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Developer übernehmen Kirchen
Immobilienhändler übernehmen Kirchen. Zerbrochene Fenster, eingerissene Wände. Es gibt schon sogar einen Nachtclub in einer desacralisierten Kirche. Mehr..
Ein Restaurant oder Hotel in einer Kirche? Was viele Menschen in unserem Land schockiert, ist in manchen Ländern mittlerweile ein normaler Anblick. Wenn religiöse Gebäude leer stehen, werden sie schliesslich von Immobikienhändler übernommen. Sie schlagen Fenster ein, versetzen Wände, renovieren Innenräume und errichten Dienstleistungsgebäude. Für sie gelten jedoch besondere Regeln.
Wenn die Umwandlung einer Kirche in ein öffentliches Gebäude möglich ist, muss sie unter Achtung der religiösen Gefühle und vor allem der vom Päpstlichen Rat für Kultur festgelegten Regeln erfolgen. Im Jahr 2018 hat sie eine Sonderanweisung herausgegeben, in der sie genau erläutert, welche Sakralbauten zu welchen Zwecken saniert werden können.
Eine Kirche kann entweiht und für das Gemeinwohl genutzt werden, allerdings nur unter der Bedingung, dass ihre neue Funktion und ihr neues Erscheinungsbild den bisherigen Charakter des Gebäudes nicht entweihen. Dies gilt jedoch nicht für den Altar, dessen Zweck nicht geändert werden kann. Wenn es nicht auf eine andere Kirche übertragen werden kann, sollte es vernichtet werden. Das Dokument gibt auch Hinweise darauf, was mit den Möbeln und Geräten einer Kirche geschehen soll, die entsakralisiert wird. Sie sollten in eine andere Kirche verlegt oder in einem Museum aufbewahrt werden.
Darüber hinaus sollte die Kirche, obwohl sie verlassen ist, ein wichtiger Ort für die örtliche Gemeinschaft ist, nicht in ein anderes Gebäude umgewandelt werden. Dies ist beispielsweise in Rom der Fall, wo die meisten Kirchen im Stadtzentrum zwar nicht mehr in Betrieb sind, aber immer noch kulturelle Objekte und historische Sehenswürdigkeiten für Touristen darstellen. Eine örtliche Gruppe von Gläubigen kann daher die Entscheidung eines Bischofs oder Pfarrers, die Kirche zu verkaufen, blockieren.
Entwickler kaufen leerstehende Kirchen von den Behörden und betrachten sie als potenzielle Investitionen. Unabhängig davon, ob es sich um architektonische Juwelen oder ganz gewöhnliche Gebäude handelt, werden sie in Gewerbeflächen umgewandelt. Meistens werden sie in elegante Gastronomiehallen mit zahlreichen Restaurants, stimmungsvollen Hotels und Apartmenthäusern, Wohnheimen und sogar Museen, Kunstateliers oder Konzertsälen mit entsprechenden Soundsystemen umgewandelt.
Von der Kirche zur Brauerei die berühmtesten Metamorphosen
Die Umnutzung religiöser Gebäude für säkulare Zwecke löst oft gesellschaftliche Empörung und sogar Protestwellen aus. Kirchengebäuden ihren heiligen Charakter zu entziehen und sie in die Hände privater Eigentümer zu übertragen, löst große Kontroversen aus, insbesondere in Polen, wo die Bürger stark mit der katholischen Religion verbunden sind. Allerdings erlauben die lokalen Behörden vor allem aus wirtschaftlichen Gründen Reformen.
Nach Angaben des Observatoriums für religiöses Erbe gibt es in Frankreich mittlerweile etwa 90.000. Katholische Kirchen, Klöster oder Orte religiöser Verehrung, aber jedes Jahr stehen über 20 davon zum Verkauf. In den Niederlanden wurden in den letzten 50 Jahren etwa 900 Tempel geschlossen, in England 400 und in Deutschland im letzten Jahrzehnt etwa 150. Beispiele für Tempelmetamorphosen finden sich heute auf der ganzen Welt mehrere entweiht und restauriert. Das Gebäude befindet sich ebenfalls in Polen.
Einer der bekanntesten Fälle ist die Umwandlung einer gotischen Kathedrale aus dem 15. Jahrhundert in ein Luxushotel, das Kruisherenhotel, in Maastricht, Niederlande. Die Restaurierung der Kirche wurde von weltberühmten Designern durchgeführt, die die Innenräume veränderten und modernes Design mit dem sakralen Stil des Gebäudes kombinierten. Jedes der 60 Zimmer verfügt über ein Marmorbad und ist mit Kunstwerken dekoriert. Einige von ihnen haben sogar Kirchenfenster aus Buntglas als Fenster. Interessanterweise haben die Architekten bei der Gestaltung der Innenräume bewusst die Form des Gebäudes beibehalten. Eine erneute Weihe wäre daher bei Bedarf möglich.
Ein weiteres interessantes Hotel ist Martin's Patershof, das in einer Kirche aus dem 18. Jahrhundert in Mechelen, Belgien, erbaut wurde. Es ist nur einen Kilometer vom Bahnhof entfernt, von dem aus Sie in einer halben Stunde nach Brüssel oder Antwerpen gelangen. Der Tempel wurde 1999 entsakralisiert und 2009 als Hotel mit 79 Zimmern betrieben. Sie alle verbinden den sakralen Charakter der Gebäude mit moderner Innenarchitektur. Jedes Apartment verfügt über ein Badezimmer, eine Minibar und Highspeed-Internetzugang. Das Frühstück wird den Gästen im Saal serviert, der früher als Proberaum für den Kirchenchor diente.
Einen ganz anderen Charakter hat die All Saints Church in Aldwincle in England. Die Anlage steht auf der UNESCO-Liste und ist eines von 345 Gebäuden, die in den letzten Jahren ihre Funktion verloren haben. Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. 1976 wurde versucht, es in ein Architekturmuseum umzuwandeln, doch das touristische Interesse erwies sich als zu gering. Um zu verhindern, dass die Kirche völlig verfällt, wurde sie auf Initiative des Churches Conservation Trust in ein kleines Hotel umgewandelt, in dem eine Übernachtung etwa 50 Pfund kostet. Es gibt jedoch keine traditionellen Apartments oder Lobbys die Gäste schlafen auf alten Kisten oder Matratzen und es gibt kein Internet.
Vor dem Hintergrund der diskutierten Fälle erscheint die Umbenennung der Kirche St. deutlich umstrittener. Barbara in Oviedo, Spanien, zu einem Skatepark, d. h. einer speziellen Strecke, die für die Ausübung von Extremsportarten gedacht ist (hauptsächlich Tricks auf einem Skateboard, Rollschuhen oder BMX-Rädern lernen). Die Kirche wurde 1912 vom Architekten Manuel del Busto entworfen. Allerdings wurde es viele Jahre lang vernachlässigt und verfiel langsam. Im Jahr 2015 sammelte das Kollektiv Church Brigade im Rahmen einer öffentlichen Sammlung Spenden und leitete die Umgestaltung des Ortes ein. Der Künstler Okuda veränderte die Kirche St. Barbara in den farbenfrohen Kaos-Tempel, der mit Wandgemälden bedeckt ist. Der Altar wurde entfernt und eine Rampe installiert. Das Gebäude zog viele Sportbegeisterte an, aber auch Fotografen, die an einer so großen Umgestaltung des Ortes interessiert waren.
Auch kontroversere Änderungen im Zweck von Tempeln werden ausführlich kommentiert. Im Zentrum von New York werden in den Innenräumen leerer Kirchen und in der Kirche St. Paul in Bristol, England, gibt es eine Schule für Zirkusartisten. Eine Welle von Protesten der Gläubigen löste jedoch die drastische Umgestaltung der tschechischen Kirche in Prag zur sogenannten Kirche aus Church Club Prague, ein Nachtclub. Ein ähnlicher Veranstaltungsort wurde auch in einer der leeren Kirchen in Leeds, England, eröffnet. Empörung gab es auch, als eine Kirche im britischen Bournemouth in einen Tesco-Express-Supermarkt umgewandelt wurde.
In England werden religiöse Gebäude häufig umgestaltet. Hierzulande werden Kirchen meist in Restaurants und Kneipen umgewandelt. Ein Beispiel ist das Restaurant O'Neils im Londoner Stadtteil Muswell Hill, das heute unter dem Namen Miller And Carter Muswell Hill firmiert. Der Pub wurde allgemein The Church Pub (übersetzt: Kirchenbar) genannt, da er in einer ehemaligen presbyterianischen Kirche untergebracht war. Das zweite britische Beispiel ist die historische Kirche St. Mark's Church in London, wo seit langem keine Gottesdienste mehr organisiert werden. Bereits in den 1970er Jahren verlor es seinen heiligen Charakter, wurde aber 2019 in Mercato Mayfair umbenannt. Obwohl es im Inneren die charakteristische Aufteilung in Gänge und verzierte Buntglasfenster beibehielt, wurde dort nach einer zweijährigen Renovierung auch die für den Betrieb eines Catering-Saals erforderliche Ausstattung installiert. Der Komplex beherbergt zahlreiche Restaurants mit moderner, handwerklicher Küche und nachhaltigen Lebensmitteln. Es gibt auch Gitter im Inneren eines befindet sich genau dort, wo zuvor der Altar stand. In den ehemaligen Krypten wiederum wurde Raum für ein elegantes Weingut geschaffen.
Ein weiteres interessantes Beispiel ist die Kathedrale in Rochester in England, die ihren Zweck änderte, allerdings nur für einen Moment. Es war die Idee von Pater Matthew Rushton, der einen Rückgang der Zahl der Gläubigen bemerkte. Er beschloss, im Tempel einen Minigolfplatz zu errichten, um alle zum Verweilen in der Kirche einzuladen. Wer nicht weiß, wie man in der Kathedrale spielt, weiß nicht, was Spass ist, argumentierte der Priester.
Auch in Italien, wo der Anteil der Katholiken sehr hoch ist, werden Kirchen an Bauträger verkauft. Die Kirche in Viareggio wurde in ein Kulturzentrum mit Pizzeria umgewandelt und im religiösen Gebäude in Montescaglioso wurde ein Zentrum für gesellschaftliche Begegnungen mit einem Tischtennisraum errichtet. Auch in ungenutzten italienischen Tempeln entstehen Büros, Autowerkstätten und Kunstateliers.
In Deutschland erklärten im Jahr 2022 erneut eine halbe Million Menschen ihren Abschied vom katholischen Glauben. Die Entscheidung zum Wiederaufbau der verlassenen Kirchen wurde aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen getroffen. Es ist viel einfacher, ein bestehendes Gebäude zu modifizieren, als es von Grund auf neu zu bauen. Auf diese Weise wurde die ehemalige Kirche Mariä Himmelfahrt in Trier-Ehrang in ein familienfreundliches Wohnhaus umgewandelt. Auch in Deutschland werden Tempel zu Wohnheimen und Zimmern für Studenten umgebaut.
Auch ausserhalb Europas finden Veränderungen statt in Ohio, Amerika, wurde ein Kloster in ein Weingut umgewandelt, und in Pittsburgh, Pennsylvania, wurde eine geschlossene Kirche in eine Brauerei und eine Bar umgewandelt.
Was passiert mit leeren Kirchen in der Schweiz?
Ein Restaurant oder Hotel in einer Kirche? Was viele Menschen in unserem Land schockiert, ist in manchen Ländern mittlerweile ein normaler Anblick. Wenn religiöse Gebäude leer stehen, werden sie schliesslich von Immobikienhändler übernommen. Sie schlagen Fenster ein, versetzen Wände, renovieren Innenräume und errichten Dienstleistungsgebäude. Für sie gelten jedoch besondere Regeln.
Wenn die Umwandlung einer Kirche in ein öffentliches Gebäude möglich ist, muss sie unter Achtung der religiösen Gefühle und vor allem der vom Päpstlichen Rat für Kultur festgelegten Regeln erfolgen. Im Jahr 2018 hat sie eine Sonderanweisung herausgegeben, in der sie genau erläutert, welche Sakralbauten zu welchen Zwecken saniert werden können.
Eine Kirche kann entweiht und für das Gemeinwohl genutzt werden, allerdings nur unter der Bedingung, dass ihre neue Funktion und ihr neues Erscheinungsbild den bisherigen Charakter des Gebäudes nicht entweihen. Dies gilt jedoch nicht für den Altar, dessen Zweck nicht geändert werden kann. Wenn es nicht auf eine andere Kirche übertragen werden kann, sollte es vernichtet werden. Das Dokument gibt auch Hinweise darauf, was mit den Möbeln und Geräten einer Kirche geschehen soll, die entsakralisiert wird. Sie sollten in eine andere Kirche verlegt oder in einem Museum aufbewahrt werden.
Darüber hinaus sollte die Kirche, obwohl sie verlassen ist, ein wichtiger Ort für die örtliche Gemeinschaft ist, nicht in ein anderes Gebäude umgewandelt werden. Dies ist beispielsweise in Rom der Fall, wo die meisten Kirchen im Stadtzentrum zwar nicht mehr in Betrieb sind, aber immer noch kulturelle Objekte und historische Sehenswürdigkeiten für Touristen darstellen. Eine örtliche Gruppe von Gläubigen kann daher die Entscheidung eines Bischofs oder Pfarrers, die Kirche zu verkaufen, blockieren.
Entwickler kaufen leerstehende Kirchen von den Behörden und betrachten sie als potenzielle Investitionen. Unabhängig davon, ob es sich um architektonische Juwelen oder ganz gewöhnliche Gebäude handelt, werden sie in Gewerbeflächen umgewandelt. Meistens werden sie in elegante Gastronomiehallen mit zahlreichen Restaurants, stimmungsvollen Hotels und Apartmenthäusern, Wohnheimen und sogar Museen, Kunstateliers oder Konzertsälen mit entsprechenden Soundsystemen umgewandelt.
Von der Kirche zur Brauerei die berühmtesten Metamorphosen
Die Umnutzung religiöser Gebäude für säkulare Zwecke löst oft gesellschaftliche Empörung und sogar Protestwellen aus. Kirchengebäuden ihren heiligen Charakter zu entziehen und sie in die Hände privater Eigentümer zu übertragen, löst große Kontroversen aus, insbesondere in Polen, wo die Bürger stark mit der katholischen Religion verbunden sind. Allerdings erlauben die lokalen Behörden vor allem aus wirtschaftlichen Gründen Reformen.
Nach Angaben des Observatoriums für religiöses Erbe gibt es in Frankreich mittlerweile etwa 90.000. Katholische Kirchen, Klöster oder Orte religiöser Verehrung, aber jedes Jahr stehen über 20 davon zum Verkauf. In den Niederlanden wurden in den letzten 50 Jahren etwa 900 Tempel geschlossen, in England 400 und in Deutschland im letzten Jahrzehnt etwa 150. Beispiele für Tempelmetamorphosen finden sich heute auf der ganzen Welt mehrere entweiht und restauriert. Das Gebäude befindet sich ebenfalls in Polen.
Einer der bekanntesten Fälle ist die Umwandlung einer gotischen Kathedrale aus dem 15. Jahrhundert in ein Luxushotel, das Kruisherenhotel, in Maastricht, Niederlande. Die Restaurierung der Kirche wurde von weltberühmten Designern durchgeführt, die die Innenräume veränderten und modernes Design mit dem sakralen Stil des Gebäudes kombinierten. Jedes der 60 Zimmer verfügt über ein Marmorbad und ist mit Kunstwerken dekoriert. Einige von ihnen haben sogar Kirchenfenster aus Buntglas als Fenster. Interessanterweise haben die Architekten bei der Gestaltung der Innenräume bewusst die Form des Gebäudes beibehalten. Eine erneute Weihe wäre daher bei Bedarf möglich.
Ein weiteres interessantes Hotel ist Martin's Patershof, das in einer Kirche aus dem 18. Jahrhundert in Mechelen, Belgien, erbaut wurde. Es ist nur einen Kilometer vom Bahnhof entfernt, von dem aus Sie in einer halben Stunde nach Brüssel oder Antwerpen gelangen. Der Tempel wurde 1999 entsakralisiert und 2009 als Hotel mit 79 Zimmern betrieben. Sie alle verbinden den sakralen Charakter der Gebäude mit moderner Innenarchitektur. Jedes Apartment verfügt über ein Badezimmer, eine Minibar und Highspeed-Internetzugang. Das Frühstück wird den Gästen im Saal serviert, der früher als Proberaum für den Kirchenchor diente.
Einen ganz anderen Charakter hat die All Saints Church in Aldwincle in England. Die Anlage steht auf der UNESCO-Liste und ist eines von 345 Gebäuden, die in den letzten Jahren ihre Funktion verloren haben. Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. 1976 wurde versucht, es in ein Architekturmuseum umzuwandeln, doch das touristische Interesse erwies sich als zu gering. Um zu verhindern, dass die Kirche völlig verfällt, wurde sie auf Initiative des Churches Conservation Trust in ein kleines Hotel umgewandelt, in dem eine Übernachtung etwa 50 Pfund kostet. Es gibt jedoch keine traditionellen Apartments oder Lobbys die Gäste schlafen auf alten Kisten oder Matratzen und es gibt kein Internet.
Vor dem Hintergrund der diskutierten Fälle erscheint die Umbenennung der Kirche St. deutlich umstrittener. Barbara in Oviedo, Spanien, zu einem Skatepark, d. h. einer speziellen Strecke, die für die Ausübung von Extremsportarten gedacht ist (hauptsächlich Tricks auf einem Skateboard, Rollschuhen oder BMX-Rädern lernen). Die Kirche wurde 1912 vom Architekten Manuel del Busto entworfen. Allerdings wurde es viele Jahre lang vernachlässigt und verfiel langsam. Im Jahr 2015 sammelte das Kollektiv Church Brigade im Rahmen einer öffentlichen Sammlung Spenden und leitete die Umgestaltung des Ortes ein. Der Künstler Okuda veränderte die Kirche St. Barbara in den farbenfrohen Kaos-Tempel, der mit Wandgemälden bedeckt ist. Der Altar wurde entfernt und eine Rampe installiert. Das Gebäude zog viele Sportbegeisterte an, aber auch Fotografen, die an einer so großen Umgestaltung des Ortes interessiert waren.
Auch kontroversere Änderungen im Zweck von Tempeln werden ausführlich kommentiert. Im Zentrum von New York werden in den Innenräumen leerer Kirchen und in der Kirche St. Paul in Bristol, England, gibt es eine Schule für Zirkusartisten. Eine Welle von Protesten der Gläubigen löste jedoch die drastische Umgestaltung der tschechischen Kirche in Prag zur sogenannten Kirche aus Church Club Prague, ein Nachtclub. Ein ähnlicher Veranstaltungsort wurde auch in einer der leeren Kirchen in Leeds, England, eröffnet. Empörung gab es auch, als eine Kirche im britischen Bournemouth in einen Tesco-Express-Supermarkt umgewandelt wurde.
In England werden religiöse Gebäude häufig umgestaltet. Hierzulande werden Kirchen meist in Restaurants und Kneipen umgewandelt. Ein Beispiel ist das Restaurant O'Neils im Londoner Stadtteil Muswell Hill, das heute unter dem Namen Miller And Carter Muswell Hill firmiert. Der Pub wurde allgemein The Church Pub (übersetzt: Kirchenbar) genannt, da er in einer ehemaligen presbyterianischen Kirche untergebracht war. Das zweite britische Beispiel ist die historische Kirche St. Mark's Church in London, wo seit langem keine Gottesdienste mehr organisiert werden. Bereits in den 1970er Jahren verlor es seinen heiligen Charakter, wurde aber 2019 in Mercato Mayfair umbenannt. Obwohl es im Inneren die charakteristische Aufteilung in Gänge und verzierte Buntglasfenster beibehielt, wurde dort nach einer zweijährigen Renovierung auch die für den Betrieb eines Catering-Saals erforderliche Ausstattung installiert. Der Komplex beherbergt zahlreiche Restaurants mit moderner, handwerklicher Küche und nachhaltigen Lebensmitteln. Es gibt auch Gitter im Inneren eines befindet sich genau dort, wo zuvor der Altar stand. In den ehemaligen Krypten wiederum wurde Raum für ein elegantes Weingut geschaffen.
Ein weiteres interessantes Beispiel ist die Kathedrale in Rochester in England, die ihren Zweck änderte, allerdings nur für einen Moment. Es war die Idee von Pater Matthew Rushton, der einen Rückgang der Zahl der Gläubigen bemerkte. Er beschloss, im Tempel einen Minigolfplatz zu errichten, um alle zum Verweilen in der Kirche einzuladen. Wer nicht weiß, wie man in der Kathedrale spielt, weiß nicht, was Spass ist, argumentierte der Priester.
Auch in Italien, wo der Anteil der Katholiken sehr hoch ist, werden Kirchen an Bauträger verkauft. Die Kirche in Viareggio wurde in ein Kulturzentrum mit Pizzeria umgewandelt und im religiösen Gebäude in Montescaglioso wurde ein Zentrum für gesellschaftliche Begegnungen mit einem Tischtennisraum errichtet. Auch in ungenutzten italienischen Tempeln entstehen Büros, Autowerkstätten und Kunstateliers.
In Deutschland erklärten im Jahr 2022 erneut eine halbe Million Menschen ihren Abschied vom katholischen Glauben. Die Entscheidung zum Wiederaufbau der verlassenen Kirchen wurde aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen getroffen. Es ist viel einfacher, ein bestehendes Gebäude zu modifizieren, als es von Grund auf neu zu bauen. Auf diese Weise wurde die ehemalige Kirche Mariä Himmelfahrt in Trier-Ehrang in ein familienfreundliches Wohnhaus umgewandelt. Auch in Deutschland werden Tempel zu Wohnheimen und Zimmern für Studenten umgebaut.
Auch ausserhalb Europas finden Veränderungen statt in Ohio, Amerika, wurde ein Kloster in ein Weingut umgewandelt, und in Pittsburgh, Pennsylvania, wurde eine geschlossene Kirche in eine Brauerei und eine Bar umgewandelt.
Was passiert mit leeren Kirchen in der Schweiz?
20.10.2024
Priester Jerzy Popieluszko. Er starb am 19. Oktober 1984 - heute vor vierzig Jahren.
Priester Jerzy Popieluszko - heute ein Seliger - damals ein unbequemer Mahner und Verfolgter - ...Früchte, die Früchte tragen... Mehr..
Solidarität - sagte Pater Jerzy Popieluszko - war und ist die Hoffnung von Millionen Polen. Je stärker die Hoffnung ist, desto mehr wird sie durch das Gebet mit Gott vereint. Der Samen der Fürsorge für das Vaterland, der im August 1980 in den polnischen Boden gepflanzt und mit dem Blut und dem Leiden unserer Schwestern und Brüder bewässert wurde, muss gute Früchte tragen. Diese Hoffnung dürfen wir nicht verlieren. Denn es gibt genug Kraft in der Nation, kreativ zu handeln und sich kreativ für das Wohl des Heimatlandes einzusetzen.
Im August 1980, während des Streiks in die Stahlfabrik Huta Warszawa, versuchten Arbeiterdelegierte, einen Priester zu finden, der am Sonntag, dem 28. August, auf dem Gelände des Stahlwerks die Heilige Messe feiern konnte. Fr. Kardinalprimas (heute ebenfalls selige gesprochene) Stefan Wyszynski ernannte auf Wunsch der Stahlarbeiter Priester Dr. Jerzy Popie?uszko.
"Ich ging mit grosser Angst. Die Situation selbst war völlig neu. Was werde ich finden? Wie werden sie mich empfangen? Wird es einen Ort zum Feiern geben? Wer liest den Text, wer singt? Diese Fragen, die heute vielleicht naiv klingen, beschäftigten mich auf dem Weg zur Fabrik. Und dann erlebte ich am Tor meine erste grosse Überraschung. Eine dichte Menschenschlange - lächelnd und weinend zugleich. Und Applaus. Und ich dachte, jemand Wichtiges würde mich verfolgen. Aber es war der Applaus, der den ersten Priester in der Geschichte dieser Einrichtung begrüsste, der das Tor durchschritt. Das dachte ich damals Applaus für die Kirche, die seit über dreissig Jahren beharrlich an Fabriktüren klopft."
Auf diese Weise werden die pastoralen Aufgaben von Priester Dr. Jerzy Popie?uszko, aufgeführt in der Pfarrei des Heiligen Stanis?aw Kostka in ?oliborz in Warschau herrschte Sorge um die Warschauer Stahlarbeiter und Arbeiter aus anderen Fabriken.
"Dann entstand das Bedürfnis, bei ihnen zu bleiben; Wo immer ich anfange, etwas zu tun, versuche ich, es entweder gar nicht zu tun, oder ich mache es sehr ernst und stecke mein ganzes Herz in das, was ich tue."
Er hatte immer weniger Zeit für sich. In der turbulenten Zeit der Gewerkschaft Solidarität nach August 1980 war er immer dabei bei der Welt der arbeitenden Menschen. Er war in Danzig, als die Gedenktafel angebracht wurde. Er organisierte die Einweihung des Solidaritätsbanners von Huta Warszawa. Mit seiner Anwesenheit unterstützte er die streikenden Studenten der Feuerwehr und der Medizinischen Akademie. Und trotz so vieler Aktivitäten vergaß er seine Pfarrpflichten nicht er kümmerte sich um den Gesundheitsdienst und zelebrierte jede Woche als Kaplan die Heilige Messe im Haus des angesehenen Gesundheitspflegers.
Doch dieser Aufstand der polnischen Arbeiter, der Aufstand zur Freiheit, währte nicht lange. Als am 13. Dezember 1981 die Begeisterung der Polen unterdrückt wurde, wurden auch die Bemühungen der Arbeiter, die für ihr Recht auf eine bessere Zukunft kämpften, unterdrückt. Jerzy blieb den Idealen der Gewerkschaft Solidarität treu. Er blieb den Prinzipien treu, die ihm sagten, er solle weitermachen, auch wenn alles um ihn herum zu sagen schien, dass es vorbei sei.
"Ich blieb bei diesen Leuten. Ich habe sie bei ihrem Triumph begleitet und dafür sind sie mir sehr dankbar. Ich blieb in dieser schwarzen Dezembernacht bei ihnen. Wenn es Gerichtsverhandlungen gab, ging ich mit ihren Eltern zum Gericht, ich saß zusammen auf den Vorderbänken und sie wussten, dass für ihre Familien gesorgt war."
Nach dem 13. Dezember widmete er seine ganze Energie und Kraft der Organisation von Hilfe für inhaftierte und internierte Aktivisten unabhängiger Gewerkschaften. Er dachte nicht an sich selbst, obwohl er in den ersten Tagen des Kriegsrechts wie durch ein Wunder einer Verhaftung entging. Er war einer der aktivsten Mitorganisatoren des Prima's Aid Committee in der Kirche St. Marcin in der Piwnastrasse.
Er war während des Stahlarbeiterprozesses dabei. Dort baten sie ihn, für sie die Heilige Messe zu feiern. Also bis Oktober 1980, gefeiert von Pater. An der Heiligen Messe für das Vaterland von Teofil Bogucki nahm Pater teil. Jerzy und die Absicht für diejenigen, die am meisten für das Vaterland leiden. Er übernahm die Leitung für die folgenden Monate.
Ab Januar 1982 feierte er jeden letzten Sonntag im Monat die Heilige Messe und hielt eine Predigt für die Heimat. Tausende Gläubige aus Warschau und verschiedenen Regionen Polens nahmen daran teil. Diese Heiligen Messen für das Vaterland wurden immer lauter. In kurzer Zeit wurden sie zu einem Ort nicht nur für Gebete, sondern auch für Bekundungen der Treue zur Kirche und für Lehren in menschlichem Respekt und Patriotismus.
Für den letzten Sonntag im Januar bereiteten wir kein gemeinsames Programm vor, sondern jeder Schauspieler brachte die Gedichte, die er im Sinn hatte, in die Kirche. Aber wir erkannten, dass das, was wir taten, Sinn machte und beschlossen, uns sorgfältiger vorzubereiten. Ich wühle immer noch in Büchern und habe wieder angefangen, Gedichte zu lesen.
Er war ständig beschäftigt. Er organisierte Tausende von großen und kleinen Angelegenheiten. Er erweiterte die Solidarity of Hearts-Gemeinschaft um Arbeiter, Bauern, Bergleute, Schauspieler, Intellektuelle, Ärzte, Krankenschwestern, Studenten ... Immer bereit, sich die Probleme anderer anzuhören. Und dennoch hatte er weiterhin Pfarrpflichten: Heilige Messen, Beichten, Weihnachtslieder, Krankenbesuche, Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen ... und hatte Mühe, Zeit für das Gebet zu finden.
Ab Herbst 1983 organisierte er unabhängig von der seit mehreren Jahren laufenden Vortrags- und Diskussionsreihe für Studenten und Jugendliche eine Arbeitervorlesungsreihe zur Erweiterung des gesellschaftlichen Bewusstseins.
Was für die Zukunft wichtig ist, ist das, was der Primas immer wieder gefordert hat: dass die Menschen ihr nationales, religiöses und soziales Bewusstsein schärfen... Wir brauchen Schulungen für Menschen, Vorlesungen über Berufsethik, so etwas wie Arbeiteruniversitäten aus der Zwischenkriegszeit . Dies ist ein grundlegendes Thema und die Kirche sollte sich daran beteiligen. Kurz gesagt, es geht darum, dass bei einem ähnlichen Volksaufstand, einem Befreiungsaufstand, die Zeit nicht mit unwichtigen Dingen verschwendet wird ...
Er wurde nicht nur berühmt, sondern auch... gefährlich. Für die Regierung, das System, verknöcherte Strukturen, Menschen, die die Kirche hassen. Ab 1982 geriet er ins Visier des Sicherheitsdienstes. Er wurde viele Male verfolgt und verhört. Alle Fakten, die ihn diffamieren und gegen ihn verwenden könnten, wurden sorgfältig gesammelt.
Die Behörden versuchten immer wieder, Druck auf die Kurie und den Bischof auszuüben; es wurden Briefe geschrieben, in denen oft erfundene Anschuldigungen erhoben wurden. Es gab Versuche zu solch sehr primitiven Neckereien... Das Auto wurde zweimal mit weisser Farbe lackiert. Es gab zwei vorgetäuschte Einbrüche und eine ständige Überwachung. Auf meinem Weg nach Danzig wurde ich acht Stunden lang auf der Polizeistation in der Nähe von Warschau angehalten und festgehalten. Und so weiter.
Er sagte seinen Freunden oft: Ich werde nicht mehr lange leben
Er starb am 19. Oktober 1984. Vor vierzig Jahren.
Basierend auf: Märtyrer der Wahrheit und Hoffnung, Priester Jerzy Popie?uszko, Hrsg. A. Lewek, Warschau 1986 und Priester J. Popie?uszko, Zapiski 1980-1984, Editions Spotkania 1985.
Solidarität - sagte Pater Jerzy Popieluszko - war und ist die Hoffnung von Millionen Polen. Je stärker die Hoffnung ist, desto mehr wird sie durch das Gebet mit Gott vereint. Der Samen der Fürsorge für das Vaterland, der im August 1980 in den polnischen Boden gepflanzt und mit dem Blut und dem Leiden unserer Schwestern und Brüder bewässert wurde, muss gute Früchte tragen. Diese Hoffnung dürfen wir nicht verlieren. Denn es gibt genug Kraft in der Nation, kreativ zu handeln und sich kreativ für das Wohl des Heimatlandes einzusetzen.
Im August 1980, während des Streiks in die Stahlfabrik Huta Warszawa, versuchten Arbeiterdelegierte, einen Priester zu finden, der am Sonntag, dem 28. August, auf dem Gelände des Stahlwerks die Heilige Messe feiern konnte. Fr. Kardinalprimas (heute ebenfalls selige gesprochene) Stefan Wyszynski ernannte auf Wunsch der Stahlarbeiter Priester Dr. Jerzy Popie?uszko.
"Ich ging mit grosser Angst. Die Situation selbst war völlig neu. Was werde ich finden? Wie werden sie mich empfangen? Wird es einen Ort zum Feiern geben? Wer liest den Text, wer singt? Diese Fragen, die heute vielleicht naiv klingen, beschäftigten mich auf dem Weg zur Fabrik. Und dann erlebte ich am Tor meine erste grosse Überraschung. Eine dichte Menschenschlange - lächelnd und weinend zugleich. Und Applaus. Und ich dachte, jemand Wichtiges würde mich verfolgen. Aber es war der Applaus, der den ersten Priester in der Geschichte dieser Einrichtung begrüsste, der das Tor durchschritt. Das dachte ich damals Applaus für die Kirche, die seit über dreissig Jahren beharrlich an Fabriktüren klopft."
Auf diese Weise werden die pastoralen Aufgaben von Priester Dr. Jerzy Popie?uszko, aufgeführt in der Pfarrei des Heiligen Stanis?aw Kostka in ?oliborz in Warschau herrschte Sorge um die Warschauer Stahlarbeiter und Arbeiter aus anderen Fabriken.
"Dann entstand das Bedürfnis, bei ihnen zu bleiben; Wo immer ich anfange, etwas zu tun, versuche ich, es entweder gar nicht zu tun, oder ich mache es sehr ernst und stecke mein ganzes Herz in das, was ich tue."
Er hatte immer weniger Zeit für sich. In der turbulenten Zeit der Gewerkschaft Solidarität nach August 1980 war er immer dabei bei der Welt der arbeitenden Menschen. Er war in Danzig, als die Gedenktafel angebracht wurde. Er organisierte die Einweihung des Solidaritätsbanners von Huta Warszawa. Mit seiner Anwesenheit unterstützte er die streikenden Studenten der Feuerwehr und der Medizinischen Akademie. Und trotz so vieler Aktivitäten vergaß er seine Pfarrpflichten nicht er kümmerte sich um den Gesundheitsdienst und zelebrierte jede Woche als Kaplan die Heilige Messe im Haus des angesehenen Gesundheitspflegers.
Doch dieser Aufstand der polnischen Arbeiter, der Aufstand zur Freiheit, währte nicht lange. Als am 13. Dezember 1981 die Begeisterung der Polen unterdrückt wurde, wurden auch die Bemühungen der Arbeiter, die für ihr Recht auf eine bessere Zukunft kämpften, unterdrückt. Jerzy blieb den Idealen der Gewerkschaft Solidarität treu. Er blieb den Prinzipien treu, die ihm sagten, er solle weitermachen, auch wenn alles um ihn herum zu sagen schien, dass es vorbei sei.
"Ich blieb bei diesen Leuten. Ich habe sie bei ihrem Triumph begleitet und dafür sind sie mir sehr dankbar. Ich blieb in dieser schwarzen Dezembernacht bei ihnen. Wenn es Gerichtsverhandlungen gab, ging ich mit ihren Eltern zum Gericht, ich saß zusammen auf den Vorderbänken und sie wussten, dass für ihre Familien gesorgt war."
Nach dem 13. Dezember widmete er seine ganze Energie und Kraft der Organisation von Hilfe für inhaftierte und internierte Aktivisten unabhängiger Gewerkschaften. Er dachte nicht an sich selbst, obwohl er in den ersten Tagen des Kriegsrechts wie durch ein Wunder einer Verhaftung entging. Er war einer der aktivsten Mitorganisatoren des Prima's Aid Committee in der Kirche St. Marcin in der Piwnastrasse.
Er war während des Stahlarbeiterprozesses dabei. Dort baten sie ihn, für sie die Heilige Messe zu feiern. Also bis Oktober 1980, gefeiert von Pater. An der Heiligen Messe für das Vaterland von Teofil Bogucki nahm Pater teil. Jerzy und die Absicht für diejenigen, die am meisten für das Vaterland leiden. Er übernahm die Leitung für die folgenden Monate.
Ab Januar 1982 feierte er jeden letzten Sonntag im Monat die Heilige Messe und hielt eine Predigt für die Heimat. Tausende Gläubige aus Warschau und verschiedenen Regionen Polens nahmen daran teil. Diese Heiligen Messen für das Vaterland wurden immer lauter. In kurzer Zeit wurden sie zu einem Ort nicht nur für Gebete, sondern auch für Bekundungen der Treue zur Kirche und für Lehren in menschlichem Respekt und Patriotismus.
Für den letzten Sonntag im Januar bereiteten wir kein gemeinsames Programm vor, sondern jeder Schauspieler brachte die Gedichte, die er im Sinn hatte, in die Kirche. Aber wir erkannten, dass das, was wir taten, Sinn machte und beschlossen, uns sorgfältiger vorzubereiten. Ich wühle immer noch in Büchern und habe wieder angefangen, Gedichte zu lesen.
Er war ständig beschäftigt. Er organisierte Tausende von großen und kleinen Angelegenheiten. Er erweiterte die Solidarity of Hearts-Gemeinschaft um Arbeiter, Bauern, Bergleute, Schauspieler, Intellektuelle, Ärzte, Krankenschwestern, Studenten ... Immer bereit, sich die Probleme anderer anzuhören. Und dennoch hatte er weiterhin Pfarrpflichten: Heilige Messen, Beichten, Weihnachtslieder, Krankenbesuche, Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen ... und hatte Mühe, Zeit für das Gebet zu finden.
Ab Herbst 1983 organisierte er unabhängig von der seit mehreren Jahren laufenden Vortrags- und Diskussionsreihe für Studenten und Jugendliche eine Arbeitervorlesungsreihe zur Erweiterung des gesellschaftlichen Bewusstseins.
Was für die Zukunft wichtig ist, ist das, was der Primas immer wieder gefordert hat: dass die Menschen ihr nationales, religiöses und soziales Bewusstsein schärfen... Wir brauchen Schulungen für Menschen, Vorlesungen über Berufsethik, so etwas wie Arbeiteruniversitäten aus der Zwischenkriegszeit . Dies ist ein grundlegendes Thema und die Kirche sollte sich daran beteiligen. Kurz gesagt, es geht darum, dass bei einem ähnlichen Volksaufstand, einem Befreiungsaufstand, die Zeit nicht mit unwichtigen Dingen verschwendet wird ...
Er wurde nicht nur berühmt, sondern auch... gefährlich. Für die Regierung, das System, verknöcherte Strukturen, Menschen, die die Kirche hassen. Ab 1982 geriet er ins Visier des Sicherheitsdienstes. Er wurde viele Male verfolgt und verhört. Alle Fakten, die ihn diffamieren und gegen ihn verwenden könnten, wurden sorgfältig gesammelt.
Die Behörden versuchten immer wieder, Druck auf die Kurie und den Bischof auszuüben; es wurden Briefe geschrieben, in denen oft erfundene Anschuldigungen erhoben wurden. Es gab Versuche zu solch sehr primitiven Neckereien... Das Auto wurde zweimal mit weisser Farbe lackiert. Es gab zwei vorgetäuschte Einbrüche und eine ständige Überwachung. Auf meinem Weg nach Danzig wurde ich acht Stunden lang auf der Polizeistation in der Nähe von Warschau angehalten und festgehalten. Und so weiter.
Er sagte seinen Freunden oft: Ich werde nicht mehr lange leben
Er starb am 19. Oktober 1984. Vor vierzig Jahren.
Basierend auf: Märtyrer der Wahrheit und Hoffnung, Priester Jerzy Popie?uszko, Hrsg. A. Lewek, Warschau 1986 und Priester J. Popie?uszko, Zapiski 1980-1984, Editions Spotkania 1985.
19.10.2024
Vatikan rügt Schweizer Bischöfe
Der Heilige Stuhl hat mehrere Bischöfe wegen ihres Umgangs mit Missbrauchsfällen kritisiert. Um ein Strafverfahren zu eröffnen, scheinen die Fehler aber nicht schwerwiegend genug zu sein.Mehr..
Von einem Strafverfahren werde man aber aus unbekannten Gründen jedoch absehen. Seitens der Schweizer Bischöfe heisst es, dass man die Versäumnisse zutiefst bedauere. Ohne Konseqzenzen heisst also weiter so.
1002 Fälle sexueller Misshandlungen, über 900 Betroffene und über 500 Beschuldigte: Diese Zahlen gehen aus einer Studie der Universität Zürich zum Thema «Sexueller Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche» hervor.
Auslöser war ein Voruntersuch zu Missbrauchsfällen in der Schweizer Kirche.
Der Vatikan klopft mehreren Schweizer Bischöfen im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen auf die Finger. Unter anderem mit Verweis auf die Vertuschung von Straftaten seien «Fehler, Versäumnisse und Unterlassungen» festgestellt worden, heisst es seitens des sogenannten Dikasteriums. Die administrative Abteilung des Vatikans ist eine Art Schiedsstelle der römisch-katholischen Kirche.
Wie der Vatikan festhält, haben Schweizer Bischöfe also teils unbewusst, teils bewusst Fehler im Umgang mit den Hunderten Missbrauchsfällen begangen, die allein in der Schweiz registriert wurden. Das Fehlverhalten sei aber nicht schwerwiegend genug, um ein kircheninternes Strafverfahren zu eröffnen, urteilt das Dikasterium nun.
Abt nach Missbrauchs-Vorwürfen zurückgetreten
Im Juni 2023 hatte der Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain den Auftrag erhalten, eine Voruntersuchung zu den Vorwürfen gegen mehrere Schweizer Bischöfe durchzuführen. Ein prominentes Beispiel ist der Abt von Saint-Maurice, Jean Scarcella, der im September 2023 sein Amt niederlegte. Der Schritt erfolgte laut Scarcella, dem sexueller Missbrauch und Vertuschung vorgeworfen werden, um die «Unabhängigkeit der Ermittlungen zu gewährleisten». Bonnemains Erkenntnisse wurden anfangs Jahr an den Vatikan übergeben, der die Auswertung jetzt abgeschlossen hat.
Seitens der Schweizer Bischöfe heisst es in einer Antwort, dass man die Fehler zutiefst bedaure. Trotzdem dürfte der Entscheid des Vatikans, trotz der Vorwürfe keine Strafuntersuchungen zu lancieren, für Missbrauchsopfer ein niederschmetternder Entscheid sein.
Über 1000 Fälle in der Schweiz
Laut einer 2023 veröffentlichten Studie der Universität Zürich wurden seit 1950 in der Schweiz mehr als 1000 Fälle von Missbrauch durch Pfarrer, Bischöfe und andere Ordensangehörige registriert, wobei die Dunkelziffer noch deutlich höher liegen dürfte. Auch international sieht sich die römisch-katholische Kirche in mehreren Ländern mit Tausenden Missbrauchsvorwürfen konfrontiert.
Von einem Strafverfahren werde man aber aus unbekannten Gründen jedoch absehen. Seitens der Schweizer Bischöfe heisst es, dass man die Versäumnisse zutiefst bedauere. Ohne Konseqzenzen heisst also weiter so.
1002 Fälle sexueller Misshandlungen, über 900 Betroffene und über 500 Beschuldigte: Diese Zahlen gehen aus einer Studie der Universität Zürich zum Thema «Sexueller Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche» hervor.
Auslöser war ein Voruntersuch zu Missbrauchsfällen in der Schweizer Kirche.
Der Vatikan klopft mehreren Schweizer Bischöfen im Zusammenhang mit Missbrauchsvorwürfen auf die Finger. Unter anderem mit Verweis auf die Vertuschung von Straftaten seien «Fehler, Versäumnisse und Unterlassungen» festgestellt worden, heisst es seitens des sogenannten Dikasteriums. Die administrative Abteilung des Vatikans ist eine Art Schiedsstelle der römisch-katholischen Kirche.
Wie der Vatikan festhält, haben Schweizer Bischöfe also teils unbewusst, teils bewusst Fehler im Umgang mit den Hunderten Missbrauchsfällen begangen, die allein in der Schweiz registriert wurden. Das Fehlverhalten sei aber nicht schwerwiegend genug, um ein kircheninternes Strafverfahren zu eröffnen, urteilt das Dikasterium nun.
Abt nach Missbrauchs-Vorwürfen zurückgetreten
Im Juni 2023 hatte der Churer Bischof Joseph Maria Bonnemain den Auftrag erhalten, eine Voruntersuchung zu den Vorwürfen gegen mehrere Schweizer Bischöfe durchzuführen. Ein prominentes Beispiel ist der Abt von Saint-Maurice, Jean Scarcella, der im September 2023 sein Amt niederlegte. Der Schritt erfolgte laut Scarcella, dem sexueller Missbrauch und Vertuschung vorgeworfen werden, um die «Unabhängigkeit der Ermittlungen zu gewährleisten». Bonnemains Erkenntnisse wurden anfangs Jahr an den Vatikan übergeben, der die Auswertung jetzt abgeschlossen hat.
Seitens der Schweizer Bischöfe heisst es in einer Antwort, dass man die Fehler zutiefst bedaure. Trotzdem dürfte der Entscheid des Vatikans, trotz der Vorwürfe keine Strafuntersuchungen zu lancieren, für Missbrauchsopfer ein niederschmetternder Entscheid sein.
Über 1000 Fälle in der Schweiz
Laut einer 2023 veröffentlichten Studie der Universität Zürich wurden seit 1950 in der Schweiz mehr als 1000 Fälle von Missbrauch durch Pfarrer, Bischöfe und andere Ordensangehörige registriert, wobei die Dunkelziffer noch deutlich höher liegen dürfte. Auch international sieht sich die römisch-katholische Kirche in mehreren Ländern mit Tausenden Missbrauchsvorwürfen konfrontiert.
18.10.2024
Zahl der Katholiken wächst weltweit, ausser in Europa
Statistiken der katholischen Kirche 2024 - 17,7 Prozent der Weltbevölkerung sind katholisch. Während die Weltbevölkerung auf 7,84 Milliarden stieg, erreichte die Zahl der Katholikinnen und Katholiken 1,39 Milliarden. Mehr..
Diese Daten mit Stichtag 31. Dezember 2022 veröffentlichte die römische Nachrichtenagentur "Fides" anlässlich des 98. Weltmissionssonntags am 20. Oktober 2024. Der Anteil der Katholiken an der Weltbevölkerung stieg damit leicht (plus 0,03) auf 17,7 Prozent. Die katholische Kirche verzeichnete Zuwächse vorwiegend in Afrika (+7,27 Mio.), Amerika (+5,91 Mio.), Asien (+889.000) und Ozeanien (+123.000), während es in Europa einen Rückgang von 474.000 gab.
Die Zahlen stammen aus dem aktuellen "Statistischen Jahrbuch" der katholischen Kirche und geben Auskunft über Mitgliederzahlen, seelsorgerische Strukturen sowie kirchliche Tätigkeiten im Gesundheits- und Bildungswesen. Die Daten wurden von 1998 bis 2022 erhoben und umfassen auch Informationen zu den vom Dikasterium für Evangelisierung verwalteten Kirchsprengeln weltweit.
Die Anzahl der Bischöfe stieg auf 5.353 - davon stammen 2.671 aus einer Ordensgemeinschaft - mit Zuwächsen in Afrika und Asien, jedoch einem Rückgang in Europa und Amerika.
Die Zahl der Priester, sowohl Welt- als auch Ordenspriester, stieg in den letzten Jahren von 404.628 auf 407.730, während die Anzahl der Laienbrüder und Ordensschwestern sank. Die Zahl der Ordensbrüder überschritt in den letzten 25 Jahren jedoch nie die Marke von 60.000. Ein ähnlicher Abwärtstrend zeigte sich bei den Ordensfrauen, deren Zahl von 814.779 auf 559.228 fiel. Auch die Anzahl der Missionsstationen ging zurück, insbesondere in Asien und Amerika.
Trotz des Wachstums der katholischen Bevölkerung weltweit sank die Zahl der Taufen von 17.932.891 im Jahr 1998 auf 13.327.037 im Jahr 2022. Die Zahl der Seminaristen, sowohl Diözesan- als auch Ordensseminaristen, nahm bei der letzten jährlichen Erhebung ebenfalls ab und beträgt nun 108.481 weltweit.
Kirchliche Bildungseinrichtungen verzeichneten hingegen steigende Schülerzahlen, insbesondere an Grund- und weiterführenden Schulen. Zudem betreibt die Kirche weltweit über 102.000 karitative und gesundheitliche Einrichtungen, hauptsächlich in Afrika und Amerika.
Quelle: https://www.fides.org/de/attachments/view/file/STATISTICS_2024_002_.pdf
Die Zahlen stammen aus dem aktuellen "Statistischen Jahrbuch" der katholischen Kirche und geben Auskunft über Mitgliederzahlen, seelsorgerische Strukturen sowie kirchliche Tätigkeiten im Gesundheits- und Bildungswesen. Die Daten wurden von 1998 bis 2022 erhoben und umfassen auch Informationen zu den vom Dikasterium für Evangelisierung verwalteten Kirchsprengeln weltweit.
Die Anzahl der Bischöfe stieg auf 5.353 - davon stammen 2.671 aus einer Ordensgemeinschaft - mit Zuwächsen in Afrika und Asien, jedoch einem Rückgang in Europa und Amerika.
Die Zahl der Priester, sowohl Welt- als auch Ordenspriester, stieg in den letzten Jahren von 404.628 auf 407.730, während die Anzahl der Laienbrüder und Ordensschwestern sank. Die Zahl der Ordensbrüder überschritt in den letzten 25 Jahren jedoch nie die Marke von 60.000. Ein ähnlicher Abwärtstrend zeigte sich bei den Ordensfrauen, deren Zahl von 814.779 auf 559.228 fiel. Auch die Anzahl der Missionsstationen ging zurück, insbesondere in Asien und Amerika.
Trotz des Wachstums der katholischen Bevölkerung weltweit sank die Zahl der Taufen von 17.932.891 im Jahr 1998 auf 13.327.037 im Jahr 2022. Die Zahl der Seminaristen, sowohl Diözesan- als auch Ordensseminaristen, nahm bei der letzten jährlichen Erhebung ebenfalls ab und beträgt nun 108.481 weltweit.
Kirchliche Bildungseinrichtungen verzeichneten hingegen steigende Schülerzahlen, insbesondere an Grund- und weiterführenden Schulen. Zudem betreibt die Kirche weltweit über 102.000 karitative und gesundheitliche Einrichtungen, hauptsächlich in Afrika und Amerika.
Quelle: https://www.fides.org/de/attachments/view/file/STATISTICS_2024_002_.pdf
17.10.2024
Franziskus, Papst des Südens? Nein-die Kirche wird vom liberalen Westen regiert.
Franziskus wendet sich dem globalen Süden zu. Dies ist eine beliebte These, die in verschiedenen Publikationen zum aktuellen Pontifikat wiederholt wird. Viele Entscheidungen von Jorge Mario Bergoglia zeigen, dass dies nicht stimmt. Mehr..
Der Papst stammt aus Argentinien und wird daher selbstverständlich als Südstaatler bezeichnet. Obwohl die lateinamerikanischen Länder auf der Südhalbkugel liegen, gehören sie hinsichtlich der heute vorherrschenden religiösen Kultur insbesondere hinsichtlich der Glaubenslehre nicht zum Süden. Sie wurden von Europäern gegründet und haben ihnen geistige Gestalt gegeben. Die Befreiungstheologie, der erste grosse theologische Gedanke in Lateinamerika, wurde unter dem Einfluss modernistischer Ideen entwickelt, die in Europa entstanden waren, unter anderem an der Universität Leuven, die Franziskus kürzlich besuchte. Jorge Mario Bergoglio selbst stammt aus einer italienischen Familie. Er ist Jesuit, und Jesuiten sind schließlich die Kinder Europas. Im Vatikan umgibt sich der Papst mit Gleichgesinnten aus lateinamerikanischen, nordamerikanischen und europäischen Ländern, seltener auch aus mehreren asiatischen, aber stärker europäisierten Ländern. Heute ist der globale Süden, insbesondere im katholischen Kontext, vor allem Afrika. Der dunkle Kontinent ist jedoch der große Abwesende des Pontifikats des Papstes.
Ein paar Einzelheiten. Die Ämter der Römischen Kurie vom Dikasterium über die Akademien bis hin zu verschiedenen Ämtern werden fast ausschließlich von Westlern geleitet. Italiener haben 20 Büros, Amerikaner aus den USA 5, Argentinier 4, Spanier 4, Franzosen 3, Engländer 2, Deutsche 2, Schweizer 2 und je eines für Polen, Südkorea, Brasilien, Portugal und Kanada. Der Großkanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ist Peter Turkson aus Ghana, der Präsident der Einheit ist jedoch ein Deutscher. Eine Hinwendung zum globalen Süden? Kostenlose Witze Die römische Kurie wird von Europäern regiert, mit wenig Unterstützung von Amerikanern beider Kontinente. Es gibt überhaupt kein Afrika oder Asien, abgesehen vom europäisierten Koreaner und Turkson mit einem Deutschen an seiner Seite. Betrachtet man die ihnen unterstellten Beamten, sieht die Lage nur unwesentlich besser aus. Ja, es gibt Afrikaner und Asiaten, aber Europäer und Amerikaner dominieren definitiv.
Die beiden wichtigsten Ämter sind symptomatisch. Das Staatssekretariat beschäftigt: drei Italiener, zwei Venezolaner, einen Engländer, einen Polen, einen Deutschen, einen Iren und einen Brasilianer. Im Dikasterium für die Glaubenslehre: Argentinier, Italiener, Iren, Malteser, Franzosen, Amerikaner aus den USA. Interessanterweise hat das Dikasterium kürzlich die Liste seiner neuen Berater bekannt gegeben. Es sind: 25 Italiener, 1 Franzose, 1 Kolumbianer und 1 Kenianer.
Schauen wir uns die Synode zur Synodalität weiter an, das grösste Unterfangen des Pontifikats von Franziskus. Wer betreibt es? Der Chef ist ein Malteser, der stellvertretende Chef ein Luxemburger. Zu den offiziellen Beratern des Sekretariats der Bischofssynode gehören: sechs Italiener, ein Australier, ein Deutscher, ein Libanese und ein Afrikaner.
Kardinalnominierungen? Hier ist die Situation etwas anders, denn Franziskus kann selbst wenn er wollte Afrika und Asien nicht ignorieren, es wäre äusserst offensichtlich. Unter den lila hervorgehobenen Ländern finden Sie daher die südlichsten Regionen: Äthiopien, Ghana, die Philippinen, Indien, Singapur, Sri Lanka, Tansania, Thailand, Tonga ... Wenn wir uns bestimmte Namen ansehen, stellt sich heraus, dass dies der Fall ist , wann immer möglich, wählt der Papst Menschen aus, die der typisch europäischen Theologie zugeneigt sind, zum Beispiel die Segnung von LGBT-Paaren. Im Dezember findet ein Konsistorium statt, bei dem 21 Hierarchen die Kardinalsbiretten entgegennehmen. Von allen ist nur einer aus Afrika eindeutig dagegen, der Rest befürwortet solche Segnungen entweder oder ist ihnen gleichgültig. Dies gilt sowohl für Menschen aus Europa als auch für gewählte Kardinäle aus Nordafrika, Lateinamerika und Asien. Mit anderen Worten: Sie sind vielleicht kein Westler, aber wenn Sie Kardinal werden wollen, tun Sie so, als wären Sie ein Westler.
Konkrete Entscheidungen müssen nicht einmal mehr erwähnt werden. Ein Papst, der sich wirklich für die Kirche des globalen Südens engagierte, hätte niemals die Erklärung der Fiducia supplicans verkündet, die in ganz Schwarzafrika auf heftigen Widerstand stiess fast 260 Millionen Katholiken und darüber hinaus Gemeinschaften schuf, die fast die einzigen sind in der Welt, die sie wirklich wachsen lassen. Darüber hinaus hat Franziskus die Afrikaner mehrfach dadurch irritiert, dass er verschiedene Initiativen des liberalen Westens, beispielsweise die Agenda 2030, eindeutig unterstützte.
Jorge Mario Bergoglio ist nicht der Papst des Südens. Im kulturellen und religiösen Sinne ist er der Papst des Westens. Um es ganz klar auszudrücken: Er ist ein gewöhnlicher westlicher Progressiver, der davor zurückschreckt, einige fortschrittliche Reformen nur dann durchzuführen, wenn es absolut notwendig ist. Wenn er kann, setzt er die Agenda der europäischen Liberalen um.
Der Papst stammt aus Argentinien und wird daher selbstverständlich als Südstaatler bezeichnet. Obwohl die lateinamerikanischen Länder auf der Südhalbkugel liegen, gehören sie hinsichtlich der heute vorherrschenden religiösen Kultur insbesondere hinsichtlich der Glaubenslehre nicht zum Süden. Sie wurden von Europäern gegründet und haben ihnen geistige Gestalt gegeben. Die Befreiungstheologie, der erste grosse theologische Gedanke in Lateinamerika, wurde unter dem Einfluss modernistischer Ideen entwickelt, die in Europa entstanden waren, unter anderem an der Universität Leuven, die Franziskus kürzlich besuchte. Jorge Mario Bergoglio selbst stammt aus einer italienischen Familie. Er ist Jesuit, und Jesuiten sind schließlich die Kinder Europas. Im Vatikan umgibt sich der Papst mit Gleichgesinnten aus lateinamerikanischen, nordamerikanischen und europäischen Ländern, seltener auch aus mehreren asiatischen, aber stärker europäisierten Ländern. Heute ist der globale Süden, insbesondere im katholischen Kontext, vor allem Afrika. Der dunkle Kontinent ist jedoch der große Abwesende des Pontifikats des Papstes.
Ein paar Einzelheiten. Die Ämter der Römischen Kurie vom Dikasterium über die Akademien bis hin zu verschiedenen Ämtern werden fast ausschließlich von Westlern geleitet. Italiener haben 20 Büros, Amerikaner aus den USA 5, Argentinier 4, Spanier 4, Franzosen 3, Engländer 2, Deutsche 2, Schweizer 2 und je eines für Polen, Südkorea, Brasilien, Portugal und Kanada. Der Großkanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften ist Peter Turkson aus Ghana, der Präsident der Einheit ist jedoch ein Deutscher. Eine Hinwendung zum globalen Süden? Kostenlose Witze Die römische Kurie wird von Europäern regiert, mit wenig Unterstützung von Amerikanern beider Kontinente. Es gibt überhaupt kein Afrika oder Asien, abgesehen vom europäisierten Koreaner und Turkson mit einem Deutschen an seiner Seite. Betrachtet man die ihnen unterstellten Beamten, sieht die Lage nur unwesentlich besser aus. Ja, es gibt Afrikaner und Asiaten, aber Europäer und Amerikaner dominieren definitiv.
Die beiden wichtigsten Ämter sind symptomatisch. Das Staatssekretariat beschäftigt: drei Italiener, zwei Venezolaner, einen Engländer, einen Polen, einen Deutschen, einen Iren und einen Brasilianer. Im Dikasterium für die Glaubenslehre: Argentinier, Italiener, Iren, Malteser, Franzosen, Amerikaner aus den USA. Interessanterweise hat das Dikasterium kürzlich die Liste seiner neuen Berater bekannt gegeben. Es sind: 25 Italiener, 1 Franzose, 1 Kolumbianer und 1 Kenianer.
Schauen wir uns die Synode zur Synodalität weiter an, das grösste Unterfangen des Pontifikats von Franziskus. Wer betreibt es? Der Chef ist ein Malteser, der stellvertretende Chef ein Luxemburger. Zu den offiziellen Beratern des Sekretariats der Bischofssynode gehören: sechs Italiener, ein Australier, ein Deutscher, ein Libanese und ein Afrikaner.
Kardinalnominierungen? Hier ist die Situation etwas anders, denn Franziskus kann selbst wenn er wollte Afrika und Asien nicht ignorieren, es wäre äusserst offensichtlich. Unter den lila hervorgehobenen Ländern finden Sie daher die südlichsten Regionen: Äthiopien, Ghana, die Philippinen, Indien, Singapur, Sri Lanka, Tansania, Thailand, Tonga ... Wenn wir uns bestimmte Namen ansehen, stellt sich heraus, dass dies der Fall ist , wann immer möglich, wählt der Papst Menschen aus, die der typisch europäischen Theologie zugeneigt sind, zum Beispiel die Segnung von LGBT-Paaren. Im Dezember findet ein Konsistorium statt, bei dem 21 Hierarchen die Kardinalsbiretten entgegennehmen. Von allen ist nur einer aus Afrika eindeutig dagegen, der Rest befürwortet solche Segnungen entweder oder ist ihnen gleichgültig. Dies gilt sowohl für Menschen aus Europa als auch für gewählte Kardinäle aus Nordafrika, Lateinamerika und Asien. Mit anderen Worten: Sie sind vielleicht kein Westler, aber wenn Sie Kardinal werden wollen, tun Sie so, als wären Sie ein Westler.
Konkrete Entscheidungen müssen nicht einmal mehr erwähnt werden. Ein Papst, der sich wirklich für die Kirche des globalen Südens engagierte, hätte niemals die Erklärung der Fiducia supplicans verkündet, die in ganz Schwarzafrika auf heftigen Widerstand stiess fast 260 Millionen Katholiken und darüber hinaus Gemeinschaften schuf, die fast die einzigen sind in der Welt, die sie wirklich wachsen lassen. Darüber hinaus hat Franziskus die Afrikaner mehrfach dadurch irritiert, dass er verschiedene Initiativen des liberalen Westens, beispielsweise die Agenda 2030, eindeutig unterstützte.
Jorge Mario Bergoglio ist nicht der Papst des Südens. Im kulturellen und religiösen Sinne ist er der Papst des Westens. Um es ganz klar auszudrücken: Er ist ein gewöhnlicher westlicher Progressiver, der davor zurückschreckt, einige fortschrittliche Reformen nur dann durchzuführen, wenn es absolut notwendig ist. Wenn er kann, setzt er die Agenda der europäischen Liberalen um.
17.10.2024
Der 16. Oktober - Jahrestag der Wahl des Kardinals Karol Wojtyla zum Papst.
Heilige Johannes Paul II. war ein Prophet für die Kirche, Polen und die Welt. Der 16. Oktober 2024 ist der 46. Jahrestag der Wahl des Kardinals Karol Wojtyla zum Stuhl Petri. Aus diesem Anlass wurde am Mittwochmorgen die Heilige Messe gefeiert am Grab des Heiligen Johannes Paul II. in der Basilika St. Petrus im Vatikan. Mehr..
Die Eucharistie und die Predigt wurde von Pater Prof. Waldemar Turek abgehalten, dem Leiter der Lateinabteilung im Vatikanischen Staatssekretariat.
Fr. Waldemar Turek verwies auf die Predigten, die Johannes Paul II. während seiner ersten apostolischen Reise nach Polen hielt, und wies darauf hin, dass wir heute den polnischen Papst als einen Propheten betrachten, den Gott unserer Zeit geschenkt hat. Eine dieser prophetischen Reden waren die Worte, die 1987 auf dem Westerplatte-Zippel gesprochen wurden; als der Papst an die Notwendigkeit erinnerte, christliche Werte in unserem Leben zu verteidigen. Heute, wo ein so schrecklicher Kampf für diese Werte auf der Nationalebene, Europaebene und der Weltebene geführt wird, verlieren diese Worte nicht an ihre Aktualität, betonte Pater Dr. Türke.
Er betonte zudem, dass wir heute das Evangelium neu lernen müssen; in anderen Zusammenhängen. Wir müssen noch einmal lesen, was Johannes Paul II. hinterlassen hat. Es gibt noch so viel zu lesen, erinnerte sich der Priester. Er fügte hinzu, dass wir derzeit die Fürsprache des Heiligen brauchen, aber auch seine Worte, die uns den Weg in einem noch komplizierteren Kontext als während des Pontifikats von Johannes Paul II. weisen werden. Damals wussten wir, was schwarz und was weiss ist. Heutzutage sind viele Dinge und Probleme für uns unscharf und unübersichtlich geworden. Deshalb brauchen wir Licht und wir brauchen Christus, der uns den Weg zeigt, das Evangelium in unserem Leben umzusetzen, sagte er.
So zeige uns der heilige Johannes Paul II. immer wieder Christus und sein Licht für die Menschen. Lasst ihn um tiefen Glauben, Hoffnung und Liebe bitten, damit wir die so wichtige päpstliche Mission fortsetzen können, schloss er.
An der Liturgie nahmen Vertreter der Stiftung Johannes Paul II. des Vatikans teil. Quelle: vaticannews.va
Fr. Waldemar Turek verwies auf die Predigten, die Johannes Paul II. während seiner ersten apostolischen Reise nach Polen hielt, und wies darauf hin, dass wir heute den polnischen Papst als einen Propheten betrachten, den Gott unserer Zeit geschenkt hat. Eine dieser prophetischen Reden waren die Worte, die 1987 auf dem Westerplatte-Zippel gesprochen wurden; als der Papst an die Notwendigkeit erinnerte, christliche Werte in unserem Leben zu verteidigen. Heute, wo ein so schrecklicher Kampf für diese Werte auf der Nationalebene, Europaebene und der Weltebene geführt wird, verlieren diese Worte nicht an ihre Aktualität, betonte Pater Dr. Türke.
Er betonte zudem, dass wir heute das Evangelium neu lernen müssen; in anderen Zusammenhängen. Wir müssen noch einmal lesen, was Johannes Paul II. hinterlassen hat. Es gibt noch so viel zu lesen, erinnerte sich der Priester. Er fügte hinzu, dass wir derzeit die Fürsprache des Heiligen brauchen, aber auch seine Worte, die uns den Weg in einem noch komplizierteren Kontext als während des Pontifikats von Johannes Paul II. weisen werden. Damals wussten wir, was schwarz und was weiss ist. Heutzutage sind viele Dinge und Probleme für uns unscharf und unübersichtlich geworden. Deshalb brauchen wir Licht und wir brauchen Christus, der uns den Weg zeigt, das Evangelium in unserem Leben umzusetzen, sagte er.
So zeige uns der heilige Johannes Paul II. immer wieder Christus und sein Licht für die Menschen. Lasst ihn um tiefen Glauben, Hoffnung und Liebe bitten, damit wir die so wichtige päpstliche Mission fortsetzen können, schloss er.
An der Liturgie nahmen Vertreter der Stiftung Johannes Paul II. des Vatikans teil. Quelle: vaticannews.va
16.10.2024
15. Oktober - Teresa von Avila - Die Wiederentdeckung einer Mystikerin
"O todo, o nada" - alles oder nichts, das ist das Lebensmotto der spanischen Mystikerin Teresa von Avila. Ihre Reform des Karmeliten-Ordens bringt sie ins Visier der Inquisition, aber dieses "herumstreunende, halsstarrige Weib", wie der päpstliche Nuntius sie nennt, ist durch nichts zu beirren. Tiefe mystische Erfahrung, verbunden mit Tatkraft, Humor und einer genialen Begabung für Freundschaft machen Teresa zu einer einzigartigen spirituellen Inspiration, auch für Kirchenferne. Mehr..
(BR 2009)
15.10.2024
Der Papst gab die Namen von 21 neuen Kardinälen bekannt.
Der Älteste ist 99 Jahre alt, der Jüngste 44. Papst Franziskus gab die Namen von 21 neuen Kardinälen aus 18 Ländern bekannt. Das Konsistorium, bei dem ihnen die Insignien dieser Würde verliehen werden, findet am 8. Dezember 2024 im Vatikan statt.Mehr..
Die neuen Kardinäle kommen aus 18 Ländern. Zum ersten Mal in der Geschichte werden Serbien und Iran einen Kardinal haben, und nach vielen Jahren der Pause auch Algerien. Bemerkenswert ist die große Zahl der Mönche (bis zu 11). Die meisten Nominierten repräsentieren Europa (7) und Lateinamerika (5). Drei arbeiten in der römischen Kurie, einer ist ehemaliger apostolischer Nuntius. Zwei gehören zu den östlichen Riten (ukrainisch-griechisch-katholisch und syro-malankarisch). Der Älteste ist 99 Jahre alt und der Jüngste 44.
Bei der Ankündigung des zehnten Konsistoriums seines Pontifikats stellte Franziskus fest, dass ihr Ursprung die Universalität der Kirche zum Ausdruck bringt, die allen Menschen der Erde ständig die barmherzige Liebe Gottes verkündet. Und ihre Eingliederung in die Diözese Rom zeigt die untrennbare Verbindung zwischen dem Stuhl Petri und den über die ganze Welt verstreuten Teilkirchen.
Hier ist die Liste der neuen Kardinäle:
Erzbischof Angelo ACERBI, Apostolischer Nuntius (Italien)
Erzbischof Carlos Gustavo CASTILLO MATTASOGLIO, Erzbischof von Lima (Peru)
Erzbischof Vicente BOKALIC IGLIC CM, Erzbischof von Santiago del Estero (Argentinien)
Erzbischof Luis Gerardo CABRERA HERRERA OFM, Erzbischof von Guayaquil (Ecuador)
Erzbischof Fernando Natalio CHOMALÍ GARIB, Erzbischof von Santiago de Chile (Chile)
Erzbischof Tarcisio Isao KIKUCHI SVD, Erzbischof von Tokio (Japan)
Bischof Pablo Virgilio SIONGCO DAVID, Bischof von Kalookan (Philippinen)
Erzbischof Ladislav NEMET SVD, Erzbischof von Belgrad (Serbien)
Erzbischof Jaime SPENGLER OFM, Erzbischof von Porto Alegre (Brasilien)
Erzbischof Ignace BESSI DOGBO, Erzbischof von Abidjan (Elfenbeinküste)
Erzbischof Jean-Paul VESCO OP, Erzbischof von Algier (Algerien)
Bischof Paskalis Bruno SYUKUR OFM, Bischof von Bogor (Indonesien)
Erzbischof Dominique Joseph MATHIEU OFMConv, Erzbischof von Teheran (Iran)
Erzbischof Roberto REPOLE, Erzbischof von Turin (Italien)
Erzbischof Baldassare REINA, ab heute Generalvikar der Diözese Rom (Italien)
Erzbischof Francis LEO, Erzbischof von Toronto (Kanada)
Erzbischof Rolandas MAKRICKAS, Koadjutor-Erzpriester der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore in Rom (Litauen)
Bischof Mykola BYCZOK CSsR, Bischof der Eparchie der Heiligen Peter und Paul in Melbourne der Ukrainer (Australien)
Pater Timothy RADCLIFFE OP, Theologe (England)
Pater Fabio BAGGIO CS, Untersekretär der Abteilung für Migranten und Flüchtlinge des Dikasteriums für ganzheitliche menschliche Entwicklung (Italien)
Monsignore George Jacob KOOVAKAD, Beamter des Staatssekretariats, verantwortlich für die Organisation von Papstreisen (Indien)
Die neuen Kardinäle kommen aus 18 Ländern. Zum ersten Mal in der Geschichte werden Serbien und Iran einen Kardinal haben, und nach vielen Jahren der Pause auch Algerien. Bemerkenswert ist die große Zahl der Mönche (bis zu 11). Die meisten Nominierten repräsentieren Europa (7) und Lateinamerika (5). Drei arbeiten in der römischen Kurie, einer ist ehemaliger apostolischer Nuntius. Zwei gehören zu den östlichen Riten (ukrainisch-griechisch-katholisch und syro-malankarisch). Der Älteste ist 99 Jahre alt und der Jüngste 44.
Bei der Ankündigung des zehnten Konsistoriums seines Pontifikats stellte Franziskus fest, dass ihr Ursprung die Universalität der Kirche zum Ausdruck bringt, die allen Menschen der Erde ständig die barmherzige Liebe Gottes verkündet. Und ihre Eingliederung in die Diözese Rom zeigt die untrennbare Verbindung zwischen dem Stuhl Petri und den über die ganze Welt verstreuten Teilkirchen.
Hier ist die Liste der neuen Kardinäle:
Erzbischof Angelo ACERBI, Apostolischer Nuntius (Italien)
Erzbischof Carlos Gustavo CASTILLO MATTASOGLIO, Erzbischof von Lima (Peru)
Erzbischof Vicente BOKALIC IGLIC CM, Erzbischof von Santiago del Estero (Argentinien)
Erzbischof Luis Gerardo CABRERA HERRERA OFM, Erzbischof von Guayaquil (Ecuador)
Erzbischof Fernando Natalio CHOMALÍ GARIB, Erzbischof von Santiago de Chile (Chile)
Erzbischof Tarcisio Isao KIKUCHI SVD, Erzbischof von Tokio (Japan)
Bischof Pablo Virgilio SIONGCO DAVID, Bischof von Kalookan (Philippinen)
Erzbischof Ladislav NEMET SVD, Erzbischof von Belgrad (Serbien)
Erzbischof Jaime SPENGLER OFM, Erzbischof von Porto Alegre (Brasilien)
Erzbischof Ignace BESSI DOGBO, Erzbischof von Abidjan (Elfenbeinküste)
Erzbischof Jean-Paul VESCO OP, Erzbischof von Algier (Algerien)
Bischof Paskalis Bruno SYUKUR OFM, Bischof von Bogor (Indonesien)
Erzbischof Dominique Joseph MATHIEU OFMConv, Erzbischof von Teheran (Iran)
Erzbischof Roberto REPOLE, Erzbischof von Turin (Italien)
Erzbischof Baldassare REINA, ab heute Generalvikar der Diözese Rom (Italien)
Erzbischof Francis LEO, Erzbischof von Toronto (Kanada)
Erzbischof Rolandas MAKRICKAS, Koadjutor-Erzpriester der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore in Rom (Litauen)
Bischof Mykola BYCZOK CSsR, Bischof der Eparchie der Heiligen Peter und Paul in Melbourne der Ukrainer (Australien)
Pater Timothy RADCLIFFE OP, Theologe (England)
Pater Fabio BAGGIO CS, Untersekretär der Abteilung für Migranten und Flüchtlinge des Dikasteriums für ganzheitliche menschliche Entwicklung (Italien)
Monsignore George Jacob KOOVAKAD, Beamter des Staatssekretariats, verantwortlich für die Organisation von Papstreisen (Indien)
06.10.2024
Führen alle Religionen zu Gott?
Wenn ein Heide das Evangelium nie kennengelernt hat, aber nach seinem Gewissen lebt und offen dafür ist, die Wahrheit Christus anzunehmen, rettet ihn seine Religion nicht. Andere Religionen haben kein Sparpotenzial. Mehr..
Mehr..
Wenn ein Anhänger anderer Religionen gerettet wird, dann nicht dank dieser Religionen, sondern trotz ihnen erklärt Pater Jan P. Strumi?owski, OCist.
Das Problem des religiösen Relativismus und Indifferentismus ist nicht neu. Sie wurde bereits in den Anfängen der modernistischen Häresie heftig bekämpft. Das Problem verschärfte sich nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil aufgrund fehlerhafter Interpretationen der Dogmatischen Konstitution über die Kirche Dei Verbum erheblich . Die Lehre von den Kreisen der Zugehörigkeit und Zugehörigkeit zur Kirche, gelesen im Schlüssel der Hermeneutik des Bruchs, öffnete den Damm und brachte eine Flut relativistischer Religionstheorien mit sich. Eine starke Reaktion auf diese rasante Strömung war die Dominus-Jesus -Erklärung . Allerdings scheint diese Erklärung weitgehend in Vergessenheit geraten zu sein.
Säkularisierte Heilsthesen
Aber vielleicht steckt in der Aussage, dass alle Religionen zu Gott führen, ein Körnchen Wahrheit oder vielleicht sogar die ganze Wahrheit? Hat der radikale, rettende Exklusivismus der Kirche nicht den Beigeschmack von Stolz und Selbstgerechtigkeit? Eines ist sicher. Die Aussage Alle Religionen führen zu Gott enthält eine bestimmte postulierte und wichtige Wahrheit.
Das Ziel des menschlichen Strebens ist nämlich Gott. Der Mensch braucht Gott. Ohne Gott gibt es keine Erlösung. Dies ist wichtig, da im pastoralen Bereich bei der Erlösungslehre zunehmend Wert auf die menschliche Verwirklichung gelegt wird.
Dies kann zu einer Theologie oder Soteriologie ohne Gott führen oder zu dem Glauben, dass Gott lediglich ein Instrument der Erlösung ist, obwohl Gott tatsächlich das Ziel und menschliche Erfüllung das Ergebnis ist . So können wir in Kirchen hören, dass Glück das Wichtigste ist, aber Glück kann nur dank Gott erreicht werden Gott ist also das Werkzeug der Erlösung. Aber wenn jemand sein Glück ohne die Kirche findet indem er einfach ein guter Mensch ist können wir manchmal hören, dass ein solcher Mensch angeblich der Erlösung nahe sei, weil er der Erfüllung im Guten nahe sei. Wenn er ein guter Mensch ist, braucht er nicht unbedingt die Kirche und das Evangelium. Und man muss zugeben, dass solche säkularen und falschen Thesen leider immer häufiger aufgestellt werden. Plötzlich hören wir jedoch, dass das Ziel Gott ist mit dem Vorbehalt, dass alle Religionen zu Ihm führen. Versuchen wir, einen Blick auf diese These zu werfen.
Wie es im Paradies war
Der Mensch ist tatsächlich so geschaffen, dass er seine Erfüllung weder in sich selbst noch in der geschaffenen Welt, sondern nur in Gott finden kann. Er ist das einzige Geschöpf, das Gott für sich wollte.
Daher gibt es für den Menschen keine Erfüllung außer der Vereinigung mit Gott. Das Ziel besteht nicht nur darin, neben Gott, zu Gott oder in Freundschaft mit Gott zu leben, sondern das Ziel besteht darin, in Gott zu leben, sein Leben zu leben, sich mit ihm zu vereinen.
Ursprünglich wurde Adam auf diese Weise erschaffen. Geschaffen, um auf Gott ausgerichtet zu sein. Man kann sagen, dass, so wie der Mensch mit bestimmten natürlichen Orientierungen geschaffen wurde, wie zum Beispiel der Orientierung auf die Erhaltung und Erhaltung des Lebens, die Fortpflanzung, den Aufbau von Beziehungen usw., seine größte Orientierung und sein größtes Streben vor der Erbsünde der Wunsch nach Vereinigung mit Gott war. Adam hatte bereits das Versprechen, diese Orientierung und diesen Wunsch zu erfüllen. Das bedeutet, dass er nicht nur neben Gott lebte, Gott nicht nur als etwas Äußeres kannte, sondern auch göttliches Leben im Embryo erlebte und hatte. Im Paradies war Gott nicht nur neben Adam, sondern in ihm das heißt, Adam hatte die Gabe der heiligenden Gnade. Gnade ist genau das Leben Gottes in uns es ist Gott, der unser Wesen bereits umarmt und sein Leben mit uns teilt.
Die Sünde hat den Verlust dieser Gabe verursacht. Aufgrund der Erbsünde hörte Gott auf, in Adam zu wohnen. Die größte Auswirkung der Sünde ist diese Trennung. Adam hörte auf, Gottes Leben zu leben. An der Zweckbestimmung hat sich jedoch nichts geändert. Er konnte immer noch keine Erfüllung außerhalb Gottes finden. Aufgrund der Sünde vergaß er jedoch Gott. Er wurde Ihm gegenüber unempfindlich. Sein Geist wurde stumpf und erkannte seinen Schöpfer nicht mehr spontan. Sein Wille war deformiert. Er wollte also immer noch Erfüllung, aber er bemerkte nicht mehr, dass diese Erfüllung außerhalb von ihm selbst und in jemand anderem lag. Die Auswirkungen dieser Sünde betreffen uns alle. Deshalb ist Gott für uns nicht offensichtlich, und deshalb erkennen wir, obwohl wir etwas immer mehr außerhalb von uns selbst wünschen, nicht spontan, dass dieser Wunsch nur in Gott Erfüllung finden kann. Und weil unsere spirituellen Sinne durch die Sünde abgestumpft sind, ist es für uns nicht klar, offensichtlich und erfahrbar, selbst wenn wir den Zustand der heiligenden Gnade das heißt Gottes Leben in uns wiedererlangen.
Nach der Sünde wurde der Mensch leer, ohne die Möglichkeit, Erfüllung zu erreichen denn diese kann nur in Gott gefunden werden. Nach der Sünde ist ein Mensch nicht in der Lage, Gott aus eigener Kraft und Fähigkeiten zu finden und zu ihm zurückzukehren. Und ohne diese Entdeckung, Begegnung und Versöhnung kann er seine eigene Erfüllung nicht erfahren.
Bei der Erlösung geht es nicht darum, intellektuell herauszufinden, wer der wahre Gott ist
Manche behaupten jedoch, dass die Natur selbst sie zu Gott führt und es ihnen ermöglicht, den Schöpfer zu erleben. Nun, das ist offensichtlich eine falsche Aussage. Die Natur und überhaupt alles Geschaffene kann sich nicht mit Gott vereinen, es ist kein Weg, der zur Begegnung mit Ihm führt und uns keine Erfahrung und Vereinigung mit Ihm schenkt. Die geschaffene Natur unterscheidet sich radikal vom Schöpfer. Ja, die Schöpfung kann uns etwas über Gott sagen aber nur in einem sehr engen und begrenzten Umfang.
Streng genommen ist die Natur die Spur Gottes. In der Schöpfung sehen wir ein Spiegelbild der Gegenwart Gottes. Aus diesem Grund kann die menschliche Vernunft durch die Betrachtung der Schöpfung mit ihrem natürlichen Licht zur Wahrheit gelangen, dass Gott existiert.
Wenn es Schönheit und Ordnung in der Schöpfung gibt, muss es einen Architekten und Designer dieser Schönheit geben. Aus der Ordnung, Größe und Schönheit der Schöpfung können wir auch einige der Eigenschaften des Schöpfers lernen dass er eins ist, dass er allmächtig, gut usw. ist. Dieses Wissen ist jedoch aufgrund der Erbsünde nicht einfach und offensichtlich. Es handelt sich auch nur um externes Wissen. Das bedeutet, dass die Welt uns vom Schöpfer erzählt, uns aber nicht seine Gegenwart schenkt, so wie eine Spur im Schnee von dem erzählt, der sie hinterlassen hat, uns aber keinen Zugang zu dieser Person verschafft.[]Führen alle Religionen zu Gott?
Wenn ein Anhänger anderer Religionen gerettet wird, dann nicht dank dieser Religionen, sondern trotz ihnen erklärt Pater Jan P. Strumi?owski, OCist.
Das Problem des religiösen Relativismus und Indifferentismus ist nicht neu. Sie wurde bereits in den Anfängen der modernistischen Häresie heftig bekämpft. Das Problem verschärfte sich nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil aufgrund fehlerhafter Interpretationen der Dogmatischen Konstitution über die Kirche Dei Verbum erheblich . Die Lehre von den Kreisen der Zugehörigkeit und Zugehörigkeit zur Kirche, gelesen im Schlüssel der Hermeneutik des Bruchs, öffnete den Damm und brachte eine Flut relativistischer Religionstheorien mit sich. Eine starke Reaktion auf diese rasante Strömung war die Dominus-Jesus -Erklärung . Allerdings scheint diese Erklärung weitgehend in Vergessenheit geraten zu sein.
Säkularisierte Heilsthesen
Aber vielleicht steckt in der Aussage, dass alle Religionen zu Gott führen, ein Körnchen Wahrheit oder vielleicht sogar die ganze Wahrheit? Hat der radikale, rettende Exklusivismus der Kirche nicht den Beigeschmack von Stolz und Selbstgerechtigkeit? Eines ist sicher. Die Aussage Alle Religionen führen zu Gott enthält eine bestimmte postulierte und wichtige Wahrheit.
Das Ziel des menschlichen Strebens ist nämlich Gott. Der Mensch braucht Gott. Ohne Gott gibt es keine Erlösung. Dies ist wichtig, da im pastoralen Bereich bei der Erlösungslehre zunehmend Wert auf die menschliche Verwirklichung gelegt wird.
Dies kann zu einer Theologie oder Soteriologie ohne Gott führen oder zu dem Glauben, dass Gott lediglich ein Instrument der Erlösung ist, obwohl Gott tatsächlich das Ziel und menschliche Erfüllung das Ergebnis ist . So können wir in Kirchen hören, dass Glück das Wichtigste ist, aber Glück kann nur dank Gott erreicht werden Gott ist also das Werkzeug der Erlösung. Aber wenn jemand sein Glück ohne die Kirche findet indem er einfach ein guter Mensch ist können wir manchmal hören, dass ein solcher Mensch angeblich der Erlösung nahe sei, weil er der Erfüllung im Guten nahe sei. Wenn er ein guter Mensch ist, braucht er nicht unbedingt die Kirche und das Evangelium. Und man muss zugeben, dass solche säkularen und falschen Thesen leider immer häufiger aufgestellt werden. Plötzlich hören wir jedoch, dass das Ziel Gott ist mit dem Vorbehalt, dass alle Religionen zu Ihm führen. Versuchen wir, einen Blick auf diese These zu werfen.
Wie es im Paradies war
Der Mensch ist tatsächlich so geschaffen, dass er seine Erfüllung weder in sich selbst noch in der geschaffenen Welt, sondern nur in Gott finden kann. Er ist das einzige Geschöpf, das Gott für sich wollte.
Daher gibt es für den Menschen keine Erfüllung außer der Vereinigung mit Gott. Das Ziel besteht nicht nur darin, neben Gott, zu Gott oder in Freundschaft mit Gott zu leben, sondern das Ziel besteht darin, in Gott zu leben, sein Leben zu leben, sich mit ihm zu vereinen.
Ursprünglich wurde Adam auf diese Weise erschaffen. Geschaffen, um auf Gott ausgerichtet zu sein. Man kann sagen, dass, so wie der Mensch mit bestimmten natürlichen Orientierungen geschaffen wurde, wie zum Beispiel der Orientierung auf die Erhaltung und Erhaltung des Lebens, die Fortpflanzung, den Aufbau von Beziehungen usw., seine größte Orientierung und sein größtes Streben vor der Erbsünde der Wunsch nach Vereinigung mit Gott war. Adam hatte bereits das Versprechen, diese Orientierung und diesen Wunsch zu erfüllen. Das bedeutet, dass er nicht nur neben Gott lebte, Gott nicht nur als etwas Äußeres kannte, sondern auch göttliches Leben im Embryo erlebte und hatte. Im Paradies war Gott nicht nur neben Adam, sondern in ihm das heißt, Adam hatte die Gabe der heiligenden Gnade. Gnade ist genau das Leben Gottes in uns es ist Gott, der unser Wesen bereits umarmt und sein Leben mit uns teilt.
Die Sünde hat den Verlust dieser Gabe verursacht. Aufgrund der Erbsünde hörte Gott auf, in Adam zu wohnen. Die größte Auswirkung der Sünde ist diese Trennung. Adam hörte auf, Gottes Leben zu leben. An der Zweckbestimmung hat sich jedoch nichts geändert. Er konnte immer noch keine Erfüllung außerhalb Gottes finden. Aufgrund der Sünde vergaß er jedoch Gott. Er wurde Ihm gegenüber unempfindlich. Sein Geist wurde stumpf und erkannte seinen Schöpfer nicht mehr spontan. Sein Wille war deformiert. Er wollte also immer noch Erfüllung, aber er bemerkte nicht mehr, dass diese Erfüllung außerhalb von ihm selbst und in jemand anderem lag. Die Auswirkungen dieser Sünde betreffen uns alle. Deshalb ist Gott für uns nicht offensichtlich, und deshalb erkennen wir, obwohl wir etwas immer mehr außerhalb von uns selbst wünschen, nicht spontan, dass dieser Wunsch nur in Gott Erfüllung finden kann. Und weil unsere spirituellen Sinne durch die Sünde abgestumpft sind, ist es für uns nicht klar, offensichtlich und erfahrbar, selbst wenn wir den Zustand der heiligenden Gnade das heißt Gottes Leben in uns wiedererlangen.
Nach der Sünde wurde der Mensch leer, ohne die Möglichkeit, Erfüllung zu erreichen denn diese kann nur in Gott gefunden werden. Nach der Sünde ist ein Mensch nicht in der Lage, Gott aus eigener Kraft und Fähigkeiten zu finden und zu ihm zurückzukehren. Und ohne diese Entdeckung, Begegnung und Versöhnung kann er seine eigene Erfüllung nicht erfahren.
Bei der Erlösung geht es nicht darum, intellektuell herauszufinden, wer der wahre Gott ist
Manche behaupten jedoch, dass die Natur selbst sie zu Gott führt und es ihnen ermöglicht, den Schöpfer zu erleben. Nun, das ist offensichtlich eine falsche Aussage. Die Natur und überhaupt alles Geschaffene kann sich nicht mit Gott vereinen, es ist kein Weg, der zur Begegnung mit Ihm führt und uns keine Erfahrung und Vereinigung mit Ihm schenkt. Die geschaffene Natur unterscheidet sich radikal vom Schöpfer. Ja, die Schöpfung kann uns etwas über Gott sagen aber nur in einem sehr engen und begrenzten Umfang.
Streng genommen ist die Natur die Spur Gottes. In der Schöpfung sehen wir ein Spiegelbild der Gegenwart Gottes. Aus diesem Grund kann die menschliche Vernunft durch die Betrachtung der Schöpfung mit ihrem natürlichen Licht zur Wahrheit gelangen, dass Gott existiert.
Wenn es Schönheit und Ordnung in der Schöpfung gibt, muss es einen Architekten und Designer dieser Schönheit geben. Aus der Ordnung, Größe und Schönheit der Schöpfung können wir auch einige der Eigenschaften des Schöpfers lernen dass er eins ist, dass er allmächtig, gut usw. ist. Dieses Wissen ist jedoch aufgrund der Erbsünde nicht einfach und offensichtlich. Es handelt sich auch nur um externes Wissen. Das bedeutet, dass die Welt uns vom Schöpfer erzählt, uns aber nicht seine Gegenwart schenkt, so wie eine Spur im Schnee von dem erzählt, der sie hinterlassen hat, uns aber keinen Zugang zu dieser Person verschafft.[]Führen alle Religionen zu Gott?
06.10.2024
Papst nennt Abtreibung ein "Strafgesetz"
Der Apostolische Nuntius in Belgien wurde vom scheidenden Premierminister Alexander De Croo zu einem Interview eingeladen. Den Parlamentariern gefielen die Worte des Papstes über König Balduin und Gesetze, die menschliches Leben schädigen, nicht. Mehr..
Erinnern wir uns daran, dass Franziskus am vergangenen Samstag die Krypta der Kirche Unserer Lieben Frau von Laeken besuchte, in der die belgischen Monarchen begraben sind. Im Beisein des Königs und der Königin betete Franziskus vor dem Grab von König Balduin, der 1990 vorübergehend von seinem Amt zurücktrat, um, wie der Papst sagte, das Strafgesetz zur Legalisierung der Abtreibung in Belgien nicht zu unterzeichnen. Franziskus ermutigte die Belgier, dem Beispiel dieses Königs bei der Förderung anderer Strafgesetze zu folgen. Er äußerte auch die Hoffnung auf seine Seligsprechung. Auch der Heilige Vater kam während der Pressekonferenz im Flugzeug auf dieses Thema zurück. Auf die Frage eines belgischen Journalisten antwortete er und erinnerte daran, dass Abtreibung ein Mord an einem Menschen sei und dass die Ärzte, die ihn begehen, bezahlte Mörder seien.
Diese Worte wurden gestern Nachmittag im belgischen Parlament während einer regulären Debatte über die Regierungspolitik zur Sprache gebracht. Es wurde darauf hingewiesen, dass das päpstliche Gebet vor dem Grab von König Balduin mit dem Welttag des Abtreibungsrechts zusammenfiel. Seine Worte wurden als Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes aufgefasst, das derzeit über die Liberalisierung der Abtreibung diskutiert, um sie bis zur 18. Schwangerschaftswoche zu legalisieren. Kritisiert wurde auch die Rede des Papstes an der Katholischen Universität Löwen, wo Franziskus angeblich die rückständigsten und patriarchalischsten Ansichten über Frauen vertreten habe . Einige Parlamentarier verlangten vom Außenminister eine offizielle Vorladung an den Apostolischen Nuntius.
Als Reaktion auf diese Äusserungen erklärte Premierminister De Croo, dass er den Nuntius bereits zu einem Gespräch einbestellt habe. Über die Art dieser Einladung machte er keine Angaben. Er kündigte lediglich an, dass die Botschaft, die er dem Vatikandiplomaten übermitteln werde, klar sein werde: Was passiert ist, ist inakzeptabel. Der Premierminister erklärte außerdem, dass das Programm der Papstreise kein Gebet am Grab von König Balduin vorsehe. Dieser Punkt wurde auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes in letzter Minute hinzugefügt. Der Besuch sollte streng privat erfolgen.
Quelle: 28.09.24. vaticannews.va
Erinnern wir uns daran, dass Franziskus am vergangenen Samstag die Krypta der Kirche Unserer Lieben Frau von Laeken besuchte, in der die belgischen Monarchen begraben sind. Im Beisein des Königs und der Königin betete Franziskus vor dem Grab von König Balduin, der 1990 vorübergehend von seinem Amt zurücktrat, um, wie der Papst sagte, das Strafgesetz zur Legalisierung der Abtreibung in Belgien nicht zu unterzeichnen. Franziskus ermutigte die Belgier, dem Beispiel dieses Königs bei der Förderung anderer Strafgesetze zu folgen. Er äußerte auch die Hoffnung auf seine Seligsprechung. Auch der Heilige Vater kam während der Pressekonferenz im Flugzeug auf dieses Thema zurück. Auf die Frage eines belgischen Journalisten antwortete er und erinnerte daran, dass Abtreibung ein Mord an einem Menschen sei und dass die Ärzte, die ihn begehen, bezahlte Mörder seien.
Diese Worte wurden gestern Nachmittag im belgischen Parlament während einer regulären Debatte über die Regierungspolitik zur Sprache gebracht. Es wurde darauf hingewiesen, dass das päpstliche Gebet vor dem Grab von König Balduin mit dem Welttag des Abtreibungsrechts zusammenfiel. Seine Worte wurden als Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes aufgefasst, das derzeit über die Liberalisierung der Abtreibung diskutiert, um sie bis zur 18. Schwangerschaftswoche zu legalisieren. Kritisiert wurde auch die Rede des Papstes an der Katholischen Universität Löwen, wo Franziskus angeblich die rückständigsten und patriarchalischsten Ansichten über Frauen vertreten habe . Einige Parlamentarier verlangten vom Außenminister eine offizielle Vorladung an den Apostolischen Nuntius.
Als Reaktion auf diese Äusserungen erklärte Premierminister De Croo, dass er den Nuntius bereits zu einem Gespräch einbestellt habe. Über die Art dieser Einladung machte er keine Angaben. Er kündigte lediglich an, dass die Botschaft, die er dem Vatikandiplomaten übermitteln werde, klar sein werde: Was passiert ist, ist inakzeptabel. Der Premierminister erklärte außerdem, dass das Programm der Papstreise kein Gebet am Grab von König Balduin vorsehe. Dieser Punkt wurde auf ausdrücklichen Wunsch des Papstes in letzter Minute hinzugefügt. Der Besuch sollte streng privat erfolgen.
Quelle: 28.09.24. vaticannews.va
05.10.2024
Bistum Basel: PEP der Zukunft oder der Selbstzerstörung?
Ein solcher PEP dürfte sich eher als ein Grund für den Austritt als für den Eintritt in die Kirche erweisen. Interessant wäre es, wenn diesbezügliche eine "Erfolgsstatistik" gezeigt würde.Mehr..
Das Bistum Basel will seinen «Pastoralen Entwicklungsplan (PEP)» weiterentwickeln. Dazu wurden eine Broschüre und ein «Erklärvideo» unter dem Motto «PEP to go» veröffentlicht. Mehr lesen hier.
Das Bistum Basel will seinen «Pastoralen Entwicklungsplan (PEP)» weiterentwickeln. Dazu wurden eine Broschüre und ein «Erklärvideo» unter dem Motto «PEP to go» veröffentlicht. Mehr lesen hier.
05.10.2024
Das Dokument "Königin des Friedens" regelt auch die Marienverehrung in Medjugorje
Das Dokument Königin des Friedens, das von Papst Franziskus genehmigt wurde, regelt auch die Marienverehrung in Medjugorje. Mehr..
Dabei unterstreicht es die positiven Früchte, die der Ort hervorgebracht hat, insbesondere durch Bekehrungen, die Rückkehr zu den Sakramenten und die Vertiefung des Glaubenslebens bei Pilgern.
25.09.2024
Wegen der Erstkommunion wird im Aargau gebüsst
Wegen der Erstkommunion in Italien fehlten zwei Kinder unentschuldigt in der Schule. Die Kommunion war wichtiger als die Schule: Italienisches Ehepaar wird nun gebüsst - ein moderner Glaubenskrieg? Wie reagieren nun der Bischof und die Landeskirche auf die angebliche Verletzung der Glaubensfreiheit? Mehr..
Im Mai hatte ein italienisches Paar, wohnhaft im Aargau, einen Ausflug ins Heimatland unternommen. Daran ist eigentlich nichts auszusetzen allerdings fehlten die beiden Söhne an vier Tagen in der Schule. Grund für die Reise war nicht etwa ein Strandurlaub, sondern die Kommunion des jüngeren Buben. Den Hinweis der Klassenlehrperson, dass ein Urlaubsgesuch notwendig ist, ignorierten die Eltern.
Dies stellt eine «Widerhandlung gegen das Schulgesetz durch vorsätzliches unentschuldigtes Fernhalten von der Schule» dar, schreibt die Staatsanwaltschaft in einem Strafbefehl, der kürzlich rechtskräftig wurde. Respektive in zwei Strafbefehlen, denn beide Elternteile wurden bestraft. Sie müssen je eine Busse von 300 und Strafbefehlsgebühren von 400 Franken bezahlen.
Im Mai hatte ein italienisches Paar, wohnhaft im Aargau, einen Ausflug ins Heimatland unternommen. Daran ist eigentlich nichts auszusetzen allerdings fehlten die beiden Söhne an vier Tagen in der Schule. Grund für die Reise war nicht etwa ein Strandurlaub, sondern die Kommunion des jüngeren Buben. Den Hinweis der Klassenlehrperson, dass ein Urlaubsgesuch notwendig ist, ignorierten die Eltern.
Dies stellt eine «Widerhandlung gegen das Schulgesetz durch vorsätzliches unentschuldigtes Fernhalten von der Schule» dar, schreibt die Staatsanwaltschaft in einem Strafbefehl, der kürzlich rechtskräftig wurde. Respektive in zwei Strafbefehlen, denn beide Elternteile wurden bestraft. Sie müssen je eine Busse von 300 und Strafbefehlsgebühren von 400 Franken bezahlen.
24.09.2024
Hexerei im ehemaligen Fürstbistum Basel - damals und heute.
Das Archiv des ehemaligen Fürstbistums Basel macht seine Kriminalakten zugänglich: Beispielsweise zum Fall Anna Stöcklers aus Aesch, die mit 14 Jahren als Hexe angeklagt wurde oder Hexensabbat bei Genf vom 1570 oder eine nächtliche Orgie, bei der Teufel und Hexen aufeinandertreffen. Solche Erzählungen sind in vielen Geständnissen zu finden. Mehr..
Anna Stöckler aus Aesch ereilte im Februar 1546 ein grausames Schicksal: Sie wurde mit nur 14 Jahren als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Laut Akten soll der Teufel als Jüngling in einem schwarzen Kleid an ihrem Bett erschienen sein. Er bedrängte und überredete sie, von Gott abzuschwören. Der Teufelspakt wurde schliesslich mit Beischlaf beschlossen ein häufiger Vorwurf an angebliche Hexen.
Zu ihren vermeintlichen Schandtaten gehört, dass sie gemeinsam mit Komplizen Hagelschauer heraufbeschwört habe. Ausserdem soll sie das Pferd ihres Bruders getötet und mehrere Menschen «krank gemacht» haben. Schliesslich soll sie einem gewissen Hans Leuenberger befohlen haben, ein Kind erblinden zu lassen.
Unter der Folter gestand sie die angeblichen Taten. Um die Glaubwürdigkeit des Geständnisses zu unterstreichen, musste sie es vor sieben gut beleumdeten Bürgern «frei», also ohne Folter, wiederholen. Offensichtlich hatte sie die schreckliche Tortur gebrochen: Sie «gestand» erneut und besiegelte damit ihr Schicksal.
Diese und andere Geschichten enthüllen die Akten im Archiv des ehemaligen Fürstbistums Basel (Archives de l'ancien Évêché de Bâle, AAEB) in Porrentruy. Das Fürstbistum erstreckte sich in etwa über den heutigen Kanton Jura, das Laufen- und Leimental sowie Teile des Berner Juras. Mit Basel hatte der kleine Staat nichts mehr zu tun, nachdem die Stadt zur Reformation gewechselt und den Fürstbischof endgültig vertrieben hatte. 1797 wurde das Fürstbistum aufgelöst.
Dank dem Digitalisierungsprojekt «Verbrechen und Strafe» sind die Akten nun zu einem Grossteil online einsichtbar oder werden es bis 2026 sein. Ziel des Projekts: Die gesamten Strafprozessakten des Fürstbistums vom 15. Jahrhundert bis zur Französischen Revolution online verfügbar zu machen.
Der Clou dabei: Die Akten werden nicht nur digitalisiert, sondern auch transkribiert. Das ist besonders für Forschende ein Segen. Sie können sich die mühsame Entzifferung der zum Beispiel in Kurrentschrift geschriebenen Akten sparen. Wer einmal versucht hat, mittelalterliche oder frühneuzeitliche Schriftstücke zu lesen, weiss, wie viel Zeit und Ärger damit gespart werden können.
Transkribiert wird über die Plattform Transkribus, die aus einem Forschungsprogramm der Universität Innsbruck hervorgegangen ist. Transkribus arbeitet mit künstlicher Intelligenz (KI). Wie an der Pressekonferenz des Archivs heute Morgen demonstriert wurde, hat das Ganze etwas von Science-Fiction: Man nimmt ein eingescanntes und eher unleserliches Dokument und lässt das passende Modell darüber laufen. Über ein Schriftstück in Deutsch aus dem 16. Jahrhundert lässt man beispielsweise das Modell «Deutsch 16. Jahrhundert» laufen.
Nach etwa einer halben Minute ist das Dokument transkribiert leserlich und mit erstaunlich wenigen Fehlern. Da die KI noch lernen muss, besonders was französische Quellen betrifft, werden die Transkripte aber von den Archivaren des AAEB korrekturgelesen. 20000 transkribierte Seiten gibt es online, 1300 davon sind korrigiert. Der Korpus an Hexenprozessen ist einer der grössten online verfügbaren - rund 500 Seiten.
Nebst dem Online-Archiv setzt das AAEB online auf Vermittlung. Der Fokus liegt dabei auf den Hexenprozessen im Fürstbistum. So gibt es etwa eine Gedenktafel, auf der alle Opfer Verurteilte, aber auch «nur» Verdächtigte aufgelistet sind. Fast tausend Namen enthält die Liste, ungefähr 10 Prozent sind Männer. Zum anderen ist ein kleines Lexikon aufrufbar, das wichtige Begriffe der Hexenverfolgung erklärt.
Das Fürstbistum war wie die Schweiz generell ein Hotspot der Hexenprozesse. Die Gründe sind vielschichtig. Anna Stöckler wurde Opfer frauenfeindlicher Vorstellungen, aber auch einer schwierigen sozioökonomischen Lage: Die «kleine Eiszeit» führte zu Missernten, es gab Religionskriege und viel soziale Unrast. Auch waren die Institutionen schwach ausgeprägt, vor allem in einem Kleinstaat wie dem Fürstbistum. Anna Stöckler ist all dem nicht entkommen.
Die Hexenverfolgungen sind schreckliche Vorkommnisse, die sich europaweit besonders zwischen 1550 und 1670 häuften. Die Zahl der Opfer wird auf über 100'000 geschätzt.
Das ehemalige Fürstbistum Basel gehört zu den am stärksten von der Hexenverfolgung betroffenen Gebieten, doch bestehen grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Vogteien. So brannte beispielsweise der letzte Scheiterhaufen im katholischen Norden 1670, im reformierten Süden aber erst 1710! Das Fürstbistum stellt also ein sehr anregendes und kontrastreiches Studienobjekt dar, das jedoch noch weitgehend unerforscht ist.
Die Hexenprozessakten finden sich hauptsächlich unter den Signaturen B 168/14 bis B 168/19 sowie unter "Procédures criminelles" der verschiedenen Vogteien.
Einige Beispiele für Dokumente aus dem Archiv
Endgeständnis vor den 7 Zeugen (erber mann). Zum Abschluss eines Strafverfahrens gegen eine "Hexe" musste diese ihr Geständnis "frei" (also nicht unter Folter) vor 7 Zeugen wiederholen. Die Zeugen mussten Bürger von gutem Ruf, jedoch nicht Teil der Behörden sein. Dieses Dokument wurde dann vor dem Malefizgericht verlesen, welches die Unglückliche zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilte. Dies ist das Geständnis der Anna Stöckler aus Aesch aus dem Jahr 1546 (B 168/14-1: Archivalische Beschreibung und Digitalisat mit Transkript).
Urfehde. Wenn sich die "Hexe" sogar unter Folter weigerte, ein Geständnis abzulegen, mussten die Beamten des Fürstbischofs sie freilassen. Sie musste dann einen Schwur ablegen, in dem sie sich verpflichtete, verschiedene Abmachungen einzuhalten (die von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen konnten). Vor allem musste sie versprechen, nicht auf Rache gegenüber den Behörden oder ihren Anklägern zu sinnen. Dieses Dokument enthält den Schwur (Urfehde) der Berbelin Ritzin aus Laufen aus dem Jahr 1491 (PCrim LZ 4: Digitalisat und Transkript).
Sabbatorte, Anleitungen für Hagel- und andere Schadenzauber: Die "Geständnisse" der Schwestern Bartin aus Reinach und des Jacob Suri aus Muttenz bieten im Jahr 1577 eine Fülle von Einblicken in die Fantasievorstellungen über Hexerei und geben eine imaginäre "Teufelstopografie" der Region preis (B 168/14-10: Der Sabbat findet "uff Prattelen matten" statt (S. 4, 8), "auf Brattelen matten [ ] do sey ein dürrer baum und ein Ring drum (S. 10), "zu Reinach auf den wisen" (S. 10), "zum Schlattbrunnen" (S. 13) "zum Brünli gen Bottmingen" (S. 14). Hagel zaubern die Hexen "bei Therwil Capeli" (S. 5), "zum Capeli brunnen" (S. 9), "bey dem Hagendorn brunnen vff Bruderholtz" (S. 2, 10), "zwischen Flieh und Bettwil oben" (S. 14). Der Text enthält zahlreiche weitere Angaben, u. a. die Auflistung der angeblich begangenen Verbrechen oder auch Anleitungen für Hagelzauber oder wie man einen Besen zum Fliegen bringt!)
Ein Prozess und eine Hinrichtung konnten stark zu Buche schlagen. Ein aussergewöhnliches Dokument enthält eine detaillierte Aufstellung aller Kosten des Prozesses gegen Lienhardt Gyse und Magdalena Traber, beide aus Laufen (B 168/14-13: Am 17. Mai 1586 (S. 1) werden sie von zwei Henkern (Nachrichter) und deren drei Knechten verbrannt. Diese waren am Abend des 15. Mai eingetroffen (S. 6) und kümmerten sich um die Beerdigung der Asche (S. 7). Am Tag der Hinrichtung wurde eine Morgensuppe mit anschliessendem Imbiss für 70 Personen serviert. Dazu zählten die 28 Richter des Landgerichts und die offiziellen Gäste: Landvögte der benachbarten Vogteien, auch der solothurnischen, Vertreter der Stadt Laufen, Priester, Beamte und Wächter (S. 6-7). Die Gesamtausgaben waren mit 140 Pfund (S. 10) sehr hoch.
Magie und Aberglaube: Die Behörden unterschieden zwischen Hexerei (die einen bösartigen Pakt mit dem Teufel voraussetzt) und einfacher Magie aus Aberglaube, die weitaus weniger streng bestraft wurde. Davon zeugt die merkwürdige Untersuchung, die im Jahr 1602 in Schliengen gegen Hans Metzger und seine beiden Söhne durchgeführt wurde (B 168/15-1, Dossier mit 10 Dokumenten):
Zeugenaussagen und Geständnisse der Metzgers, in denen sie ihre Wahrsagereien ("Wahrsagens") und Heilpraktiken ("Haus-Arzeneyen") im Detail darlegen (B 168/15-1.2 und B 168/15-1.8)
Bittgesuche der Freunde der Metzgers, der lokalen Behörden und des Pfarrers zugunsten der Metzgers (B 168/15-1.4, B 168/15-1.5 und B 168/15-1.6)
Verwaltungskorrespondenz zwischen dem Hofrat von Porrentruy und dem Vogt von Birseck (B 168/15-1.1: Der Hof ordnet eine Untersuchung an; B 168/15-1.3: Erster Bericht des Vogts; B 168/15-1.7: Zweiter Bericht des Vogts ; B 168/15-1.9: Letzter Bericht des Vogts)
Mildes Urteil des Hofes (Hofrat) (B 168/15-1.3, siehe Sources complémentaires (Ergänzende Quellen) und B 168/15-1.10)
Anna Stöckler aus Aesch ereilte im Februar 1546 ein grausames Schicksal: Sie wurde mit nur 14 Jahren als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Laut Akten soll der Teufel als Jüngling in einem schwarzen Kleid an ihrem Bett erschienen sein. Er bedrängte und überredete sie, von Gott abzuschwören. Der Teufelspakt wurde schliesslich mit Beischlaf beschlossen ein häufiger Vorwurf an angebliche Hexen.
Zu ihren vermeintlichen Schandtaten gehört, dass sie gemeinsam mit Komplizen Hagelschauer heraufbeschwört habe. Ausserdem soll sie das Pferd ihres Bruders getötet und mehrere Menschen «krank gemacht» haben. Schliesslich soll sie einem gewissen Hans Leuenberger befohlen haben, ein Kind erblinden zu lassen.
Unter der Folter gestand sie die angeblichen Taten. Um die Glaubwürdigkeit des Geständnisses zu unterstreichen, musste sie es vor sieben gut beleumdeten Bürgern «frei», also ohne Folter, wiederholen. Offensichtlich hatte sie die schreckliche Tortur gebrochen: Sie «gestand» erneut und besiegelte damit ihr Schicksal.
Diese und andere Geschichten enthüllen die Akten im Archiv des ehemaligen Fürstbistums Basel (Archives de l'ancien Évêché de Bâle, AAEB) in Porrentruy. Das Fürstbistum erstreckte sich in etwa über den heutigen Kanton Jura, das Laufen- und Leimental sowie Teile des Berner Juras. Mit Basel hatte der kleine Staat nichts mehr zu tun, nachdem die Stadt zur Reformation gewechselt und den Fürstbischof endgültig vertrieben hatte. 1797 wurde das Fürstbistum aufgelöst.
Dank dem Digitalisierungsprojekt «Verbrechen und Strafe» sind die Akten nun zu einem Grossteil online einsichtbar oder werden es bis 2026 sein. Ziel des Projekts: Die gesamten Strafprozessakten des Fürstbistums vom 15. Jahrhundert bis zur Französischen Revolution online verfügbar zu machen.
Der Clou dabei: Die Akten werden nicht nur digitalisiert, sondern auch transkribiert. Das ist besonders für Forschende ein Segen. Sie können sich die mühsame Entzifferung der zum Beispiel in Kurrentschrift geschriebenen Akten sparen. Wer einmal versucht hat, mittelalterliche oder frühneuzeitliche Schriftstücke zu lesen, weiss, wie viel Zeit und Ärger damit gespart werden können.
Transkribiert wird über die Plattform Transkribus, die aus einem Forschungsprogramm der Universität Innsbruck hervorgegangen ist. Transkribus arbeitet mit künstlicher Intelligenz (KI). Wie an der Pressekonferenz des Archivs heute Morgen demonstriert wurde, hat das Ganze etwas von Science-Fiction: Man nimmt ein eingescanntes und eher unleserliches Dokument und lässt das passende Modell darüber laufen. Über ein Schriftstück in Deutsch aus dem 16. Jahrhundert lässt man beispielsweise das Modell «Deutsch 16. Jahrhundert» laufen.
Nach etwa einer halben Minute ist das Dokument transkribiert leserlich und mit erstaunlich wenigen Fehlern. Da die KI noch lernen muss, besonders was französische Quellen betrifft, werden die Transkripte aber von den Archivaren des AAEB korrekturgelesen. 20000 transkribierte Seiten gibt es online, 1300 davon sind korrigiert. Der Korpus an Hexenprozessen ist einer der grössten online verfügbaren - rund 500 Seiten.
Nebst dem Online-Archiv setzt das AAEB online auf Vermittlung. Der Fokus liegt dabei auf den Hexenprozessen im Fürstbistum. So gibt es etwa eine Gedenktafel, auf der alle Opfer Verurteilte, aber auch «nur» Verdächtigte aufgelistet sind. Fast tausend Namen enthält die Liste, ungefähr 10 Prozent sind Männer. Zum anderen ist ein kleines Lexikon aufrufbar, das wichtige Begriffe der Hexenverfolgung erklärt.
Das Fürstbistum war wie die Schweiz generell ein Hotspot der Hexenprozesse. Die Gründe sind vielschichtig. Anna Stöckler wurde Opfer frauenfeindlicher Vorstellungen, aber auch einer schwierigen sozioökonomischen Lage: Die «kleine Eiszeit» führte zu Missernten, es gab Religionskriege und viel soziale Unrast. Auch waren die Institutionen schwach ausgeprägt, vor allem in einem Kleinstaat wie dem Fürstbistum. Anna Stöckler ist all dem nicht entkommen.
Die Hexenverfolgungen sind schreckliche Vorkommnisse, die sich europaweit besonders zwischen 1550 und 1670 häuften. Die Zahl der Opfer wird auf über 100'000 geschätzt.
Das ehemalige Fürstbistum Basel gehört zu den am stärksten von der Hexenverfolgung betroffenen Gebieten, doch bestehen grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Vogteien. So brannte beispielsweise der letzte Scheiterhaufen im katholischen Norden 1670, im reformierten Süden aber erst 1710! Das Fürstbistum stellt also ein sehr anregendes und kontrastreiches Studienobjekt dar, das jedoch noch weitgehend unerforscht ist.
Die Hexenprozessakten finden sich hauptsächlich unter den Signaturen B 168/14 bis B 168/19 sowie unter "Procédures criminelles" der verschiedenen Vogteien.
Einige Beispiele für Dokumente aus dem Archiv
Endgeständnis vor den 7 Zeugen (erber mann). Zum Abschluss eines Strafverfahrens gegen eine "Hexe" musste diese ihr Geständnis "frei" (also nicht unter Folter) vor 7 Zeugen wiederholen. Die Zeugen mussten Bürger von gutem Ruf, jedoch nicht Teil der Behörden sein. Dieses Dokument wurde dann vor dem Malefizgericht verlesen, welches die Unglückliche zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilte. Dies ist das Geständnis der Anna Stöckler aus Aesch aus dem Jahr 1546 (B 168/14-1: Archivalische Beschreibung und Digitalisat mit Transkript).
Urfehde. Wenn sich die "Hexe" sogar unter Folter weigerte, ein Geständnis abzulegen, mussten die Beamten des Fürstbischofs sie freilassen. Sie musste dann einen Schwur ablegen, in dem sie sich verpflichtete, verschiedene Abmachungen einzuhalten (die von Fall zu Fall unterschiedlich ausfallen konnten). Vor allem musste sie versprechen, nicht auf Rache gegenüber den Behörden oder ihren Anklägern zu sinnen. Dieses Dokument enthält den Schwur (Urfehde) der Berbelin Ritzin aus Laufen aus dem Jahr 1491 (PCrim LZ 4: Digitalisat und Transkript).
Sabbatorte, Anleitungen für Hagel- und andere Schadenzauber: Die "Geständnisse" der Schwestern Bartin aus Reinach und des Jacob Suri aus Muttenz bieten im Jahr 1577 eine Fülle von Einblicken in die Fantasievorstellungen über Hexerei und geben eine imaginäre "Teufelstopografie" der Region preis (B 168/14-10: Der Sabbat findet "uff Prattelen matten" statt (S. 4, 8), "auf Brattelen matten [ ] do sey ein dürrer baum und ein Ring drum (S. 10), "zu Reinach auf den wisen" (S. 10), "zum Schlattbrunnen" (S. 13) "zum Brünli gen Bottmingen" (S. 14). Hagel zaubern die Hexen "bei Therwil Capeli" (S. 5), "zum Capeli brunnen" (S. 9), "bey dem Hagendorn brunnen vff Bruderholtz" (S. 2, 10), "zwischen Flieh und Bettwil oben" (S. 14). Der Text enthält zahlreiche weitere Angaben, u. a. die Auflistung der angeblich begangenen Verbrechen oder auch Anleitungen für Hagelzauber oder wie man einen Besen zum Fliegen bringt!)
Ein Prozess und eine Hinrichtung konnten stark zu Buche schlagen. Ein aussergewöhnliches Dokument enthält eine detaillierte Aufstellung aller Kosten des Prozesses gegen Lienhardt Gyse und Magdalena Traber, beide aus Laufen (B 168/14-13: Am 17. Mai 1586 (S. 1) werden sie von zwei Henkern (Nachrichter) und deren drei Knechten verbrannt. Diese waren am Abend des 15. Mai eingetroffen (S. 6) und kümmerten sich um die Beerdigung der Asche (S. 7). Am Tag der Hinrichtung wurde eine Morgensuppe mit anschliessendem Imbiss für 70 Personen serviert. Dazu zählten die 28 Richter des Landgerichts und die offiziellen Gäste: Landvögte der benachbarten Vogteien, auch der solothurnischen, Vertreter der Stadt Laufen, Priester, Beamte und Wächter (S. 6-7). Die Gesamtausgaben waren mit 140 Pfund (S. 10) sehr hoch.
Magie und Aberglaube: Die Behörden unterschieden zwischen Hexerei (die einen bösartigen Pakt mit dem Teufel voraussetzt) und einfacher Magie aus Aberglaube, die weitaus weniger streng bestraft wurde. Davon zeugt die merkwürdige Untersuchung, die im Jahr 1602 in Schliengen gegen Hans Metzger und seine beiden Söhne durchgeführt wurde (B 168/15-1, Dossier mit 10 Dokumenten):
Zeugenaussagen und Geständnisse der Metzgers, in denen sie ihre Wahrsagereien ("Wahrsagens") und Heilpraktiken ("Haus-Arzeneyen") im Detail darlegen (B 168/15-1.2 und B 168/15-1.8)
Bittgesuche der Freunde der Metzgers, der lokalen Behörden und des Pfarrers zugunsten der Metzgers (B 168/15-1.4, B 168/15-1.5 und B 168/15-1.6)
Verwaltungskorrespondenz zwischen dem Hofrat von Porrentruy und dem Vogt von Birseck (B 168/15-1.1: Der Hof ordnet eine Untersuchung an; B 168/15-1.3: Erster Bericht des Vogts; B 168/15-1.7: Zweiter Bericht des Vogts ; B 168/15-1.9: Letzter Bericht des Vogts)
Mildes Urteil des Hofes (Hofrat) (B 168/15-1.3, siehe Sources complémentaires (Ergänzende Quellen) und B 168/15-1.10)
24.09.2024
Nicht nur Medjugorje - auch Garabandal
Auf der Pressekonferenz des Glaubensdikasteriums, die am Freitag, 19. September 2024 im Vatikan stattfand, um die Entscheidung des Heiligen Stuhls zu Medjugorie zu präsentieren, wurde nicht nur der herzegowinische Ort behandelt, sondern auch die Frage Garabandal aufgeworfen. Die Frage an Glaubenspräfekt Kardinal Victor Manuel Fernández stellte Antonio Pelayo (Vida Nueva): Haben Sie irgendwelche Pläne, den Fall Garabandal in Spanien zu untersuchen,Mehr..
der ebenfalls sehr alt ist und der immer noch offen ist? Es gibt Gruppen, die aus Kanada, aus den Vereinigten Staaten kommen
. Hier die Antwort von Tucho Fernández, dessen Glaubensdikasterium für die Untersuchung solcher Phänomene zuständig ist, der nicht nur zu Garabandal, sondern auch zu El Escorial Stellung bezog.
Garabandal, genauer San Sebastián de Garabandal, ist ein kleines Dorf mit knapp hundert Einwohnern in der nordspanischen Provinz Kantabrien. Das ist jene Gegend, die im Frühmittelalter nie von den Moslems erobert wurde und von der die Reconquista zur Befreiung Spaniens von den islamischen Eindringlingen ihren Ausgang nahm.
Zwischen 1961 und 1965 sollen hier vier Kindern im Alter zwischen 10 und 12 Jahren der Erzengel Michael und die Gottesmutter Maria erschienen sein. Der Erzengel bereitete, laut ihrer Schilderung, die vier Mädchen auf die Marienerscheinung vor, die am 2. Juli 1961, dem Fest Mariä Heimsuchung, stattgefunden habe. Bis zum 13. November 1965, dem letzten Ereignis, soll es zu zahllosen, die Rede ist von 2000, Erscheinungen gekommen sein. Die Mädchen wurden Gegenstand zahlreicher ärztlicher Untersuchungen, Gegenstand von allerlei Experimenten und vielfacher Befragungen. Verschiedene Zeugen berichteten von Levitationen der Mädchen.
Diese erklärten, zwei Botschaften von der Gottesmutter Maria erhalten zu haben, eine direkt und eine indirekt durch den Erzengel Michael. Darin seien ihnen die die Ereignisse der Endzeit angekündigt worden: eine Warnung, ein großes Wunder und die große Strafe, mit der die Wiederkunft von Jesus Christus einhergehen werde. Die Prophezeiungen von Garabandal lassen sich in einer Warnung zusammenfassen. Es werde zu einem großen, weltweit sichtbaren Wunder kommen, auf das eine Strafe für die Menschheit folgen werde, für die Guten, um sie dadurch Gott näher zu bringen, für die Schlechten, um ihnen das Ende anzukündigen. Das Datum des Wunders ist nur Conchita González González, einem der vier Mädchen, bekannt, die es acht Tage vor den Ereignissen enthüllen werde.
Drei der vier Mädchen zogen später in die USA Conchita Gonzàlez lebt in New York , eines blieb in Spanien. Alle heirateten und bekamen Kinder. Mari Loli Mazón starb 2009 an einer Krankheit.
Die zahlreichen Untersuchungen erbrachten keine einheitlichen Ergebnisse.
Die kirchliche Hierarchie verhielt sich sehr zurückhaltend. Die Diözese Santander veröffentlichte am 2. November 1961 eine erste Erklärung, daß es keine Beweise gibt, daß die genannten Ereignisse als wahr und authentisch angesehen werden können. Die drei Bischöfe von Santander, Msgr. Beitia, Msgr. Puchol und Msgr. Ciarda, die hintereinander von 1962 bis 1971 regierten) sprachen sich gegen einen übernatürlichen Charakter der Ereignisse aus. Letzterer untersagte Priestern jegliche Teilnahme an Garabandal und erklärte ein Verbot aller Publikationen über das Ereignis, die keine kirchliche Druckerlaubnis besitzen.
1987 ließ der damalige Bischof von Santander, Msgr. Juan Antonio del Val (19711992), den Fall Garabandal neu untersuchen und hob alle Verbote und Einschränkungen auf.
1992 erteilte die Glaubenskongregation unter der Leitung von Kardinal Joseph Ratzinger dem neuen Bischof von Santander, Msgr. José Vilaplana, die Empfehlung, von der 1978 eingeführten Formel Non constat de supernaturalitate Gebrauch zu machen, die weder die Übernatürlichkeit noch ihr Gegenteil feststellt, sondern die Frage offen läßt mit der Formel, daß die Übernatürlichkeit nicht erwiesen ist, bis ausreichende Klarheit herrscht, um ein definitives Urteil fällen zu können. Der damalige Erzbischof von Oviedo und damals auch Apostolischer Administrator von Santander, Msgr. Carlos Osoro, der später unter Papst Franziskus Erzbischof von Madrid und Kardinal wurde, berichtete 2007, er habe durch Garabandal Beispiele echter Bekehrungen erlebt.
Franziskus erhob zwei Frauen zu Dienerinnen Gottes, die stets die Echtheit von Garabandal verteidigt hatten: Marthe Robin (19021981) und Mutter Esperanza de Jesus (18931983).
El Escorial
Am 14. Juni 1981 erklärte Luz Amparo Cuevas Arteseros (19312012), eine einfache Frau, Analphabetin, die im Alter von drei Jahren Halbwaise wurde, Ehefrau und Mutter von sieben Kindern, daß ihr auf dem Anwesen Prado Nuevo in der Gemeinde El Escorial in der Nähe von Madrid, wo sie als Haushälterin arbeitete, die Gottesmutter Maria erschienen sei, die sich als Schmerzensmutter vorgestellt habe. Cuevas wurde darauf als Seherin von El Escorial bekannt. Die Erscheinungen wiederholten sich bis 2002 fast 400 Mal, wobei Cuevas auch Botschaften erhielt. Laut ihren Angaben war der Sechsjährigen schon 1937 eine schöne Frau erschienen, die ihr bei der Arbeit half, und die sie später als Gottesmutter erkannte. Manifestationen habe sie seit November 1980 gehabt, wobei an ihr die Wundmale Christi aufgetreten seien. Die Gottesmutter habe ihr gegenüber den Wunsch geäußert, am Erscheinungsort eine Kapelle zu errichten und ein Heim für Obdachlose. Insgesamt lautet die Aufforderung, Orte der Liebe und der Barmherzigkeit zu gründen, besonders für alte Menschen.
Beide Werke und noch weitere mehr wurden verwirklicht. Dazu gründete Cuevas mit Hilfe ihres Arbeitgebers vier Stiftungen, darunter zur Altenbetreuung. Junge Frauen übernehmen die Betreuung, aus denen später die Ordensgemeinschaft der Sühneschwestern der Schmerzensjungfrau (Hermanas Reparadoras de la Virgen de los Dolores, im deutschen Sprachraum als Schmerzensmutter bekannt) hervorgeht.
Anfang der 90er Jahre versuchten der sozialistische Bürgermeister, der Verwalter von Prado Nueva und der Ortspfarrer die um Cuevas entstandene Gebetsbewegung abzuwürgen, indem sie den Zugang zu Prado Nuevo sperren wollten. Der Pfarrer folgte dabei den Anweisungen des damaligen Erzbischofs von Madrid, Kardinal Vicente Enrique y Tarancón (19711983). Der Versuch scheiterte jedoch, als die Sozialisten bei den Kommunalwahlen das Bürgermeisteramt verloren, sodaß 1995 der Zugang wieder geöffnet wurde. Der Pfarrer wird später sein Bedauern über seine Beteiligung an dem Angriff gegen Cuevas Werk zum Ausdruck bringen.
Die Kirche verhielt sich insgesamt zurückhaltend. Bereits 1985 hatte der damalige Erzbischof von Madrid Msgr. Ángel Suquía Goicoechea (19831994) nach eingehenden Untersuchungen die bereits erwähnte dritte Formel Non constat de supernaturalitate gewählt, die zwar keinem negativen Urteil entsprach, aber auch erklärte, daß keine Übernatürlichkeit gesichert festgestellt werden konnte, kurzum, keine letztliche Entscheidung möglich sei. Kardinal Antonio Maria Rouco Varela (19942014) erlaubt 2006, anläßlich des 25. Jahrestages der ersten Marienerscheinung in Prado Nuevo eine Messe zu zelebrieren. 2009 erlaubt er die Meßzelebration an allen Samstagen und anderen von den Pilgern gewünschten Tagen. Anfang 2012 genehmigt Kardinal Rouco Varela auch den Bau der Kapelle, die laut Cuevas von der Gottesmutter 1981 gewünscht wurde.
Anfang der 90er Jahre beteten die ausgesperrten Gläubigen vor einem Zaun, der gegen sie angebracht wurde. Rund um das Phänomen gibt es massive Anfeindungen durch Kritiker und Kirchenfeinde, die den Vorwurf des Betrugs und sektiererischen Verhaltens erhoben. Selbst die von Cuevas gewünschte Beisetzung in der Erscheinungskapelle wollte man verhindern. Cuevas stirbt am 17. August 2012. Ihre Totenmesse wird gleichzeitig die erste Messe, die in der neuerrichteten Kapelle zelebriert wird, in der sie auch begraben wird.
Die Antwort von Kardinal Tucho Fernández am 19. September 2024
Auf Garabandal angesprochen antwortet Kardinal Tucho Fernández gestern, daß es weder in diesem Fall noch in jenem von El Escorial Elemente gebe, die den Schluß zulassen, daß sie echt sind. Der Heilige Stuhl halte daher am Status quo fest, der nur private Gottesdienste an den Orten der angeblichen Erscheinungen zuläßt.
Der Kardinal betonte, daß der Fall in der Vergangenheit untersucht wurde und daß festgestellt wurde, daß es keinen Beweis für Übernatürlichkeit gibt, mit anderen Worten, daß es keine ausreichenden Elemente gibt, um zu sagen, daß es sich um authentische Erscheinungen handelt. Er fügte sogleich hinzu, daß es ein offenes Urteil sei, daß keine Übernatürlichkeit nachgewiesen ist.
Tucho Fernández nahm dabei eine interessante Präzisierung vor, indem er ausführte, daß der Status quo für Garabandal und El Escorial nach den neuen Normen für das Verfahren zur Beurteilung mutmaßlicher übernatürlicher Phänomene der Einstufung Curatur, der dritten von fünf Einstufungen, entspreche. Zu Curatur heißt es in den neuen Normen:
Es werden mehrere oder bedeutende kritische Elemente festgestellt, aber gleichzeitig ist das Phänomen bereits weit verbreitet und es sind damit verbundene und nachweisbare geistliche Früchte vorhanden. Von einem Verbot, das das Volk Gottes verwirren könnte, wird in diesem Zusammenhang abgeraten. In jedem Fall wird der Diözesanbischof aufgefordert, dieses Phänomen nicht zu fördern, nach alternativen Ausdrucksformen von Frömmigkeit zu suchen und möglicherweise dessen geistliches und pastorales Profil neu auszurichten.
In einem solchen Fall, so das Glaubensdikasterium, gelte ein gewisses Mass an Vorsicht. Der Kardinal ging aber nicht weiter auf Details ein und nannte auch keine problematischen Elemente, die zu seiner Entscheidung geführt haben. Er ermahnte vielmehr, daß der Vatikan in diesem Fall keine öffentliche Verehrung oder irgendetwas, was mit diesen Botschaften und Erscheinungen zu tun hat, erlaubt, wohl aber die private Verehrung. So ist es zum Beispiel erlaubt, wie Tucho Fernández ausführte, zum Ort der Erscheinungen zu gehen, um dort zu beten, und anschließend in der Pfarrei die Messe zu besuchen. Außerdem können die zuständigen Ortsbischöfe die Entscheidung revidieren, wenn sich die Umstände ändern sollten.
Wir werden sehen, ob der jetzige Bischof etwas präzisieren will. Im Moment glaube ich nicht, daß er die Absicht hat, dies zu tun.
Kardinal Fernández bezog sich dabei auf Msgr. Arturo Pablo Ros Murgadas, der im vergangenen Oktober von Papst Franziskus zum Bischof von Santander ernannt wurde.
Fernández fügte hinzu, dass für andere angebliche Erscheinungen, die in Spanien stattgefunden haben, insbesondere die von El Escorial, die gleichen Massnahmen gelten.
Garabandal, genauer San Sebastián de Garabandal, ist ein kleines Dorf mit knapp hundert Einwohnern in der nordspanischen Provinz Kantabrien. Das ist jene Gegend, die im Frühmittelalter nie von den Moslems erobert wurde und von der die Reconquista zur Befreiung Spaniens von den islamischen Eindringlingen ihren Ausgang nahm.
Zwischen 1961 und 1965 sollen hier vier Kindern im Alter zwischen 10 und 12 Jahren der Erzengel Michael und die Gottesmutter Maria erschienen sein. Der Erzengel bereitete, laut ihrer Schilderung, die vier Mädchen auf die Marienerscheinung vor, die am 2. Juli 1961, dem Fest Mariä Heimsuchung, stattgefunden habe. Bis zum 13. November 1965, dem letzten Ereignis, soll es zu zahllosen, die Rede ist von 2000, Erscheinungen gekommen sein. Die Mädchen wurden Gegenstand zahlreicher ärztlicher Untersuchungen, Gegenstand von allerlei Experimenten und vielfacher Befragungen. Verschiedene Zeugen berichteten von Levitationen der Mädchen.
Diese erklärten, zwei Botschaften von der Gottesmutter Maria erhalten zu haben, eine direkt und eine indirekt durch den Erzengel Michael. Darin seien ihnen die die Ereignisse der Endzeit angekündigt worden: eine Warnung, ein großes Wunder und die große Strafe, mit der die Wiederkunft von Jesus Christus einhergehen werde. Die Prophezeiungen von Garabandal lassen sich in einer Warnung zusammenfassen. Es werde zu einem großen, weltweit sichtbaren Wunder kommen, auf das eine Strafe für die Menschheit folgen werde, für die Guten, um sie dadurch Gott näher zu bringen, für die Schlechten, um ihnen das Ende anzukündigen. Das Datum des Wunders ist nur Conchita González González, einem der vier Mädchen, bekannt, die es acht Tage vor den Ereignissen enthüllen werde.
Drei der vier Mädchen zogen später in die USA Conchita Gonzàlez lebt in New York , eines blieb in Spanien. Alle heirateten und bekamen Kinder. Mari Loli Mazón starb 2009 an einer Krankheit.
Die zahlreichen Untersuchungen erbrachten keine einheitlichen Ergebnisse.
Die kirchliche Hierarchie verhielt sich sehr zurückhaltend. Die Diözese Santander veröffentlichte am 2. November 1961 eine erste Erklärung, daß es keine Beweise gibt, daß die genannten Ereignisse als wahr und authentisch angesehen werden können. Die drei Bischöfe von Santander, Msgr. Beitia, Msgr. Puchol und Msgr. Ciarda, die hintereinander von 1962 bis 1971 regierten) sprachen sich gegen einen übernatürlichen Charakter der Ereignisse aus. Letzterer untersagte Priestern jegliche Teilnahme an Garabandal und erklärte ein Verbot aller Publikationen über das Ereignis, die keine kirchliche Druckerlaubnis besitzen.
1987 ließ der damalige Bischof von Santander, Msgr. Juan Antonio del Val (19711992), den Fall Garabandal neu untersuchen und hob alle Verbote und Einschränkungen auf.
1992 erteilte die Glaubenskongregation unter der Leitung von Kardinal Joseph Ratzinger dem neuen Bischof von Santander, Msgr. José Vilaplana, die Empfehlung, von der 1978 eingeführten Formel Non constat de supernaturalitate Gebrauch zu machen, die weder die Übernatürlichkeit noch ihr Gegenteil feststellt, sondern die Frage offen läßt mit der Formel, daß die Übernatürlichkeit nicht erwiesen ist, bis ausreichende Klarheit herrscht, um ein definitives Urteil fällen zu können. Der damalige Erzbischof von Oviedo und damals auch Apostolischer Administrator von Santander, Msgr. Carlos Osoro, der später unter Papst Franziskus Erzbischof von Madrid und Kardinal wurde, berichtete 2007, er habe durch Garabandal Beispiele echter Bekehrungen erlebt.
Franziskus erhob zwei Frauen zu Dienerinnen Gottes, die stets die Echtheit von Garabandal verteidigt hatten: Marthe Robin (19021981) und Mutter Esperanza de Jesus (18931983).
El Escorial
Am 14. Juni 1981 erklärte Luz Amparo Cuevas Arteseros (19312012), eine einfache Frau, Analphabetin, die im Alter von drei Jahren Halbwaise wurde, Ehefrau und Mutter von sieben Kindern, daß ihr auf dem Anwesen Prado Nuevo in der Gemeinde El Escorial in der Nähe von Madrid, wo sie als Haushälterin arbeitete, die Gottesmutter Maria erschienen sei, die sich als Schmerzensmutter vorgestellt habe. Cuevas wurde darauf als Seherin von El Escorial bekannt. Die Erscheinungen wiederholten sich bis 2002 fast 400 Mal, wobei Cuevas auch Botschaften erhielt. Laut ihren Angaben war der Sechsjährigen schon 1937 eine schöne Frau erschienen, die ihr bei der Arbeit half, und die sie später als Gottesmutter erkannte. Manifestationen habe sie seit November 1980 gehabt, wobei an ihr die Wundmale Christi aufgetreten seien. Die Gottesmutter habe ihr gegenüber den Wunsch geäußert, am Erscheinungsort eine Kapelle zu errichten und ein Heim für Obdachlose. Insgesamt lautet die Aufforderung, Orte der Liebe und der Barmherzigkeit zu gründen, besonders für alte Menschen.
Beide Werke und noch weitere mehr wurden verwirklicht. Dazu gründete Cuevas mit Hilfe ihres Arbeitgebers vier Stiftungen, darunter zur Altenbetreuung. Junge Frauen übernehmen die Betreuung, aus denen später die Ordensgemeinschaft der Sühneschwestern der Schmerzensjungfrau (Hermanas Reparadoras de la Virgen de los Dolores, im deutschen Sprachraum als Schmerzensmutter bekannt) hervorgeht.
Anfang der 90er Jahre versuchten der sozialistische Bürgermeister, der Verwalter von Prado Nueva und der Ortspfarrer die um Cuevas entstandene Gebetsbewegung abzuwürgen, indem sie den Zugang zu Prado Nuevo sperren wollten. Der Pfarrer folgte dabei den Anweisungen des damaligen Erzbischofs von Madrid, Kardinal Vicente Enrique y Tarancón (19711983). Der Versuch scheiterte jedoch, als die Sozialisten bei den Kommunalwahlen das Bürgermeisteramt verloren, sodaß 1995 der Zugang wieder geöffnet wurde. Der Pfarrer wird später sein Bedauern über seine Beteiligung an dem Angriff gegen Cuevas Werk zum Ausdruck bringen.
Die Kirche verhielt sich insgesamt zurückhaltend. Bereits 1985 hatte der damalige Erzbischof von Madrid Msgr. Ángel Suquía Goicoechea (19831994) nach eingehenden Untersuchungen die bereits erwähnte dritte Formel Non constat de supernaturalitate gewählt, die zwar keinem negativen Urteil entsprach, aber auch erklärte, daß keine Übernatürlichkeit gesichert festgestellt werden konnte, kurzum, keine letztliche Entscheidung möglich sei. Kardinal Antonio Maria Rouco Varela (19942014) erlaubt 2006, anläßlich des 25. Jahrestages der ersten Marienerscheinung in Prado Nuevo eine Messe zu zelebrieren. 2009 erlaubt er die Meßzelebration an allen Samstagen und anderen von den Pilgern gewünschten Tagen. Anfang 2012 genehmigt Kardinal Rouco Varela auch den Bau der Kapelle, die laut Cuevas von der Gottesmutter 1981 gewünscht wurde.
Anfang der 90er Jahre beteten die ausgesperrten Gläubigen vor einem Zaun, der gegen sie angebracht wurde. Rund um das Phänomen gibt es massive Anfeindungen durch Kritiker und Kirchenfeinde, die den Vorwurf des Betrugs und sektiererischen Verhaltens erhoben. Selbst die von Cuevas gewünschte Beisetzung in der Erscheinungskapelle wollte man verhindern. Cuevas stirbt am 17. August 2012. Ihre Totenmesse wird gleichzeitig die erste Messe, die in der neuerrichteten Kapelle zelebriert wird, in der sie auch begraben wird.
Die Antwort von Kardinal Tucho Fernández am 19. September 2024
Auf Garabandal angesprochen antwortet Kardinal Tucho Fernández gestern, daß es weder in diesem Fall noch in jenem von El Escorial Elemente gebe, die den Schluß zulassen, daß sie echt sind. Der Heilige Stuhl halte daher am Status quo fest, der nur private Gottesdienste an den Orten der angeblichen Erscheinungen zuläßt.
Der Kardinal betonte, daß der Fall in der Vergangenheit untersucht wurde und daß festgestellt wurde, daß es keinen Beweis für Übernatürlichkeit gibt, mit anderen Worten, daß es keine ausreichenden Elemente gibt, um zu sagen, daß es sich um authentische Erscheinungen handelt. Er fügte sogleich hinzu, daß es ein offenes Urteil sei, daß keine Übernatürlichkeit nachgewiesen ist.
Tucho Fernández nahm dabei eine interessante Präzisierung vor, indem er ausführte, daß der Status quo für Garabandal und El Escorial nach den neuen Normen für das Verfahren zur Beurteilung mutmaßlicher übernatürlicher Phänomene der Einstufung Curatur, der dritten von fünf Einstufungen, entspreche. Zu Curatur heißt es in den neuen Normen:
Es werden mehrere oder bedeutende kritische Elemente festgestellt, aber gleichzeitig ist das Phänomen bereits weit verbreitet und es sind damit verbundene und nachweisbare geistliche Früchte vorhanden. Von einem Verbot, das das Volk Gottes verwirren könnte, wird in diesem Zusammenhang abgeraten. In jedem Fall wird der Diözesanbischof aufgefordert, dieses Phänomen nicht zu fördern, nach alternativen Ausdrucksformen von Frömmigkeit zu suchen und möglicherweise dessen geistliches und pastorales Profil neu auszurichten.
In einem solchen Fall, so das Glaubensdikasterium, gelte ein gewisses Mass an Vorsicht. Der Kardinal ging aber nicht weiter auf Details ein und nannte auch keine problematischen Elemente, die zu seiner Entscheidung geführt haben. Er ermahnte vielmehr, daß der Vatikan in diesem Fall keine öffentliche Verehrung oder irgendetwas, was mit diesen Botschaften und Erscheinungen zu tun hat, erlaubt, wohl aber die private Verehrung. So ist es zum Beispiel erlaubt, wie Tucho Fernández ausführte, zum Ort der Erscheinungen zu gehen, um dort zu beten, und anschließend in der Pfarrei die Messe zu besuchen. Außerdem können die zuständigen Ortsbischöfe die Entscheidung revidieren, wenn sich die Umstände ändern sollten.
Wir werden sehen, ob der jetzige Bischof etwas präzisieren will. Im Moment glaube ich nicht, daß er die Absicht hat, dies zu tun.
Kardinal Fernández bezog sich dabei auf Msgr. Arturo Pablo Ros Murgadas, der im vergangenen Oktober von Papst Franziskus zum Bischof von Santander ernannt wurde.
Fernández fügte hinzu, dass für andere angebliche Erscheinungen, die in Spanien stattgefunden haben, insbesondere die von El Escorial, die gleichen Massnahmen gelten.
23.09.2024
"Nihil obstat": Öffentliche Verehrung der Königin des Friedens von Medjugorje zugelassen
Die positive Bewertung der meisten Medjugorie-Botschaften als erbauliche Texte bedeutet nicht, dass sie direkten übernatürlichen Ursprungs sind, heisst es in der Vatikannotiz zu den Erscheinungen. Es bedeutet jedoch, dass öffentliche Gottesdienste, Pilgerfahrten und die Verbreitung von Offenbarungen zugelassen sind. Mehr..
Die am 19. September 2024 vom Dikasterium für Glaubenslehre veröffentlichte Notiz über die spirituelle Erfahrung im Zusammenhang mit Medjugorie klärt nicht die Frage nach der übernatürlichen Natur der angeblichen Erscheinungen Unserer Lieben Frau. Es würdigt jedoch zahlreiche spirituelle Früchte, die mit der örtlichen Pfarrei und dem Kult der Königin des Friedens verbunden sind.
Die im Mai 2024 vom Dikasterium für die Glaubenslehre verkündeten Verhaltensnormen bei der Unterscheidung vermeintlicher übernatürlicher Phänomene besagen, dass sich grundsätzlich weder der örtliche Bischof noch der Heilige Stuhl künftig zu der Entscheidung über die übernatürliche Natur eines bestimmten Phänomens äussern werden und beschränken sich auf die Genehmigung von Gottesdiensten und Wallfahrten sowie deren Förderung.
Gemäss den neuen Normen prüft die Kirche: ob das Vorhandensein von Zeichen des Handelns Gottes in Phänomenen angeblich übernatürlichen Ursprungs erkennbar ist; ob sich in den möglichen Schriften oder Botschaften von Personen, die an den angeblichen Phänomenen beteiligt sind, irgendetwas befindet, das dem Glauben und den guten Sitten widerspricht; ob es erlaubt ist, ihre spirituellen Früchte zu würdigen, oder ob es notwendig ist, sie von problematischen Elementen zu reinigen oder die Gläubigen vor den Gefahren zu warnen, die von ihnen ausgehen; ob es ratsam ist, dass ihr pastoraler Wert von der zuständigen kirchlichen Autorität anerkannt wird (I, 10). Darüber hinaus dürfte man im Normalfall nicht erwarten, dass die kirchliche Autorität den göttlichen Ursprung angeblich übernatürlicher Phänomene positiv anerkennt (I, 11). Daher erlassen normalerweise weder der Diözesanbischof noch die Bischofskonferenzen noch die Dikasterien eine Erklärung, dass bestimmte Phänomene übernatürlichen Ursprungs sind (...) und nur der Heilige Vater kann die Einleitung des diesbezüglichen Verfahrens genehmigen (vgl. I , 23) .
Die Normen sehen für die Beurteilung solcher Fälle die Möglichkeit von sechs verschiedener Beurteilungen vor: von nihil obstat bis hin zu einer negativen Stellungnahme.
1. Nihil obstat drückt keine Gewissheit über die übernatürliche Echtheit des Phänomens aus, aber es werden Zeichen des Wirkens des Heiligen Geistes erkannt. Der Bischof wird ermutigt, den pastoralen Wert zu schätzen und die Verbreitung des Phänomens, auch durch Wallfahrten, zu unterstützen.
2. Prae oculis habeatur positive Zeichen werden erkannt, aber es gibt auch Elemente der Verwirrung oder des Risikos, die Unterscheidung und Dialog mit den Empfängern [der Erfahrung] erfordern. Wenn es Schriften oder Botschaften gibt, die sich auf das Phänomen beziehen, kann eine Klärung der Lehrmeinung erforderlich sein.
3. Curatur es gibt kritische Elemente, aber das Phänomen ist weit verbreitet und es sind spirituelle Früchte vorhanden, die überprüft werden können. Von einem Verbot wird abgeraten, da es die Gläubigen stören könnte. Der Bischof ist jedoch verpflichtet, dieses Phänomen nicht zu fördern.
4. Sub Mandato die kritischen Fragen beziehen sich nicht auf das Phänomen selbst, sondern auf den Missbrauch, den Menschen oder Personengruppen daraus machen. Der Heilige Stuhl überträgt die pastorale Leitung an einem bestimmten Ort einem Bischof oder einer anderen beauftragten Person.
5. Prohibetur et obstruatur trotz einiger positiver Elemente gibt es schwerwiegende kritische Elemente und Gefahren. Das Dikasterium verlangt vom Bischof, öffentlich bekannt zu geben, dass die Annahme dieses Phänomens nicht zulässig ist, und die Gründe für diese Entscheidung zu erläutern.
6. Declaratio de non supernaturalitate Der Bischof ist befugt, auf der Grundlage spezifischer Beweise, wie etwa des Geständnisses eines angeblichen Sehers oder einer glaubwürdigen Aussage über die Fälschung eines Phänomens, zu erklären, dass ein bestimmtes Phänomen nicht übernatürlich ist.
Im Lichte dieser Normen bedeutet nihil obstat im Fall Medjugorie im Folgenden:
1. löst nicht die Frage der übernatürlichen Natur der angeblichen Erscheinungen Unserer Lieben Frau daher ist niemand verpflichtet, an sie zu glauben;
2. erkennt den Wert der spirituellen Früchte an, die mit der Medjugorje-Erfahrung verbunden sind, und ermöglicht es den Gläubigen, sie anzunehmen (unter diesen positiven Früchten nennt er viele Bekehrungen von Menschen, die den Glauben entdeckt oder wiederentdeckt haben; eine Rückkehr zur Beichte und zur sakramentalen Kommunion, zahlreiche Berufungen, zahlreiche Fälle von Eheversöhnung und Erneuerung des Ehe- und Familienlebens sowie viele Heilungen);
3. Er bewertet auch die an die Seher übermittelten Botschaften im Allgemeinen positiv (die Muttergottes stellt sich nicht in den Mittelpunkt, sondern zeigt ihre völlige Ausrichtung auf unsere Vereinigung mit Gott, und die Fürsprache und das Wirken Mariens erscheinen als eindeutig Jesus Christus untergeordnet). der Urheber der Gnade und des Heils in jedem Menschen), obwohl er auch Vorbehalte gegen einige Aussagen äussert (z. B. Botschaften an Pfarreien, in denen Maria offenbar die Einzelheiten des geistlichen und pastoralen Lebens kontrollieren will oder solche, in denen sie die Formulierungen mein Plan, mein Projekt); jedoch bedeutet eine positive Bewertung der meisten Medjugorie-Botschaften als erbauliche Texte nicht, dass sie direkten übernatürlichen Ursprungs sind;
4. beurteilt nicht das moralische Leben angeblicher Seher, da spirituelle Gaben nicht unbedingt die moralische Vollkommenheit der Beteiligten erfordern, um zu funktionieren;
5. erlaubt den öffentlichen Gottesdienst in Medjugorie nichts hindert uns daran, die spirituellen Früchte dieses Ortes zu geniessen, seinen pastoralen Wert zu schätzen und diesen spirituellen Vorschlag zu verbreiten;
6. erinnert diejenigen, die nach Medjugorie reisen daran, dass sie dort nicht pilgern, um angebliche Seher zu treffen, sondern um Maria, der Königin des Friedens, zu begegnen;
7. verwendet den Begriff Heiligtum nicht in Bezug auf Medjugorie.
Die am 19. September 2024 vom Dikasterium für Glaubenslehre veröffentlichte Notiz über die spirituelle Erfahrung im Zusammenhang mit Medjugorie klärt nicht die Frage nach der übernatürlichen Natur der angeblichen Erscheinungen Unserer Lieben Frau. Es würdigt jedoch zahlreiche spirituelle Früchte, die mit der örtlichen Pfarrei und dem Kult der Königin des Friedens verbunden sind.
Die im Mai 2024 vom Dikasterium für die Glaubenslehre verkündeten Verhaltensnormen bei der Unterscheidung vermeintlicher übernatürlicher Phänomene besagen, dass sich grundsätzlich weder der örtliche Bischof noch der Heilige Stuhl künftig zu der Entscheidung über die übernatürliche Natur eines bestimmten Phänomens äussern werden und beschränken sich auf die Genehmigung von Gottesdiensten und Wallfahrten sowie deren Förderung.
Gemäss den neuen Normen prüft die Kirche: ob das Vorhandensein von Zeichen des Handelns Gottes in Phänomenen angeblich übernatürlichen Ursprungs erkennbar ist; ob sich in den möglichen Schriften oder Botschaften von Personen, die an den angeblichen Phänomenen beteiligt sind, irgendetwas befindet, das dem Glauben und den guten Sitten widerspricht; ob es erlaubt ist, ihre spirituellen Früchte zu würdigen, oder ob es notwendig ist, sie von problematischen Elementen zu reinigen oder die Gläubigen vor den Gefahren zu warnen, die von ihnen ausgehen; ob es ratsam ist, dass ihr pastoraler Wert von der zuständigen kirchlichen Autorität anerkannt wird (I, 10). Darüber hinaus dürfte man im Normalfall nicht erwarten, dass die kirchliche Autorität den göttlichen Ursprung angeblich übernatürlicher Phänomene positiv anerkennt (I, 11). Daher erlassen normalerweise weder der Diözesanbischof noch die Bischofskonferenzen noch die Dikasterien eine Erklärung, dass bestimmte Phänomene übernatürlichen Ursprungs sind (...) und nur der Heilige Vater kann die Einleitung des diesbezüglichen Verfahrens genehmigen (vgl. I , 23) .
Die Normen sehen für die Beurteilung solcher Fälle die Möglichkeit von sechs verschiedener Beurteilungen vor: von nihil obstat bis hin zu einer negativen Stellungnahme.
1. Nihil obstat drückt keine Gewissheit über die übernatürliche Echtheit des Phänomens aus, aber es werden Zeichen des Wirkens des Heiligen Geistes erkannt. Der Bischof wird ermutigt, den pastoralen Wert zu schätzen und die Verbreitung des Phänomens, auch durch Wallfahrten, zu unterstützen.
2. Prae oculis habeatur positive Zeichen werden erkannt, aber es gibt auch Elemente der Verwirrung oder des Risikos, die Unterscheidung und Dialog mit den Empfängern [der Erfahrung] erfordern. Wenn es Schriften oder Botschaften gibt, die sich auf das Phänomen beziehen, kann eine Klärung der Lehrmeinung erforderlich sein.
3. Curatur es gibt kritische Elemente, aber das Phänomen ist weit verbreitet und es sind spirituelle Früchte vorhanden, die überprüft werden können. Von einem Verbot wird abgeraten, da es die Gläubigen stören könnte. Der Bischof ist jedoch verpflichtet, dieses Phänomen nicht zu fördern.
4. Sub Mandato die kritischen Fragen beziehen sich nicht auf das Phänomen selbst, sondern auf den Missbrauch, den Menschen oder Personengruppen daraus machen. Der Heilige Stuhl überträgt die pastorale Leitung an einem bestimmten Ort einem Bischof oder einer anderen beauftragten Person.
5. Prohibetur et obstruatur trotz einiger positiver Elemente gibt es schwerwiegende kritische Elemente und Gefahren. Das Dikasterium verlangt vom Bischof, öffentlich bekannt zu geben, dass die Annahme dieses Phänomens nicht zulässig ist, und die Gründe für diese Entscheidung zu erläutern.
6. Declaratio de non supernaturalitate Der Bischof ist befugt, auf der Grundlage spezifischer Beweise, wie etwa des Geständnisses eines angeblichen Sehers oder einer glaubwürdigen Aussage über die Fälschung eines Phänomens, zu erklären, dass ein bestimmtes Phänomen nicht übernatürlich ist.
Im Lichte dieser Normen bedeutet nihil obstat im Fall Medjugorie im Folgenden:
1. löst nicht die Frage der übernatürlichen Natur der angeblichen Erscheinungen Unserer Lieben Frau daher ist niemand verpflichtet, an sie zu glauben;
2. erkennt den Wert der spirituellen Früchte an, die mit der Medjugorje-Erfahrung verbunden sind, und ermöglicht es den Gläubigen, sie anzunehmen (unter diesen positiven Früchten nennt er viele Bekehrungen von Menschen, die den Glauben entdeckt oder wiederentdeckt haben; eine Rückkehr zur Beichte und zur sakramentalen Kommunion, zahlreiche Berufungen, zahlreiche Fälle von Eheversöhnung und Erneuerung des Ehe- und Familienlebens sowie viele Heilungen);
3. Er bewertet auch die an die Seher übermittelten Botschaften im Allgemeinen positiv (die Muttergottes stellt sich nicht in den Mittelpunkt, sondern zeigt ihre völlige Ausrichtung auf unsere Vereinigung mit Gott, und die Fürsprache und das Wirken Mariens erscheinen als eindeutig Jesus Christus untergeordnet). der Urheber der Gnade und des Heils in jedem Menschen), obwohl er auch Vorbehalte gegen einige Aussagen äussert (z. B. Botschaften an Pfarreien, in denen Maria offenbar die Einzelheiten des geistlichen und pastoralen Lebens kontrollieren will oder solche, in denen sie die Formulierungen mein Plan, mein Projekt); jedoch bedeutet eine positive Bewertung der meisten Medjugorie-Botschaften als erbauliche Texte nicht, dass sie direkten übernatürlichen Ursprungs sind;
4. beurteilt nicht das moralische Leben angeblicher Seher, da spirituelle Gaben nicht unbedingt die moralische Vollkommenheit der Beteiligten erfordern, um zu funktionieren;
5. erlaubt den öffentlichen Gottesdienst in Medjugorie nichts hindert uns daran, die spirituellen Früchte dieses Ortes zu geniessen, seinen pastoralen Wert zu schätzen und diesen spirituellen Vorschlag zu verbreiten;
6. erinnert diejenigen, die nach Medjugorie reisen daran, dass sie dort nicht pilgern, um angebliche Seher zu treffen, sondern um Maria, der Königin des Friedens, zu begegnen;
7. verwendet den Begriff Heiligtum nicht in Bezug auf Medjugorie.
22.09.2024
Nur noch Sozialarbeiter
"Wir werden bald Priester haben, die auf die Rolle der Sozialarbeiter reduziert sind und die Botschaft des Glaubens auf eine politische Vision reduziert wird. Alles wird verloren erscheinen, aber zum richtigen Zeitpunkt, genau in der dramatischsten Phase der Krise, wird die Kirche wiedergeboren werden.Mehr..
Sie wird kleiner, ärmer sein, fast in Katakomba, aber auch heiliger. Weil es nicht mehr die Kirche derer sein wird, die die Welt gefallen wollen, sondern die Kirche der Gott treuen und sein ewiges Gesetz. Die Wiedergeburt wird das Werk eines kleinen Überbleibs sein, scheinbar unbedeutend, aber unbeugbar, der einen Reinigungsprozess durchführt. Weil Gott so arbeitet. Gegen das Böse hält eine kleine Herde aus. /Joseph Ratzinger/
18.09.2024
Worte des Hl. Pfarrers von Ars über den Priester
Ohne das Sakrament der Weihe hätten wir den Herrn nicht. Wer hat ihn da in den Tabernakel gesetzt? Der Priester. Wer hat Eure Seele beim ersten Eintritt in das Leben aufgenommen? Der Priester. Wer nährt sie, um ihr die Kraft zu geben, ihre Pilgerschaft zu vollenden? Der Priester. Wer wird sie darauf vorbereiten, vor Gott zu erscheinen, indem er sie zum letzten Mal im Blut Jesu Christi wäscht? Der Priester, immer der Priester.Mehr..
Oh, wie gross ist der Priester! Wenn er sich selbst verstünde, würde er sterben. Gott gehorcht ihm: Er spricht zwei Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt der Herr vom Himmel herab und schliesst sich in eine kleine Hostie ein. Ein guter Hirte, ein Hirte nach dem Herzen Gottes, ist der grösste Schatz, den der liebe Gott einer Pfarrei gewähren kann, und eines der wertvollsten Geschenke der göttlichen Barmherzigkeit.
Nach Gott ist der Priester alles! Erst im Himmel wird er sich selbst recht verstehen. Wenn wir recht begreifen würden, was ein Priester auf Erden ist, würden wir sterben: Nicht vor Schreck, sondern aus Liebe. Ohne den Priester würden der Tod und das Leiden unseres Herrn zu nichts nützen.
Lasst eine Pfarrei 20 Jahre lang ohne Priester, und man wird dort die Bestien anbeten. Der Priester ist nicht Priester für sich selbst, er ist es für euch. Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu.
Oh, wie gross ist der Priester! Wenn er sich selbst verstünde, würde er sterben. Gott gehorcht ihm: Er spricht zwei Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt der Herr vom Himmel herab und schliesst sich in eine kleine Hostie ein. Ein guter Hirte, ein Hirte nach dem Herzen Gottes, ist der grösste Schatz, den der liebe Gott einer Pfarrei gewähren kann, und eines der wertvollsten Geschenke der göttlichen Barmherzigkeit.
Nach Gott ist der Priester alles! Erst im Himmel wird er sich selbst recht verstehen. Wenn wir recht begreifen würden, was ein Priester auf Erden ist, würden wir sterben: Nicht vor Schreck, sondern aus Liebe. Ohne den Priester würden der Tod und das Leiden unseres Herrn zu nichts nützen.
Lasst eine Pfarrei 20 Jahre lang ohne Priester, und man wird dort die Bestien anbeten. Der Priester ist nicht Priester für sich selbst, er ist es für euch. Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu.
18.09.2024
Rom gibt am Donnerstag, 19. September 2024 die Entscheidung zu Medjugorje bekannt
43 Jahre nach dem Beginn des Phänomens entscheidet der Heilige Stuhl über Medjugorje. Am 19. September wird die Entscheidung bekanntgegeben werden.Mehr..
Es lag bereits in der Luft: Der Heilige Stuhl wird sich am kommenden Donnerstag, dem 19. September, zu Medjugorje äußern. Eine endgültige Stellungnahme ist dabei wohl nicht zu erwarten, jedoch eine Beurteilung nach den neuen Normen für das Verfahren zur Beurteilung mutmaßlicher übernatürlicher Phänomene, die am vergangenen 17. Mai vom römischen Glaubensdikasterium unter der Leitung von Kardinal Victor Manuel Fernández veröffentlicht wurden.
18.09.2024
Kirchgemeinde Spreitenbach ist in Schwierigkeiten
In der Kirchgemeinde Spreitenbach-Killwangen übernimmt ein externer Kurator vorübergehend die Geschäfte. Laut der Landeskirche Aargau hat die Gemeinde zu viele Vakanzen in der Kirchenpflege, um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Mehr..
Deshalb wurde eine externe Fachperson eingesetzt. Od es der reformieren Kirchgemeinde dadurch geholfen werden kann wird sich zeigen.
17.09.2024