, in eine Orientierungslosigkeit verfällt, die ihm jeden Sinn und jede Motivation raubt. Lehrer beispielsweise wissen, wie schwierig es ist, Jugendliche, die keine Berufs- oder Lebensziele (diese können vom Erwerb eines schönen Autos bis hin zur Gründung einer Familie reichen) haben, zum Lernen zu bewegen. Obwohl wir selbstverständlich nicht alle obersten Ziele als gleichwertig betrachten können, so ist es tatsächlich wahr, dass die Absenz eines zu erreichenden Ideals für den Menschen den schlimmsten Zustand darstellt. Auch wenn uns von der Werbeindustrie bis hin zu esoterisch angehauchten Lebensratgebern suggeriert wird, der Mensch könne sich jeden Tag neu erfinden, so gibt die Existenz eines obersten Ziels die notwendige Stabilität, um auch unseren Alltag gelassener zu meistern. Die Verbissenheit und Schnelligkeit, mit der Menschen heutzutage oft auf banale und nebensächliche Petitessen reagieren, zeugt von einer fehlenden Prioritätensetzung, so letztere überhaupt existiert. Wenn sich ein Mensch das materielle Ziel setzt, Geld für einen Hauskauf anzusparen, eine sportliche Höchstleistung wie den Marathon zu meistern oder dem Wunsch nacheifert, möglichst viel Wissen in einem bestimmten Fachbereich zu erwerben, so wird er sich nicht so schnell über eine Zugverspätung, den lauwarmen Kaffee im Restaurant oder die Macken seiner Mitmenschen aufregen. Umso erhabener und höher das Ziel, desto grossherziger geht der oder die Zielsetzende durchs Leben.
Fehlender Mut, die richtigen Prioritäten zu setzen
Wenn wir nun den Blick auf die Institution werfen, die den Wunsch haben sollte, die Menschen zum höchsten Gut dem ewigen Glück in der Anschauung Gottes zu geleiten, so müssten wir erwarten, dass gerade hier Geduld, Gelassenheit und Grossherzigkeit gefordert sind. Jeder, der mit der Situation in der Deutschschweizer Kirche vertraut ist, weiss jedoch, dass es sich oft leider genau umgekehrt verhält. In den Kirchgemeinden und Pfarreien stehen meist die Befindlichkeiten und Eitelkeiten der Angestellten im Zentrum des Geschehens und nicht das Wohl der Gläubigen. Verbissen wird um Stellenprozente, um Befugnisse, Funktionsbezeichnungen und Löhne gekämpft. Dazu gesellt sich noch eine unbeschreibliche Kleinlichkeit und Kleinkariertheit in der Organisation von ganz einfachen Dingen wie Apéros, Kirchenchoreinsätzen oder anderen Pfarreianlässen. Damit sich bloss niemand übergangen fühlt, müssen unzählige Sitzungen für Abläufe organisiert werden, die eigentlich Sache des gesunden Menschenverstandes wären. Sicherlich ist dieser Hang zu überflüssigen Besprechungen und Sitzungen nicht nur eine rein kirchliche, sondern eine gesamtgesellschaftliche Dekadenzerscheinung. Es scheint jedoch, dass die hiesige Kirche am stärksten davon betroffen ist.
Die Apathie, die in den Pfarreien, Kirchgemeinden, Kantonalkirchen bis hin zu den Bistumsleitungen anzutreffen ist, erinnert unweigerlich an die «Arbeitslosen von Marienthal». Die von Marie Jahoda, Paul Felix Lazarsfeld und Hans Zeisel im Jahre 1933 durchgeführte Studie in einer Arbeitersiedlung in der Nähe von Wien zeigte auf, welche Auswirkungen eine langandauernde Arbeitslosigkeit auf den Menschen hat. Ein langsameres Schritttempo, der Verlust jeglichen Zeitgefühls bis hin zu einer geringeren kulturellen Aktivität (obwohl mehr Zeit zur Verfügung stünde durch die Arbeitslosigkeit) waren die sichtbaren Symptome der fehlenden Struktur, die durch die Erwerbslosigkeit entstand. Die Situation, welche die Soziologen in den 30er-Jahren in Marienthal vorfanden, spiegelt sich fast 1 zu 1 in den meisten Deutschschweizer Pfarreien wider. Obwohl die Seelsorger und andere kirchliche Mitarbeitenden genügend Zeit hätten, das Pfarreileben durch verschiedene Angebote zu bereichern, verharren sie oft in einer wie gelähmt wirkenden Passivität. Selbstverständlich gilt dies nicht für alle kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insbesondere gibt es viele Priester, die tagein, tagaus selbstlos und gewissenhaft ihren Dienst als Seelsorger erfüllen, nicht selten bis an den Rand der Erschöpfung. Vielfach sind es Priester, die in Treue zur kirchlichen Lehre und Überlieferung ihrer Berufung nachgehen, dabei zum Verdruss progressiver Kreise gerade bei Jugendlichen auf Anklang stossen und genau deshalb ausgegrenzt oder gar mit dem Entzug der Missio canonica «belohnt» werden.
Warnung vor Illusionen
Allerdings gilt es, in diesem Zusammenhang auf zwei falsche Vorstellungen hinzuweisen, die sich in konservativen Kreisen hartnäckig halten: Einerseits die Meinung, dass viele Pfarreien zwar nicht lehramtstreue Anlässe durchführen, jedoch vielerlei andere nützliche Dinge. Wer jedoch die Tätigkeiten einer Pfarrei quantifiziert, kommt schnell zur Erkenntnis, dass die meisten Ortskirchen in eine regelrechte Starre geraten sind, die nur noch versucht, den Status quo zu verwalten. Als Beispiel einer solchen Verwaltung des kirchlichen Lebens sind die Pastoralräume zu nennen, die in den letzten Jahren im Bistum Basel wie Pilze aus dem Boden schossen. Sie dienen nur noch dazu, eine Scheinwirklichkeit aufrechtzuerhalten, die von der Unfähigkeit der Verantwortungsträger ablenken soll, dem Niedergang der Kirche entgegenzuwirken.
Ein zweites dominierendes Narrativ ist die religionsökonomische Auffassung, wonach der momentane Schlendrian einzig und allein durch die reichlich fliessenden Kirchensteuern entstehe. Fielen diese weg und wäre die Kirche wie in vielen anderen Ländern der Welt auf Spenden angewiesen, würden sich die Anstrengungen massiv erhöhen, die Menschen für den Glauben zu gewinnen. Auch wenn ich in der gegenwärtigen Situation ebenfalls ein Befürworter der Abschaffung des dualen Systems bin, so ist es falsch zu glauben, dass sich plötzlich alles zum Besseren verändern würde, wenn die Kirche keine Steuergelder mehr hätte. Geld bleibt immer ein extrinsischer Motivator, dessen Existenz zwar die unerfreuliche Nebenerscheinung mit sich bringt, dass viele Menschen von und nicht für die Kirche leben, dessen Wegfall jedoch nicht automatisch authentischere Laien und bessere Priester hervorbringt. Die romantisierende Vorstellung, Armut schaffe automatisch bessere Christen, verkennt, dass die Seligpreisungen Jesu für diejenigen, die arm vor Gott sind, sich nicht ausschliesslich auf das Materielle beziehen. Auch eine materiell arme Ortskirche, die Gott und seinen Geboten nicht die erste Stelle einräumt, wird diesem Aufruf Jesu nicht gerecht.
Möchte man die spirituelle Auszehrung, die unsere hiesigen Pfarreien seit Jahren heimsucht, lösen, muss man meines Erachtens wieder ein klares Ziel und einen klaren Auftrag fassen, welche die Richtung für alle anderen Handlungen der kirchlichen Akteure vorgeben. Das oberste Ziel kann dabei nur dasjenige sein, das stets die oberste Priorität in der Kirche hatte: Das ewige Heil der Seelen. Es genügt nicht, wenn heutige Seelsorger nur über weltliche Dinge reden, ohne dabei eschatologische Fragen zu berücksichtigen. Wenn ökologische und soziale Themen Hauptgegenstand von Predigten sind, ohne dabei eine Brücke zu schlagen zur Frage, was Sinn und Zweck der menschlichen Existenz ist, dann wird die kirchliche Verkündigung obsolet.
Symbolbild. (Bild: fauxels/Pexels)
Persönlich habe ich grosse Zweifel, dass es den jetzigen kirchlichen Verantwortungsträgern in der Deutschschweizer Kirche gelingt, diesen Spagat zwischen weltlichen und geistigen Themen zu schaffen. Der Personalbestand ist erstens zu stark ausgedünnt und zweitens oft zu weit entfernt vom Alltag der kirchlichen Basis, um die Fähigkeit zu besitzen, aus der Tiefe der katholischen Theologie heraus Antworten zu liefern für die drängenden Fragen unserer Zeit. Wenn konservative Katholiken sich über die Anbiederung an den Zeitgeist aufregen, die von vielen Schweizer Theologen, Priestern und Bischöfen betrieben wird, so muss darin vor allem eine grosse Hilflosigkeit und Überforderung erblickt werden. Wie sollen kirchliche Akteure, die selten in Kontakt kommen mit jungen Familien, normalen Angestellten und am Rande der Gesellschaft stehenden Personen, die Frohe Botschaft so auslegen, dass diese für Menschen, die kirchlich nicht sozialisiert sind, attraktiv wirkt? Es ist menschlich nachvollziehbar, dass man den mühsamen Weg, der im Verlassen der Komfortzone besteht, vermeidet und stattdessen einfach das repetiert, was in den Medien zu gewissen Themen propagiert wird. Da die Auflagen vieler Tageszeitungen jedoch stärker zurückgehen als die Mitgliederzahlen der katholischen und reformierten Kirche, stellt dieser Verzicht auf eigenes Denken ein «Race to the bottom» dar, das sich Kirche und Presse liefern.
Mittelpunkt des kirchlichen Lebens: die Feier der Eucharistie
In dieser Situation wäre es notwendig, einen Neuanfang zu wagen, der den Mut beinhaltet, die eigene Schwäche zu erkennen und dazu zu stehen. Es ist keine Schande, dass die kirchlichen Repräsentanten momentan sichtlich überfordert sind, Sinnvolles zur gesellschaftlichen Diskussion beizutragen. Um die nötige Neuevangelisierung einzuleiten, muss die hiesige Kirche neben dem Ziel, die Menschen zum ewigen Heil zu führen, auch einen konkreten Auftrag formulieren. Wie bei einem Schüler, der durch schulische Enttäuschungen total demotiviert ist, muss dieser Auftrag so konkret wie möglich sein, damit keine Energie und Motivation verloren gehen, weil man sich zu viele Gedanken machen muss, was die nächsten Schritte sind, um dem Auftrag gerecht zu werden. Dieser klare Auftrag, der aus 11 Jüngern mehr als eine Milliarde Gläubige machte, wurde uns von Jesus Christus gegeben: Die Feier der Eucharistie. Die leeren Worthülsen, mit denen unzählige Broschüren, Homepages und Verlautbarungen von Pfarrblättern und Kirchgemeinde-Bulletins vollgestopft werden und bei denen schwammige Botschaften und Wünsche als Leitlinien der Seelsorgearbeit deklariert werden, sollten der Aussage des Zweiten Vatikanums weichen, das die Eucharistie als Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens bezeichnet hat. Alle Anstrengungen einer Pfarrei sollten darauf ausgerichtet sein, den Gläubigen die Feier der Eucharistie zu ermöglichen. Dies nicht nur am Wochenende, sondern auch möglichst häufig während der Woche. Hinzu kommt, dass man in der Katechese auch den Kindern und Jugendlichen aufzeigen sollte, weshalb die Feier der Heiligen Messe für Katholiken eine solch grosse Bedeutung hat. Mir ist klar, dass viele Leserinnen und Leser diesen Vorschlag zur Neuevangelisierung als naiven Wunsch betrachten könnten, in eine verklärte Vergangenheit zurückkehren zu wollen, in der die Feier der Heiligen Messe alle Glaubenszweifel, welche die Moderne dem heutigen Menschen aufbürdet, verschwinden lässt. Ohne diese Nostalgie zu teilen, gibt es jedoch eine sehr berechtigte Hoffnung, die Lösung der gegenwärtigen Krise in einer Rückbesinnung auf die Eucharistie zu suchen und zu finden. Man kann nicht die Augen vor der Tatsache verschliessen, dass es einen negativen Zusammenhang gibt zwischen der Häufigkeit von Heiligen Messen und Kirchenaustrittsraten. Dass beispielsweise viele Kantonalkirchen im Bistum Basel zu den Spitzenreitern bei den Kirchenaustritten gehören und gleichzeitig die untersten Ränge belegen, was die angebotene Anzahl Eucharistiefeiern pro Gläubige anbelangt, ist ein statistischer Fakt. Wenn eine Organisation ihren Mitgliedern nicht mehr die Gewissheit vermittelt, einen zentralen Auftrag zu haben, schwindet die Bereitschaft, dieser Institution anzugehören. Weshalb sollte jemand eine Kirche ernst nehmen, der es selbst nicht ernst damit ist, den Auftrag ihres Gründers zu erfüllen? Ähnlich verhält es sich mit den Angestellten. Alle Lohnreglemente, Pflichtenhefte und Mitarbeitergespräche können nicht einen klaren Auftrag ersetzen, nach dem sich alle vom Bischof bis zum Sakristan auszurichten haben. Die ganze Diskussion rund um die Frage, inwiefern man die Hierarchie in der Kirche flacher machen könne, würde schnell obsolet, wenn allen klar wäre, dass die kirchliche Organisation keinen Selbstzweck darstellt, sondern dazu dient, den Gläubigen durch die Feier der Heiligen Messe und die Spendung aller anderen Sakramente zu dienen. Wenn jeder wieder weiss, was das Wichtigste im kirchlichen Leben ist, wird die gegenwärtige Apathie sich langsam in eine Leidenschaft für die Verbreitung der Frohen Botschaft verwandeln, um so die Menschen, die momentan noch Christus fern sind, gewinnen zu können.
Ein befreundeter Priester hat kürzlich in einer Predigt die Frage aufgeworfen, was das Wichtigste im Leben sei. Und er gab gleich selbst die Antwort: «Das Wichtigste ist, zu wissen, was das Wichtigste ist.»
Diese scheinbare Tautologie bringt zum Ausdruck, dass ein Mensch, dem ein oberstes Ziel fehlt, in eine Orientierungslosigkeit verfällt, die ihm jeden Sinn und jede Motivation raubt. Lehrer beispielsweise wissen, wie schwierig es ist, Jugendliche, die keine Berufs- oder Lebensziele (diese können vom Erwerb eines schönen Autos bis hin zur Gründung einer Familie reichen) haben, zum Lernen zu bewegen. Obwohl wir selbstverständlich nicht alle obersten Ziele als gleichwertig betrachten können, so ist es tatsächlich wahr, dass die Absenz eines zu erreichenden Ideals für den Menschen den schlimmsten Zustand darstellt. Auch wenn uns von der Werbeindustrie bis hin zu esoterisch angehauchten Lebensratgebern suggeriert wird, der Mensch könne sich jeden Tag neu erfinden, so gibt die Existenz eines obersten Ziels die notwendige Stabilität, um auch unseren Alltag gelassener zu meistern. Die Verbissenheit und Schnelligkeit, mit der Menschen heutzutage oft auf banale und nebensächliche Petitessen reagieren, zeugt von einer fehlenden Prioritätensetzung, so letztere überhaupt existiert. Wenn sich ein Mensch das materielle Ziel setzt, Geld für einen Hauskauf anzusparen, eine sportliche Höchstleistung wie den Marathon zu meistern oder dem Wunsch nacheifert, möglichst viel Wissen in einem bestimmten Fachbereich zu erwerben, so wird er sich nicht so schnell über eine Zugverspätung, den lauwarmen Kaffee im Restaurant oder die Macken seiner Mitmenschen aufregen. Umso erhabener und höher das Ziel, desto grossherziger geht der oder die Zielsetzende durchs Leben.
Fehlender Mut, die richtigen Prioritäten zu setzen
Wenn wir nun den Blick auf die Institution werfen, die den Wunsch haben sollte, die Menschen zum höchsten Gut dem ewigen Glück in der Anschauung Gottes zu geleiten, so müssten wir erwarten, dass gerade hier Geduld, Gelassenheit und Grossherzigkeit gefordert sind. Jeder, der mit der Situation in der Deutschschweizer Kirche vertraut ist, weiss jedoch, dass es sich oft leider genau umgekehrt verhält. In den Kirchgemeinden und Pfarreien stehen meist die Befindlichkeiten und Eitelkeiten der Angestellten im Zentrum des Geschehens und nicht das Wohl der Gläubigen. Verbissen wird um Stellenprozente, um Befugnisse, Funktionsbezeichnungen und Löhne gekämpft. Dazu gesellt sich noch eine unbeschreibliche Kleinlichkeit und Kleinkariertheit in der Organisation von ganz einfachen Dingen wie Apéros, Kirchenchoreinsätzen oder anderen Pfarreianlässen. Damit sich bloss niemand übergangen fühlt, müssen unzählige Sitzungen für Abläufe organisiert werden, die eigentlich Sache des gesunden Menschenverstandes wären. Sicherlich ist dieser Hang zu überflüssigen Besprechungen und Sitzungen nicht nur eine rein kirchliche, sondern eine gesamtgesellschaftliche Dekadenzerscheinung. Es scheint jedoch, dass die hiesige Kirche am stärksten davon betroffen ist.
Die Apathie, die in den Pfarreien, Kirchgemeinden, Kantonalkirchen bis hin zu den Bistumsleitungen anzutreffen ist, erinnert unweigerlich an die «Arbeitslosen von Marienthal». Die von Marie Jahoda, Paul Felix Lazarsfeld und Hans Zeisel im Jahre 1933 durchgeführte Studie in einer Arbeitersiedlung in der Nähe von Wien zeigte auf, welche Auswirkungen eine langandauernde Arbeitslosigkeit auf den Menschen hat. Ein langsameres Schritttempo, der Verlust jeglichen Zeitgefühls bis hin zu einer geringeren kulturellen Aktivität (obwohl mehr Zeit zur Verfügung stünde durch die Arbeitslosigkeit) waren die sichtbaren Symptome der fehlenden Struktur, die durch die Erwerbslosigkeit entstand. Die Situation, welche die Soziologen in den 30er-Jahren in Marienthal vorfanden, spiegelt sich fast 1 zu 1 in den meisten Deutschschweizer Pfarreien wider. Obwohl die Seelsorger und andere kirchliche Mitarbeitenden genügend Zeit hätten, das Pfarreileben durch verschiedene Angebote zu bereichern, verharren sie oft in einer wie gelähmt wirkenden Passivität. Selbstverständlich gilt dies nicht für alle kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insbesondere gibt es viele Priester, die tagein, tagaus selbstlos und gewissenhaft ihren Dienst als Seelsorger erfüllen, nicht selten bis an den Rand der Erschöpfung. Vielfach sind es Priester, die in Treue zur kirchlichen Lehre und Überlieferung ihrer Berufung nachgehen, dabei zum Verdruss progressiver Kreise gerade bei Jugendlichen auf Anklang stossen und genau deshalb ausgegrenzt oder gar mit dem Entzug der Missio canonica «belohnt» werden.
Warnung vor Illusionen
Allerdings gilt es, in diesem Zusammenhang auf zwei falsche Vorstellungen hinzuweisen, die sich in konservativen Kreisen hartnäckig halten: Einerseits die Meinung, dass viele Pfarreien zwar nicht lehramtstreue Anlässe durchführen, jedoch vielerlei andere nützliche Dinge. Wer jedoch die Tätigkeiten einer Pfarrei quantifiziert, kommt schnell zur Erkenntnis, dass die meisten Ortskirchen in eine regelrechte Starre geraten sind, die nur noch versucht, den Status quo zu verwalten. Als Beispiel einer solchen Verwaltung des kirchlichen Lebens sind die Pastoralräume zu nennen, die in den letzten Jahren im Bistum Basel wie Pilze aus dem Boden schossen. Sie dienen nur noch dazu, eine Scheinwirklichkeit aufrechtzuerhalten, die von der Unfähigkeit der Verantwortungsträger ablenken soll, dem Niedergang der Kirche entgegenzuwirken.
Ein zweites dominierendes Narrativ ist die religionsökonomische Auffassung, wonach der momentane Schlendrian einzig und allein durch die reichlich fliessenden Kirchensteuern entstehe. Fielen diese weg und wäre die Kirche wie in vielen anderen Ländern der Welt auf Spenden angewiesen, würden sich die Anstrengungen massiv erhöhen, die Menschen für den Glauben zu gewinnen. Auch wenn ich in der gegenwärtigen Situation ebenfalls ein Befürworter der Abschaffung des dualen Systems bin, so ist es falsch zu glauben, dass sich plötzlich alles zum Besseren verändern würde, wenn die Kirche keine Steuergelder mehr hätte. Geld bleibt immer ein extrinsischer Motivator, dessen Existenz zwar die unerfreuliche Nebenerscheinung mit sich bringt, dass viele Menschen von und nicht für die Kirche leben, dessen Wegfall jedoch nicht automatisch authentischere Laien und bessere Priester hervorbringt. Die romantisierende Vorstellung, Armut schaffe automatisch bessere Christen, verkennt, dass die Seligpreisungen Jesu für diejenigen, die arm vor Gott sind, sich nicht ausschliesslich auf das Materielle beziehen. Auch eine materiell arme Ortskirche, die Gott und seinen Geboten nicht die erste Stelle einräumt, wird diesem Aufruf Jesu nicht gerecht.
Möchte man die spirituelle Auszehrung, die unsere hiesigen Pfarreien seit Jahren heimsucht, lösen, muss man meines Erachtens wieder ein klares Ziel und einen klaren Auftrag fassen, welche die Richtung für alle anderen Handlungen der kirchlichen Akteure vorgeben. Das oberste Ziel kann dabei nur dasjenige sein, das stets die oberste Priorität in der Kirche hatte: Das ewige Heil der Seelen. Es genügt nicht, wenn heutige Seelsorger nur über weltliche Dinge reden, ohne dabei eschatologische Fragen zu berücksichtigen. Wenn ökologische und soziale Themen Hauptgegenstand von Predigten sind, ohne dabei eine Brücke zu schlagen zur Frage, was Sinn und Zweck der menschlichen Existenz ist, dann wird die kirchliche Verkündigung obsolet.
Symbolbild. (Bild: fauxels/Pexels)
Persönlich habe ich grosse Zweifel, dass es den jetzigen kirchlichen Verantwortungsträgern in der Deutschschweizer Kirche gelingt, diesen Spagat zwischen weltlichen und geistigen Themen zu schaffen. Der Personalbestand ist erstens zu stark ausgedünnt und zweitens oft zu weit entfernt vom Alltag der kirchlichen Basis, um die Fähigkeit zu besitzen, aus der Tiefe der katholischen Theologie heraus Antworten zu liefern für die drängenden Fragen unserer Zeit. Wenn konservative Katholiken sich über die Anbiederung an den Zeitgeist aufregen, die von vielen Schweizer Theologen, Priestern und Bischöfen betrieben wird, so muss darin vor allem eine grosse Hilflosigkeit und Überforderung erblickt werden. Wie sollen kirchliche Akteure, die selten in Kontakt kommen mit jungen Familien, normalen Angestellten und am Rande der Gesellschaft stehenden Personen, die Frohe Botschaft so auslegen, dass diese für Menschen, die kirchlich nicht sozialisiert sind, attraktiv wirkt? Es ist menschlich nachvollziehbar, dass man den mühsamen Weg, der im Verlassen der Komfortzone besteht, vermeidet und stattdessen einfach das repetiert, was in den Medien zu gewissen Themen propagiert wird. Da die Auflagen vieler Tageszeitungen jedoch stärker zurückgehen als die Mitgliederzahlen der katholischen und reformierten Kirche, stellt dieser Verzicht auf eigenes Denken ein «Race to the bottom» dar, das sich Kirche und Presse liefern.
Mittelpunkt des kirchlichen Lebens: die Feier der Eucharistie
In dieser Situation wäre es notwendig, einen Neuanfang zu wagen, der den Mut beinhaltet, die eigene Schwäche zu erkennen und dazu zu stehen. Es ist keine Schande, dass die kirchlichen Repräsentanten momentan sichtlich überfordert sind, Sinnvolles zur gesellschaftlichen Diskussion beizutragen. Um die nötige Neuevangelisierung einzuleiten, muss die hiesige Kirche neben dem Ziel, die Menschen zum ewigen Heil zu führen, auch einen konkreten Auftrag formulieren. Wie bei einem Schüler, der durch schulische Enttäuschungen total demotiviert ist, muss dieser Auftrag so konkret wie möglich sein, damit keine Energie und Motivation verloren gehen, weil man sich zu viele Gedanken machen muss, was die nächsten Schritte sind, um dem Auftrag gerecht zu werden. Dieser klare Auftrag, der aus 11 Jüngern mehr als eine Milliarde Gläubige machte, wurde uns von Jesus Christus gegeben: Die Feier der Eucharistie. Die leeren Worthülsen, mit denen unzählige Broschüren, Homepages und Verlautbarungen von Pfarrblättern und Kirchgemeinde-Bulletins vollgestopft werden und bei denen schwammige Botschaften und Wünsche als Leitlinien der Seelsorgearbeit deklariert werden, sollten der Aussage des Zweiten Vatikanums weichen, das die Eucharistie als Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens bezeichnet hat. Alle Anstrengungen einer Pfarrei sollten darauf ausgerichtet sein, den Gläubigen die Feier der Eucharistie zu ermöglichen. Dies nicht nur am Wochenende, sondern auch möglichst häufig während der Woche. Hinzu kommt, dass man in der Katechese auch den Kindern und Jugendlichen aufzeigen sollte, weshalb die Feier der Heiligen Messe für Katholiken eine solch grosse Bedeutung hat. Mir ist klar, dass viele Leserinnen und Leser diesen Vorschlag zur Neuevangelisierung als naiven Wunsch betrachten könnten, in eine verklärte Vergangenheit zurückkehren zu wollen, in der die Feier der Heiligen Messe alle Glaubenszweifel, welche die Moderne dem heutigen Menschen aufbürdet, verschwinden lässt. Ohne diese Nostalgie zu teilen, gibt es jedoch eine sehr berechtigte Hoffnung, die Lösung der gegenwärtigen Krise in einer Rückbesinnung auf die Eucharistie zu suchen und zu finden. Man kann nicht die Augen vor der Tatsache verschliessen, dass es einen negativen Zusammenhang gibt zwischen der Häufigkeit von Heiligen Messen und Kirchenaustrittsraten. Dass beispielsweise viele Kantonalkirchen im Bistum Basel zu den Spitzenreitern bei den Kirchenaustritten gehören und gleichzeitig die untersten Ränge belegen, was die angebotene Anzahl Eucharistiefeiern pro Gläubige anbelangt, ist ein statistischer Fakt. Wenn eine Organisation ihren Mitgliedern nicht mehr die Gewissheit vermittelt, einen zentralen Auftrag zu haben, schwindet die Bereitschaft, dieser Institution anzugehören. Weshalb sollte jemand eine Kirche ernst nehmen, der es selbst nicht ernst damit ist, den Auftrag ihres Gründers zu erfüllen? Ähnlich verhält es sich mit den Angestellten. Alle Lohnreglemente, Pflichtenhefte und Mitarbeitergespräche können nicht einen klaren Auftrag ersetzen, nach dem sich alle vom Bischof bis zum Sakristan auszurichten haben. Die ganze Diskussion rund um die Frage, inwiefern man die Hierarchie in der Kirche flacher machen könne, würde schnell obsolet, wenn allen klar wäre, dass die kirchliche Organisation keinen Selbstzweck darstellt, sondern dazu dient, den Gläubigen durch die Feier der Heiligen Messe und die Spendung aller anderen Sakramente zu dienen. Wenn jeder wieder weiss, was das Wichtigste im kirchlichen Leben ist, wird die gegenwärtige Apathie sich langsam in eine Leidenschaft für die Verbreitung der Frohen Botschaft verwandeln, um so die Menschen, die momentan noch Christus fern sind, gewinnen zu können.
11.08.2024
Heiliger Stuhl kritisiert Eröffnungsfest der Olympischen Spiele
In einer offiziellen Erklärung hat der Heilige Stuhl seine Enttäuschung und sein Bedauern über bestimmte Darstellungen bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Paris Mehr..
am 26. Juli geäussert. Diese seien nicht nur respektlos gegenüber Christen, sondern auch gegenüber anderen gläubigen Menschen gewesen.
02.08.2024
Die "Kirchenpflege" erkennt die Nichtigkeit der Kündigung der Landeskirche vom 2020 an und kündigt den gleichen Arbeitsvertrag mit Pater Adam zum 2. Mal aber drei Jahre später...
Auf den ersten Blick dürfte das Ergebnis des Verfahrens vor Verwaltungsgericht des Kantons Aargau nicht überall auf Anhieb verstanden werden. Dem Vernehmen nach haben die Behörden, welche das in Rede stehende öffentlich-rechtliche Anstellungsverhältnis aufgelöst haben, formelle Fehler begangen,Mehr..
so dass das Gericht deswegen die Rechtswidrigkeit der Auflösung festgestellt hat. Alles in Allem hat dies damit zu tun, dass im Kanton Aargau ein Anspruch auf Wiedereinstellung selbst bei festgestellter Rechtswidrigkeit prinzipiell nicht durchgesetzt werden kann (vgl. dazu: Bürgi/Bürgi-Schneider [Hrsg.], Handbuch Öffentliches Personalrecht, Schulthess 2017, S. 499 ff.).
Die Kirchenpflege Gebenstorf-Turgi erkennt die Nichtigkeit der ersten Kündigung (2020) an und kündigt Pater Adam 3 Jahre später(2023) wiederum.
Die Landeskirche Aargau praktiziert solche Mobbingsmethoden seit Langem. Es hat aber seit der Angelegenheit Sabo immer noch nicht gelernt, wie man einen Priester "moralisch korrekt" und nicht "missbräuchlich" entlassen kann. Was in der Kirche laut dem Evangelium gepredigt wird, stösst im Bistum Basel weiterhin auf taube Ohren. Einfach einmal Radau machen und dann kündigen, los ist man den Priester mobbingsmässig auf jeden Fall. Im vorliegenden Fall hätte möglicherweise auch das Gericht eine Ausnahme machen können von der Regel, dass eine Fortführung des Arbeitsverhältnisses nicht in Frage kommt, nachdem das Gericht festgestellt hat, die Gemeindeautonomie sei verletzt, und der Priester habe die Unterstützung des damaligen Kirchgemeinderates genossen. Aber auch diesbezüglich gilt weiterhin: Mobbing des Priesters zahlt sich aus. Also los liebe Landeskirche, wann mobben sie im nächsten Fall? Sorry, wiederum im gleichen Fall?
Die Kirchenpflege Gebenstorf-Turgi erkennt die Nichtigkeit der ersten Kündigung (2020) an und kündigt Pater Adam 3 Jahre später(2023) wiederum.
Die Landeskirche Aargau praktiziert solche Mobbingsmethoden seit Langem. Es hat aber seit der Angelegenheit Sabo immer noch nicht gelernt, wie man einen Priester "moralisch korrekt" und nicht "missbräuchlich" entlassen kann. Was in der Kirche laut dem Evangelium gepredigt wird, stösst im Bistum Basel weiterhin auf taube Ohren. Einfach einmal Radau machen und dann kündigen, los ist man den Priester mobbingsmässig auf jeden Fall. Im vorliegenden Fall hätte möglicherweise auch das Gericht eine Ausnahme machen können von der Regel, dass eine Fortführung des Arbeitsverhältnisses nicht in Frage kommt, nachdem das Gericht festgestellt hat, die Gemeindeautonomie sei verletzt, und der Priester habe die Unterstützung des damaligen Kirchgemeinderates genossen. Aber auch diesbezüglich gilt weiterhin: Mobbing des Priesters zahlt sich aus. Also los liebe Landeskirche, wann mobben sie im nächsten Fall? Sorry, wiederum im gleichen Fall?
27.07.2024
Sexueller Missbrauch in Pflegeheimen entsetzt
Am 28. Juli begeht die Kirche den katholischen Welttag der Grosseltern und älteren Menschen. Papst Franziskus hat den Gedenktag eingeführt und auf jeweils den letzten Sonntag im Juli gelegt.
Damit werden die Probleme der alten Menschen in den Altersheimen ins Zentrum geworfen. Auch wenn schweizweite Studie dazu fehlt, entsetzt bereits eine andere Studie die neuseeländische Regierung nach der Veröffentlichung eines Berichts über sexuelle Belästigung in Pflegeheimen.Mehr..
Die Misshandlung und sexuelle Ausbeutung schutzbedürftiger Menschen hat auch in der anderen Hemisphäre die öffentliche Meinung schockiert. Das Ausmass dieses Phänomens in Neuseeland in verschiedenen Pflegeeinrichtungen über mehrere Jahrzehnte wurde durch einen Expertenbericht aufgezeigt.
Die neuseeländische Regierung zeigte sich schockiert über die Ergebnisse des Berichts über das Ausmaß der Misshandlung geschützter Personen in öffentlichen Einrichtungen und kündigte eine finanzielle Entschädigung an. Laut dem am 24. Juli vorgelegten Bericht der Royal Commission of Inquiry wurden in den letzten 70 Jahren etwa 200.000 Kinder, Jugendliche und gefährdete Erwachsene Opfer körperlicher und sexueller Gewalt in staatlichen und religiösen Institutionen .
Das bedeutet, dass zwischen 1950 und 2019 fast jede dritte Person in Pflegeheimen irgendeine Form von Gewalt erlebt hat. Vergewaltigungen, Sterilisationen und Elektroschocks erreichten in den 1970er Jahren ihren Höhepunkt. Besonders betroffen waren Angehörige der indigenen Maori-Minderheit sowie Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen.
Dies ist ein dunkler und trauriger Tag in der Geschichte Neuseelands als Gesellschaft und als Land. Wir sollten es besser machen und ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen werden, sagte Premierminister Christopher Luxon auf einer Pressekonferenz.
Die Höhe der Entschädigung wird sich seiner Meinung nach auf mehrere Milliarden Neuseeland-Dollar belaufen. Gleichzeitig kündigte der Premierminister am 12. November eine offizielle Entschuldigung an.
Dem Bericht zufolge versuchten zivile und religiöse Autoritäten wiederholt, die Angriffe zu vertuschen, indem sie die Täter an andere Orte verlegten und die Schuld bestritten. Viele Opfer starben, bevor ihnen Gerechtigkeit widerfahren konnte.
Es ist eine nationale Schande, dass Hunderttausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene in der Obhut des Staates und religiöser Institutionen misshandelt und vernachlässigt werden, sagte die Kommission.
Der Bericht listete 138 Empfehlungen auf, darunter einen Aufruf zu einer öffentlichen Entschuldigung der neuseeländischen Regierung und des Papstes und Erzbischofs von Canterbury, den Oberhäuptern der katholischen und anglikanischen Kirche. Premierminister Luxon versprach Gespräche mit verletzten Gruppen, um eine Entschädigung zu vereinbaren.
Damit werden die Probleme der alten Menschen in den Altersheimen ins Zentrum geworfen. Auch wenn schweizweite Studie dazu fehlt, entsetzt bereits eine andere Studie die neuseeländische Regierung nach der Veröffentlichung eines Berichts über sexuelle Belästigung in Pflegeheimen.Mehr..
Die Misshandlung und sexuelle Ausbeutung schutzbedürftiger Menschen hat auch in der anderen Hemisphäre die öffentliche Meinung schockiert. Das Ausmass dieses Phänomens in Neuseeland in verschiedenen Pflegeeinrichtungen über mehrere Jahrzehnte wurde durch einen Expertenbericht aufgezeigt.
Die neuseeländische Regierung zeigte sich schockiert über die Ergebnisse des Berichts über das Ausmaß der Misshandlung geschützter Personen in öffentlichen Einrichtungen und kündigte eine finanzielle Entschädigung an. Laut dem am 24. Juli vorgelegten Bericht der Royal Commission of Inquiry wurden in den letzten 70 Jahren etwa 200.000 Kinder, Jugendliche und gefährdete Erwachsene Opfer körperlicher und sexueller Gewalt in staatlichen und religiösen Institutionen .
Das bedeutet, dass zwischen 1950 und 2019 fast jede dritte Person in Pflegeheimen irgendeine Form von Gewalt erlebt hat. Vergewaltigungen, Sterilisationen und Elektroschocks erreichten in den 1970er Jahren ihren Höhepunkt. Besonders betroffen waren Angehörige der indigenen Maori-Minderheit sowie Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen.
Dies ist ein dunkler und trauriger Tag in der Geschichte Neuseelands als Gesellschaft und als Land. Wir sollten es besser machen und ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen werden, sagte Premierminister Christopher Luxon auf einer Pressekonferenz.
Die Höhe der Entschädigung wird sich seiner Meinung nach auf mehrere Milliarden Neuseeland-Dollar belaufen. Gleichzeitig kündigte der Premierminister am 12. November eine offizielle Entschuldigung an.
Dem Bericht zufolge versuchten zivile und religiöse Autoritäten wiederholt, die Angriffe zu vertuschen, indem sie die Täter an andere Orte verlegten und die Schuld bestritten. Viele Opfer starben, bevor ihnen Gerechtigkeit widerfahren konnte.
Es ist eine nationale Schande, dass Hunderttausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene in der Obhut des Staates und religiöser Institutionen misshandelt und vernachlässigt werden, sagte die Kommission.
Der Bericht listete 138 Empfehlungen auf, darunter einen Aufruf zu einer öffentlichen Entschuldigung der neuseeländischen Regierung und des Papstes und Erzbischofs von Canterbury, den Oberhäuptern der katholischen und anglikanischen Kirche. Premierminister Luxon versprach Gespräche mit verletzten Gruppen, um eine Entschädigung zu vereinbaren.
27.07.2024
Ausbildung ohne kirchliche Anerkennung - eine Abhilfe zur innerkirchlichen Spaltung?
Diesen Sommer schliessen die ersten sieben Studierenden am «Reuss-?Institut» ab. Dieses bietet eine theologische Ausbildung in einer neuen Form an, die von der Kirche nicht anerkannt ist
Trotzdem nahmen einige Kirchenleute daran teil, was eine Unterwanderung der kirchlichen Praxis bedeutet. Zurzeit muss noch abgeklärt, ob die Ausbildung kirchlich anerkannt werden soll.Mehr..
Im Januar 2020 nahm der Verein «Institut im Reusshaus» seine Tätigkeit auf. Gründungsmitglieder waren Ruedi Beck (leitender Priester Hofkirche Luzern), Sabine Brändlin (reformierte Pfarrerin), Walter Dürr (Co-Direktor «Studienzentrum für Glaube und Gesellschaft» Universität Fribourg), Abt Urban Federer und Christian Hennecke (Leiter des Bereichs Sendung im bischöflichen Generalvikariat des Bistums Hildesheim ). Seit März 2022 lautet der Name «Reuss-Institut».
Die Gründungsmitglieder wollten ein theologisches Ausbildungsinstitut gründen trotz fehlender kirchlichen Anerkennung, an dem nach denselben Prinzipien Theologie studiert werden kann wie im anglikanischen St. Mellitus College in London. Konkret wird die akademische Theologie mit der Tätigkeit in einer Gemeinde, dem liturgischen Leben am Institut und der eigenen geistlichen Praxis verbunden.
Doch kein neues Berufsbild?
Im Leitbild heisst es unter Punkt 2 «Zweck und Ziele»: Die Absolventinnen und Absolventen werden befähigt, durch den neuen Beruf der Gemeindebildnerin, des Gemeindebildners, vielfältige Formen von Gemeinden zu gründen und in bestehenden Gemeinden Projekte zu entwickeln und Gemeinschaft zu bilden.»
«swiss-cath.ch» wollte wissen, ob der Beruf des «Gemeindebildners» von der Katholischen Kirche in der Schweiz anerkannt ist. Ruedi Beck erklärte, dass sie tatsächlich in den ersten Jahren von einem neuen Beruf des Gemeindebildners gesprochen haben, da im Evaluationsverfahren der Deutschschweizer Ordinarienkonferenz DOK die Frage nach dem Berufsbild gestellt worden sei. Inzwischen hat sich dies geändert: Der Name der Ausbildung heisst nicht mehr Theologie und Gemeindebildung, sondern Ausbildung in Gemeindeentwicklung, Fresh expressions of church und pioneering. «Wir sprechen also nicht mehr von einem neuen Beruf, sondern wozu die Ausbildung befähigt.»
Gemäss der Webseite vermittelt die dreijährige berufsbegleitende Ausbildung Fähigkeiten,
in bestehenden Gemeinden das geistliche Leben zu vertiefen und Gemeinschaft zu stärken (Gemeindeentwicklung) und
neue christliche Gemeinschaften in- und ausserhalb einer Gemeinde zu gründen (Fresh Expressions of Church und Pioneering).
Fünfjährige Evaluationszeit bis 2026
Von den sieben Absolventen werden alle bis auf eine Person, die zurzeit für sich diese Frage noch klärt vollzeitlich oder teilzeitlich beruflich im kirchlichen Dienst stehen. Sie erhalten keine bischöfliche Mission, sondern werden wie z. B. Katecheten ForModula von den Kirchgemeinden angestellt. Gemäss Ruedi Beck sollen unter anderem Anschlussmöglichkeiten an den geplanten «Dualen Studiengang Seelsorge» (siehe Infokasten) geklärt werden.
Wir fragten bei Generalvikar Markus Thürig, Vertreter der DOK im Bildungsrat, nach, ob die Ausbildung am «Reuss-Institut» von der Kirche anerkannt wird. «Die DOK hat dem Reuss-Institut eine fünfjährige Evaluationszeit bis 2026 gewährt», informierte GV Markus Thürig. Bei unseren weiteren Fragen hielt er sich bedeckt: «Ergebnisse allfälliger Zwischenevaluationen wird die DOK über ihre Medienmitteilungen veröffentlichen.»
Die Absolventinnen und Absolventen der Ausbildung am «Reuss-Institut» sind zurzeit also etwas zwischen «Stuhl und Bank». Es ist möglich, dass die Ausbildung von der Kirche anerkannt wird, doch wie und unter welchen Bedingungen ist noch unklar. Sicher spielt dabei der Faktor der Ökumene eine Rolle, ist doch die Ausbildung am «Reuss-Institut» bewusst ökumenisch gestaltet. Eine weitere Frage, die sich stellt, ist jene nach der Begleitung der Studierenden durch das Bistum. Heute werden Studierende, die im Bistum tätig sein möchten, von Anfang begleitet. So möchte man die Eignung für den kirchlichen Dienst klären etwas, was gerade auf dem Hintergrund der Missbrauchsfälle sehr wichtig ist. Doch das ist eine Frage, die sich bei der geplanten Einführung des «Dualen Studiengangs Seelsorge» grundsätzlich stellt, da hier verschiedenste Ausbildungen einbezogen werden sollen.
Aktuell arbeiten die Absolventen ohne bischöfliche Missio und somit auch nicht im Auftrag der Bischöfe. Dies ist heikel, sind sie doch für «Gemeindeentwicklung» ausgebildet und dazu, «neue christliche Gemeinschaften in- und ausserhalb einer Gemeinde» zu gründen. Ruedi Beck sieht hier kein Problem: «Kirche ereignet sich auf der Ebene Welt, Bistum und auch Pfarrei. So gibt es auf all diesen Ebenen Sendung (missio). Auf der Ebene Pfarrei haben wir diesbezüglich in den letzten Jahrzehnten viele Erfahrungen gesammelt. Dabei ist zentral, dass die verschiedenen Mitarbeitenden in der Pfarrei gut begleitet und gut ins Team integriert sind.» Die Erfahrung in den letzten drei Jahren zeige, dass dies in den meisten Fällen sehr gut gelungen ist.
Das Team des «Reuss-Instituts» rechnet damit, dass sich künftig mehr freiwillig Tätige bei ihnen ausbilden lassen. Diese werden weiterhin im angestammten Beruf arbeiten und daneben freiwillig oder in sehr kleinen Pensen im Bereich Kirchenentwicklung tätig sein. «Da wir noch ein sehr junges Institut sind, versuchen wir sehr aufmerksam die Entwicklungen zu beobachten und uns entsprechend flexibel zu bewegen, erklärt Ruedi Beck.
Trotzdem nahmen einige Kirchenleute daran teil, was eine Unterwanderung der kirchlichen Praxis bedeutet. Zurzeit muss noch abgeklärt, ob die Ausbildung kirchlich anerkannt werden soll.Mehr..
Im Januar 2020 nahm der Verein «Institut im Reusshaus» seine Tätigkeit auf. Gründungsmitglieder waren Ruedi Beck (leitender Priester Hofkirche Luzern), Sabine Brändlin (reformierte Pfarrerin), Walter Dürr (Co-Direktor «Studienzentrum für Glaube und Gesellschaft» Universität Fribourg), Abt Urban Federer und Christian Hennecke (Leiter des Bereichs Sendung im bischöflichen Generalvikariat des Bistums Hildesheim ). Seit März 2022 lautet der Name «Reuss-Institut».
Die Gründungsmitglieder wollten ein theologisches Ausbildungsinstitut gründen trotz fehlender kirchlichen Anerkennung, an dem nach denselben Prinzipien Theologie studiert werden kann wie im anglikanischen St. Mellitus College in London. Konkret wird die akademische Theologie mit der Tätigkeit in einer Gemeinde, dem liturgischen Leben am Institut und der eigenen geistlichen Praxis verbunden.
Doch kein neues Berufsbild?
Im Leitbild heisst es unter Punkt 2 «Zweck und Ziele»: Die Absolventinnen und Absolventen werden befähigt, durch den neuen Beruf der Gemeindebildnerin, des Gemeindebildners, vielfältige Formen von Gemeinden zu gründen und in bestehenden Gemeinden Projekte zu entwickeln und Gemeinschaft zu bilden.»
«swiss-cath.ch» wollte wissen, ob der Beruf des «Gemeindebildners» von der Katholischen Kirche in der Schweiz anerkannt ist. Ruedi Beck erklärte, dass sie tatsächlich in den ersten Jahren von einem neuen Beruf des Gemeindebildners gesprochen haben, da im Evaluationsverfahren der Deutschschweizer Ordinarienkonferenz DOK die Frage nach dem Berufsbild gestellt worden sei. Inzwischen hat sich dies geändert: Der Name der Ausbildung heisst nicht mehr Theologie und Gemeindebildung, sondern Ausbildung in Gemeindeentwicklung, Fresh expressions of church und pioneering. «Wir sprechen also nicht mehr von einem neuen Beruf, sondern wozu die Ausbildung befähigt.»
Gemäss der Webseite vermittelt die dreijährige berufsbegleitende Ausbildung Fähigkeiten,
in bestehenden Gemeinden das geistliche Leben zu vertiefen und Gemeinschaft zu stärken (Gemeindeentwicklung) und
neue christliche Gemeinschaften in- und ausserhalb einer Gemeinde zu gründen (Fresh Expressions of Church und Pioneering).
Fünfjährige Evaluationszeit bis 2026
Von den sieben Absolventen werden alle bis auf eine Person, die zurzeit für sich diese Frage noch klärt vollzeitlich oder teilzeitlich beruflich im kirchlichen Dienst stehen. Sie erhalten keine bischöfliche Mission, sondern werden wie z. B. Katecheten ForModula von den Kirchgemeinden angestellt. Gemäss Ruedi Beck sollen unter anderem Anschlussmöglichkeiten an den geplanten «Dualen Studiengang Seelsorge» (siehe Infokasten) geklärt werden.
Wir fragten bei Generalvikar Markus Thürig, Vertreter der DOK im Bildungsrat, nach, ob die Ausbildung am «Reuss-Institut» von der Kirche anerkannt wird. «Die DOK hat dem Reuss-Institut eine fünfjährige Evaluationszeit bis 2026 gewährt», informierte GV Markus Thürig. Bei unseren weiteren Fragen hielt er sich bedeckt: «Ergebnisse allfälliger Zwischenevaluationen wird die DOK über ihre Medienmitteilungen veröffentlichen.»
Die Absolventinnen und Absolventen der Ausbildung am «Reuss-Institut» sind zurzeit also etwas zwischen «Stuhl und Bank». Es ist möglich, dass die Ausbildung von der Kirche anerkannt wird, doch wie und unter welchen Bedingungen ist noch unklar. Sicher spielt dabei der Faktor der Ökumene eine Rolle, ist doch die Ausbildung am «Reuss-Institut» bewusst ökumenisch gestaltet. Eine weitere Frage, die sich stellt, ist jene nach der Begleitung der Studierenden durch das Bistum. Heute werden Studierende, die im Bistum tätig sein möchten, von Anfang begleitet. So möchte man die Eignung für den kirchlichen Dienst klären etwas, was gerade auf dem Hintergrund der Missbrauchsfälle sehr wichtig ist. Doch das ist eine Frage, die sich bei der geplanten Einführung des «Dualen Studiengangs Seelsorge» grundsätzlich stellt, da hier verschiedenste Ausbildungen einbezogen werden sollen.
Aktuell arbeiten die Absolventen ohne bischöfliche Missio und somit auch nicht im Auftrag der Bischöfe. Dies ist heikel, sind sie doch für «Gemeindeentwicklung» ausgebildet und dazu, «neue christliche Gemeinschaften in- und ausserhalb einer Gemeinde» zu gründen. Ruedi Beck sieht hier kein Problem: «Kirche ereignet sich auf der Ebene Welt, Bistum und auch Pfarrei. So gibt es auf all diesen Ebenen Sendung (missio). Auf der Ebene Pfarrei haben wir diesbezüglich in den letzten Jahrzehnten viele Erfahrungen gesammelt. Dabei ist zentral, dass die verschiedenen Mitarbeitenden in der Pfarrei gut begleitet und gut ins Team integriert sind.» Die Erfahrung in den letzten drei Jahren zeige, dass dies in den meisten Fällen sehr gut gelungen ist.
Das Team des «Reuss-Instituts» rechnet damit, dass sich künftig mehr freiwillig Tätige bei ihnen ausbilden lassen. Diese werden weiterhin im angestammten Beruf arbeiten und daneben freiwillig oder in sehr kleinen Pensen im Bereich Kirchenentwicklung tätig sein. «Da wir noch ein sehr junges Institut sind, versuchen wir sehr aufmerksam die Entwicklungen zu beobachten und uns entsprechend flexibel zu bewegen, erklärt Ruedi Beck.
26.07.2024
Das Leben ist kein Sprint, sondern ein Marathon
«Warum ich gern katholisch bin» äussert sich Daniel Ric zu seinem Selbstverständnis als Katholik. Er legt dar, wie sein vordergründiges Scheitern als Präsident der Kirchenpflege Gebenstorf-?Turgi sich im Nachhinein als segensreich erwiesen hat.Mehr..
Der Synodenagenda verpflichtete Kreise würden Sie wohl als «Hardcore-Katholiken» bezeichnen. Wie würden Sie sich selbst bezeichnen?
Ich würde mich weder als konservativ noch als progressiv bezeichnen, da ich diese Etikettierungen ablehne. Ich bin zwar in den klassischen Fragen Frauenordination, Lebensschutz, Sexualmoral und Zölibat ein Befürworter der lehramtlichen Position, dies jedoch nicht, weil ich daran glaube, dass man in der Kirche prinzipiell nichts ändern dürfe, sondern weil ich aus philosophischen und theologischen Gründen tief überzeugt bin, dass die Kirche hier die richtige Haltung vertritt. In anderen Fragen bin ich hingegen sehr offen. Ich würde mich nicht daran stören, wenn ein Priester Hip-Hop oder Techno als Musik in der Liturgie verwenden würde, ich empfinde die Handkommunion nicht als unwürdig und ich bin ein Befürworter der Ökumene und des interreligiösen Dialogs. Für mich ist es zentral, dass jeder Christ und die Kirche als Ganze sich Gedanken darüber machen, was in den letzten 2000 Jahren Christentum menschengemacht ist und was den Willen Gottes darstellt. Persönlich glaube ich, dass es sehr gute Gründe gibt zu glauben, dass es dem Willen Gottes entspricht, nur Männer zu Priestern zu weihen, die Ehelosigkeit der Kleriker zu fordern, die Würde des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum Tod zu schützen und zu betonen, dass es eine Ehe nur zwischen Mann und Frau geben kann. Aber noch einmal zur Grundfrage, ob ich ein Hardcore-Katholik bin: Wie christlich jemand ist, misst sich meines Erachtens nur daran, wie stark seine Handlungen von der Nächstenliebe geprägt sind, speziell von der Nächstenliebe zu den schwächsten Menschen in der Gesellschaft. Ein Hardcore-Katholik ist jemand, der ständig diesem Ideal folgt ich bin leider weit davon entfernt.
Sie treten als sehr engagierter Katholik mit pointiert-dezidierten Stellungnahmen in der Öffentlichkeit auf, unter anderem auch mit regelmässigen Beiträgen auf «swiss-cath.ch». Was motiviert Sie dazu, was treibt Sie an?
Ich hoffe, der Heilige Geist treibt mich dazu an! Konkret wuchs meine Motivation, mich für die Kirche zu engagieren, dadurch, dass ich erlebt habe, wie die Kirche vor allem von innen zerstört wird. Vor 15 Jahren habe ich einen arbeitslosen Priester kennengelernt, der später ein sehr guter Freund von mir wurde. Die Tatsache, dass ein Priester in der Schweiz arbeitslos ist, ohne sich irgendetwas Kirchenrechtliches oder Strafrechtliches zuschulden kommen zu lassen, war für mich ein unvorstellbarer Skandal. Es folgten weitere Priester, die ich im Laufe der letzten 15 Jahre getroffen habe, welche das gleiche Schicksal teilen. In den Bistümern Basel, Chur und St. Gallen werden Priester daran gehindert, ihrer Berufung nachzugehen, indem sie entweder keine Stelle bekommen oder in ihren Pfarreien das fünfte Rad am Wagen sind. In einer Zeit, in der die Menschen eine grosse Sehnsucht nach Gott haben, ist dieser Zustand inakzeptabel. Genauso inakzeptabel ist es, dass einige Exponenten der Schweizer Kirche die Frohe Botschaft, die Jesus uns geschenkt hat, durch ihre eigene ersetzen. Mit meinen Texten möchte ich versuchen, auf differenzierte Weise zu hinterfragen, inwiefern der jetzige Zustand der Schweizer Kirche verändert werden kann zugunsten einer authentischen Kirche. Dabei argumentiere ich nie nur schwarz-weiss, sondern versuche verschiedene Aspekte (Finanzen, Organisation, Recht) zu beleuchten.
Sie waren als Präsident der Kirchenpflege Gebenstorf-Turgi tätig und haben während dieser Zeit zusammen mit Pater Adam Serafin wesentlich zur Erneuerung des Pfarreilebens beigetragen. Insbesondere Gläubige mit Migrationshintergrund haben dieses Engagement geschätzt. Dennoch ist dieser vielversprechende Aufbruch schlussendlich gescheitert. Woran lag's?
Es lag daran, dass es mir nicht gelungen ist, die alteingesessenen Kirchgemeindemitglieder von der Vision einer Kirche zu überzeugen, die ihre Strukturen zugunsten einer Neuevangelisierung nutzt. Ich hatte sehr gute Kirchenpflegekollegen, mit Pfarrer Celestine Thazhuppil und später Pater Adam hervorragende Priester. Mir unterliefen zu viele Fehler gegenüber jenen, die am Bild einer aus meiner Sicht überlebten Volkskirche festhalten wollten. Wenn ich nun jedoch die beiden Pfarreien Gebenstorf und Turgi betrachte, stelle ich glücklich fest, dass mein vordergründiges Scheitern doch sehr segensreich war. Ich habe 15 Jahre lang für den Erhalt der Eucharistie gekämpft, die im Kanton Aargau und im ganzen Bistum Basel immer mehr eine Rarität darstellt und durch Wortgottesdienste ersetzt wird. Da die Bistumsleitung zeigen musste, dass sie nicht so priesterfeindlich ist, wie von mir und anderen Gläubigen unserer Kirchgemeinde immer beanstandet wurde, musste sie gleich zwei Priester senden, die nun in der Kirchgemeinde wirken. Während die grossen Städte Baden und Aarau sehr wenige Heilige Messen feiern, ist Gebenstorf und Turgi zu einem Eucharistischen Zentrum geworden, in dem in den Pfarrkirchen ausschliesslich die Eucharistie gefeiert wird und sich Laien zusammengeschlossen haben, um neben der offiziellen landeskirchlichen Struktur die Eucharistie ins Zentrum ihres Glaubenslebens zu stellen. Gerade die Tatsache, dass meine Geschichte als Kirchenpflegepräsident keine Heldengeschichte ist, Gott jedoch trotzdem sehr viel Positives dadurch bewirkt hat, zeigt die Grösse Gottes und dass kein Mensch Angst haben sollte, sich für die Kirche zu engagieren.
Wie beurteilen Sie generell die Zukunftsfähigkeit des hierzulande herrschenden dualen Systems?
In der Theorie bin ich ein grosser Befürworter des dualen Systems, da ich glaube, Laien sollten in der Kirche die Verantwortung für die Finanzen und viele andere organisatorische Fragen tragen. In der Realität ist es jedoch leider so, dass viele der Menschen, die sich im Rahmen des dualen Systems engagieren, selbst gar nicht wirklich gläubig sind. Dadurch dient das jetzige System der Kirche nicht, sondern schadet ihr. Die Zukunft des dualen Systems ist vorgezeichnet. Es wird untergehen, da die Steuereinnahmen in den kommenden Jahren stark rückläufig sein werden und die Kantonalkirchen nur Schönwetter-Strukturen haben, die in der jetzigen Krise überfordert sind, unpopuläre Sparmassnahmen zu treffen. Immer weniger Menschen werden sich bereit erklären, ehrenamtlich zu wirken. Die Folge werden Kirchgemeindefusionen sein und schlussendlich der Verlust der speziellen Stellung, welche die meisten Kantone der Katholischen, Christkatholischen und Reformierten Kirche geben. Wichtig ist es, diesen Niedergang nicht ungeordnet vonstattengehen zu lassen, sondern dafür zu sorgen, dass nach dem Ende des dualen Systems genügend Ressourcen für einen Neuanfang vorhanden sind. Wie dieser Neuanfang aussehen wird, muss Gegenstand von Diskussionen sein, an denen alle Katholiken guten Willens, dies unabhängig von ihrer kirchenpolitischen Einstellung, teilnehmen sollten.
Die bevorstehende Fusion zwischen dem Aargauer Pfarrblatt «Horizonte» und dem Pfarrblatt beider Basel «Kirche heute» wird zur Zeit euphorisch als «Lichtblick für die kirchliche Presse» angepriesen. Sie haben sich zu diesem Vorhaben kritisch geäussert. Warum?
Im kirchlichen Journalismus im Bistum Basel ist die gleiche Entwicklung wie in der Seelsorge zu sehen. Der Kernauftrag wird ausgehöhlt und der Betrieb wird nur noch pro forma aufrechterhalten. Mit Andreas C. Müller und Christian Breitschmid hatte «Horizonte» zwei sehr gute Journalisten, die sich trauten, kritisch über die Bistumsleitung zu berichten. Die jetzige Redaktion besteht auch aus zwei guten Journalistinnen, wobei der Umgang mit den früheren Chefredaktoren ein klares Signal ist, wie mit unbequemen Mitarbeitern bei «Horizonte» verfahren wird. Die Fusion wird die Machtstellung der Kantonalkirchen und des Bistums gegenüber der kirchlichen Berichterstattung nur noch verstärken. Niemand von den Journalisten wird sich trauen, öffentlich darüber nachzudenken, ob der Niedergang der hiesigen Kirche nicht vom bösen Rom, sondern vom Bischofssitz in Solothurn und den Büros der Kantonalkirchen verschuldet ist. Solange noch ein paar Franken Steuergeld vorhanden sind, wird man weiterhin Reportagen schreiben, die dem Narrativ einer idyllischen und fortschrittlichen Volkskirche dienen, jedoch verschweigen, dass es einen Neuanfang und eine Neuevangelisierung braucht.
Ihr unermüdlicher Einsatz für die Kirche ist, so mein Eindruck, trotz aller Widrigkeiten ungebrochen. Was gibt Ihnen die Kraft und Zuversicht, Ihr Engagement sozusagen nach dem Pauluswort «Hoffnung wider alle Hoffnung» unbeirrt weiterzuführen?
Die Hoffnung ist neben dem Glauben und der Liebe die wichtigste Tugend eines Christen. Weshalb sollte ich keine Hoffnung haben? Gott ist ein Gott des Lebens und ich glaube fest daran, dass die gesamte Schöpfung und die Pläne, die Gott mit jedem Einzelnen hat, gut sind. Viele Gläubige, die sich engagieren, sind schnell entmutigt, da sie nicht sofort sichtbare Resultate sehen. Bei den Lehrern ist es häufig ähnlich. Mit viel Enthusiasmus starten sie im Lehrerberuf und sind dann enttäuscht, wenn die Schüler nicht die Lernfortschritte erzielen, die gewünscht sind. Das Leben ist aber kein Sprint, sondern ein Marathon, bei dem man in langfristigen Kategorien denken muss. Die kleinen Mühen im Leben, die gute Tat oder das aufmunternde Wort werden vielleicht nicht heute oder morgen, aber dafür in einigen Jahren die erhofften Früchte tragen. Es braucht im Umgang mit Menschen Beharrlichkeit und Geduld, da dies Tugenden einer wahren Nächstenliebe sind. Daher sehe ich keinen Grund, die Hoffnung zu verlieren. Wichtig ist, alles der Barmherzigkeit Gottes anzuvertrauen und nicht an Gottes Liebe zur Welt und allen Menschen zu zweifeln. (Quelle: swiss-cath)
Der Synodenagenda verpflichtete Kreise würden Sie wohl als «Hardcore-Katholiken» bezeichnen. Wie würden Sie sich selbst bezeichnen?
Ich würde mich weder als konservativ noch als progressiv bezeichnen, da ich diese Etikettierungen ablehne. Ich bin zwar in den klassischen Fragen Frauenordination, Lebensschutz, Sexualmoral und Zölibat ein Befürworter der lehramtlichen Position, dies jedoch nicht, weil ich daran glaube, dass man in der Kirche prinzipiell nichts ändern dürfe, sondern weil ich aus philosophischen und theologischen Gründen tief überzeugt bin, dass die Kirche hier die richtige Haltung vertritt. In anderen Fragen bin ich hingegen sehr offen. Ich würde mich nicht daran stören, wenn ein Priester Hip-Hop oder Techno als Musik in der Liturgie verwenden würde, ich empfinde die Handkommunion nicht als unwürdig und ich bin ein Befürworter der Ökumene und des interreligiösen Dialogs. Für mich ist es zentral, dass jeder Christ und die Kirche als Ganze sich Gedanken darüber machen, was in den letzten 2000 Jahren Christentum menschengemacht ist und was den Willen Gottes darstellt. Persönlich glaube ich, dass es sehr gute Gründe gibt zu glauben, dass es dem Willen Gottes entspricht, nur Männer zu Priestern zu weihen, die Ehelosigkeit der Kleriker zu fordern, die Würde des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum Tod zu schützen und zu betonen, dass es eine Ehe nur zwischen Mann und Frau geben kann. Aber noch einmal zur Grundfrage, ob ich ein Hardcore-Katholik bin: Wie christlich jemand ist, misst sich meines Erachtens nur daran, wie stark seine Handlungen von der Nächstenliebe geprägt sind, speziell von der Nächstenliebe zu den schwächsten Menschen in der Gesellschaft. Ein Hardcore-Katholik ist jemand, der ständig diesem Ideal folgt ich bin leider weit davon entfernt.
Sie treten als sehr engagierter Katholik mit pointiert-dezidierten Stellungnahmen in der Öffentlichkeit auf, unter anderem auch mit regelmässigen Beiträgen auf «swiss-cath.ch». Was motiviert Sie dazu, was treibt Sie an?
Ich hoffe, der Heilige Geist treibt mich dazu an! Konkret wuchs meine Motivation, mich für die Kirche zu engagieren, dadurch, dass ich erlebt habe, wie die Kirche vor allem von innen zerstört wird. Vor 15 Jahren habe ich einen arbeitslosen Priester kennengelernt, der später ein sehr guter Freund von mir wurde. Die Tatsache, dass ein Priester in der Schweiz arbeitslos ist, ohne sich irgendetwas Kirchenrechtliches oder Strafrechtliches zuschulden kommen zu lassen, war für mich ein unvorstellbarer Skandal. Es folgten weitere Priester, die ich im Laufe der letzten 15 Jahre getroffen habe, welche das gleiche Schicksal teilen. In den Bistümern Basel, Chur und St. Gallen werden Priester daran gehindert, ihrer Berufung nachzugehen, indem sie entweder keine Stelle bekommen oder in ihren Pfarreien das fünfte Rad am Wagen sind. In einer Zeit, in der die Menschen eine grosse Sehnsucht nach Gott haben, ist dieser Zustand inakzeptabel. Genauso inakzeptabel ist es, dass einige Exponenten der Schweizer Kirche die Frohe Botschaft, die Jesus uns geschenkt hat, durch ihre eigene ersetzen. Mit meinen Texten möchte ich versuchen, auf differenzierte Weise zu hinterfragen, inwiefern der jetzige Zustand der Schweizer Kirche verändert werden kann zugunsten einer authentischen Kirche. Dabei argumentiere ich nie nur schwarz-weiss, sondern versuche verschiedene Aspekte (Finanzen, Organisation, Recht) zu beleuchten.
Sie waren als Präsident der Kirchenpflege Gebenstorf-Turgi tätig und haben während dieser Zeit zusammen mit Pater Adam Serafin wesentlich zur Erneuerung des Pfarreilebens beigetragen. Insbesondere Gläubige mit Migrationshintergrund haben dieses Engagement geschätzt. Dennoch ist dieser vielversprechende Aufbruch schlussendlich gescheitert. Woran lag's?
Es lag daran, dass es mir nicht gelungen ist, die alteingesessenen Kirchgemeindemitglieder von der Vision einer Kirche zu überzeugen, die ihre Strukturen zugunsten einer Neuevangelisierung nutzt. Ich hatte sehr gute Kirchenpflegekollegen, mit Pfarrer Celestine Thazhuppil und später Pater Adam hervorragende Priester. Mir unterliefen zu viele Fehler gegenüber jenen, die am Bild einer aus meiner Sicht überlebten Volkskirche festhalten wollten. Wenn ich nun jedoch die beiden Pfarreien Gebenstorf und Turgi betrachte, stelle ich glücklich fest, dass mein vordergründiges Scheitern doch sehr segensreich war. Ich habe 15 Jahre lang für den Erhalt der Eucharistie gekämpft, die im Kanton Aargau und im ganzen Bistum Basel immer mehr eine Rarität darstellt und durch Wortgottesdienste ersetzt wird. Da die Bistumsleitung zeigen musste, dass sie nicht so priesterfeindlich ist, wie von mir und anderen Gläubigen unserer Kirchgemeinde immer beanstandet wurde, musste sie gleich zwei Priester senden, die nun in der Kirchgemeinde wirken. Während die grossen Städte Baden und Aarau sehr wenige Heilige Messen feiern, ist Gebenstorf und Turgi zu einem Eucharistischen Zentrum geworden, in dem in den Pfarrkirchen ausschliesslich die Eucharistie gefeiert wird und sich Laien zusammengeschlossen haben, um neben der offiziellen landeskirchlichen Struktur die Eucharistie ins Zentrum ihres Glaubenslebens zu stellen. Gerade die Tatsache, dass meine Geschichte als Kirchenpflegepräsident keine Heldengeschichte ist, Gott jedoch trotzdem sehr viel Positives dadurch bewirkt hat, zeigt die Grösse Gottes und dass kein Mensch Angst haben sollte, sich für die Kirche zu engagieren.
Wie beurteilen Sie generell die Zukunftsfähigkeit des hierzulande herrschenden dualen Systems?
In der Theorie bin ich ein grosser Befürworter des dualen Systems, da ich glaube, Laien sollten in der Kirche die Verantwortung für die Finanzen und viele andere organisatorische Fragen tragen. In der Realität ist es jedoch leider so, dass viele der Menschen, die sich im Rahmen des dualen Systems engagieren, selbst gar nicht wirklich gläubig sind. Dadurch dient das jetzige System der Kirche nicht, sondern schadet ihr. Die Zukunft des dualen Systems ist vorgezeichnet. Es wird untergehen, da die Steuereinnahmen in den kommenden Jahren stark rückläufig sein werden und die Kantonalkirchen nur Schönwetter-Strukturen haben, die in der jetzigen Krise überfordert sind, unpopuläre Sparmassnahmen zu treffen. Immer weniger Menschen werden sich bereit erklären, ehrenamtlich zu wirken. Die Folge werden Kirchgemeindefusionen sein und schlussendlich der Verlust der speziellen Stellung, welche die meisten Kantone der Katholischen, Christkatholischen und Reformierten Kirche geben. Wichtig ist es, diesen Niedergang nicht ungeordnet vonstattengehen zu lassen, sondern dafür zu sorgen, dass nach dem Ende des dualen Systems genügend Ressourcen für einen Neuanfang vorhanden sind. Wie dieser Neuanfang aussehen wird, muss Gegenstand von Diskussionen sein, an denen alle Katholiken guten Willens, dies unabhängig von ihrer kirchenpolitischen Einstellung, teilnehmen sollten.
Die bevorstehende Fusion zwischen dem Aargauer Pfarrblatt «Horizonte» und dem Pfarrblatt beider Basel «Kirche heute» wird zur Zeit euphorisch als «Lichtblick für die kirchliche Presse» angepriesen. Sie haben sich zu diesem Vorhaben kritisch geäussert. Warum?
Im kirchlichen Journalismus im Bistum Basel ist die gleiche Entwicklung wie in der Seelsorge zu sehen. Der Kernauftrag wird ausgehöhlt und der Betrieb wird nur noch pro forma aufrechterhalten. Mit Andreas C. Müller und Christian Breitschmid hatte «Horizonte» zwei sehr gute Journalisten, die sich trauten, kritisch über die Bistumsleitung zu berichten. Die jetzige Redaktion besteht auch aus zwei guten Journalistinnen, wobei der Umgang mit den früheren Chefredaktoren ein klares Signal ist, wie mit unbequemen Mitarbeitern bei «Horizonte» verfahren wird. Die Fusion wird die Machtstellung der Kantonalkirchen und des Bistums gegenüber der kirchlichen Berichterstattung nur noch verstärken. Niemand von den Journalisten wird sich trauen, öffentlich darüber nachzudenken, ob der Niedergang der hiesigen Kirche nicht vom bösen Rom, sondern vom Bischofssitz in Solothurn und den Büros der Kantonalkirchen verschuldet ist. Solange noch ein paar Franken Steuergeld vorhanden sind, wird man weiterhin Reportagen schreiben, die dem Narrativ einer idyllischen und fortschrittlichen Volkskirche dienen, jedoch verschweigen, dass es einen Neuanfang und eine Neuevangelisierung braucht.
Ihr unermüdlicher Einsatz für die Kirche ist, so mein Eindruck, trotz aller Widrigkeiten ungebrochen. Was gibt Ihnen die Kraft und Zuversicht, Ihr Engagement sozusagen nach dem Pauluswort «Hoffnung wider alle Hoffnung» unbeirrt weiterzuführen?
Die Hoffnung ist neben dem Glauben und der Liebe die wichtigste Tugend eines Christen. Weshalb sollte ich keine Hoffnung haben? Gott ist ein Gott des Lebens und ich glaube fest daran, dass die gesamte Schöpfung und die Pläne, die Gott mit jedem Einzelnen hat, gut sind. Viele Gläubige, die sich engagieren, sind schnell entmutigt, da sie nicht sofort sichtbare Resultate sehen. Bei den Lehrern ist es häufig ähnlich. Mit viel Enthusiasmus starten sie im Lehrerberuf und sind dann enttäuscht, wenn die Schüler nicht die Lernfortschritte erzielen, die gewünscht sind. Das Leben ist aber kein Sprint, sondern ein Marathon, bei dem man in langfristigen Kategorien denken muss. Die kleinen Mühen im Leben, die gute Tat oder das aufmunternde Wort werden vielleicht nicht heute oder morgen, aber dafür in einigen Jahren die erhofften Früchte tragen. Es braucht im Umgang mit Menschen Beharrlichkeit und Geduld, da dies Tugenden einer wahren Nächstenliebe sind. Daher sehe ich keinen Grund, die Hoffnung zu verlieren. Wichtig ist, alles der Barmherzigkeit Gottes anzuvertrauen und nicht an Gottes Liebe zur Welt und allen Menschen zu zweifeln. (Quelle: swiss-cath)
12.07.2024
Erzbischof Carlo Maria Viganò wurde exkommuniziert
Erzbischof Carlo Maria Viganò wurde von Rom exkommuniziert. Heute wurde die bereits erwartete Entscheidung dem Betroffenen mitgeteilt. Die Exkommunikation von Erzbischof Carlo Maria Viganò wurde vom römischen Glaubensdikasterium festgestellt und heute dem ehemaligen Nuntius in den USA mitgeteilt, der 2018 die Verstrickung von Papst Franziskus in den McCarrick-Skandal publik gemacht und den Rücktritt von Franziskus gefordert hatte.Mehr..
Das Glaubensdikasterium veröffentlichte dazu folgende Erklärung:
Am 4. Juli 2024 trat der Kongreß des Dikasteriums für die Glaubenslehre zusammen, um das außergerichtliche Strafverfahren ex can. 1720 CIC gegen S.Ex. Monsignore Carlo Maria VIGANÒ, Titularerzbischof von Ulpiana, angeklagt des vorbehaltenen Verbrechens des Schismas (cann. 751 und 1364 CIC; Art. 2 SST), abzuschließen.
Seine öffentlichen Äußerungen sind bekannt, aus denen seine Weigerung hervorgeht, den Papst anzuerkennen und sich ihm zu unterwerfen sowie die Gemeinschaft mit den ihm unterstellten Gliedern der Kirche sowie die Legitimität und die lehramtliche Autorität des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils.
Im Ergebnis des Strafverfahrens wurde S.Ex. Carlo Maria Viganò des vorbehaltenen Verbrechens des Schismas für schuldig befunden.
Das Dikasterium hat die Exkommunikation latae sententiae ex can. 1364 § 1 CIC erklärt.
Die Aufhebung der Zensur ist in diesen Fällen dem Apostolischen Stuhl vorbehalten.
Diese Entscheidung wurde S.Ex. Monsignore Viganò am 5. Juli 2024 mitgeteilt.
Das Glaubensdikasterium veröffentlichte dazu folgende Erklärung:
Am 4. Juli 2024 trat der Kongreß des Dikasteriums für die Glaubenslehre zusammen, um das außergerichtliche Strafverfahren ex can. 1720 CIC gegen S.Ex. Monsignore Carlo Maria VIGANÒ, Titularerzbischof von Ulpiana, angeklagt des vorbehaltenen Verbrechens des Schismas (cann. 751 und 1364 CIC; Art. 2 SST), abzuschließen.
Seine öffentlichen Äußerungen sind bekannt, aus denen seine Weigerung hervorgeht, den Papst anzuerkennen und sich ihm zu unterwerfen sowie die Gemeinschaft mit den ihm unterstellten Gliedern der Kirche sowie die Legitimität und die lehramtliche Autorität des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils.
Im Ergebnis des Strafverfahrens wurde S.Ex. Carlo Maria Viganò des vorbehaltenen Verbrechens des Schismas für schuldig befunden.
Das Dikasterium hat die Exkommunikation latae sententiae ex can. 1364 § 1 CIC erklärt.
Die Aufhebung der Zensur ist in diesen Fällen dem Apostolischen Stuhl vorbehalten.
Diese Entscheidung wurde S.Ex. Monsignore Viganò am 5. Juli 2024 mitgeteilt.
05.07.2024
Woher kommt die antikatholische Allergie?
Die Kirche ist seelenlos, unverschämt, reich, ohne Ideen und ungestraft sagt eine von ihrer Unfehlbarkeit überzeugte Laienaktivistin. Ich denke, dass die Autorin dieser Aussage empört wäre, wenn ihr jemand vorwerfen würde, eine Sprache des Hasses zu verwenden. Schliesslich möchte sie nur, dass die Menschen die Wahrheit über diese abscheuliche und verachtenswerte Institution Kirche erkennen. Mehr..
Natürlich sprechen wir von der katholischen Kirche, denn es ist die Kirche, die selbst in den Gesellschaften, in denen Katholiken eine kleine Minderheit darstellen, überproportional stigmatisiert wird, mit einem gewissen monströsen und abscheulichen negativen Stereotyp, das mit grosser suggestiver Kraft auch wiederkehrt.
Ich habe das Ende des vorherigen Satzes aus dem Buch mit dem Titel übernommen Der übermächtige Riese. Sein Autor, der deutsche Psychiater Manfred Lütz, versucht, die Situation der Kirche in den zeitgenössischen Medien mit der Sprache der Psychoanalyse zu beschreiben. Er fasst seine Beschreibungen und Analysen zusammen, indem er sich an ein bekanntes literarisches Bild erinnert: Die katholische Kirche liegt wie Gulliver ein übermächtiger Riese, und Tausende von Zwergen scheinen nur damit beschäftigt zu sein, ihn zu fesseln und stillzuhalten. Viele Katholiken reagieren mit Verärgerung, Hilflosigkeit und Resignation auf die Ausbreitung von Aggression, ja sogar Hass, die sich gegen sie richtet, und geben ihnen praktisch keine Gelegenheit zu erklären, was sie so falsch machen, sondern geben einfach zu, dass sie Katholiken sind.
Wenn wir uns diese antikatholische Allergie genau ansehen, so Manfred Lütz, scheint ihre Ursache in der Frustration darüber zu liegen, dass der sogenannte moderne Mensch, indem er die Welt so arrangiert, als ob Gott nicht existierte, nicht das volle Glück auf dieser Erde erreicht. Dennoch könnte die Kirche sich beruhigen, wenn sie über Gottes Gebote spricht, sie könnte weniger an die Achtung des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod erinnern und daran, dass was Gott zusammengefügt hat, das soll kein Mensch trennen.
Da die Kirche nicht die Absicht hat, sich am Aufbau einer Welt ohne Gott zu beteiligen, ist es nicht verwunderlich, dass sie auf so viel Aggression stößt. Der Herr Jesus selbst hat es uns verkündet: Wegen meines Namens werdet ihr von allen gehasst werden. (Mt 10,22). Er kündigte sowohl Feindseligkeit als auch freundliche Offenheit gegenüber der Frohen Botschaft an: Wenn sie mich verfolgten, werden sie auch euch verfolgen. Wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch dein Wort halten (Johannes 15:20).
Die katholische Kirche leugnet ihre Identität nicht und versucht, die Botschaft des Evangeliums zur rechten Zeit und zu jeder Zeit zu verkünden, auch wenn sie auf Widerstand stößt. Darüber hinaus gibt die Kirche ihre gesamte zweitausendjährige Vergangenheit zu und leugnet sie nicht. Dies erleichtert es ihm unfreundlichen meinungsbildenden Kreisen, oberflächliche und teilweise völlig unwahre Behauptungen wie Die Kirche hat verschiedene Verbrechen begangen, Die Kirche war schon immer ein Gegner der Wissenschaft und behinderte ihren Fortschritt usw. in Umlauf zu bringen. Nach Ansicht des genannten Publizisten handelt es sich hier um ein typisches Phänomen der Übertragung. Sie besteht darin, dass die Schuld, die die gesamte Gesellschaft belastet, auf die Kirche abgewälzt wird. Auf diese Weise herrscht im Bewusstsein der Europäer seit über zwei Jahrhunderten ein äußerst unfairer Konsens für die Kirche hinsichtlich der Bewertung der historischen Vergangenheit: Die Nationen sind stolz auf ihre Leistungen, während der Kirche Böses zugeschrieben wird.
Manfred Lütz ist Deutscher Autor und zeigt, wie dieser Mechanismus bei Deutschem Volk funktioniert. Nun, im Bewusstsein des durchschnittlichen Deutschen waren die beiden Dominikaner, der große mittelalterliche Naturforscher Albert der Grosse, und der tiefgründige und ursprüngliche Mystiker Meister Eckhart Deutsche, mit denen sich die deutsche Nation zu Recht rühmt, während zwei weitere deutsche Dominikaner, Heinrich Institoris und Jacob Sprenger waren die berühmtesten Theoretiker der Hexenverfolgungen, sie waren Mitglieder der Kirche und ihr Deutschtum wurde nicht betont.
Die gesamte Gesellschaft, einschließlich der Mitglieder der Kirche, beteiligte sich an der Hexenverfolgung. Während der Reformation wurden deutsche Hexenverbrennungen nach Nordeuropa exportiert. Es muss klargestellt werden, dass die schreckliche Hexenverfolgung keine Aktion der katholischen Weltkirche war, sondern Teil unserer deutschen historischen Schuld. Der Schmerz dieser Schuld wurde jedoch dadurch gemildert, dass sie auf die katholische Kirche übertragen wurde. Wie einfach es ist. Die Psychoanalyse nennt dieses Phänomen die Spaltung von Gut und Böse und ist ein neurotisches Symptom. Die positiven Ereignisse der deutschen Geschichte werden in die Geschichte der deutschen Nation geworfen, die negativen hingegen in den Garten der katholischen Kirche.
Lütz zeigt diesen Unterschied bei der Abrechnung der Schuld der Kirche und der eigenen Nation an einem konkreten Beispiel. Als er sein Buch schrieb, war gerade der Besuch des Bundespräsidenten in Prag angekündigt worden: Der Bundespräsident wird sich an die deutsche Schuld der letzten siebzig Jahre erinnern. Niemand erwartet von ihm, dass er über die schrecklichen Dinge spricht, die die deutschen Grossgrundbesitzer im Dreissigjährigen Krieg in Prag begangen haben. Der Papst muss sich aber offensichtlich für den zeitgleichen Fall Galilei rechtfertigen.
Schlagen wir uns gleichzeitig auf die Brust. Die Menschen wenden sich nicht nur von der Kirche ab, weil sie die Wahrheit des Evangeliums ablehnen. Leider liegt es manchmal auch daran, dass wir Sünden begehen so ein Zitat des Apostels Paulus , die nicht einmal unter den Heiden vorkommen (1 Kor 5,1).
Natürlich sprechen wir von der katholischen Kirche, denn es ist die Kirche, die selbst in den Gesellschaften, in denen Katholiken eine kleine Minderheit darstellen, überproportional stigmatisiert wird, mit einem gewissen monströsen und abscheulichen negativen Stereotyp, das mit grosser suggestiver Kraft auch wiederkehrt.
Ich habe das Ende des vorherigen Satzes aus dem Buch mit dem Titel übernommen Der übermächtige Riese. Sein Autor, der deutsche Psychiater Manfred Lütz, versucht, die Situation der Kirche in den zeitgenössischen Medien mit der Sprache der Psychoanalyse zu beschreiben. Er fasst seine Beschreibungen und Analysen zusammen, indem er sich an ein bekanntes literarisches Bild erinnert: Die katholische Kirche liegt wie Gulliver ein übermächtiger Riese, und Tausende von Zwergen scheinen nur damit beschäftigt zu sein, ihn zu fesseln und stillzuhalten. Viele Katholiken reagieren mit Verärgerung, Hilflosigkeit und Resignation auf die Ausbreitung von Aggression, ja sogar Hass, die sich gegen sie richtet, und geben ihnen praktisch keine Gelegenheit zu erklären, was sie so falsch machen, sondern geben einfach zu, dass sie Katholiken sind.
Wenn wir uns diese antikatholische Allergie genau ansehen, so Manfred Lütz, scheint ihre Ursache in der Frustration darüber zu liegen, dass der sogenannte moderne Mensch, indem er die Welt so arrangiert, als ob Gott nicht existierte, nicht das volle Glück auf dieser Erde erreicht. Dennoch könnte die Kirche sich beruhigen, wenn sie über Gottes Gebote spricht, sie könnte weniger an die Achtung des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod erinnern und daran, dass was Gott zusammengefügt hat, das soll kein Mensch trennen.
Da die Kirche nicht die Absicht hat, sich am Aufbau einer Welt ohne Gott zu beteiligen, ist es nicht verwunderlich, dass sie auf so viel Aggression stößt. Der Herr Jesus selbst hat es uns verkündet: Wegen meines Namens werdet ihr von allen gehasst werden. (Mt 10,22). Er kündigte sowohl Feindseligkeit als auch freundliche Offenheit gegenüber der Frohen Botschaft an: Wenn sie mich verfolgten, werden sie auch euch verfolgen. Wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch dein Wort halten (Johannes 15:20).
Die katholische Kirche leugnet ihre Identität nicht und versucht, die Botschaft des Evangeliums zur rechten Zeit und zu jeder Zeit zu verkünden, auch wenn sie auf Widerstand stößt. Darüber hinaus gibt die Kirche ihre gesamte zweitausendjährige Vergangenheit zu und leugnet sie nicht. Dies erleichtert es ihm unfreundlichen meinungsbildenden Kreisen, oberflächliche und teilweise völlig unwahre Behauptungen wie Die Kirche hat verschiedene Verbrechen begangen, Die Kirche war schon immer ein Gegner der Wissenschaft und behinderte ihren Fortschritt usw. in Umlauf zu bringen. Nach Ansicht des genannten Publizisten handelt es sich hier um ein typisches Phänomen der Übertragung. Sie besteht darin, dass die Schuld, die die gesamte Gesellschaft belastet, auf die Kirche abgewälzt wird. Auf diese Weise herrscht im Bewusstsein der Europäer seit über zwei Jahrhunderten ein äußerst unfairer Konsens für die Kirche hinsichtlich der Bewertung der historischen Vergangenheit: Die Nationen sind stolz auf ihre Leistungen, während der Kirche Böses zugeschrieben wird.
Manfred Lütz ist Deutscher Autor und zeigt, wie dieser Mechanismus bei Deutschem Volk funktioniert. Nun, im Bewusstsein des durchschnittlichen Deutschen waren die beiden Dominikaner, der große mittelalterliche Naturforscher Albert der Grosse, und der tiefgründige und ursprüngliche Mystiker Meister Eckhart Deutsche, mit denen sich die deutsche Nation zu Recht rühmt, während zwei weitere deutsche Dominikaner, Heinrich Institoris und Jacob Sprenger waren die berühmtesten Theoretiker der Hexenverfolgungen, sie waren Mitglieder der Kirche und ihr Deutschtum wurde nicht betont.
Die gesamte Gesellschaft, einschließlich der Mitglieder der Kirche, beteiligte sich an der Hexenverfolgung. Während der Reformation wurden deutsche Hexenverbrennungen nach Nordeuropa exportiert. Es muss klargestellt werden, dass die schreckliche Hexenverfolgung keine Aktion der katholischen Weltkirche war, sondern Teil unserer deutschen historischen Schuld. Der Schmerz dieser Schuld wurde jedoch dadurch gemildert, dass sie auf die katholische Kirche übertragen wurde. Wie einfach es ist. Die Psychoanalyse nennt dieses Phänomen die Spaltung von Gut und Böse und ist ein neurotisches Symptom. Die positiven Ereignisse der deutschen Geschichte werden in die Geschichte der deutschen Nation geworfen, die negativen hingegen in den Garten der katholischen Kirche.
Lütz zeigt diesen Unterschied bei der Abrechnung der Schuld der Kirche und der eigenen Nation an einem konkreten Beispiel. Als er sein Buch schrieb, war gerade der Besuch des Bundespräsidenten in Prag angekündigt worden: Der Bundespräsident wird sich an die deutsche Schuld der letzten siebzig Jahre erinnern. Niemand erwartet von ihm, dass er über die schrecklichen Dinge spricht, die die deutschen Grossgrundbesitzer im Dreissigjährigen Krieg in Prag begangen haben. Der Papst muss sich aber offensichtlich für den zeitgleichen Fall Galilei rechtfertigen.
Schlagen wir uns gleichzeitig auf die Brust. Die Menschen wenden sich nicht nur von der Kirche ab, weil sie die Wahrheit des Evangeliums ablehnen. Leider liegt es manchmal auch daran, dass wir Sünden begehen so ein Zitat des Apostels Paulus , die nicht einmal unter den Heiden vorkommen (1 Kor 5,1).
02.07.2024
Im Reusshaus werden "Kirchengründer" ausgebildet: Was heisst das?
Im Reuss-Institut in Luzern, wo Gebenstorfer Priester und Domherr des Bistums Basel Markus Brun angestellt ist, werden "Kirchengründer" ausgebildet. Das ökumenische Institut bietet dreijährige Aus- und Weiterbildungen zu Kirchenentwicklern und Kirchengründern an. Laut dem Bildungsplan, sollen dadurch neue, ausserhalb der jetzigen Kirchgemeinden und ohne die katholischen Kirchenoberen zu fragen, neue bzw. parallel- "Kirchen" entstehen. Ist es ein geplantes Schisma im Gang oder nur Schizophrenie im Aufzug?? Mehr..
Gemeinsam mit Theologen und Kirchenoberen aus der Schweiz und Deutschland hat Pfr. Beck vor fünf Jahren ein Institut gegründet: das Reuss-Institut. Sein Logo prangt an der Fassade, im Haus am Fluss befindet sich ein Büro. Wenn der Stadtpfarrer über das Institut spricht, holt er aus, seine Augen strahlen.
Das ökumenische Institut bietet dreijährige Aus- und Weiterbildungen zu Kirchenentwicklern und Kirchengründern an. Will Beck die Schüler etwa in die Welt schicken, damit sie neue Kirchen gründen? Nicht Kirchen, aber Gemeinschaften, erklärt er.
Der Grund: «Immer weniger Menschen engagieren sich in den traditionellen Kirchgemeinden. Aber viele sind trotzdem an Gemeinschaft und Religion interessiert. Es ist viel leichter, sie in neue Gemeinschaften einzugliedern. Denn junge Leute wollen lieber etwas selbst gestalten.» Davon ist der langjährige Kirchenobere überzeugt. Diesen Sommer werden die ersten sieben Studenten ihre Ausbildung abschliessen.
Stadtpfarrer legt auf eigene Faust los: Wie kommt das an?
Ein Katholik, der aus Basel nach Luzern kommt, Stadtpfarrer wird und vorschlägt, kleine Gemeinschaften zu gründen und sich nicht nur in den grossen Kirchgemeinden zu engagieren? Und das, ohne die katholischen Kirchenoberen zu fragen. Peter Jans ist sich sicher: «Vor 20 Jahren wäre das ein Skandal gewesen.»
Beck sieht es ähnlich. «Die Toleranzgrenze heute ist höher.» Die aktuelle Sozialform der Kirche gehe in unseren Breitengraden dem Ende entgegen. Sein Engagement werde daher akzeptiert. «Viele denken: Wenigstens versucht jemand etwas.» Vergangenes Jahr ist Beck als Pfarreileiter zurückgetreten, bleibt bis zu seiner Pension aber Leitender Priester in der Hofkirche (zentralplus berichtete).
In einer Zeit, in der die katholische Kirche wegen Missbrauchsfällen für Schlagzeilen sorge, sei der Nachwuchs sehr unsicher, sagt Ruedi Beck zum Schluss. «Junge Leute fragen sich, in was für eine Institution sie dort eintreten. Ich sage dann, die Kirche hat viel Gutes geschaffen. Spitäler und Schulen zum Beispiel. Sie hat aber auch viele Schlagseiten», findet Beck. «So wie alles im Leben.»
Quelle: zentralplus
Gemeinsam mit Theologen und Kirchenoberen aus der Schweiz und Deutschland hat Pfr. Beck vor fünf Jahren ein Institut gegründet: das Reuss-Institut. Sein Logo prangt an der Fassade, im Haus am Fluss befindet sich ein Büro. Wenn der Stadtpfarrer über das Institut spricht, holt er aus, seine Augen strahlen.
Das ökumenische Institut bietet dreijährige Aus- und Weiterbildungen zu Kirchenentwicklern und Kirchengründern an. Will Beck die Schüler etwa in die Welt schicken, damit sie neue Kirchen gründen? Nicht Kirchen, aber Gemeinschaften, erklärt er.
Der Grund: «Immer weniger Menschen engagieren sich in den traditionellen Kirchgemeinden. Aber viele sind trotzdem an Gemeinschaft und Religion interessiert. Es ist viel leichter, sie in neue Gemeinschaften einzugliedern. Denn junge Leute wollen lieber etwas selbst gestalten.» Davon ist der langjährige Kirchenobere überzeugt. Diesen Sommer werden die ersten sieben Studenten ihre Ausbildung abschliessen.
Stadtpfarrer legt auf eigene Faust los: Wie kommt das an?
Ein Katholik, der aus Basel nach Luzern kommt, Stadtpfarrer wird und vorschlägt, kleine Gemeinschaften zu gründen und sich nicht nur in den grossen Kirchgemeinden zu engagieren? Und das, ohne die katholischen Kirchenoberen zu fragen. Peter Jans ist sich sicher: «Vor 20 Jahren wäre das ein Skandal gewesen.»
Beck sieht es ähnlich. «Die Toleranzgrenze heute ist höher.» Die aktuelle Sozialform der Kirche gehe in unseren Breitengraden dem Ende entgegen. Sein Engagement werde daher akzeptiert. «Viele denken: Wenigstens versucht jemand etwas.» Vergangenes Jahr ist Beck als Pfarreileiter zurückgetreten, bleibt bis zu seiner Pension aber Leitender Priester in der Hofkirche (zentralplus berichtete).
In einer Zeit, in der die katholische Kirche wegen Missbrauchsfällen für Schlagzeilen sorge, sei der Nachwuchs sehr unsicher, sagt Ruedi Beck zum Schluss. «Junge Leute fragen sich, in was für eine Institution sie dort eintreten. Ich sage dann, die Kirche hat viel Gutes geschaffen. Spitäler und Schulen zum Beispiel. Sie hat aber auch viele Schlagseiten», findet Beck. «So wie alles im Leben.»
Quelle: zentralplus
30.06.2024